Was tun gegen ständige DAU-Fragen?

[Matze1983]

Hallo!
Ich habe gesucht aber zu meiner Verwunderung nichts Entsprechendes gefunden. Ich muss unbedingt die DAU-Geschichte meiner Cousine erzählen. Vorneweg: Ich wohne ca. 200km entfernt (Frankfurt-Düsseldorf) und habe früher hin und wieder Computerprobleme bei meiner Tante lösen können. Wobei es sich nie um wirkliche Probleme handelte, da sie ja teilweise Wochen und Monate warten mussten, bis ich mal wieder in der Gegend war. Das waren dann eher solch nicht wirklich komplizierte Dinge wie einen neuen Drucker anschließen...
Nun, wenn man dann erstmal einen festen Job hat (und auch nicht mehr so viel wert auf die "warmen Händedrücke" nach solchen Aktionen liegt) hat man auch weniger Zeit. Und wenn man seit gut einem Jahr Mac-User ist, hat man noch weniger Bock auf Windows-Probleme.
Nunja, die Weihnachtszeit brachte mal wieder eine Zusammenkunft mit sich. Direkt schon bei der Begrüßung wurde ich darauf hingewiesen, dass es später noch ein paar Fragen gäbe. Ich war natürlich totaaaal begeistert, statt mit der restlichen Verwandtschaft Small/Talk halten zu können, Fragen wie "Wenn ich die Festplatte an meinen Laptop anschließe, kann ich dann von der auch Bilder per E-Mail verschicken?" beantworten zu dürfen.
Aber es kam besser: Cousinchen, zückte ihr iPhone und meinte, sie käme seit Monaten nicht an ihre Mails. Sie hat eine Google-Mail-Adresse. Muss ich auswendig wissen, wie die Servereinstellungen sind? Zumindest war sie der Meinung... Naja, fügt man einen Account hinzu, gibt es Google ja als Voreinstellung. Ging natürlich nicht... Kurz überlegt: GMail/Googlemail-Unterschied? Nein! Sie musste dann für einen erneuten Versuch das Passwort eingeben. Ich sagte nur beiläufig: Achte auf Groß und Kleinschreibung! FASZINATION!!! Es ging!!!
Ich trank einen Kaffee des Triumphes und machte mich an die Kindesbespassung. 20 Minuten später: Maaatze, wenn ich im Ausland online bin, zahle ich da mehr? Ich: Ja. Sie: Kann ich das nicht verhindern? Ich: Ja (und sagte die Reihenfolge der Klicks auf). Sie: Ach, das steht ja auch da! Dazu sagte ich dann Nix mehr.
Verabschiedet wurde ich dann mit dem Hinweis, doch bei nächsten Besuch mal den Rechner der Großtante anzuschauen...
Aaah, manchmal stehe ich kurz vorm Ausrasten, wenn ich wirklich dumme Dinge gefragt werde. Außerdem fahre ich nicht 400km um mich vor irgendwelche Rechner zu setzen oder Fragen zu beantworten, die man auch selbst googlen kann, sondern um Zeit mit der Verwandtschaft zu verbringen.
Ein Hilferuf: Wer hat Tipps und kennt solche "Probleme" und kann mir irgendwelche Tipps geben, das abzustellen? Wohlgemerkt: Der Onkel kauft sich (ohne mein Zutun) bald einen Mac, vielleicht gibt es dann noch eine Welle und anschließende Ruhe...
Ansonsten guten Rutsch, danke für die Antworten und vielleicht schlimmere Geschichten, die meine nicht so heftig wirken lassen

MATZE

 

[smoe]

Das ist doch ein rein zwischenmenschliches Problem, wenn du keine Lust mehr hast dich um die pc-Probleme deiner Verwandtschaft zu kümmern dann musst du halt einfach mal nein sagen.

 

[Ares83]

Ich kenne das auch nur zu gut. Wer Informatik studiert muss sich mit sowas ja auskennen.^^ Ich habs, als das mir zu extrem wurde, so gemacht das ich einfach öfters mal, obwohl ichs wußte, gesagt habe das ich keine Ahnung habe und sie mal da und da in der Hilfe selber nachgucken müssten. Dann kommt zwar der Spruch"Du studierst doch Informatik, warum weißt du das nicht", aber den kontere ich dann damit das ich länger schon kein Windows mehr wirklich nutze und das auch nichts mit dem zu tun hat was ein Informatiker macht. Jetzt ist größtenteils Ruhe, nur bei wenigen helfe ich ab und zu mal.

 

[stoney1981]

Sag einfach dass du keine Zeit mehr hast. Bissl Ehrlichkeit schadet ab und an net.

