Ich glaube wir reden hier von zwei völlig unterschiedlichen Bedarfstatsachen. Was will ich mit einer Technik, wo ich ein Team brauche um solche Vorhaben umsetzen zu können.
Ein Team braucht man nicht unbedingt für diese Vorhaben. Es reicht ein wenig Einarbeitungszeit und nach der steilen Lernkurve steigt die Produktivität immens.
Aber wie gesagt, unsere Ansichten sind da etwas unterschiedlich. Ich muss am Monatsende schauen das meine Kunden glücklich sind. Vom kleinen Restaurant bis zum Weltmarktführer, ja auch solche darf ich als meine Kunden schimpfen.
Es ist löblich das du 70 Mio. Menschen als deine "Kunden" betrachtest und das in 10 Ländern, respektive die Kunden deines Arbeitgebers.
Das hat jetzt nichts mit protzen zu tun, sondern bei der Kombination fällt es dann tatsächlich richtig ins Gewicht, wenn man mal etwas ändern will/muss.
Das in euren Kreisen von utopischen Preisen geredet wird ist mir bekannt, erst vor kurzem kam ein Kunde zu mir, welcher davor bei einer Agentur 44.000 EUR für eine Typo 3 Seite, mit einem abgeänderten Template und ca. 80 statischen Seiten gezahlt hat. Das hier also reine Abzocke betrieben wird, das ist mir nicht neu.
Utopisch? Ja, 44.000 Euro für 80 Seiten mit leicht abgeändertem Template ist viel. 44.000 Euro für eine Seite mit roundabout (nehmen wir mal Deutschland) 280 Produkten, für die man vertraglich mindestens 5 Vorabkonzepte und komplette 2 Endkonzepte realisieren muss, dazu noch eine Endkundenstudie zur Usability machen muss und die daraus gewonnnen Ergebnisse wieder in die Site einfließen lassen muss und danach noch mal eine Studie macht, nur um festzustellen, ob die Site auch wirklich zur Kommunikationsstrategie passt, dann sind 44.000 Euro praktisch ein Spottpreis. Ich bin immer schon froh, wenn ich eine kleine sechsstellige Summe auf der Rechnung stehen habe.
Auch bei einigen von meinen Projekten liegen Kundendaten auf den Servern und glaub mir, kein Script Kiddy kommt an diese Daten heran, wobei das ja wieder zwei verschiedene Pferdchen sind, denn das hat letztendlich nichts mit dem eigentlichen banalen Anliegen dieser Diskussion zu tun.
Sicher? Dann hast Du einen Admin der sich in den Tiefen des Systems auskennt? Fakt ist: Jedes System hat Sicherheitslücken. Von PHP-Nuke bis hin zu Vignette. Und z.B. bei einem Shopsystem man meist Zugriff auf Kundendaten vom CMS aus haben muss, liegt da ein nicht zu unterschätzender Angriffsvektor.
Du verstehst das Anliegen nicht. Ebenfalls scheint es dir schwer zu fallen Freelancer als Professionelle anzusehen, bzw. deren Arbeit. Aber nun gut, mich soll das nicht weiter stören. Ein "zwei bis drei" Mann Betrieb kann sich nicht mit Agenturen messen, wo mal eben 100.000 EUR für ein Projekt über den Tisch gehen, da würden die Möglichkeiten dann sicherlich auch anderst aussehen.
Ich habe mit den Freelancern absolut keine Probleme. Insbesondere wenn ich mal schnell einen Störer brauche oder eine Messebroschüre, wende ich mich an kleine, spezialisierte Freelancer, die echt gute Arbeit leisten und deutlich unter dem Preis unserer Haus&Hof-Agenturen sind.
Aber Wayne. Die Arbeit vieler Freelancer, gerade was Code & Output, sowie Design und zuverlässigkeit der Seiten angeht übersteigt ja eh schon die Masse an Agenturen die auf dem deutschen Raum tätig sind. Natürlich gibt es auch bei uns Ausnahmen, die man nicht übertrumpfen kann, weil einfach das Team im Rücken fehlt.
Meine Karriere habe ich damals als "Back-Office-Agentur" gesartet. Wir haben gerade Freelancern wie Dir und kleinen Werbeagenturen ohne eigene Online-Kapazitäten IT-Know-How, Entwicklungs- und Serverresourcen zur Verfügung gestellt. Das Konzept war gut und erfolgreich, so dass ich die Firma glücklicherweise in der Höhe des Dot-Com-Booms verkaufen konnte - Der Käufer war allerdings nicht ganz so geschickt
In diesem Zusammenhang erwähne ich gern einen guten Freund aus der Slowakei, der Flash Webseiten entwickelt und das für so ziemlich jedes große Unternehmen, angefangen von Nike bis hin zu div. Autoherstellern. Kleiner 1-Mann Betrieb, der soviele Agenturen blöd aussehen lässt. Komischerweise kommen die aber auch immer mit so wunderbaren Argumenten, die letztenlich auf dem Papier toll aussehen, aber in der Realität einfach selten greifen.
