Und da Du ja ganz dolle Buchstaben entziffern kannst sag mir doch mal bitte wo ich das als einziges Pro-Argument aufgeführt habe. Ha!
Gerne:
Also ich lese ungerne wissenschaftliche Publikationen, die nicht mit Latex geschrieben wurden.
Das ist eine Behauptung, eine Äußerung Deines Geschmacks.
Das sieht direkt unprofessionell aus und oft bestätigt sich dieser Eindruck beim Lesen (nicht immer).
Das ist zum Teil eine Begründung Deiner obigen Geschmacksäußerung, zum Teil ein vermeintlich weiterführendes Argument für obige Äußerung, welches Du allerdings wieder selbst einschränkst mit der Bemerkung in der Klammer. Als Begründung ist es für meinen Geschmack aber zu wenig argumentativ abgesichert. Welche wissenschaftlichen Bücher, die nicht mit LaTeX gesetzt wurden, sehen unprofessionell aus? Die Suhrkamp-Reihen? Die UTB-Reihen (und welche genau?)? Die Bücher im Meiner-Verlag? Die Bücher von Routledge? Und was ist unprofessionell?
Die Formeln sehen einfach nicht gut aus und das Gesamtbild stimmt oft nicht.
Jetzt wird es zum ersten Mal interessant, da ist doch tatsächlich eine Stütze für Deine Behauptung: in Nicht-LaTeX-Dokumenten stimmt der Formelsatz nicht (da ist gewissermaßen schon die Prämisse im Hintergrund, dass LaTeX sehr gut Formeln setzt, von welcher ich beim Lesen automatisch ausgegangen bin). Was Du allerdings mit »Gesamtbild«*meinst, finde ich recht schwammig. Leider wirst Du diesbezüglich nicht konkreter:
In einem mit Latex gesetzten Dokument muss man sich schon arg anstrengen um das Layout zu verhauen.
Du erwähnst nur, dass es mit LaTeX schwierig ist, das Layout zu verhauen (wieder von einer impliziten Prämisse ausgehend, nämlich dass das LaTeX-Layout sehr gut ist); oben erwähntes Gesamtbild -- was auch immer das sein mag -- scheint bei LaTeX zumindest gut erhalten zu sein. Ob und wie das »Gesamtbild« von LaTeX gut ist, erwähnst Du nicht.
Und die "fehlende" gestalterische Freiheit empfinde ich als Vorteil.
Das ist wieder eine Geschmacksäußerung, die gerade in einem eher »kreativen« Unterforum höchst problematisch ist und problematisiert werden sollte.
Eine wissenschaftliche Arbeit sollte möglichst ohne gestalterischen Schnickschnack auskommen.
Das hier wirkt wie das Argument für die Geschmacksäußerung zuvor, ist aber ebenfalls eher eine Geschmacksäußerung (so lange Du es nicht durch ausreichend Argumente oder Prämissen stützt).
Grafiken sollte man bei Fotos als Bild einbinden und alles was Skizzen, Diagramme usw. betrifft nach Möglichkeit im Vektorformat. Dazu bieten sich Illustrator oder freie Programme wie Inkscape an.
Das sind wertvolle Tipps!
Einen hätte ich auch noch: Ich empfehle immer gern, einfach mal eine alte, bereits abgegebene Arbeit zu nehmen und in allen in Frage kommenden Programmen noch mal zu setzen. Da hat man ein realistisches Szenario ohne unnötigen Druck.
Um das Ganze abzuschließen: ich lese darin nur ein Pro-LaTeX-Argument und das sogar nur ein indirektes, indem Du darlegst, wie sich Nicht-LaTeX-Dokumente durch schlechten Formelsatz auszeichnen. Insofern muss ich Deinem Satz ganz oben (in meinem Post) zustimmen: Du hast es definitiv nicht als einziges Pro-Argument angeführt, Du hast es nicht einmal direkt angeführt (vom Fehlen weiterer Argumente mal ganz abgesehen).
P.S. Das (ha!) war nicht als Bosheit gedacht sondern bezog sich auf die Ironie des Wortspiels:
...sind gute im Formeln lesen aber sind vielleicht weniger gut darin, eine Reihe von Buchstaben zu ent
ziffern...
Es war humorvoll gedacht, sollte es arrogant rübergekommen sein, so ist das ein falscher Eindruck und ich möchte mich dafür entschuldigen.
P.P.S. Zwei Leselinks zum Thema, die ich jetzt auf die Schnelle wiedergefunden habe:
LaTeX-Kapitälchen und
Diskussion über LaTeX zwischen einem TeXperten und einem Typographen