- Registriert
- 13.09.04
- Beiträge
- 8.971
[preview]Heute vor zwei Jahren startete der Verkauf des iPhones in den USA, Grund genug für uns einmal zurück zu blicken und zu sehen wie sich das iPhone in den zwei Jahren entwickelt hat. Im Januar 2007 wurde von Apple ein Gerät angekündigt, dass 'widescreen iPod', 'mobilephone' und 'revolutionary internetdevice' in einem sein sollte, heraus kam das Gerät das schon jetzt Geschichte geschrieben hat: das iPhone. Die Vorstellung bei der MacWorld 2007 kann man sich heutzutage dank Apples Keynotepodcast immer wieder ansehen. Rund 5 weitere Monate Entwicklungs- und Produktionszeit flossen in das Gerät, das anders als die meisten Apple Produkte vor dem Verkaufsstart vorgestellt wurde, um der FCC Ankündigung vorzugreifen. [/preview]
Die Einführung
Zum Verkaufsstart des iPhones gab es zwei Geräte, für $499 bekam man ein Gerät mit 4GB Speicher, einen doppelt so großen Speicher gab es für nur $100 mehr. Doch schon wenige Monate später, im September wurde das 4GB Modell aus dem Sortiment gestrichen und das 8GB Modell im Preis auf $399 gesenkt. Die Kunden waren verständlicherweise nicht sehr glücklich, da die Early Adopters, also jene, die das Produkt sofort bei Erscheinen gekauft hatten, sich ausgenutzt fühlten. Diesen Kunden wurde dann, nachdem die Beschwerden lauter wurden, ein $100 Gutschein geschenkt.
Kurioses zur Markteinführung:
Das Konzept
Im Gegensatz zu anderen mobilen Betriebssystemen, die man bis dato auf Smartphones finden konnte ermöglichte das iPhone einen einfachen Zugriff auf das Internet, mit AT&T ausgehandelte Verträge deckten die Internetbenutzung voll mit ab, die Simkarte war schon im Gerät eingelegt, so dass man es nur noch anschalten und loslegen konnte. Nein, so einfach war es nicht, im Gegensatz zu anderen Geräten muss das iPhone erst aktiviert werden. Da man das Gerät im Apple Store oder bei AT&T einfach kaufen konnte, ohne irgendetwas unterschreiben zu müssen, hatte man zu Hause vor seinem Computer alle Zeit der Welt sich einen der angebotenen Verträge auszuwählen und abzuschließen. War dies geschehen konnte mit iTunes die eigene Musik auf das Gerät synchronisiert werden, Adressen und Telefonnummern wurden automatisch in das iPhone eingetragen, Mailkonten eingerichtet und die Lesezeichen von Safari übernommen. Der Benutzer muss sich um nichts kümmern, das iPhone funktioniert so wie man es sich vorstellt.
Auch in Sachen Bedienung war das iPhone seiner Zeit voraus. Zwar gab es schon vorher Smartphones, diese waren jedoch entweder mit vielen Knöpfen ausgestattet oder mit einem Touchscreen der über einen kleinen Stift, einen Stylus, bedient wurde. Das iPhone ging einen anderen Weg. Nur wenig Knöpfe, keinen Stylus, dafür einen kapazitiven Bildschirm, der direkt mit den Fingern bedient wird. Das LG K850 'Prada' kam, nach der iPhone Vorstellung, im Februar mit einer ähnlichen Bedienung heraus - wer von wem abgeschaut hat ist unklar.
Kurioses zu den Verträgen:
Das Betriebssystem
Als die iPhones im Juni auf den Markt kamen, befanden sich 12 + 4 Icons auf dem Homescreen, das System war nicht mehrsprachig und war mit den Möglichkeiten, die das iPhone heute bietet nicht zu vergleichen. Und doch war das iPhone sehr schnell sehr beliebt, die einfache Steuerung und die benutzbare Möglichkeit das Internet immer dabei zu haben machte es möglich.
