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Hinweis: Viel Text, der womöglich nicht jedem hier gefallen wird - ist allerdings nicht zynisch gemeint, sondern bildet mehr oder weniger den Gegenpol zur bereits besprochenen Alternative.
[Wenn kein Interesse an HD, dann bis zu "Passage 2" am besten gar nicht lesen ---> Zeitverschwendung; die im ersten Abschnitt angesprochene Variante erfüllt zwar deinen Anspruch "gut" zu sein, ist allerdings weder günstig noch gänzlich unkompliziert]
Natürlich kannst du deine Vorhaben nach einer der genannten Möglichkeiten umsetzen und wirst mit dieser Option unter Umständen auch ganz glücklich. Das hängt natürlich gänzlich von deinen persönlichen Qualitäts- und Funktionsansprüchen ab.
Mir wären diese Lösungen im Vergleich zur gebotenen Leistung viel zu teuer. Bei Neuinvestitionen auf diesem Gebiet würde ich so beispielsweise niemals über eine Anschaffung nachdenken, die weder Dolby True HD oder DTS HD beherrscht, und außerdem nicht fähig ist 1080p-Inhalte völlig flüssig wiederzugeben.
Während man über den mangelnden Blu-Ray Support von Apple ja kaum mehr ein Wort verlieren muss und selbst die 720p-Videos im iTunes Store qualitativ absolut nicht in der Königsklasse der Unterhaltung mitzuspielen vermögen, so hat Windows-Nutzer aktuell nur mehr eine große Sorge gequält - die nicht vorhandene Lösung der HD-Sound-Problematik.
Dies hat sich jedoch spätestens mit der Ankündigung der Xonar HDAV 1.3 Soundkarte von Asus geklärt (
http://www.asus.com/news_show.aspx?id=11638). Diese ermöglicht es PC Nutzern, ein HDMI 1.3a Signal vom PC zum AV-Receiver zu senden, der dann sowohl die hochauflösenden Bilder als auch den unkomprimierten Sound zu nutzen vermag.
Natürlich benötigt man einen passenden Receiver, der mit den entsprechend guten Signalen auch arbeiten kann. Preislich recht vernünftige und leistungstechnisch sehr zufriedenstellende Geräte bietet in diesem Fall Onkyo an (
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/b0017krb90/geizhals1-21/ref=nosim?m=A3JWKAKR8XB7XF). Natürlich kann man auch zu Harman Kardon, Denon und Co greifen, was das Budget allerdings viel schneller ausreizt. Der im Onkyo Modell verbaute Upscaler schafft es auch, älteres Bildmaterial (DVD, Camcorder,...) "hochzurechnen" (interpolieren) (1080i), um es so etwas aufzubessern. An wirkliche HD-Qualität kommt es natürlich nicht heran, obwohl man die Ergebnisse bei einigen Quellen durchaus NICHT mit der Lupe suchen muss. ^^
Weiters ist ein gutes Soundsystem unabdingbar. Selbst wenn HTPC, Fernseher, Receiver etc. noch so gut sind, so wirkt das Heimkino-Erlebnis mit 150-Euro-Boxen vergleichsweise jämmerlich. Ich will kleinere Systeme nicht abwerten, allerdings trotzdem auf Verhältnismäßigkeit aufmerksam machen. Bevor du eine Komponente total vernachlässigst, nur um beispielsweise 2" mehr beim Fernseher rausholen zu können, so wird das am Ende womöglich ein schlechteres Ergebnis nach sich ziehen als eine gut überlegte und ausgewogene Verteilung der finanziellen Mittel. Ich erwähne dies aus gutem Grund an dieser Stelle - viele neigen dazu, gerade dem Surroundsystem etwas zu wenig Beachtung zu schenken.
