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Hallo, Apfeltalk-Gemeinde!
Sagt mal, was habe ich denn nun schon wieder verpasst? Als ich heute nichtsahnend auf dem verdreckten Bahnsteig eines südthüringer Provinzbahnhofs stand, ertönte plötzlich eine Stimme, die die Reisenden (d.h. mich und einen nach Bier riechenden Opa mit Gleichgewichtsproblemen) vor "terroristischem Gepäck" (sic!) warnte.
Terroristisches Gepäck?? Was habe ich denn davon zu halten?! Befinden sich jetzt sogar schon Taschen und Koffer im Dschihad? Sollte ich meiner Tasche gegenüber misstrauisch sein? Was macht meine Tasche, während ich nachts schlafe? Nimmt sie Kontakt zu Al-Quaida-Zellen auf? Vielleicht sollte ich sie pro forma bei der nächsten Polizeidienststelle anzeigen, wenn sie das nächste mal mehr als 10 Meter von mir entfernt alleine auf dem Bahnsteig herumsteht, während ich mir am Automaten Süßigkeiten kaufe!
Ich glaube, ich werde meinen Kram zukünftig in Einkaufsnetzen umhertragen. Da sieht man wenigstens gleich, wenn sich 140 Kilogramm TNT zwischen die Aldi-Bananen gemogelt haben. Denn ich bin ja ohnehin potentiell terrorverdächtig: Student, Anfang dreißig, alleinstehend und -wohnend, und (was vermutich das Schlimmste ist) mit Ausländern befreundet. Dabei handelt es sich zwar nur um Maurizio, den italienischen Feinkostverkäufer von nebenan... aber der hat auch dunkle Haut und schwarze Haare, und wenn er eine Sonnenbrille, Schnauzbart und Uniform tragen würde, wäre er für den Durchschnitts-Thüringer von Saddam Hussein kaum noch zu unterscheiden!
Oh Gott, was mache ich jetzt? Ich müsste jetzt nämlich eigentlich mal auf die Toilette... aber derweil würden mein PowerBook und die Tasche für ein paar Minuten alleine in meinem Stamm-Café rumstehen. Ich befürchte, dass, wenn ich zurückkomme, bereits ein Sondereinsatzkommando damit beschäftigt ist, den Erfurter Domplatz zu evakuieren und mit einem ferngesteuerten Bagger Löcher in die Hülle meines PowerBooks zu bohren.
Ich glaube, ich verziehe mich mal lieber in die tiefen Wälder des Thüringer Waldes (vielleicht in ein schönes Erdloch?) und warte dort, bis die allgemeine Paranoia dem nächsten Sommerloch gewichen ist. Dank UMTS kann ich ja auch von dort aus sachdienliche Hinweise zum Aufenthaltsort meiner Tasche an die CIA mailen...
HALTET EURE AUGEN OFFEN!
Sagt mal, was habe ich denn nun schon wieder verpasst? Als ich heute nichtsahnend auf dem verdreckten Bahnsteig eines südthüringer Provinzbahnhofs stand, ertönte plötzlich eine Stimme, die die Reisenden (d.h. mich und einen nach Bier riechenden Opa mit Gleichgewichtsproblemen) vor "terroristischem Gepäck" (sic!) warnte.
Terroristisches Gepäck?? Was habe ich denn davon zu halten?! Befinden sich jetzt sogar schon Taschen und Koffer im Dschihad? Sollte ich meiner Tasche gegenüber misstrauisch sein? Was macht meine Tasche, während ich nachts schlafe? Nimmt sie Kontakt zu Al-Quaida-Zellen auf? Vielleicht sollte ich sie pro forma bei der nächsten Polizeidienststelle anzeigen, wenn sie das nächste mal mehr als 10 Meter von mir entfernt alleine auf dem Bahnsteig herumsteht, während ich mir am Automaten Süßigkeiten kaufe!
Ich glaube, ich werde meinen Kram zukünftig in Einkaufsnetzen umhertragen. Da sieht man wenigstens gleich, wenn sich 140 Kilogramm TNT zwischen die Aldi-Bananen gemogelt haben. Denn ich bin ja ohnehin potentiell terrorverdächtig: Student, Anfang dreißig, alleinstehend und -wohnend, und (was vermutich das Schlimmste ist) mit Ausländern befreundet. Dabei handelt es sich zwar nur um Maurizio, den italienischen Feinkostverkäufer von nebenan... aber der hat auch dunkle Haut und schwarze Haare, und wenn er eine Sonnenbrille, Schnauzbart und Uniform tragen würde, wäre er für den Durchschnitts-Thüringer von Saddam Hussein kaum noch zu unterscheiden!
Oh Gott, was mache ich jetzt? Ich müsste jetzt nämlich eigentlich mal auf die Toilette... aber derweil würden mein PowerBook und die Tasche für ein paar Minuten alleine in meinem Stamm-Café rumstehen. Ich befürchte, dass, wenn ich zurückkomme, bereits ein Sondereinsatzkommando damit beschäftigt ist, den Erfurter Domplatz zu evakuieren und mit einem ferngesteuerten Bagger Löcher in die Hülle meines PowerBooks zu bohren.
Ich glaube, ich verziehe mich mal lieber in die tiefen Wälder des Thüringer Waldes (vielleicht in ein schönes Erdloch?) und warte dort, bis die allgemeine Paranoia dem nächsten Sommerloch gewichen ist. Dank UMTS kann ich ja auch von dort aus sachdienliche Hinweise zum Aufenthaltsort meiner Tasche an die CIA mailen...
HALTET EURE AUGEN OFFEN!
