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Was haltet ihr von Elite Unis?

knikka

Carmeliter-Renette
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Ist die Bucerius Law School nicht von der Politik und den Medien als das Nonplusultra Heilmittel und Eliteuniversität hochgespielt worden?

Und, dass die Bucerius Law School diverse Angebote zur Studienfinanzierung bereithält ist mir klar. Da ist auch ein gewisser Eigennutz dabei: Je mehr Studenten man das Studieren ermöglichen kann, desto mehr Melkkühe hat man, von denen man Geld bekommt.

Dabei bleiben "bloß" diejenigen auf der Strecke, die nicht hochverschuldet ins Berufsleben starten möchten. Und da Kindern von Geringverdienern mindestens 44.000€ Gesamtkosten eben wesentlich höher und schwieriger abzubezahlen vorkommen, da ihr Begriff von viel und wenig Geld, von machbaren und unmöglichen Finanzierungen, ein ganz anderer ist als derer von Sprösslingen aus Familien, in denen Geld nie ein Problem war, ist da durchaus eine starke psychologische Hürde vorhanden.

Vom Ungleichgewicht beim Start ins Berufsleben mit und ohne Schulden will ich gar nicht erst anfangen. Nur soviel: Die, die eh von Mama und Papa alles hinten rein geschoben bekommen, haben im besten Fall keine, starten also schuldenfrei ins Berufsleben. Die eh schon ärmeren haben auf einmal einen Haufen Schulden. Ist das noch gerecht?

Es ist doch das gleiche Problem wie mit jeglichen Studiengebühren: Diejenigen, die eh schon wenig haben, werden zusätzlich belastet. Und das doppelt, weil oft durch das Jobben neben dem Studium dieses auch oft länger dauert, sie ergo auch mehr Studiengebühren zahlen müssen. Und später anfangen, Geld zu verdienen. Heißt, weniger Zeit, um Kohle aufs eigene Konto zu scheffeln, abzubezahlende Kredite, und später weniger Rente wegen des späteren Berufseinstiegs und folglich weniger Beitragsjahren. Diejenigen, die viel haben juckt es oft nicht, ob sie das "bisschen" an Studiengebühren zahlen müssen. Das zahlt Papa aus der Portokasse, so dass man sich voll aufs Studium konzentrieren kann, und es so in der kürzestmöglichen Zeit bewerkstelligen kann.

Was mich daran stört ist, dass die betroffenen Studenten kein Bisschen Einfluss auf ihre Ausgangssituation haben. Und dort ist, meiner Meinung nach, die Politik zuständig - nicht um vollkommen gleiche Ausgangsbedingungen zu schaffen, das wäre utopisch. Sondern vielmehr um diese Ungleichheiten etwas abzufedern, um es wirklich jedem zu ermöglichen, eine vollkommen freie Berufswahl zu treffen. Und, ja, ich kenne Menschen, nicht zu wenige, die sich aufgrund der zu erwartenden hohen Schulden nach der Ausbildung gegen ein Studium entschieden haben.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bierhefe

Leipziger Reinette
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Aus Sicht des Ökologen manipuliert das theoretisch morphologische Nettoergebnis der Eliten-Spekulation eine Fundamentalisierung der interaktiven Bildungsoffensive und markiert in Ausnahmefällen eine real anachronistische Wanderbewegung als Kontrast zur Abstraktion der Unsicherheit. So sehe ich das jedenfalls. Wer etwas anderes denkt, hat eine andere Meinung.
 
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eichyl

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Kläre mich auf, was verdrehe ich?

Ich wollte darstellen, dass niemand sagen kann: Ich bin jetzt Elite.

Verbesserungen ergeben sich nur durch Wettbewerb, und wenn man dem neuen Präsident der Uni Hamburg glaubt, ist die Liberalisierung des Bildungssegments ein Garant dafür, dass die Bildung in Deutschland besser wird, solange einige Grundvoraussetzungen (die unter anderem dazu führen, dass der Geldbeutel eben keine Rolle spielt) eingehalten sind.

Das war an knikka gerichtet, welcher behauptet hat nur Leute mit Geld können an einer "elite" Uni studieren, was absoluter Blödsinn ist.
 

knikka

Carmeliter-Renette
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Das habe ich auch gar nicht gesagt. Ich habe nur geschrieben, dass die Hürden für Studenten ohne Geld höher sind.
 

eichyl

Rhode Island Greening
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Das habe ich auch gar nicht gesagt. Ich habe nur geschrieben, dass die Hürden für Studenten ohne Geld höher sind.

Klang hier anders...

knikka schrieb:
Dieses Elitegeplänkel geht mir persönlich gehörig auf den Sack. Lieber gute Hochschulen für Alle, als sehr gute - aber nur für Leute aus reichem Hause und Müll für den Rest.

Warum sind die Hürden ohne Geld höher? Meine Eltern hatten wenig Geld dafür habe ich BaföG bekommen und war dazu noch min. 10h die Woche arbeiten. Das ging alles und weder Noten noch soziale Kontakte habe darunter gelitten. Von denen Studierenden aus meinem Umfeld hat nur ein sehr sehr kleiner Teil wohlhabende Eltern. Die meisten kommen sogar aus Familien, wo sie die ersten sind, welche studieren, 90% bekommen / bekamen BaföG zusammen mit dem Kindergeld hatte jeder min. 700 Euro im Monat. Wer damit nicht klar kommt sollte sein Konsumverhalten vielleicht überdenken.
 

Scotch

Graue Herbstrenette
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Ich habe nur geschrieben, dass die Hürden für Studenten ohne Geld höher sind.

