Lieber
@Martin Wendel ,
vielen Dank für diesen Artikel, den ich für einen Deiner besten halte, wenn nicht sogar den besten. Ich finde es grossartig, dass Du so ein kontroverses Thema aus den Diskussionen hier herauslöst und so trefflich analysierst. Wirklich, das ist echt eine Leistung, das muss man erst einmal so hinbringen. Respekt.
Auf einen fehlenden Aspekt würde ich gerne hinweisen, bzw den zur Diskussion stellen, das ist aus meiner Sicht:
Die sich aus meiner Sicht erschreckend ausbreitende Dummheit vieler Leute.
Vielleicht bedarf dieser Satz der Erläuterung. Vermutlich ist die Wrläuterung anhand eines Beispiels sinnvoller, als die Darstellung auf einer abstrakten Ebene. Nehmen wir den Benzinpreis. Der steigt manchmal. Sofort wird, gerne beginnend in den Produkten des Hauses Springer, nach niedrigeren Benzinpreisen verlangt und das Einschreiten der Politik gefordert. Unerwähnt bleibt dabei von den sich Beschwerenden, dass sie in einem freien Land wohnen (über die Anschaffung eines KfZ, die Wahl des Wohnortes darf ja jeder frei entscheiden). Die Diskussion über die zu hohen Preise bleibt dann omnipräsent, bis das Volk sich einem anderen Thema zuwendet.
Nun mein Punkt: wenn die Benzinpreise dann auf Rekordverdächtige Niedrigstände sinken, bleiben Jubelstürme aus, es gibt keine öffentlichen, spontanen Kundgebungen, Jubelreden im Freundeskreis. Nichts dergleichen.
Sprich: erst einmal ist das Gejammwr riesig und jeder (andere) ist schuld, bzw hat alles falsch gemacht. Daran geilt sich das Volk auf. An Positivem, erfreut es sich nicht, denn es ist ja schon dabei sich wiederum wütend über etwas anderes zu beschweren. Derartiges Verhalten ist strunzdumm. Sich selbst unglücklich zu machen, indem man seine Aufmerksamkeit primär auf das negative lenkt und das positive auszublenden - ich finds dumm.
Deinen Artikel finde ich deswegen so großartig, da er die Dummheten adressiert ohne sie abzuwerten, das finde ich toll und ich könnte das nich so nüchtern schreiben.