Nach einigen Buxfixes und Sicherheitsupdates folgte im September der Sprung auf die Software Version 1.1, deren augenscheinlichste Veränderung das iTunes WiFi Store Icon auf dem Homescreen war, endlich konnten iPhone Kunden auch unterwegs, aus dem WLAN, ihre Songs kaufen. Eine Allianz mit dem Kaffeeriesen Starbucks sollte die Möglichkeit bietet in den Starbuckscafés kostenlos über WLAN zu surfen, Musik kaufen, sowie die Musik, die in dem Moment im Starbucks läuft kaufen.
Bis Januar erschienen 3 weitere Updates. Die Version 1.1.1 ermöglichte Datenroaming im Ausland auszuschalten, nachdem viele Kunden sich über teure Gebühren geärgert hatten, die Version 1.1.3 fügte die Lokalisierungsfunktion zu googlemaps hinzu, SMS Nachrichten konnten an mehrere Personen geschickt werden, auf dem Homescreen konnten weitere Icons, sog. Webclips oder Bookmarks, abgelegt werden und die virtuelle Tastatur konnte mehrere Kommandos zur selben Zeit verstehen.
Mit der Einführung des iPhone 3G vollzog Apple auch für die Software einen großen Schritt, die 2.0 kam heraus. Dieses neue System stellte mit dem Appstore eine Möglichkeit zur Verfügung um Software von Drittanbietern zu installieren. Ein weiterer großer Punkt im Update 2.0 war die Möglichkeit Exchangekonten einzubinden, diese Funktion stellte einen weiteren Schritt dar das iPhone in den Businessmarkt zu heben. Für Privatkunden ohne Exchangeserver bietet Apple seit der Einführung der Software 2.0 die Möglichkeit ähnliche Funktionen, wie z.B. Pushmails und die Synchronisierung von Kontakten und Kalendern ohne iTunes an. Der Service mobile.me litt jedoch unter einigen Anlaufschwierigkeiten, so dass diese Funktionen erst nicht verfügbar waren. Weitere Updates der 2.0 waren die Möglichkeit Geotags in die Bilder der Kamera einzubinden, Youtube direkt aus Safari aufzurufen und WPA2.
Rund einen Monat nach dem Erscheinen der 2.0 ließ Apple die Version 2.1 über iTunes in die iPhones einspielen. Neben vielen Bugfixes fügte das Update unter anderem die Funktion Genius, sowie die Anzeige der bereits gespielten Länge von Podcasts hinzu.
Mit der Software 2.2 erweiterte Apple im November die Funktionen von google maps um die Streetview und die Anzeige von öffentlichem Personennahverkehr der USA, die in Japan beliebten Emoji wurden für die japanische Lokalisierung freigeschaltet, installierte Programme, für die Updates verfügbar sind, können nun alle zusammen aktualisiert werden, Podcast können unterwegs geladen und gestreamt werden, desweiteren wurde die Beschränkung des iTunes Stores aufgehoben, dieser konnte ab jetzt, ebenso wie der AppStore, auch über UMTS oder gar EDGE neue Inhalte herunterladen, solange diese kleiner als 10MB sind.
Zur MacWorld 2009 wurde im Januar mit der Software 2.2.1 diese 10MB Grenze ebenfalls aufgehoben sowie verschiedene Fehler behoben.
Zum Erscheinen des dritten iPhones erschien auch die neue Software 3.0 für das iPhone. Endlich ermöglicht das iPhone auch Copy & Paste, sowie MMS. Mit Spotlight erhält die beliebte Suchfunktion vom Mac auch auf dem iPhone Einzug, CalDAV, ein Kalenderstandard, wird nun unterstützt.