 

[Matze1983]

OK, ich gebe euch Recht: Man kann auch einfach mal sagen: Nein. Aber wenn man gerade am Tisch so zusammen sitzt ist das naürlich schwer...
Gerade Ares83 hat Recht: Man sollte einfach mal sagen, dass man das nicht weiß und sie selbst suchen lassen. Deswegen ergänzend zu meinem ersten Beitrag: Eigentlich wünscht man sich ja nicht nur, dass sie nicht mehr mich ständig fragen, sondern die Probleme selbst lösen. Und oft reichen dazu 3 Minuten Google...

 

[Ares83]

So ist es. Ich lüge dabei auch nicht. Das hab ich vielleicht vorhin etwas falsch ausgedrückt. Ich hab zwar ne grobe Ahnung, aber müsste selber erstmal gucken. Und das können die auch selber machen.

 

[Matze1983]

Und dann sind wir beim nächsten Punkt: Ich weiß auch nicht, wie man "den-oder-den" Router einrichtet, probiere es aber einfach aus, was sich die meisten Anwender leider nicht trauen.

 

[LaFroggie]

Ich sag nur "Zeig mir mal, wie man Bilder auf den USB-Stick macht". Was ja, in anbetracht des Alters der Person, halb so schlimm ist. Würde die Frage nicht alle drei Wochen erneut kommen.

 

[purzel]

So lange du die Probleme löst wird sich nichts ändern. Entweder du lehnst konsequent ab oder du wählst den langen Weg.
"Du hast ein Problem? OK, dann wirf mal Google an."
"Und jetzt?"
"Was hast du für eine Frage? Zum iPhone? Dann gib iPhone ein."
"Da kommen soviele Seiten. Ich finde nichts."
"Was willst du mit dem iPhone? Deine Mailadresse einrichten? Dann gib zusätzlich mail ein."
usw.

 

[Kojak19]

Wie war das noch? Gib dem Menschen keinen Fisch, sondern zeige Ihm wie man angelt...

... 5 € ins Phrasenschwein gepackt ...

 

[markthenerd]

Und:

Google ist falsch, einfach nur falsch.

 

[AnGer]

Naja, das nenne ich nicht DAU-Dasein. DAUs machen so was wie DVDs falsch rum in den Brenner stecken, Bilder als Worddokumente schicken etc. DAUs geben vor, Ahnung zu haben, haben aber in Wirklichkeit keine. Die Leute, die Matze da beschreibt scheinen aber wirklich 0 Plan zu haben.

Ich meine, ich kann es durchaus verstehen, wenn man sich nicht erst durch Handbücher o.ä. quälen will, die sind meistens ja koreanisch oder falsch.

 

[smoe]

Dümmer als der Dau geht per Definition gar nicht

 

[RobMetal]

Einfach behemend darauf hinweisen das Du keine Ahnung von Pc´s hast

Nach einer gewissen Zeit nervt es einfach nur noch wenn Du wöchentlich Anruf bekommst die dann lauten: " Hey ..., kannst Du nachher noch bei mir vorbeischauen?
Anscheinend hat meine Grafikkarte (o.ä.) den Geist aufgegeben"

Glaub mir das hältst Du 6 Monate durch

Freundlich bleiben ist dabei die Devise, wenn nicht heißt es später: " Der/Die hat sowieso zu nie was Lust"

Dau Geschichten (Etwas älter )

 

[landplage]

"Ich habe einen Mac, mit Windows kenne ich mich gar nicht aus" oder "Windows 7? Noch nie gesehen!" hält mir schon seit längerer Zeit Fragen vom Leibe. Mac-Usern kann ich - wenn überhaupt nötig - mit Teamviewer helfen.
Alle anderen verweise ich an professionelle PC-Dienste.

 

[druluc]

Haha bei uns in der Familie gibt es gleich 5 Leute die sich auskennen =P da schiebt man sich meist die Bälle zu =P

 

[Bobele]

Irgenwie scheints mir, als hätte da der ein oder andere das Prinzip des Gebens und Nehmens nicht verstanden. Ich kann sehr wohl durch eigene Erfahrung nachvollziehen, daß es irgendwann nervt, zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit mit IT-Frage behelligt zu werden, vor allem, wenn man sich zunächst durch unzählige Rückfragen erschliessen muss, welche Frage sich hinter dem radebrechend Vorgetragenen nun wirklich verbirgt.

Andererseits wird meinem Schwiegervater ähnlich gehen, wenn ich ihn wegen meiner zwei linken Hände mal wieder bitte muss, dieses komplizierte Schuhregal zusammen zu bauen und an die Wand zu klöppeln, ohne eine Wasserleitung anzubohren. Oder mir die Möbel für ein total verwinkeltes Zimmer mit Dachschrägen masszufertigen.

