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Steve Jobs, CEO von Apple, ist einer der wahrscheinlich seltensten Interviewpartner der Branche. Verglichen mit Steve Wozniak bekommt man den anderen Apple Gründer so gut wie nie außerhalb einer Keynote zu Gesicht. Auf der AllThingsDigital-Konferenz "D8" jedoch, spricht Jobs schon seit vielen Jahren als Gast. So auch gestern Nacht, als Jobs sich den Fragen von Walt Mossberg und Kara Swisher erneut stellte. Leider gibt es den Auftritt nicht als Ganzes, jedoch ist inzwischen ein fünf Minuten langer Ausschnitt, sowie eine Mitschrift veröffentlicht worden. Sobald wir mehr Inhalte der D8 erhalten, werden wir dies an dieser Stelle nachreichen.[PRBREAK][/PRBREAK]
Anhang anzeigen 63183
Bild via Asa Mathat | All Things Digital
[video=youtube;YPb9eRNyIrQ]http://www.youtube.com/watch?v=YPb9eRNyIrQ[/video]
Zur Mitschrift und der freien Übersetzung auf Seite 2 hier klicken!
Update: Es wurden weitere Videos veröffentlicht.
Update 2: Hier das Gespräch mit Steve Jobs in voller Länge!
[PAGE]Mitschrift & Übersetzung[/PAGE]
Jobs' Kommentare:
Über den gestiegenen Marktwert: "Es ist nicht besonders wichtig. Das ist es nicht, was zählt. Das ist es nicht, was dich morgens zur Arbeit motiviert. Und es ist ein bisschen irreal."
Über seine Rückkehr zu Apple in den 90ern: "Apple stand ganz kurz davor bankrott zu gehen. Es war im Nachhinein schlimmer als ich damals dachte. Ich hatte damit gerechnet, dass viele der guten Leute bereits weg waren, jedoch fand ich viele von ihnen wieder und sie sagten mir, dass sie geblieben wären, weil sie an Apple glauben."
Über die Flash-Diskussion: "Wir haben nicht die Ressourcen die andere vielleicht haben. Wir müssen uns entscheiden, auf welches Pferd wir setzen. Und wir versuchen immer die Pferde zu erwischen, die sich auf einem aufsteigenden Kurs befinden, und nicht, wie Flash, bald der technologischen Vergangenheit angehören. Das ist auch der Grund für uns gewesen, beim iMac damals das Floppy-Laufwerk einfach wegzulassen oder beim Air das optische Laufwerk. Mancher mag uns verrückt nennen."
Über den "Krieg zwischen Apple und Adobe": "Wir hatten nie die Absicht einen Krieg mit Adobe anzuzetteln. Wir haben lediglich eine technische Entscheidung getroffen. Aber vor dem iPad hat sich da auch keiner drüber beschwert. Mein Brief entstand hauptsächlich deshalb, weil Adobe nicht aufhörte, uns in den Medien schlecht zu machen. Wir können mit diesem Druck aber umgehen, weil wir das Beste für unsere Kunden wollen. Sie sind es schlussendlich auch, die uns zeigen ob wir es richtig gemacht haben. Wenn ja, wird gekauft, wenn nicht, dann nicht. Und wir denken, das iPad kann sich sehen lassen. Wir verkaufen ein iPad alle drei Sekunden."
Über das verlorene iPhone: "Es wird nach wie vor untersucht, was passiert ist, aber ich kann erzählen, was ich weiß. Um ein iPhone zu machen, muss man es nunmal testen. Man kann es aber nicht nur im Labor testen, also müssen unsere Mitarbeiter es auch mitnehmen. Die Frage ist aber nun, ob er es verloren hat, oder ob es ihm gestohlen wurde. Alles in allem eine großartige Geschichte: Diebstahl, Hehlerware, vielleicht irgendwann in diesem Zusammenhang auch Sex - Man sollte einen Film daraus machen."
Über die Foxconn-Selbstmorde: "Wir kümmern uns darum. Wir sind weltweit führend wenn es darum geht, zu verstehen, wie es bei Zulieferern zugeht. Foxconn ist eine Firma mit 400.000 Mitarbeitern. 13 Selbstmorde sind daher zwar weniger als der U.S.-Durchschnitt, aber wir machen uns trotzdem sorgen. Wir versuchen, die Dinge zu verstehen und haben fähige Mitarbeiter vor Ort.
Über Google: "Sie haben angefangen uns Konkurrenz zu machen. Wir haben nicht damit begonnen, eine Suchmaschine zu entwerfen. Natürlich werden wir Google nicht von unseren Geräten verbannen. Die Tatsache, dass wir mit Google in direkter Konkurrenz stehen heißt nunmal nicht, dass wir deswegen überzogene Maßnahmen ergreifen."