Kurioses zum Betriebssystem:
Die Hacker
Doch zwei Nachteile hatte das Gerät, die andere Smartphones so nicht haben: Es ließ sich keine weitere Software installieren und es war nur über AT&T in den USA verfügbar. Diese zwei Gründe waren Anlass für einige das Gerät zu modifizieren und freizuschalten. Die ersten SIM Unlockvorgänge, die das iPhone über sich ergehen lassen musste waren heißer Natur: Das Gerät wurde geöffnet und Leitungen wurden umgelötet. Diese Vorgehensweise war möglich, aber nicht heimanwendertauglich. Wer sich über die genauen Schritte informieren möchte, kann dies in den Einträgen von 2007 des Hackers geoHot ansehen (Link)
Zu Anfang war das iPhone in Deutschland ziemlich nutzlos. Zwar konnte man mit den Programmen iPhoneAct oder iActivator das iPhone aktivieren oder einen Jailbreak ausführen, durch den SIM Lock des iPhones war es jedoch nicht möglich das Gerät mit einer deutschen SIM Karte zu betreiben.
Die iPhone Firmware 1.0.2 konnte mit dem Programm iNdependence gejailbreakt, mit einem weiteren Programm wurde der Installer installiert, mit dem dann das Programm anySIM auf das iPhone gebracht werden konnte, eine recht einfache und deutlich sicherere Variante als das vorherige Umlöten von Leiterbahnen.
Der Weg das iPhone mit der Firmware 1.1.1 freizuschalten führte über den Notrufbildschirm über dein ein Code eingegeben werden musste, das iPhone einen Anruf simulierte, damit das Adressbuch zugänglich wurde und man einen neuen Kontakt mit der Homepage jailbreakme.com anlegen konnte, diese aufrufen und so den Jailbreak durchführen konnte.
Mit der Firmware 1.1.2 führte Apple einen neuen Bootloader ein, der das jailbreaken und entsperren verhindern sollte, dies war auch vorerst von Erfolg gekrönt, so dass sich neue Produkte ihren Weg in die Welt der iPhoneuser bahnten: Die StealthSIM. Diese Zusatz Simkarten gaukelten dem iPhone vor sie in ihm würde eine AT&T Karte stecken, damit war es möglich das iPhone auch ohne AT&T Vertrag zu nutzen. Nach einigen Wochen war dies jedoch auch nicht mehr nötig, der Bootloader 4.6 war geknackt.
Es folgten weitere Firmwares, doch das iPhone der ersten Generation war irgendwann komplett offen, so dass man sich heute keine Gedanken mehr machen muss und die neue Software einfach über iTunes einspielen kann - das iPhone wird offen bleiben. Mit den vielen Unlockvarianten formierte sich ein kleines Hackerteam unter dem Namen 'iPhone dev team' zusammen, das bis heute noch jedes iPhone geknackt hat. Ein Hacker aus dem Team, Zibri, löste sich vom Team und veröffentlichte sein eigenes Tool: ZiPhone. ZiPhone war in der Lage ein iPhone freizuschalten, genauso war es jedoch in der Lage das iPhone unbrauchbar zu machen und in einen sogenannten Brick zu verwandeln. Von der Benutzung des Programms wurde sehr schnell abgeraten, auch weil unklar ist wie viel Eigenleistung in dem Programm steckt und welche Teile Zibri aus der Programmierung des Devteams genommen hat. Der Grund warum das Devteam zu der Zeit keinen Hack herausgebracht hat, war vermutlich die Unsicherheit beim Hacken und die Gefahr das iPhone in einen teuren Ziegelstein zu verwandeln. Das dev Team veröffentlichte kurz darauf ihre Tools für den Jailbreak und die Freischaltung des iPhones, das Pwnagetool und QuickPwn, die bis heute die Tools der Wahl sind, wenn man sein iPhone jailbreaken und unlocken möchte.