Das ist unbestreitbar so, aber wie bereits gesagt, sehe ich nicht den Zusammenhang zum "Elite"-Status.

Das Beispiel mit dieser Privat-Uni finde ich nicht zur Sache gehörig, denn diese Kosten entstehen auch auf nicht-Elite Privathochschulen. Dagegen kostet die überwiegende Mehrheit der "Elite"-Unis nicht mehr oder weniger als die ohne "Elite"-Status.

Fakt ist nun mal, dass viele Elite-Unis einen deutlich höheren Anspruch haben als nicht-Elite Unis. Das ist aber nicht neu, ein Abschluss z.B. der RWTH oder LMU war schon immer in der Industrie höher bewertet als der von der FH Hintertupfingen. Jetzt gibt's halt noch einen Aufkleber mit "Elite" 'drauf - für die Personaler dieser Welt irrelevant, für die Marketingleute nicht, daher gibt's mehr (oder zumindest leichter) Drittmittel. Letzteres macht die Hochschule wiederum für die wissenschaftlichen Mitarbeiter interessant und dadurch kriegt diese Uni (hoffentlich) überdurchschnittlich qualifiziertes Personal.

Wer in Deutschland einen Abschluss an einer renommierten Uni haben will - egal ob mit oder ohne "Elite"-Status - zahlt dafür nicht mehr oder weniger als für die Unis ohne diesen Status.

Er muss aber wahrscheinlich mehr dafür tun.
 

Rennschnecke

Ribston Pepping
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Mir ist auch nicht bekannt, dass Universitäten, die den "Elite" Status haben, höhere Gebühren haben. Natürlich kann man private "Elite" Unis hier nicht mit einbeziehen, sollte jedem aber auch klar sein.

Ich bin zur Zeit an der Uni Göttingen. Diese war von 2006 - 2012 eine "Elite" Uni. Die Studiengebühren waren, bzw. sind hier genau so hoch, wie im Rest des Bundeslandes, z.B. an der Uni Hannover. Es macht somit keinen Unterschied mit Hinsicht auf die Studiengebühren.
 

knikka

Carmeliter-Renette
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- Erhöht sich der Bildungsetat des jeweiligen Bundeslandes, wenn Eliteunis speziell gefördert werden? Oder sinkt dadurch der Anteil für die "normalen" Hochschulen?

- Ist der Elite Stempel nicht nur billige Augenwischerei der Politik, die damit davon ablenken will, dass es mit der Bildung in der Breite immer schlechter wird?

- Wenn die betreffenden Unis eh schon einen guten Ruf in der Branche hatten, warum erhöht der Elite Stempel die Drittmittel dann? Wozu braucht es das Prädikat "Elite" sonst noch, außer als Ablenkungsmanöver von der allgemeinen Bildungsmisere?

- Ist an den Eliteunis die Bildung wirklich besser, oder ist es nur die Forschung?

- Wäre es nicht besser, den Standard allgemein ein bisschen anzuheben, statt punktuell spärlich stark? Käme das nicht mehr Studenten zu Gute?
 

Reservist

Stahls Winterprinz
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Eliteuni bezieht sich rein auf die Forschung, Auswirkungen auf die Lehre hat das 0. Oder glaubt irgendwer dass die Hörsäle an der Uni Köln jetzt weniger überfüllt sein werden?
 

julesdarules

Querina
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Ich glaub der Ausdruck "Elite-Uni" ist schlecht gewählt, im Prinzip ist es ja nur ein Gütesiegel das der Uni einen sehr guten Standard in Lehre und Forschung attestiert. Ich kann jetzt auch nur von Wirtschaftswissenschaften sprechen weil ich das selber studiere und wenn ich dann an Elite-Unis denke dann sind das die "Ivy-League" in den USA und ein paar Unis in UK der rest ist was die Reputation angeht pillepalle dagegen und da wird auch so nen komisches Politiker-Siegel nichts dran ändern.

Seit der Bologna Reform ist es ja leider so das jetzt alle Abschlüsse sei es Uni oder FH absolut gleichberechtigt sind es aber in der Lehre teilweise riesige Unterschiede im Niveau gibt. Sprich wir Bachelorstudenten an der "Elite-Uni" Köln haben in BWL immer noch mit die härtesten Anforderungen in Deutschland, müssen uns aber dann im Konkurrenzkampf um die Masterplätze auch mit den 1.0er Absolventen der International Business School Kaffhausen messen. Das ganze hat zu der absurden Situation geführt das selbst Absolventen mit nem 1,8er Bachelor in BWL die Uni verlassen mussten und den Master jetzt an Unis mit viel geringerem Anspruch machen müssen.

Man kann also entweder alles gleich machen muss aber dann dafür sorgen das alle Hochschulen den selben Standard haben, was bedeutet das es Uni und FH nicht mehr geben darf sondern nur noch eine Einheits-Hochschule, dazu kommt noch das Bildung in die Hand des Bundes geht. Man könnte aber auch den Unis die vollkommene Autonomie über die Auswahl ihrer Bewerber geben damit die Dünnbrettbohrer nicht mehr an die guten Hochschulen kommen können.
 

Reservist

Stahls Winterprinz
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Ich glaub der Ausdruck "Elite-Uni" ist schlecht gewählt, im Prinzip ist es ja nur ein Gütesiegel das der Uni einen sehr guten Standard in Lehre und Forschung attestiert.

Mit Lehre hat das rein gar nichts zu tun. Der Exzellenz-Initative (so der offizielle Titel) sind die Zustände in der Lehre total egal. Auch wenn das eine Uni wird, dann hat das keinerlei Auswirkungen auf die Lehre.