Über die Frage, ob Tablets PCs irgendwann ersetzen: "Als wir noch eine Agrar-Nation waren, hatten alle Leute Trucks, weil man diese auf den Höfen dringend benötigte. Aber später wollten alle Autos, da diese in der Stadt wesentlich besser zu bedienen sind. PCs werden das selbe Schicksal wie Trucks erleben: Es wird sie noch geben, aber es wird einen Wandel geben und manche werden damit nicht einverstanden sein. Ist das iPad der Wandel? Wer weiß das schon? Wird es nächstes Jahr oder erst in fünf Jahren sein?"
Über das iPad: "Die Leute lachen über mich weil ich das iPad als magisch bezeichne. Aber wir haben weggenommen, was zwischen dir und dem Computer stand. Und momentan ist nicht zu erahnen, was für Apps dies in Zukunft ermöglicht. Natürlich fehlt die Tastatur, aber die Situation in der ich einen 35-Seiten Report schreibe, kommt sehr selten vor. iPads werden mit der Zeit immer fähiger, die Zukunft kümmert sich um den Rest."
Jobs über seinen Arbeitstag: "Ich habe einen der besten Jobs der Welt. Ich habe die Möglichkeit, mit den brillantesten Menschen überhaupt zusammen zu arbeiten. Und wir spielen in dem besten Sandkasten. Wir sind strukturiert wie ein Start-Up, jedoch das größte der Welt. Und wir treffen uns jede Woche um über aktuelle Dinge zu sprechen. An der Spitze gibt es ein super Teamwork, welches dann auf alle Angestellten in der nötigen Form verteilt wird.
Über die Zukunft: "Weißt du, als das mit Gizmodo passierte haben mir viele Leute geraten, dass ich das einfach nicht beachten soll. Nur weil ein Journalist gestohlenes Eigentum gekauft hat und versucht hat, Apple zu erpressen. Ich habe gründlich darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass das nicht geht. Wir können unsere Kernwerte nicht ändern. Es geht einfach nicht, lieber würde ich kündigen."
"Apple ist ein wenig erfahrener und ein wenig abgehärteter, aber wir sind immer noch die Firma, die wir vor vielen Jahren schon waren. Wir versuchen nach wie vor, die besten Produkte zu bauen. Nichts macht mich glücklicher als eine E-Mail von irgendwem zu bekommen, der das iPad lobt. Das ist es, was mich damals wie heute motiviert."
Über die Einführung von iAd: "Wir wollen unseren Entwicklern dabei helfen, Geld zu machen. Wir selbst werden daran nicht viel verdienen. Das Verhalten der Leute an einem Telefon ist gänzlich anders als das, was sie an einem PC zeigen. Natürlich könnte das Einbauen der Werbung von anderen übernommen werden, aber das wird es nicht und wir können es direkt uns OS einbauen."
Über die Privatsphäre der User: "Wir nehmen das sehr ernst. Nicht nur, dass demnächst alle Apps nur zeitlich-beschränkten Zugriff auf die Ortungsdienste bekommen, sondern auch der streng kontrollierte App Store ist ein Teil der Maßnahmen zur Erhaltung jener Privatsphäre. Manche in der "Valley" (Silicion Valley) denken, wir sind altmodisch, aber wir nehmen die Sache nunmal wirklich ernst."
Frage & Antwort:
Über die Cloud-Computing: "Wir müssen noch vieles daran verbessern, wie die Leute ihre Inhalte zwischen den einzelnen Geräten synchronisieren können. Ich kann jedoch keinen Zeitpunkt nennen, verspreche aber, dass wir daran hart arbeiten"
Über verlorene Anrufe auf dem iPhone in den Staaten: "Manche Leute sagen mir, dass die Dinge schlechter werden, bevor sie sich verbessern. Die Mobilfunkanbieter müssen daran arbeiten und tun dies auch. Glaubt man das, so sollte sich bald vieles verbessern. Etwa gegen Ende diesen Sommers. Wir werden sehen."
Über HDCP und Kopierschutzmaßnahmen: "Die Publisher haben Angst vor einem zweiten Napster, also werden bestimmte Regeln aufgestellt. Zwar versuchen wir die Verantwortlichen zu überzeugen, Inhalte ohne Schutzmaßnahmen zu veröffentlichen, jedoch müssen wir uns dann entscheiden, ob wir die Inhalte mit Kopierschutz nehmen, oder keine Inhalte bekommen."