Mit dem iPhone der zweiten Generation, dem iPhone 3G ist es da schon deutlich schwerer. Der Jailbreak des Gerätes war von den Hackern aus dem devTeam zwar schon kurz nach der Veröffentlichung der Betaversion der Firmware 2.0 geglückt, den Simlock konnten die Jungs jedoch nicht so leicht umgehen, so nahm der Handel mit den Zusatzsimkarten, die man schon von der Firmware 1.1.2 kannte weiter zu. All diese Karten haben jedoch eins gemeinsam: Sie gaukeln dem iPhone und dem Mobilfunknetz falsche Daten vor, sie stören die Netzbenutzung, da sie sich übermäßig oft ins Netz einwählen und ganze Mobilfunkzellen lahmlegen können. Aus diesen Gründen sind Mobilfunkanbieter dazu übergegangen auffällige Telefone auf eine schwarze Liste zu setzen und somit komplett von der Benutzung zu sperren. Die Benutzung solcher Karten ist obendrein strafbar und wird auf keinen Fall empfohlen.
Lange nachdem die Firmware 2.0 auf dem Markt war kam dann vom Devteam eine Softwarelösung zum unlock des iPhones 3G heraus. Die Software yellowsn0w wird beim Start des iPhone geladen, dazu darf kein Pincode für die Simkarte aktiv sein.
Auch die Firmware der Software 3.0 wurde vom devTeam schon im Betastatus geknackt und einem jailbreak unterzogen.
Rund ein Viertel der Geräte, die in den Geschäften verkauft wurde, wurden nicht mehr bei AT&T angemeldet und bei anderen Netzbetreibern in den USA und der ganzen Welt verwendet.
Kurioses zu den Hacks:
Die Mitbewerber
Der Erfolg des iPhones weckte die schlafenden Mitbewerber auf dem Mobilfunkmarkt. Schlecht bedienbare Oberflächen hatten auf dem Markt keine Chance gegen die Touchoberfläche des iPhone OS. Sieht man sich die beiden großen Systeme im Smartphonemarkt aus der Zeit der Einführung des iPhones an wundert man sich nur, wie man Windows Mobile 6 oder Symbian nur bedienen konnte. Sogar der Smartphonespezialist RIM hat die neue Entwicklung mitbekommen und mit sich dem BlackBerry Storm von kleinen Plastiktasten verabschiedet und ein Touchscreengerät herausgebracht.
Mit dem System Android versucht Google auf dem Smartphonemarkt aufzuspringen, der ehemalige PDA-Riese Palm kopiert mit seinem Palm Pre bzw. dem Betriebssystem WebOS viele Eigenschaften des iPhones und auch das Symbiankonsortium versucht mit Symbian 9.4 (zu finden z.B. im Nokia 5800 XpressMusic) eine Konkurrenz zum iPhone OS zu bieten.
Der Erfolg des Appstores wurde von allen großen Smartphone OS Anbietern neidisch betrachtet und das System versucht auch auf ihre Plattformen zu bringen.
Kurioses zur Konkurrenz:
Kommentar des Autors
Natürlich musste ich viele Details weglassen um den Rahmen nicht zu sprengen, nicht jeder kleiner Bugfix, nicht jede Funktion konnte beleuchtet werden, ich hoffe jedoch, dass ich einen kleinen Überblick über die Entwicklung des iPhone bieten konnte und vor allem auch die Evolution des Gerätes zeigen konnten, die das iPhone in den letzten 2 Jahren durchgemacht hat.
Vieles, was heute auf dem iPhone selbstverständlich ist, war in frühen Versionen nicht vorhanden, dies hoffe ich mit dem Beitrag zum zweiten (oder dritten?) Geburtstag des iPhones vermitteln zu können. Danken möchte ich .david fürs korrigieren und erweitern des Hacker-Teils. Abschließend können wir nur sagen:
Weiter so Apple!
