Deshalb ist iMessage in D ja auch tot
Bei den Messengern ist es IMHO aber wirklich etwas anders als bei Diensten wie Facebook oder Twitter. Da brauchst du nicht "alle" (oder die "meisten") deiner Kontakte. Aber zumindest eine Mindestmasse an Nutzern, die für relevante Accounts als potentielle Zielgruppe ausreicht, welche dann wiederum die Chance bieten nochmal User nachzuziehen und eine bestimmte kritische Masse zu erreichen.
Glaub aber, da ist der Zug bei Mastodon auch schon wieder abgefahren. Das Zeitfenster war klein. Von den usability und transparency Problemen mal ganz abgesehen.
Es kommt drauf an wie wichtig die Kontakte sind, die zum Beispiel nur WhatsApp nutzen und wie wichtig man selbst anderen ist, wenn man nur per iMessage oder halt SMS erreichbar wäre.
Ich brauche WhatsApp privat nicht, habe es noch, weil mir bei iMessage immer noch ein paar Dinge fehlen. Der beste Messenger den ich bisher genutzt habe war Telegram.
Bei den sozialen Medien habe ich einiges ausprobiert, bin bei Facebook, Insta und Twitter. Snapchat war mir zu blöd und TikTok ist ein NoGo für mich. Jetzt könnte man sich generell die Frage stellen mit welchen Kontakten man Schnittmengen auf den verschiedenen Medien hat, welche wichtig sind, welche nicht und auf welche man verzichten könnte.
Im Endeffekt ist es für mich so, dass ich die meiste Zeit einfach hier bin. Eine Historie seit 2007 und man kennt sich, hier aus meiner Sicht besser als mit manchen Leuten in anderen internettechnischen Bereichen, Freunde aus dem echten Leben und Familie mal ausgeschlossen, klar.
Für mich ist Twitter so mit das schnellste Medium bzgl Infos und was heute, gestern, insgesamt gerade so in ist. Parallel zu den anderen Medien schreibt man vielleicht mal was "cooles", Antwort oder Tweet und dann trendet das mal ne 1 Stunde, 2, 5 oder mal einen Tag, in seltenen Fällen mal ein paar Tage.
Ich beschreibe es immer so, jemand lässt einen fahren und der stinkt und manchmal gibt es einen fahren wo die Leute morgen noch oder auch in fünf Jahren, übertrieben gesagt, drüber sprechen. In der Regel ist der "Duft" schnell verflogen, es ist vergessen und das wars.
Es gehört in die Zeit, es gehört halt dazu, welchen Wert, welche Wichtigkeit man der Sache gibt muss jeder selbst entscheiden. Wenn ich mit meiner Frau ein paar Stunden wandern gehe, 8 Stunden am Strand liege oder wir zu Besuch bei unseren Kindern sind und ich kein Twitter nutze, dann hat es mir nicht gefehlt, ich war anderweitig beschäftigt.
Das ist subjektiv, natürlich, worauf ich hinaus möchte ist, dass Twitter wie eine Polaroid Kamera ist, man hält hier und da ein paar Momente fest die verrückt, komisch, dämlich sind, egal was.
Nur ist es bei Twitter so, dass ich heute nicht mehr weiß was ich 2012, 2015, 2018, 2020 oder vorgestern auf Twitter geschrieben habe. Von daher muss man Twitter selbst oder auch vom Inhaber her nicht wichtiger machen, oder sehen, als es letztlich ist.
Letztlich, um auch mal zum Ende des Aufsatzes zu kommen
, braucht jeder Anbieter oder jede Community seine Nutzer, womit man sich selbst identifizieren kann oder möchte muss jeder selbst herausfinden.
Stelle ich mir vor dass ich zum Beispiel in die örtliche Kneipe gehen, harte Woche auf der Arbeit, die ein oder andere Sache privat und möchte einfach mal ein Bier und einen kurzen trinken und dann kommen da Leute zu einem an die Theke, welche nur wimmern, meckern, mich aufhetzen wollen, mich auf ihre Seite ziehen, auf ihrer Seite haben wollen etc. Gehe noch ein zweites oder drittes Mal hin und Immer das gleiche. Entweder suche ich mir dann eine andere Location, wo es ähnlich ist oder süppel mein Bier daheim, in Ruhe.
Ich komme, wie viele andere hier, aus der Zeit vor den sozialen Medien, bin in den 70ern geboren und habe die komplette private Entwicklung der technischen Highlights mitnehmen können, eine bisher fantastische Reise. Man hat sich getroffen, zusammen die Nächste durchgezockt, manchmal ein Wochenende und man freute sich auf das nächste Mal, man spielte offline gegeneinander oder miteinander, online war weit entfernt.
Wie gestern in der Sendung zu den iPads und den Macs komme ich aus einer Zeit, in der man mit einem Computer groß wurde, die Kids von heute werden mit Tablets groß, denken nicht darüber nach, kennen es nicht groß mit Computern und machen es einfach, sie werden später sagen es war die schönste Zeit, wie viele ältere es heute auch über früher sagen.
Was ich nur behaupten kann ist, dass es damals deutlich ruhiger war in der Schule, privat, im Sportverein. Da hat man sich mal geprügelt wenn es einem zu bunt wurde, einen Tag später hat man zusammen gespielt. Allerdings sage ich das von damals und was sagen die Kinder von heute später zu heute?
Naja, unterm Strich braucht keiner Twitter, Twitter wurde interessant und hatte Niveau, beides hat nachgelassen, was erleben wir heute auf Twitter? Es wurde gekauft, man will mehr Geld damit machen und, so wie man lesen kann, sind um die 3500 Menschen arbeitslos.
Ein Auszug aus einem interessanten Artikel aus der Zeit:
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, forderte
Musk kurz nach der Übernahme auf, die Menschenrechte auf dem Kurznachrichtendienst zu schützen. Berichte, wonach diese Woche fast alle Experten für Menschenrechte und Ethik bei Twitter gefeuert wurden, seien "kein ermutigender Auftakt", schrieb Hochkommissar Türk am Samstag in einem offenen Brief.
"Twitter ist Teil einer globalen Revolution, die unsere Kommunikation revolutioniert hat. Aber ich schreibe mit Sorge und Unbehagen über unsere digitale Öffentlichkeit und die Rolle, die Twitter darin spielt", schrieb Türk.
Menschenrechte müssten unter Musks Führung eine zentrale Rolle in dem Unternehmen einnehmen, forderte der österreichische UN-Diplomat. Twitter solle auch weiterhin Verantwortung übernehmen, um
Desinformation und Verhetzung zu bekämpfen. Türk erinnerte daran, dass Hass im Netz und Falschinformationen zu Corona-Impfungen bereits konkrete Schäden angerichtet hätten.
Quelle:
https://www.zeit.de/digital/2022-11...enrechte?utm_referrer=https://www.google.com/