Über Gaming auf dem iPhone/iPod touch: "Die beiden Geräte haben definitiv eine neue Ära des Spielens eingeläutet. Es ist eine Unterklasse des durchschnittlichen Videospiels, aber es überrascht, wie gut es zum Teil sein kann. Geht es um Grafik, können manche Spiele mit den Konsolentiteln mithalten. Die Spiele für Konsole jedoch liegen bei etwa 30 - 40 US-Dollar, weshalb der App Store mit seinen niedrigen Preisen regelrecht explodiert."
(Englische Mitschrift zu finden bei MacRumors)
Anhang anzeigen 63183
Bild via Asa Mathat | All Things Digital
[video=youtube;YPb9eRNyIrQ]http://www.youtube.com/watch?v=YPb9eRNyIrQ[/video]
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Update: Es wurden weitere Videos veröffentlicht.
Update 2: Hier das Gespräch mit Steve Jobs in voller Länge!
[PAGE]Mitschrift & Übersetzung[/PAGE]
Jobs' Kommentare:
Über den gestiegenen Marktwert: "Es ist nicht besonders wichtig. Das ist es nicht, was zählt. Das ist es nicht, was dich morgens zur Arbeit motiviert. Und es ist ein bisschen irreal."
Über seine Rückkehr zu Apple in den 90ern: "Apple stand ganz kurz davor bankrott zu gehen. Es war im Nachhinein schlimmer als ich damals dachte. Ich hatte damit gerechnet, dass viele der guten Leute bereits weg waren, jedoch fand ich viele von ihnen wieder und sie sagten mir, dass sie geblieben wären, weil sie an Apple glauben."
Über die Flash-Diskussion: "Wir haben nicht die Ressourcen die andere vielleicht haben. Wir müssen uns entscheiden, auf welches Pferd wir setzen. Und wir versuchen immer die Pferde zu erwischen, die sich auf einem aufsteigenden Kurs befinden, und nicht, wie Flash, bald der technologischen Vergangenheit angehören. Das ist auch der Grund für uns gewesen, beim iMac damals das Floppy-Laufwerk einfach wegzulassen oder beim Air das optische Laufwerk. Mancher mag uns verrückt nennen."
Über den "Krieg zwischen Apple und Adobe": "Wir hatten nie die Absicht einen Krieg mit Adobe anzuzetteln. Wir haben lediglich eine technische Entscheidung getroffen. Aber vor dem iPad hat sich da auch keiner drüber beschwert. Mein Brief entstand hauptsächlich deshalb, weil Adobe nicht aufhörte, uns in den Medien schlecht zu machen. Wir können mit diesem Druck aber umgehen, weil wir das Beste für unsere Kunden wollen. Sie sind es schlussendlich auch, die uns zeigen ob wir es richtig gemacht haben. Wenn ja, wird gekauft, wenn nicht, dann nicht. Und wir denken, das iPad kann sich sehen lassen. Wir verkaufen ein iPad alle drei Sekunden."
Über das verlorene iPhone: "Es wird nach wie vor untersucht, was passiert ist, aber ich kann erzählen, was ich weiß. Um ein iPhone zu machen, muss man es nunmal testen. Man kann es aber nicht nur im Labor testen, also müssen unsere Mitarbeiter es auch mitnehmen. Die Frage ist aber nun, ob er es verloren hat, oder ob es ihm gestohlen wurde. Alles in allem eine großartige Geschichte: Diebstahl, Hehlerware, vielleicht irgendwann in diesem Zusammenhang auch Sex - Man sollte einen Film daraus machen."
Über die Foxconn-Selbstmorde: "Wir kümmern uns darum. Wir sind weltweit führend wenn es darum geht, zu verstehen, wie es bei Zulieferern zugeht. Foxconn ist eine Firma mit 400.000 Mitarbeitern. 13 Selbstmorde sind daher zwar weniger als der U.S.-Durchschnitt, aber wir machen uns trotzdem sorgen. Wir versuchen, die Dinge zu verstehen und haben fähige Mitarbeiter vor Ort.
Über Google: "Sie haben angefangen uns Konkurrenz zu machen. Wir haben nicht damit begonnen, eine Suchmaschine zu entwerfen. Natürlich werden wir Google nicht von unseren Geräten verbannen. Die Tatsache, dass wir mit Google in direkter Konkurrenz stehen heißt nunmal nicht, dass wir deswegen überzogene Maßnahmen ergreifen."
Über die Frage, ob Tablets PCs irgendwann ersetzen: "Als wir noch eine Agrar-Nation waren, hatten alle Leute Trucks, weil man diese auf den Höfen dringend benötigte. Aber später wollten alle Autos, da diese in der Stadt wesentlich besser zu bedienen sind. PCs werden das selbe Schicksal wie Trucks erleben: Es wird sie noch geben, aber es wird einen Wandel geben und manche werden damit nicht einverstanden sein. Ist das iPad der Wandel? Wer weiß das schon? Wird es nächstes Jahr oder erst in fünf Jahren sein?"