Die Einführung

Zum Verkaufsstart des iPhones gab es zwei Geräte, für $499 bekam man ein Gerät mit 4GB Speicher, einen doppelt so großen Speicher gab es für nur $100 mehr. Doch schon wenige Monate später, im September wurde das 4GB Modell aus dem Sortiment gestrichen und das 8GB Modell im Preis auf $399 gesenkt. Die Kunden waren verständlicherweise nicht sehr glücklich, da die Early Adopters, also jene, die das Produkt sofort bei Erscheinen gekauft hatten, sich ausgenutzt fühlten. Diesen Kunden wurde dann, nachdem die Beschwerden lauter wurden, ein $100 Gutschein geschenkt.
Kurioses zur Markteinführung:
- Auf den offiziellen Fotos von Apple schien das iPhone zwischen Vorstellung und Einführung geschrumpft zu sein .
- Auf den ersten Bildern gab es noch keine Youtube Applikation, in vielen Berichten tauchen diese Bilder, mit nur 11 Icons im Homescreen (vom Dock abgesehen), auf.

Das Konzept
Im Gegensatz zu anderen mobilen Betriebssystemen, die man bis dato auf Smartphones finden konnte ermöglichte das iPhone einen einfachen Zugriff auf das Internet, mit AT&T ausgehandelte Verträge deckten die Internetbenutzung voll mit ab, die Simkarte war schon im Gerät eingelegt, so dass man es nur noch anschalten und loslegen konnte. Nein, so einfach war es nicht, im Gegensatz zu anderen Geräten muss das iPhone erst aktiviert werden. Da man das Gerät im Apple Store oder bei AT&T einfach kaufen konnte, ohne irgendetwas unterschreiben zu müssen, hatte man zu Hause vor seinem Computer alle Zeit der Welt sich einen der angebotenen Verträge auszuwählen und abzuschließen. War dies geschehen konnte mit iTunes die eigene Musik auf das Gerät synchronisiert werden, Adressen und Telefonnummern wurden automatisch in das iPhone eingetragen, Mailkonten eingerichtet und die Lesezeichen von Safari übernommen. Der Benutzer muss sich um nichts kümmern, das iPhone funktioniert so wie man es sich vorstellt.
Auch in Sachen Bedienung war das iPhone seiner Zeit voraus. Zwar gab es schon vorher Smartphones, diese waren jedoch entweder mit vielen Knöpfen ausgestattet oder mit einem Touchscreen der über einen kleinen Stift, einen Stylus, bedient wurde. Das iPhone ging einen anderen Weg. Nur wenig Knöpfe, keinen Stylus, dafür einen kapazitiven Bildschirm, der direkt mit den Fingern bedient wird. Das LG K850 'Prada' kam, nach der iPhone Vorstellung, im Februar mit einer ähnlichen Bedienung heraus - wer von wem abgeschaut hat ist unklar.
Kurioses zu den Verträgen:
- Am Anfang verschickte AT&T einen Einzelverbindungsnachweis für Webaufrufe, einige Kunden erhielten ihre Rechnung nicht mehr als Brief, sondern als Paket.
Das Betriebssystem
Als die iPhones im Juni auf den Markt kamen, befanden sich 12 + 4 Icons auf dem Homescreen, das System war nicht mehrsprachig und war mit den Möglichkeiten, die das iPhone heute bietet nicht zu vergleichen. Und doch war das iPhone sehr schnell sehr beliebt, die einfache Steuerung und die benutzbare Möglichkeit das Internet immer dabei zu haben machte es möglich.
Nach einigen Buxfixes und Sicherheitsupdates folgte im September der Sprung auf die Software Version 1.1, deren augenscheinlichste Veränderung das iTunes WiFi Store Icon auf dem Homescreen war, endlich konnten iPhone Kunden auch unterwegs, aus dem WLAN, ihre Songs kaufen. Eine Allianz mit dem Kaffeeriesen Starbucks sollte die Möglichkeit bietet in den Starbuckscafés kostenlos über WLAN zu surfen, Musik kaufen, sowie die Musik, die in dem Moment im Starbucks läuft kaufen.
