Ui...eine DSLR zum Filmen aussuchen ist nicht leicht !
Bei allen Kriterien, die eine gute bis sehr gute DSLR ausmachen, welche sich auf die Fotografie beschränkt, sind es beim Filmen doch völlig andere Gesichtspunkte, die zum Tragen kommen.
Neben dem Autofokus und speziell bei Canon den entsprechenden Objektiven ist es in dieser Hinsicht auch wichtig, wie laut oder leise der Motor des Objektivs arbeitet. Da mit dem Gehäuse direkt verbunden, hört man den dann ziemlich unschön auch auf den Filmaufnahmen. Und dazu auch wie schnell die Elektronik arbeitet. Bei einem Foto hat man durchaus einiges mehr an Zeit, wo die Kamera in Ruhe fokussieren kann (Stichwort: Kontrastfokus). Bei bewegten Bildern oder fließendem Fokuswechsel will man da ein schnelleres Ergebnis haben.
Filmt man aus der Hand oder vom Stativ? Die Frage sollte man sich stellen, denn daran misst sich nämlich auch das Budget, welches für das Objektiv noch eingeplant werden muss. Habe ich überwiegend Stativaufnahmen, dann sollte das egal sein welches Objektiv man kauft. Da reicht in der Regel sogar eins ohne Bildstabi. Bei Handaufnahmen würde ich persönlich > 50mm nichts mehr filmen.
Das Ergebnis ist selbst mit Bildstabi und trotz ruhiger Hand ein anderes, als wenn man mit einer Kamera filmt.
Für mich wäre es auch wichtig, dass die DSLR ein Klapp- und Schwenkdisplay besitzt, wenn ich überwiegend damit filmen will. Das ist eine Funktion, die jeder billige Chinacamcorder besitzt, weil es beim Filmen sozusagen elementar ist. Nur diese Funktion macht eine DSLR wiederum teurer.
Zur Technik:
Die DSLR sollte schon möglichst progressive aufnehmen können. In Pal mit 50 Bildern und NTSC mit 60 Bildern pro Sekunde.
Halbbilder, also interlaced, sparen zwar massig Speicher, schlieren aber auch umso mehr bei schnelleren Bewegungen.
Naja. Und dann zum Schluß noch die Bitrate. So hoch wie möglich, wenn man später den Film noch bearbeiten will.
Die ganzen Kriterien wären jetzt für mich ausschlaggebend für den Kauf einer DSLR, mit der ich überwiegend filmen möchte.
Das macht die Kamera allerdings unnötig teurer, als für ihren eigentlichen Zweck notwendig wäre.
Aber das Ergebnis ist natürlich beeindruckend. Man ist wirklich durch die Kontraste und die Schärfe viel näher an einem cinematischen Ergebnis als mit einem Camcorder.
Ich habe eine Canon 60D mit der ich auch schon gefilmt habe.
Da allerdings auch nur als geplantes Projekt. Sonst nutze ich dazu eine Sony HDR-XR550 VE HandyCam.
Wenn ich eine DSLR explizit fürs filmen kaufen wollte, dann wäre es vielleicht wieder die 60D geworden oder eventuell die Lumix GH3.
Liegen allerdings beide außerhalb des Budget und somit würde ich Dir keine DSLR, sondern eine DSLM empfehlen.
DSLM aus dem Grund, weil sogenannter LiveView, der beim Filmen ja permanent an sein müsste, nicht so mein Fall ist. Erstmal ist der Spiegel permanent hochgeklappt und das Bild kommt über den Sensor aufs Display. Mag jetzt subjektiv empfunden sein, aber je wärmer der Sensor wird, umso stärker muss die Elektronik nacharbeiten um weiterhin vernünftige Bilder zu liefern.
Ich benutze total ungerne LiveView, weil das Display eben auch echt der Brüller sein muss um darüber seine Bildeinstellungen zu machen.
DSLM haben keinen Spiegel und somit ist LiveView eine grundsätzliche Standardfunktion und meiner Empfindung nach sind die besser dafür ausgerichtet als DSLR.
Schau mal nach der Sony NEX 6. Gibt zwar schon die NEX 7, aber somit ist man mit einem 16-50mm Objektiv auch unter 800 €.