Ein feiner Anzug ist was tolles, allerdings ist ein feiner Anzug eben nicht gleich ein feiner Anzug
Ich habe *zählt* 28 schicke Anzüge in meiner Gardarobe hängen, wobei die Anzahl eigentlich nur bestätigt das ich echt gerne welche Anziehe, mehr sagt das nicht aus. Ich hab so ne offene Gardarobe, die sieht man beim betreten der Wohnung und viele kommen da immer wieder mit: "boah, du musst Kohle haben ..." was ausgewachsener Schwachsinn ist.
Hier mal die Regeln für Anzüge
( Ich hab Textilfachman im Verkauf eines Herrenausstatters gelernt /1. Lehre )
1. Ein Anzug passt nie
Egal wie man es dreht und wendet, ein Anzug sollte immer in die Schneiderei, solche gibts sogar beim Ruppert und auch die bringen es fertig einen Anzug sauber abzustecken und dementsprächend zu ändern. Vor allem am Rücken und auf Tailie muss hier geachtet werden, damit das ganze keine Falten wirft und schön zum Körper passt.
2. Ärmellänge und Beinlänge
Hier werden auch massenhaft Fehler gemacht, je nach Anzugtyp varriert die Ärmellänge von Anfang Handballen bis Handgelenk. Hosenbeine sollten ohne Schuhe abgesteckt werden und zwar "genau" bis zum Boden. Dann liegt die Hose genau auf der Höhe der Absätze, was perfekt ist.
3. Ein Anzug muss nicht teuer sein
Ich habe einen wunderschönen Cupro Anzug von einem billigen Designerladen aus München, der mein einziger Liebling ist, toller Schnitt, super angepasst, sensationelles Material. Kosten lagen irgendwo bei 180 EUR mit Schneiderei, ein Schnäppchen. Verarbeitung besser als bei meinen zwei Hugo Anzügen.
4. Klassischer Anzug = Krawattenpflicht
Es gibt nichts schlimmeres als Leute, die einen klassischen Anzug anziehen und meinen legerè mit offenem Hemd und ohne Krawatte durch die Weltgeschichte latschen zu müssen, grauenhaft und geht mal gar nicht.
5. Sportliche Anzüge / Casual fit
Hier kann man am meisten varrieren, mit oder ohne Hemd, mit oder ohne Krawatte, zu Jeans oder wie auch immer. Nur niemals den Fehler machen, einen Sportlichen Anzug auf Tailie zu kaufen, wenn man einen Ranzen schiebt, das wirft erstens derbe Falten und sieht zweitens sau blöd aus.
6. Nie ohne Beratung kaufen
Schließlich hast du am Hintern keine Augen, und nur die sehen ob der Anzug Falten wirft
7. Am Ärmel befinden sich keine Logos
Also mach die am besten sofort weg
8. Wer alle Knöpfe schließt, hat sich schon disqualifiziert,
der unterste Knopf bleibt beim Einreiher immer offen
9. Mut zur Farbe
gestaltet sich über Hemden und Krawatten, rote Anzüge sind was für Clowns.
10. Krawatte
Wer eine Krawatte anzieht, sollte darauf achten einen schönen fülligen Knoten zu binden, wer hier spart und einen Otto-Normal-Knoten macht, der braucht sich auch keine Gedanken über eine schöne Krawatte zu machen, es sieht schei**e aus. Windsor ist mal unterster Standard.
11. Krawatte im Hemd
Tragen die Franzosen so, werd ich oft blöd angeschaut, sieht aber sehr sehr toll aus.
12. Schuhe und Gürtel
Sollten Farblich harmonieren und gehören eigentlich zusammen.
13. Streifen und Muster
Nadelstreifenanzug und gestreifte Krawatte oder eine mit Karos, geht mal gar nicht. Eine alte und leichte Regel besagt: "einmal Streifen sind genug Streifen"
14. Hemden
Hemd anziehen, in die Hose stecken und einmal die Arme zum Himmel, danach schön gleichmäßig aus dem Bund zupfen. Hemden werden nicht wie Unterhemden eng in der Hose getragen. Gleiches gilt natürlich umgekehrt, man läßt die nicht irgendwo raushängen.
15. Dünne Hemden = Unterhemd "Nein" !
Nichts ist schlimmer als durchschimmernde und sich abzeichnende Unterhemden, also lieber ein kurzärmliges und eng anliegendes T-Shirt nehmen, die zeichnen sich weder am Nacken, noch am Rücken.
ach ja, es gibt viel zu beachten und das ist sicherlich nur die Oberfläche.