Bis Januar erschienen 3 weitere Updates. Die Version 1.1.1 ermöglichte Datenroaming im Ausland auszuschalten, nachdem viele Kunden sich über teure Gebühren geärgert hatten, die Version 1.1.3 fügte die Lokalisierungsfunktion zu googlemaps hinzu, SMS Nachrichten konnten an mehrere Personen geschickt werden, auf dem Homescreen konnten weitere Icons, sog. Webclips oder Bookmarks, abgelegt werden und die virtuelle Tastatur konnte mehrere Kommandos zur selben Zeit verstehen.
Mit der Einführung des iPhone 3G vollzog Apple auch für die Software einen großen Schritt, die 2.0 kam heraus. Dieses neue System stellte mit dem Appstore eine Möglichkeit zur Verfügung um Software von Drittanbietern zu installieren. Ein weiterer großer Punkt im Update 2.0 war die Möglichkeit Exchangekonten einzubinden, diese Funktion stellte einen weiteren Schritt dar das iPhone in den Businessmarkt zu heben. Für Privatkunden ohne Exchangeserver bietet Apple seit der Einführung der Software 2.0 die Möglichkeit ähnliche Funktionen, wie z.B. Pushmails und die Synchronisierung von Kontakten und Kalendern ohne iTunes an. Der Service mobile.me litt jedoch unter einigen Anlaufschwierigkeiten, so dass diese Funktionen erst nicht verfügbar waren. Weitere Updates der 2.0 waren die Möglichkeit Geotags in die Bilder der Kamera einzubinden, Youtube direkt aus Safari aufzurufen und WPA2.
Rund einen Monat nach dem Erscheinen der 2.0 ließ Apple die Version 2.1 über iTunes in die iPhones einspielen. Neben vielen Bugfixes fügte das Update unter anderem die Funktion Genius, sowie die Anzeige der bereits gespielten Länge von Podcasts hinzu.
Mit der Software 2.2 erweiterte Apple im November die Funktionen von google maps um die Streetview und die Anzeige von öffentlichem Personennahverkehr der USA, die in Japan beliebten Emoji wurden für die japanische Lokalisierung freigeschaltet, installierte Programme, für die Updates verfügbar sind, können nun alle zusammen aktualisiert werden, Podcast können unterwegs geladen und gestreamt werden, desweiteren wurde die Beschränkung des iTunes Stores aufgehoben, dieser konnte ab jetzt, ebenso wie der AppStore, auch über UMTS oder gar EDGE neue Inhalte herunterladen, solange diese kleiner als 10MB sind.
Zur MacWorld 2009 wurde im Januar mit der Software 2.2.1 diese 10MB Grenze ebenfalls aufgehoben sowie verschiedene Fehler behoben.
Zum Erscheinen des dritten iPhones erschien auch die neue Software 3.0 für das iPhone. Endlich ermöglicht das iPhone auch Copy & Paste, sowie MMS. Mit Spotlight erhält die beliebte Suchfunktion vom Mac auch auf dem iPhone Einzug, CalDAV, ein Kalenderstandard, wird nun unterstützt.
Kurioses zum Betriebssystem:
- Über UMTS konnten bei Start des Appstores beliebig große Programme geladen werden, Inhalte aus dem iTunes Store waren jedoch auf 10 MB begrenzt.
- Die Positionierung der Icons auf dem Homescreen änderte im Laufe der Software mehrmals die Reihenfolge. Die Bilder mit dem iTunes Icon zeigen dies.

