...Viel Bling Bling hilft nicht viel... Dafür kannste auch Ubuntu mit Beryl nehmen.
Welch Ironie: Mac OS X war das erste Betriebssystem, was Bling Bling erst eingeführt hat. Alle anderen folgten erst danach (XP, KDE 3, GNOME 2).
Und auch die hardware-beschleunigte Oberfläche, auch als Bling Bling zu bezeichnen, oder in einigen Fällen als 3D-Oberfläche, wurde zuerst bei Mac OS X in einem Betriebssystem veröffentlicht. Erst danach folgten die anderen (Beryl, Vista).
Beides ist notwendig, wenn man mit einem Computer arbeiten will: die 3D-Oberfläche bietet praktische Funktionen, die sonst nicht möglich wären (Stichwort Exposé).
Eye-Candy ist nötig, um vergessen zu können, dass man vor einem sturen Kasten sitzt. Mal ehrlich, wer will heute noch den Purismus? Wer auch immer jetzt "hier" schreit, sollte wissen, dass Purismus nicht nur den Classic-Style unter Windows XP bedeutet, sondern auch eine 1-Bit-Farbtiefe für Textverarbeitungsprogramme und durchgehend Blockschrift für die Benutzeroberfläche, sowie ausschließliche (nicht nur optionale) Tastaturbedienung.
Während Mac OS X Effekte gezielt einsetzt, um die Arbeit übersichtlicher zu gestalten, schießt Vista alle "guten" Vorsätze in den Wind und haut sinnlose Effekte in den Raum ... wer zur Hölle braucht diesen 3D-Fenster-Umschalter ... der normale (Dank Beschleunigung auch bereits mit guter Vorschau versehene) Umschalter ist völlig ausreichend.
Auch allgemein versucht Microsoft irgendwelche Kinkerlitzchen, die bei OSX einen soliden Zweck erfüllen, auf Teufel komm raus auch in Windows reinzuhämmern: blinkende (Haupt-)-Schaltflächen (deren Effekt man kaum bemerkt - also wozu? definitiv nicht, um darauf Aufmerksam zu machen - zumal die zeitweise wie die Neben-Schaltflächen aussieht), fehlende Menüleisten in Programmen (hallo? bei OSX fehlt die nicht, sondern ist oben am Bildschirmrand und muss nicht erst mit der Alt-Taste eingeblendet werden, wodurch nahezu das ganze Fenster neu gezeichnet werden muss), Dreiecke statt Plus-Zeichen in Ordnerstrukturen, die zu alle dem nur im Hovermodus zu sehen sind (Hauptsache, der Hover-Modus wird häufig angewendet ... ob er hilft oder behindert) und vieles mehr.
Wie einer meiner Vorredner bereits richtig bemerkt hat, ist das Design von Mac OS X bereits einen ganzen Schritt sachlicher geworden: das Bling Bling von Mac OS X 10.0 bzw. 10.1 wich einer simpleren Oberfläche - ohne dadurch in irgend einer Form puristisch zu wirken.
10.0/10.1 -> 10.2: in Schaltflächen und auf der Menüleiste verschwindet der aufdringliche Textschatten
10.2 -> 10.3: die Nadelstreifen sind wesentlich blasser, wodurch der eigentliche Fensterinhalt besser zu erkennen ist, allerdings wird das zweite Design (gebürstetes Metall) eingeführt
10.3 -> 10.4: die Nadelstreifen verschwinden von der Menüleiste
10.4 -> 10.5: die bisher auffälligste Veränderung: alle Nadelstreifen sind weg (bis auf die von X11-Fenstern), der Schattenwurf wird wesentlich vergrößert (warum auch immer), alle Designs werden zu ungebürstetem matten grau - ein Ausdruck von Eleganz - und perfekt dazu, um nicht zu viel Farbe zu verlieren, sind die Farben der Fensterknopfe (oben links, rot, gelb, grün) wesentlich gesättigter
Also ich vermisse die Nadelstreifen, weshalb ich wieder auf 10.4 umgestiegen bin (und weil 10.5 mein altes MacBook Core Duo doch zu sehr beansprucht hat).
Ansonsten bin ich mit der Oberfläche von Mac OS X sehr zufrieden - bis auf den Finder: ich finde den Explorer von Windows 95 bis 2000 wesentlich besser zu bedienen.