Zumindest in einer Familie gehören solche Sachen doch einfach dazu, und ich kann mir nicht vorstellen, daß irgendwer da zu kurz kommt.

 

[Pechente]

Hach, ich kenne genau das gleiche Problem. Besonders nervig ist es, wenn man die Lösung des Problems schon in den ersten Ergebnissen einer Google-Suche findet - meist dann noch mit bebilderter Anleitung oder erklärendem Video.

Beispielsweise bekam ich mal die Nachricht wie man Youtube-Videos runterlädt und zu MP3s umwandelt, allerdings via ICQ/MSN WÄHREND ich auf der Arbeit war und das auch entsprechend im Status vermerkt habe.

Zur Lösung solcher Probleme beizutragen, lehne ich mittlerweile grundsätzlich ab. Wieso soll ich auf dem iPhone eine idiotensichere Lösung in Google suchen, wenn die fragestellenden Nutzer das zuhause am Desktoprechner viel besser können? Und vor allem: Diese Leute sind teilweise mehr online als ich, kriegen aber nicht die einfachsten Probleme gebacken - wo habe ich denn mein Wissen her? Keine entsprechende Ausbildung etc, nur rumprobiert und gesucht. Wenn man den Leuten nicht hilft, kriegen sie es irgendwann doch von selbst hin. Ist zwar schade unfreundlich sein zu müssen, aber ich sehe nicht ein, warum ich in solchen Fragen hilfreich sein sollte.

Innerhalb der eigenen Familie ist das natürlich noch etwas schwerer, ich würde einfach generell ablehnen - selbst bei kleinstem Problem. Allerdings nicht von einem auf den anderen Moment, sondern so, dass man der Verwandtschaft erst noch zur Problemlösung hilft. Z.B. zeigen wie man ordentlich Ursache des Fehlers testet und eine Lösung sucht. Dauert dann vielleicht etwas länger als alles selbst zu machen, aber längerfristig kriegt man so die Leute dazu nicht mehr zu nerven

 

[salome]

Das ist aber ein unangenehmer Thread. Da spielen sich ein paar Oberkluge auf und machen ihre Verwandtschaft herunter. Ich frage mich, warum der TE sie überhaupt besucht. Um Small Talk zu pflegen? Da löse ich doch lieber ein Computer-Problem oder lese ein gutes Buch.
Hoffentlich braucht ihr alle niemals irgend eine Hilfe von Freunden oder Verwandten.
Bobele hat das Prinzip eines sozialen Lebens kapiert. Der einzige der kein sozialer DAU ist.
Ein mal gehe ich ins Café und habe wieder für Woche genug. leider.
Salome
Ps: ich mags auch nicht wenn ich nachtMitternacht angerufen werde: "Ich hab grad was gescannt, wo ist jetzt das Dokument?". Aber schmeicheln tut es doch.

 

[MacAlzenau]

Ich freue mich eigentlich, wenn ich mal gefragt werde. Ist nämlich so, daß die Mac-Nutzer in meinem Umfeld sowieso kompetent sind und daß die Windows-User entweder selber wirklich kompetent sind oder davon ausgehen, daß ich davon sowieso keine Ahnung habe oder gar nicht merken, was sie alles besser machen könnten oder daß ihre Probleme nicht naturgegeben sind, sondern behoben werden können.
Die klassischen Dummfrager (ja ich weiß, gibt keine dummen Fragen - es gibt aber dumme Frager: Leute, die nicht beschreiben können oder wollen, wo das Problem liegt, was ihnen Kopfzerbrechen bereitet, was sie überhaupt für Geräte haben)* kann man entweder ein wenig erziehen oder loswerden, wenn man freundlich hilft, dabei aber ganz klar zeigt, daß man vor allem einen Anstoß gibt und sie selbst die Augen aufmachen müssen und nachdenken.
Die einen lernen davon, lösen ihre Probleme oft überraschend schnell selbst oder stellen dann konkrete Fragen, die man entweder halbwegs gut beantworten kann oder die zu interessanten Nachforschungen führen, die anderen geben auf und wenden sich lieber an Leute, die bereit sind, ihnen jeden Tastaturdruck vorzusprechen.
Bedauern tu** ich mittlerweile nur noch die Leute, die gar nicht merken, was sie mit ihrem Rechner alles machen könnten und deswegen nie fragen.

* absolute Computerneulinge, vor allem in höherem Alter, natürlich erstmal ausgenommen.
**bewußt gewählte fränkische grammatische Form der Betonung des Verbs.