Ich fange besser nicht damit an, was alles an Flash-Seiten "nicht so toll" ist.
Letztendlich ist aber Flash auch eine ganz andere Sache. Damit werdern ja meistens Microsites gestaltet, die in sich geschlossen sind und wo es keinen stetigen Inhaltswandel gibt - Im Gegensatz jedenfalls zu CMS-getriebenen Sites.
Sei es das der Kunde nicht bereit ist dies zu zahlen, oder das die Umsetzung schlichtweg so überdimensioniert ist, das es sich für ein Projekt gar nicht lohnt. Die meisten Seiten haben im Netz eine Lebensdauer von ca. 5 Jahren, danach kommt "wieder" was neues oder die Betreiber sind schon lange untergegangen.
Der bessere Unterbau kostet keinen Cent mehr für den Kunden. Und in 5 Jahren können sehr viele News, Produkte, Werbeaktionsankündigungen auf der Site kommen und gehen.
Einen Redakteur mit {Tag:xxx} irgendwas formatieren zu lassen, ja das hört sich schon verdammt nach Wunschdenken an. Je mehr die Redakteure selbst formatieren können, desto hässlicher sehen die meisten Seiten aus, weil sich einfach an nichts mehr gehalten wird.
Ich habe wohl dann die folgende Aussage von Dir mißverstanden:
Die Ausgabe des Inhalts sollte die Möglichkeit bieten dessen Darstellung mit eigenen sogenannten Inhaltstemplates zu gestalten, vorzugsweise für den Redakteur im Backendeditor gleich ersichtlich oder über Eingabefelder einpflegbar.
- Inhalt irgendwas-feld ( Backend )
- <div classs="irgendwas"><p>{$Inhalt-irgendwasfeld}</p></div>
Trotzdem zum Thema Reakteure: Falls man einen vernünftigen XML-WYSISYM-Editor hat, dann kann der Redakteur nichts mehr verkehrt machen, denn damit kann man unterbinden, dass der Redakteur invalide Konstrukte (z.B. <ueberschrift><einleitung>Test</einleitung></ueberschrift>) bauen kann. Somit kann der Redakteur nur noch Text-Input geben, den er strukturiert hat. Für die Formatierung sorgt einzig und allein das CMS - Und wie gesagt, da ist XML richtig praktisch, da man dort auf einfachste Weise checken kann, ob der Redakteur fälschlicherweise ein <bild> vor die <hauptueberschrift> gelegt hat.
Und was du immer noch nicht verstanden hast, es geht um komplexe Inhaltstemplates, nicht darum einem Text die Klasse .Hinweis mit auf den Weg zu geben, denn das stellt so oder so kein Problem dar. Les dir doch oben nochmal durch, das diverse Elemente in einem Artikel fixierte Positionen haben, wie macht der Redakteur das dann ? Jedem Bild eine Klasse zuweisen, zu einem bestimmten Zeitpunkt beim erstellen eines Artikels, damit das ganze an der Richtigen Position sitzt ? Oder Headline und Subheadline, die umfasst werden von einem Div Container, wie macht er das ? Dropdown: Klasse für H1, Klasse für H2, beides Markieren und eine dritte Klasse, aber wie kommt das dann in den entsprechend positionierten Container ?
Oh doch: Inhalt hat in Klassen (ungleich HTML-Klassen!!!) vorzuliegen (am besten in XML, damit kann man am meisten machen und es ist zukunftssicher), der dann mit den Layouttemplates verwoben wird. Nur kannst Du Dir z.B. aussuchen, ob der Redakteur die Freiheit haben soll, irgendwo im Text ein Bild einzufügen, oder ob die Inhaltsklasse Bild-Attribute hat, die an fixen Positionen in Template ausgegeben werden (sofern vorhanden).
Bevor ich dazu einen kompletten Aufsatz schreiben:
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XML Editor mit Klassenkonfiguration
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Content-Klassen
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Klassen-Attribute
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Klassen und Objekte
... aber was willste machen wenn der Kunde darauf pocht. Man kann nur immer bis zu einem gewissen Punkt erklären und sich dagegen sträuben, letztendlich bestimmt allerdings die zahlende Kraft. ...
Bislang habe ich noch jeden Kunden davon überzeugen können, die für ihn auf langfristige Sicht beste und günstigste Alternative zu wählen. Wie gesagt: Die gute Alternative kostet nicht mehr Geld (weil sie Entwicklungs- und Administrationszeit spart). Man muss es eben richtig verkaufen.
Es wird doch inzwischen viel mehr visuell transportiert als technisch. Will heißen, wenn etwas gut aussieht - dann stellen sich die wenigsten Kunden die Frage was dahinter steckt, ...
Genau deswegen haben damals Kunden auch immer vorab eine Demo bekommen, um zu zeigen, was im Frontend möglich ist und wie einfach das Backend zu bedienen ist. Dazu das ganze System noch mal in einer PPT-Datei anschaulich für den Laien ohne Fachausdrücke erklärt und die Vorteile aufgezeigt. Voila!
... sorry aber das ist so - erlebe ich doch täglich wenn wieder jemand ankommt und mir seine tolle neue "tabellen-gelayoutete"-Firmenwebseite zeigt und sagt: schau 800 EUR, sieht doch gut aus -.- / ...
Ein Aldi-PC kostet ebenfalls weniger als ein Mac.
Jetzt steckt man natürlich in einer Zwickmühle, das beste an Technik oder das beste an Optik ?
Zwickmühle? Bessere Technik und die beste Optik schließt sich nicht aus.
Bedarfsanalyse - können einige Leute nicht - ist aber die Lösung. Für das Restaurant xyz wäre es sichtlich übertrieben - für den Autohersteller xxx ist es sinnvoll. Aber so wie du das machst, alles in einen Topf, so funktioniert das nicht - jedenfalls nicht an der Basis - wo wie schon erwähnt auch kleine Agenturen großartige Arbeit abliefern, die in deinen Augen auf dreckigen Systemen und schlechter Programmierung liegen.
"Alles in einem Topf" ist in diesem Fall optimal, da es zu "Economies of Scale" führt. Mit den von mir genannten System können alle Seiten realisiert werden - Von der Seite des Würstchenstandes an der Ecke über den Online-Shop des mittelständigen Nahrungsmittelgroßhändlers bis hin zu einem auf mehrere Server verteilten und mehrere Sprachen umfassenden Unternehmensportals eines Fast-Food-Weltkonzerns.
Ich verstehe das Problem ehrlich nicht. Mehrere ausgezeichnete Systeme sind am Markt verfügbar, davon einige sogar OpenSource. Sie sind flexibel, Endanwenderfreundlich, zukunftssicher, bis ins kleinste Detail anpassbar und bieten fast unbegrenzte Erweiterungsmöglichkeiten. Und trotzdem setzt man auf vergleichsweise zusammengeschusterte Lösungen?
Respektive wird diese Technik ja auch von mitunter den größten Agenturen für neue Medien weltweit verwendet, ... Nur der eingefleischte Programmierer, der irgendwo einen Designer sitzen hat - nur diese zwei werden in der Lage sein Webseiten so zu Produzieren, das jeder Glücklich ist - aber dann halt vielleicht doch nicht - Technik im Wandel.
Ich finde, ein Webdesigner, der ein CMS ohne einen versierten Admin/Systementwickler einsetzt, hat entweder gleichzeitig Designer und PHP/ASP/JSP/Sonstwas-Entwickler zu sein oder er soll es lassen bzw. statische Seiten erzeugen (wer kümmert sich, wenn das CMS mal nicht läuft???). Klar, es gibt managed Server, aber das ist keine wirkliche Lösung, sondern eher eine Mogelpackung.
Diese All-in-One-Webdesigner zu finden ist auch gar nicht so schwer. Aus dem Kopf heraus fallen mir drei kleine Ein-Mann-Betriebe hier in der Gegend ein, wo der Inhaber sowohl in Photoshop als auch auf Code-Ebene sicher ist.
Aber wieviel Freiheit hat der Kunde da, um das Layout zu kompromittieren?
Das ist das schöne daran: Da passiert einfach nichts. Der Kunde kann jegliche Formatierungen in Word reinhauen wie er will, nur werden die (mit Ausnahme von Fett und Kursiv) durch das CMS entfernt. Nur die reine Textstruktur, also was Überschrift, Einleitung, Haupttext oder eine der anwählbaren.
Was passiert, wenn der Kunde Vektorformate einsetzt?
Mit ezPublish habe ich es noch nicht ausprobiert, aber bei Documentum klappt es mit eingebetteten Vektorformaten. Allerdings sollte das bei ezP mit allen Vektorformaten klappen, die man durch imagemagick jagen kann.
Und wie geht das System mit schlecht formatierten Texten um, z. B. eine Absatzschaltung nach jedem Satz, aber nur bei den selbstgetippten? Wenn ich so sehe, was Kunden als Word-Datei abliefern, scheint der Weg aber nur was für Leute zu sein, die sich mit Word auskennen.
Viele schlecht formatierte Texte kann man vorab automatisch bereinigen lassen. Und ja: Damit das ganze System klappt, braucht man jemanden, der vernünftig mit Word umgehen kann.
Viele verstehen nämlich gar nicht, was Hochladen bedeutet ...
Auch das kommt leider häufig vor.
Ein angepasster TinyMCE ist momentan auch immer mein Weg, doch wenn dann ein Word-Dokument einfach eingefügt wird, kann's schon wieder Probleme geben.
Das ist natürlich ein Einwand. Daran hatte ich noch nicht gedacht.
Adobe InCopy für Websites wäre mal eine gute Idee