Die Hacker
Doch zwei Nachteile hatte das Gerät, die andere Smartphones so nicht haben: Es ließ sich keine weitere Software installieren und es war nur über AT&T in den USA verfügbar. Diese zwei Gründe waren Anlass für einige das Gerät zu modifizieren und freizuschalten. Die ersten SIM Unlockvorgänge, die das iPhone über sich ergehen lassen musste waren heißer Natur: Das Gerät wurde geöffnet und Leitungen wurden umgelötet. Diese Vorgehensweise war möglich, aber nicht heimanwendertauglich. Wer sich über die genauen Schritte informieren möchte, kann dies in den Einträgen von 2007 des Hackers geoHot ansehen (Link)
Zu Anfang war das iPhone in Deutschland ziemlich nutzlos. Zwar konnte man mit den Programmen iPhoneAct oder iActivator das iPhone aktivieren oder einen Jailbreak ausführen, durch den SIM Lock des iPhones war es jedoch nicht möglich das Gerät mit einer deutschen SIM Karte zu betreiben.
Die iPhone Firmware 1.0.2 konnte mit dem Programm iNdependence gejailbreakt, mit einem weiteren Programm wurde der Installer installiert, mit dem dann das Programm anySIM auf das iPhone gebracht werden konnte, eine recht einfache und deutlich sicherere Variante als das vorherige Umlöten von Leiterbahnen.
Der Weg das iPhone mit der Firmware 1.1.1 freizuschalten führte über den Notrufbildschirm über dein ein Code eingegeben werden musste, das iPhone einen Anruf simulierte, damit das Adressbuch zugänglich wurde und man einen neuen Kontakt mit der Homepage jailbreakme.com anlegen konnte, diese aufrufen und so den Jailbreak durchführen konnte.
Mit der Firmware 1.1.2 führte Apple einen neuen Bootloader ein, der das jailbreaken und entsperren verhindern sollte, dies war auch vorerst von Erfolg gekrönt, so dass sich neue Produkte ihren Weg in die Welt der iPhoneuser bahnten: Die StealthSIM. Diese Zusatz Simkarten gaukelten dem iPhone vor sie in ihm würde eine AT&T Karte stecken, damit war es möglich das iPhone auch ohne AT&T Vertrag zu nutzen. Nach einigen Wochen war dies jedoch auch nicht mehr nötig, der Bootloader 4.6 war geknackt.
Es folgten weitere Firmwares, doch das iPhone der ersten Generation war irgendwann komplett offen, so dass man sich heute keine Gedanken mehr machen muss und die neue Software einfach über iTunes einspielen kann - das iPhone wird offen bleiben. Mit den vielen Unlockvarianten formierte sich ein kleines Hackerteam unter dem Namen 'iPhone dev team' zusammen, das bis heute noch jedes iPhone geknackt hat. Ein Hacker aus dem Team, Zibri, löste sich vom Team und veröffentlichte sein eigenes Tool: ZiPhone. ZiPhone war in der Lage ein iPhone freizuschalten, genauso war es jedoch in der Lage das iPhone unbrauchbar zu machen und in einen sogenannten Brick zu verwandeln. Von der Benutzung des Programms wurde sehr schnell abgeraten, auch weil unklar ist wie viel Eigenleistung in dem Programm steckt und welche Teile Zibri aus der Programmierung des Devteams genommen hat. Der Grund warum das Devteam zu der Zeit keinen Hack herausgebracht hat, war vermutlich die Unsicherheit beim Hacken und die Gefahr das iPhone in einen teuren Ziegelstein zu verwandeln. Das dev Team veröffentlichte kurz darauf ihre Tools für den Jailbreak und die Freischaltung des iPhones, das Pwnagetool und QuickPwn, die bis heute die Tools der Wahl sind, wenn man sein iPhone jailbreaken und unlocken möchte.
Mit dem iPhone der zweiten Generation, dem iPhone 3G ist es da schon deutlich schwerer. Der Jailbreak des Gerätes war von den Hackern aus dem devTeam zwar schon kurz nach der Veröffentlichung der Betaversion der Firmware 2.0 geglückt, den Simlock konnten die Jungs jedoch nicht so leicht umgehen, so nahm der Handel mit den Zusatzsimkarten, die man schon von der Firmware 1.1.2 kannte weiter zu. All diese Karten haben jedoch eins gemeinsam: Sie gaukeln dem iPhone und dem Mobilfunknetz falsche Daten vor, sie stören die Netzbenutzung, da sie sich übermäßig oft ins Netz einwählen und ganze Mobilfunkzellen lahmlegen können. Aus diesen Gründen sind Mobilfunkanbieter dazu übergegangen auffällige Telefone auf eine schwarze Liste zu setzen und somit komplett von der Benutzung zu sperren. Die Benutzung solcher Karten ist obendrein strafbar und wird auf keinen Fall empfohlen.