Bei der restlichen Hardware kommt es neben der Rechenleistung, die für hochauflösendes Material benötigt wird (viel Luft nach oben würde ich hier nicht unbedingt einplanen) vor allem auf Sparsamkeit an. Da diese Geräte meist sehr oft und lange eingesetzt werden müssen sie ja nicht ohne Grund ständig viel Strom verbrauchen. Allerdings... Wer bei der Anschaffung schon tief in die Tasche greifen will, den stören die paar Euro wohl auch nicht mehr. Das wäre sonst fast so wie das Fahren eines 200.000 $ Autos, bei dem man an einer roten Ampel den Motor abstellt, um Sprit zu sparen. ^^
Auf keinen Fall verzichten würde ich - man kann es vermuten - auf ein Blu-Ray Laufwerk. Nur diese Medien garantieren im Moment einwandfreien 1080p-Konsum mit Top-Sound! Dass es hier natürlich trotzdem gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen Medien gibt, das dürfte bekannt sein. Einige Filme unterscheiden sich selbst bei genauer Betrachtung kaum von der DVD-Fassung, während andere Titel weitaus detailgetreuer wirken, als jene auf "low-end"-Medien.
Auch bei der Wahl der TV-Karte würde ich auf ein aktuelles Modell setzen, das mit den neuen Standards umzugehen weiß. Die Auswahl unter den DVB-S2-fährigen Karten ist zwar schon recht ansehnlich, weist allerdings unglaubliche hersteller- und serienspezifische Unterschiede auf. Vor allem im Bereich der Software gibt es immer wieder Defizite und auch mit der 64-Bit-Version von Windows Vista wollen viele Karten NOCH IMMER nicht abstandslos arbeiten oder werden gar nicht erst unterstützt. Hier ist also Vorsicht geboten und das Lesen des ein oder anderen Testberichts gefragt.
[Passage 2]
Sollte HD für dich - aus welchen Gründen auch immer - weder besonders sinnvoll oder wünschenswert sein, so kannst du auf jeden Fall zu einem Mac Mini oder dem Apple TV greifen. Doch gerade beim mini würde ich die nächsten paar Wochen zuwarten und auf ein baldiges Update hoffen. Ob die Hoffnungen berechtigt sind, das kann dir leider niemand sagen - gerade im Bezug auf dieses Gerät sind wir in den letzten Jahren von Apple immer wieder enttäuscht bzw. versetzt worden.
Zum ansehen von Bildern, abspielen von DVDs und anderen Filmen sowie für den Konsum von Musik abseits deines Arbeitszimmers ist also fast jede Option geeignet und opportun genug. Je schöner es aussehen soll bzw. je schneller und effizienter die Lösungen sein sollen, desto höher ist die finanzielle Belastung.
Das bereits angesprochene Thema Remote (iPod Touch bzw. iPhone Applikation) ist durchaus interessant. Ich selbst nutze diese Software sehr gerne in Verbindung mit iTunes und bin über die einfache Handhabung bzw. die Leistugnsfähigkeit durchaus überrascht. Eine ansprechendere Fernsteuerung kann man sich kaum wünschen. Vor allem im "Multiraumbetrieb" entfaltet sie ihr ganzen Potential.
http://www.youtube.com/watch?v=NzhqSQk0E-s
Auch das Thema Streaming wurde ja bereits behandelt. Im Grunde reicht WLAN ganz gut aus, um "normale" Inhalte vernünftig zu synchronisieren und ohne große Timelags anzusteuern. Dass ein Gigabit-Ethernet nicht nur am Papier etwas mehr bringt kann ich dir auch bestätigen - im täglichen Gebrauch werden diese Unterschiede bei geringeren Datenmengen meiner Auffassung nach allerdings eine eher untergeordnete Rolle einnehmen. Daher würde ich mir den "Kabelsalat" auf jeden Fall ersparen und mein Glück in der drahtlosen Welt suchen wollen.
Egal für welche Option du dich am Ende auch entscheiden magst bzw. wie lange du noch zuwarten möchtest - ich kann dir nur nochmals die Abstimmung der Komponenten ins Gedächtnis rufen - lieber alles auf ähnlichem Niveau kaufen, da dir leistungstechnische "Ausreißer" keinen spürbaren Gewinn bringen werden und sich die Bauteile womöglich gegenseitig ausbremsen. Eine Kette ist ja bekanntlich nur so stark wie ihr schwächstes Glied (Klar, das ist nur eine einfache Binsenweißheit, vermag hier erfahrungsgemäß aber durchaus zuzutreffen).
Auf jeden Fall schon jetzt viel Spaß und Glück mit dem neuen Heimkino-System - ob es nur € 300,-- oder € 3.000,-- kosten soll.
