- Registriert
- 10.05.05
- Beiträge
- 323
Guten Abend zusammen!
Gerade eben (über Schneier on Security verlinkt) gelesen:
http://www.guardian.co.uk/attackonlondon/story/0,16132,1575532,00.html
Der Bericht des Londoners David Mery, einem Mann der 3 Wochen nach den Selbstmordanschlägen wurde wegen "verdächtigem Benehmens" im U-Bahnhof verhaftet, seine Wohnung von der Polizei durchsucht und von ihm wurden "Verbrecherfotos" geschossen, Fingerabdrücke und DNA-Proben genommen.
Das alles nur, weil er mit einem Rucksack am Bahnsteig wartete, mit seinem Handy Mails abrief, die stationierten Polizisten kaum beachtete und einen Computerausdruck las, während er auf den Zug wartete... Also nur das tat, was jeder normale Nerd auch tun würde
Dabei wollte er doch nur seine Freundin besuchen!
Die Polizei behält nun seine Biometrischen Daten und in seinen Akten steht ein Vermerk.
Er hatte ja Glück, dass kein "Shoot to kill" angewendet wurde.
Das alles nur, weil er ein bisschen ins "Profil" des Attentäters passte...
Wird man jetzt sozusagen Terrorverdächtig, wenn man einen Rucksack trägt und die Polizei nicht grüßt?
Dank ständiger Videoüberwachung, ja.
Auch das Recht auf informelle Selbstbestimmung wurde hier sträflich übergangen - abgesichert durch den "Terrorism Act", der nach den Anschlägen erlassen wurde.
George Orwell lässt grüßen...
Diese Einschränkungen der persönlichen Freiheit, die nach Terrorangriffen immer wieder von Polizei und Staat angewandt werden, sind wohl immer mehr die Regel als die Ausnahme.
Die Frage ist nun: sind sie überhaupt sinnvoll? Terroristen kennen doch auch das "Profiling", und können sich entsprechend verhalten. Vielleicht noch ein Kopfnicken in Richtung Polizei, und sie sieht über den Rucksack hinweg...
Außerdem: Da diese Eingriffe in die persönliche Freiheit ja auch einen "Schaden" darstellen, und man davon ausgehen kann, dass sie nach Terroranschlägen angewandt werden, werden Terroristen ja auch damit rechnen - man spielt ihnen ja in die Hände bei ihrem Ziel, Chaos und Verunsicherung zu verbreiten.
Das jetzt nur, um die Position der "starker Staat"-Anhänger ein wenig zu untergraben
Man muss es so sehen:
Ein Mann wird verhaftet, auf Leben steht etwas in seiner Polizeiakte, seine Nachbarn und sein Arbeitgeber schauen ihn jetzt scheel an, und das alles nur, weil er mit einem Rucksack U-Bahn fahren wollte?
Da soll mir nochmal jemand sagen, wir leben in einer freien Welt
Viele nachdenkliche Grüße
slartibartfast
Gerade eben (über Schneier on Security verlinkt) gelesen:
http://www.guardian.co.uk/attackonlondon/story/0,16132,1575532,00.html
Der Bericht des Londoners David Mery, einem Mann der 3 Wochen nach den Selbstmordanschlägen wurde wegen "verdächtigem Benehmens" im U-Bahnhof verhaftet, seine Wohnung von der Polizei durchsucht und von ihm wurden "Verbrecherfotos" geschossen, Fingerabdrücke und DNA-Proben genommen.
Das alles nur, weil er mit einem Rucksack am Bahnsteig wartete, mit seinem Handy Mails abrief, die stationierten Polizisten kaum beachtete und einen Computerausdruck las, während er auf den Zug wartete... Also nur das tat, was jeder normale Nerd auch tun würde

Dabei wollte er doch nur seine Freundin besuchen!
Die Polizei behält nun seine Biometrischen Daten und in seinen Akten steht ein Vermerk.
Er hatte ja Glück, dass kein "Shoot to kill" angewendet wurde.
Das alles nur, weil er ein bisschen ins "Profil" des Attentäters passte...
Wird man jetzt sozusagen Terrorverdächtig, wenn man einen Rucksack trägt und die Polizei nicht grüßt?
Dank ständiger Videoüberwachung, ja.
Auch das Recht auf informelle Selbstbestimmung wurde hier sträflich übergangen - abgesichert durch den "Terrorism Act", der nach den Anschlägen erlassen wurde.
George Orwell lässt grüßen...
Diese Einschränkungen der persönlichen Freiheit, die nach Terrorangriffen immer wieder von Polizei und Staat angewandt werden, sind wohl immer mehr die Regel als die Ausnahme.
Die Frage ist nun: sind sie überhaupt sinnvoll? Terroristen kennen doch auch das "Profiling", und können sich entsprechend verhalten. Vielleicht noch ein Kopfnicken in Richtung Polizei, und sie sieht über den Rucksack hinweg...
Außerdem: Da diese Eingriffe in die persönliche Freiheit ja auch einen "Schaden" darstellen, und man davon ausgehen kann, dass sie nach Terroranschlägen angewandt werden, werden Terroristen ja auch damit rechnen - man spielt ihnen ja in die Hände bei ihrem Ziel, Chaos und Verunsicherung zu verbreiten.
Das jetzt nur, um die Position der "starker Staat"-Anhänger ein wenig zu untergraben

Man muss es so sehen:
Ein Mann wird verhaftet, auf Leben steht etwas in seiner Polizeiakte, seine Nachbarn und sein Arbeitgeber schauen ihn jetzt scheel an, und das alles nur, weil er mit einem Rucksack U-Bahn fahren wollte?
Da soll mir nochmal jemand sagen, wir leben in einer freien Welt
Viele nachdenkliche Grüße
slartibartfast