Man merkt, dass Du kein BWL studiert hast

Ohne Lizenzen kein Netz, ohne Netz kein UMTS. So einfach ist das. Du kannst Dir ja auch nicht einfach ein Auto kaufen und fahren, ohne eine entsprechende Fahrlizenz erworben zu haben.
Wenn alle sich absprechen würden, würde die Gesprächsminute 10 Euro kosten. Nicht umsonst wird das Kartellrechtlich unterbunden.
Ja schön. Und was hat das mit Deutschland zu tun? Nichts. Hier in Deutschland ist es eben teuer. In Kanada übrigens auch. Und in Australien liegt man auf ungefähr dem gleichen Preisniveau wie in Deutschland - Allerdings nur, weil kurz außerhalb der Großstädte und Hauptsiedlungsgebieten die Netzabdeckung gleich null ist.
Allerdings hat der ganze Lizenzkram nichts mit dem Fakt zu tun, dass VoIP eine höhere Netzbelastung bedeutet und damit mehr Kosten durch bereitzuhaltende Mehrkapazitäten verursacht.
Du kannst gerne ein Experiment machen. Nimm einen DSL6000-Anschluss, stell einen 802.11b-Router auf einen Platz und versammele darum 500 Leute (so hast Du ungefähr eine kleine UMTS-Funkzelle nachgebildet).
Wenn diese 500 Leute nur ein wenig Mailen und ab und an mal eine Seite im Internet aufrufen, ist alles gar kein Problem.
Wenn aber plötzlich nur 50 Leute auf die Idee kommen, sie könnten VoIP-Gespräche führen, geht nichts mehr, da nicht genug Funk- und DSL-Bandbreite zur Verfügung steht. Ergo brauchst Du einen zweiten oder dritten WLAN-Router und entsprechend viele DSL-Anschlüsse.
Problem: Die Kosten sind so kalkuliert, dass auf 500 Nutzer ein Router und ein DSL-Anschluss kommt.
Brauchst Du nun deutlich mehr Kapazität, vervielfachen sich plötzlich Deine operationalen Kosten. Und genau diese Kosten müssen durch Weitergabe an die Kunden aufgefangen werden - Ansonsten kann man bald den Laden dicht machen.
In dem WLAN-Beispiel sind die Kosten für die Netzerweiterung nicht wirklich groß, aber UMTS-Hardware und die nötigen Anschlüsse kosten um einiges mehr als WLAN-Equipment für den Privatbereich und haben eine Amortisationszeit von mehreren Jahren.
Es ist also verständlich, dass alle Netzanbieter P2P und VoIP ausschließen und ab bestimmten Datenmengen die Flats drosseln.
Damals ist man von ganz anderen Marktentwicklungen ausgegangen.
Nein, sie sind allgemein verboten, wenn dadurch der Wettbewerb verzerrt wird.
Quam war nicht klein. Da steckte TeliaSonera und Telefonica (die sich mittlerweile O2 unter den Nagel gerissen hat) hinter.
Unter dem Strich sind die UMTS-Lizenzgebühren ja in den Staatshaushalt geflossen. So kann man über den Daumen gepeilt sagen, dass wir das mehr für Mobilfunk ausgeben, was wir uns an Steuern gespart haben.