Über das iPad: "Die Leute lachen über mich weil ich das iPad als magisch bezeichne. Aber wir haben weggenommen, was zwischen dir und dem Computer stand. Und momentan ist nicht zu erahnen, was für Apps dies in Zukunft ermöglicht. Natürlich fehlt die Tastatur, aber die Situation in der ich einen 35-Seiten Report schreibe, kommt sehr selten vor. iPads werden mit der Zeit immer fähiger, die Zukunft kümmert sich um den Rest."
Jobs über seinen Arbeitstag: "Ich habe einen der besten Jobs der Welt. Ich habe die Möglichkeit, mit den brillantesten Menschen überhaupt zusammen zu arbeiten. Und wir spielen in dem besten Sandkasten. Wir sind strukturiert wie ein Start-Up, jedoch das größte der Welt. Und wir treffen uns jede Woche um über aktuelle Dinge zu sprechen. An der Spitze gibt es ein super Teamwork, welches dann auf alle Angestellten in der nötigen Form verteilt wird.
Über die Zukunft: "Weißt du, als das mit Gizmodo passierte haben mir viele Leute geraten, dass ich das einfach nicht beachten soll. Nur weil ein Journalist gestohlenes Eigentum gekauft hat und versucht hat, Apple zu erpressen. Ich habe gründlich darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass das nicht geht. Wir können unsere Kernwerte nicht ändern. Es geht einfach nicht, lieber würde ich kündigen."
"Apple ist ein wenig erfahrener und ein wenig abgehärteter, aber wir sind immer noch die Firma, die wir vor vielen Jahren schon waren. Wir versuchen nach wie vor, die besten Produkte zu bauen. Nichts macht mich glücklicher als eine E-Mail von irgendwem zu bekommen, der das iPad lobt. Das ist es, was mich damals wie heute motiviert."
Über die Einführung von iAd: "Wir wollen unseren Entwicklern dabei helfen, Geld zu machen. Wir selbst werden daran nicht viel verdienen. Das Verhalten der Leute an einem Telefon ist gänzlich anders als das, was sie an einem PC zeigen. Natürlich könnte das Einbauen der Werbung von anderen übernommen werden, aber das wird es nicht und wir können es direkt uns OS einbauen."
Über die Privatsphäre der User: "Wir nehmen das sehr ernst. Nicht nur, dass demnächst alle Apps nur zeitlich-beschränkten Zugriff auf die Ortungsdienste bekommen, sondern auch der streng kontrollierte App Store ist ein Teil der Maßnahmen zur Erhaltung jener Privatsphäre. Manche in der "Valley" (Silicion Valley) denken, wir sind altmodisch, aber wir nehmen die Sache nunmal wirklich ernst."
Frage & Antwort:
Über die Cloud-Computing: "Wir müssen noch vieles daran verbessern, wie die Leute ihre Inhalte zwischen den einzelnen Geräten synchronisieren können. Ich kann jedoch keinen Zeitpunkt nennen, verspreche aber, dass wir daran hart arbeiten"
Über verlorene Anrufe auf dem iPhone in den Staaten: "Manche Leute sagen mir, dass die Dinge schlechter werden, bevor sie sich verbessern. Die Mobilfunkanbieter müssen daran arbeiten und tun dies auch. Glaubt man das, so sollte sich bald vieles verbessern. Etwa gegen Ende diesen Sommers. Wir werden sehen."
Über HDCP und Kopierschutzmaßnahmen: "Die Publisher haben Angst vor einem zweiten Napster, also werden bestimmte Regeln aufgestellt. Zwar versuchen wir die Verantwortlichen zu überzeugen, Inhalte ohne Schutzmaßnahmen zu veröffentlichen, jedoch müssen wir uns dann entscheiden, ob wir die Inhalte mit Kopierschutz nehmen, oder keine Inhalte bekommen."
Über Gaming auf dem iPhone/iPod touch: "Die beiden Geräte haben definitiv eine neue Ära des Spielens eingeläutet. Es ist eine Unterklasse des durchschnittlichen Videospiels, aber es überrascht, wie gut es zum Teil sein kann. Geht es um Grafik, können manche Spiele mit den Konsolentiteln mithalten. Die Spiele für Konsole jedoch liegen bei etwa 30 - 40 US-Dollar, weshalb der App Store mit seinen niedrigen Preisen regelrecht explodiert."
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