Lange nachdem die Firmware 2.0 auf dem Markt war kam dann vom Devteam eine Softwarelösung zum unlock des iPhones 3G heraus. Die Software yellowsn0w wird beim Start des iPhone geladen, dazu darf kein Pincode für die Simkarte aktiv sein.
Auch die Firmware der Software 3.0 wurde vom devTeam schon im Betastatus geknackt und einem jailbreak unterzogen.
Rund ein Viertel der Geräte, die in den Geschäften verkauft wurde, wurden nicht mehr bei AT&T angemeldet und bei anderen Netzbetreibern in den USA und der ganzen Welt verwendet.
Kurioses zu den Hacks:
- In einem Patentantrag von Apple tauchten Icons auf, die nur auf einem gehackten iPhone vorhanden sind (Link)
- Die BananaSIM ist die wohl beste Zusatzsimkarte für das iPhone (Link)

Die Mitbewerber
Der Erfolg des iPhones weckte die schlafenden Mitbewerber auf dem Mobilfunkmarkt. Schlecht bedienbare Oberflächen hatten auf dem Markt keine Chance gegen die Touchoberfläche des iPhone OS. Sieht man sich die beiden großen Systeme im Smartphonemarkt aus der Zeit der Einführung des iPhones an wundert man sich nur, wie man Windows Mobile 6 oder Symbian nur bedienen konnte. Sogar der Smartphonespezialist RIM hat die neue Entwicklung mitbekommen und mit sich dem BlackBerry Storm von kleinen Plastiktasten verabschiedet und ein Touchscreengerät herausgebracht.
Mit dem System Android versucht Google auf dem Smartphonemarkt aufzuspringen, der ehemalige PDA-Riese Palm kopiert mit seinem Palm Pre bzw. dem Betriebssystem WebOS viele Eigenschaften des iPhones und auch das Symbiankonsortium versucht mit Symbian 9.4 (zu finden z.B. im Nokia 5800 XpressMusic) eine Konkurrenz zum iPhone OS zu bieten.
Der Erfolg des Appstores wurde von allen großen Smartphone OS Anbietern neidisch betrachtet und das System versucht auch auf ihre Plattformen zu bringen.
Kurioses zur Konkurrenz:
- Steve Ballmer, CEO von Microsoft, lachte über das iPhone, da es kein Keyboard hat und man damit nicht ordentlich E-Mails schreiben kann und es zu teuer sei (YouTube Link).
- Nokias Vizepräsident, Anssi Vanjoki, dankte Apple für das iPhone. (Link)
Kommentar des Autors
Natürlich musste ich viele Details weglassen um den Rahmen nicht zu sprengen, nicht jeder kleiner Bugfix, nicht jede Funktion konnte beleuchtet werden, ich hoffe jedoch, dass ich einen kleinen Überblick über die Entwicklung des iPhone bieten konnte und vor allem auch die Evolution des Gerätes zeigen konnten, die das iPhone in den letzten 2 Jahren durchgemacht hat.
Vieles, was heute auf dem iPhone selbstverständlich ist, war in frühen Versionen nicht vorhanden, dies hoffe ich mit dem Beitrag zum zweiten (oder dritten?) Geburtstag des iPhones vermitteln zu können. Danken möchte ich .david fürs korrigieren und erweitern des Hacker-Teils. Abschließend können wir nur sagen:
Weiter so Apple!
Anhänge
Zuletzt bearbeitet: