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Super/Super+ oder E10?

implied

Melrose
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Einfach mal so, weil es mich gerade ärgert, Spielball von planlosen Politikern zu sein (Das Frühstücksfernsehen hat das mit einem weiteren Bericht über E10 gerade wieder angeschoben).
Und ich habe dazu, obwohl es ja wohl ein kontrovers diskutiertes Thema ist, noch keinen Fred dazu gefunden.

Ich habe, obwohl meine Kiste 20 Jahre alt ist aber E10 laut Hersteller verträgt, das Zeug getankt.
Das Ende vom Lied war ein Mehrverbrauch von ca. 8% - etwa 0,75 l/100 - also statt aktuell durchschnittliche 9,48l/100lm nun gute 10,24
Und das, obwohl ich noch ca. 15 Liter Super im Tank hatte und vom E10 "nur" 65 Liter drauflegte.

Das interessante war: Auf einer geschwindigkeitslimitierten Strecke, auf der meine Verbrauchsanzeige bei 80km/h nach Tacho immer ziemlich genau 6l/100km anzeigte, stand die Anzeige mit E10-Sprit bei fast 7 bis 8l/100km.
Also auch in der Anzeige nachvollziehbar, obwohl die doch ein Stück mehr anzeigte, als ich tatsächlich Mehrverbrauch hatte.

Der Spritverbrauch meiner Kiste ist im übrigen sicher berechnet, da ich Fahrtenbuch führe und somit alles im Blick habe.

Also: Tank leergefahren - Reserveleuchte und dann noch 60km weitergefahren, vollgetankt mit Super+ (ist ja genauso billig wie Super) mit 74 Litern - Uuuuuhhh, ging ja noch mal gut - hatte aber zur Vorsicht noch einen 5 Liter Reservetank dabei.

Seitdem bin ich nun wieder mit eben dem Super+ gefahren und erneut an die Tanke, und was sagt mein Verbrauch nun? 9,45l/100km. Siehe da!
Das schönste ist: ich hatte noch ein Auto vor mir, musste auf die Super-Säule warten bis dieser zahlte obwohl eine Zapfsäule davor frei war - aber eben nur mit Diesel und E10 und hinter mir regten sich die Leute auf (und hupten sogar, denn "es ist doch eine Zapfsäule frei"!)
Die Tanke hat von 4 Säulen nur noch eine mit Super/Super+ - das habt Ihr echt toll gemacht.

Also: E10 kostet 154,9, Super/Super+ 162,9, durchschnittlich 8 cent mehr.
Das entspricht Mehrkosten von 5% die einem Mehrverbrauch von 8% gegenüberstehen.
Dann die Meldungen von z.Bsp. BMW, man würde öfter Ölwechsel benötigen - weitere Kosten und dazu noch eine zu erwartende kürzere Lebensdauer des Motors und Anbauteile stehen im Raum.
Der fragwürdige ökologische Nutzen macht einiges zur Kontroverse noch dazu. Verbrennen statt futtern und woanders verhungern die Menschen, 10% Biomasse aus Brasilien, die den Regenwald abholzen ohne Ende, erhöhter CO2-Ausstoß aufgrund des Mehrverbrauches.
Und dann natürlich noch die Aktienmarkt-Angst-Zockerei, die den Preis nach oben treibt, aber ok, hat mit dem Thema eigentlich nichts zu tun, wollts nur mal loswerden.

Und unsere Politiker beschäftigen sich damit, das E10 "besser zu kommunizieren um die Akzeptanz zu fördern" - Ja sagt mal, geht´s denn noch?

Das sind nun meine persönlichen Erfahrungen mit meinem Auto. Kann ja sein, dass das mit anderen Fahrzeugen auch eben anders ist.
Deshalb:
Wie sind denn Eure Erfahrungen mit "Mais im Tank"?

Wünsche einen schönen Tag mit wenig Spritverbrauch
 

das_micha

Leipziger Reinette
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Ich halte von dem ganzen scheiss nix. Mehrverbrauch ohne Ersparnis beim Einkauf gepaart mit erhöhtem ölverschleiss... Sowas kommt mir nicht in meine proletenschleuder... Da stopf ich doch lieber ne gasanlage in den minikofferraum und tu auch was für die Umwelt... Aber primär für meinen Geldbeutel!
Denn bei meinen km/Jahr (>50tkm) sind 8-10 Cent/liter mehr für s+ schon ne Stange Geld.
 

atkins

Morgenduft
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Verstehe nicht, was an diesem E10 "BIO" sein soll.
Das für die Herstellung des Bioethanol erforderliche Getreide kommt aus Drittländern, es wird also importiert, was wiederum CO2 Belastung durch Transport bedeutet.
E10 hat eine geringere Energiedichte, was bedeutet, dass man für die Leistung, die man mit normalem Benzin hätte, mehr E10 verbrauchen muss. Das bedeutet, dass man für die selbe "Effizienz" mehr E10 tanken und auch verbrauchen muss. Ich denke im besten Fall gibt es in der Naturbelastung keinen Unterschied oder im schlimmsten Fall sogar eine stärkere.
Von einem stärkeren Motorenverschleiß möchte ich gar nicht anfangen zu reden.
Ich denke E10 ist ein riesiger Flopp - ich bleibe bei Super. Ich wähle übrigens nicht die Grünen.
 

das_micha

Leipziger Reinette
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Verstehe nicht, was an diesem E10 "BIO" sein soll.
Das für die Herstellung des Bioethanol erforderliche Getreide kommt aus Drittländern, es wird also importiert, was wiederum CO2 Belastung durch Transport bedeutet.
E10 hat eine geringere Energiedichte, was bedeutet, dass man für die Leistung, die man mit normalem Benzin hätte, mehr E10 verbrauchen muss. Das bedeutet, dass man für die selbe "Effizienz" mehr E10 tanken und auch verbrauchen muss. Ich denke im besten Fall gibt es in der Naturbelastung keinen Unterschied oder im schlimmsten Fall sogar eine stärkere.
Von einem stärkeren Motorenverschleiß möchte ich gar nicht anfangen zu reden.
Ich denke E10 ist ein riesiger Flopp - ich bleibe bei Super. Ich wähle übrigens nicht die Grünen.


Damit hast Du es auf den Punkt gebracht. Aber leider hat Deutschland das eigenständige Denken weitestgehend verloren... Was das "Volk" davon abhält es zu akzeptieren und damit zu Tanken ist nur die berechtigte Unsicherheit ob die Karre es verträgt.
In meinen Augen ist es nur ein Weg dem Staat noch mehr Kohle in die Kassen zu spielen (durch mehrverbauch usw.). Grade durch die Tatsache das die E10-Quote auch durch andere Wege erreicht werden kann und nicht zwingend durch den Auspuff des Endkunden laufen muss.

Ich finde es eigentlich hochgradig verwerflich, daß Papa Staat die Bringschuld wieder auf dem Rücken der Kleinen austrägt. Ich wohne hier in einem recht finanzschwachen Landkreis und kann mir kaum vorstellen das sich bimmel und bommel mit ihrem 93er Fiesta es sich leisten können entweder Super+ oder die höheren Unterhaltskosten (Reparaturen, Ölwechsel usw.) langfristig zu tragen, wenn die Fahrzeuge es überhaupt verkraften.
Und ich mit meiner realtiv modernen Kiste sehe es nicht ein mein "Hochleistungsaggregat" zu verschandeln und vor allem das liebgewonnene Ölwechselintervall von 25tkm auf 15tkm zu senken. Mich kostet ein Ölwechsel so schon >150€. und NUR für den Ölwechsel statt 300€/Jahr nun 450-600€ im Jahr zu zahlen kann wohl nicht das ziel sein... Für die Differenz könnte ich dann auch Super+ Tanken oder wie oben beschrieben auf Gas wechseln und noch sparen...
 

Ashura

Hildesheimer Goldrenette
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Ahh und jetzt bedenkt mal noch Motorräder. Gerade alles was sehr Langlebig ist und davon gibt es viele, habe keine Metallschläuche. Sprich, Tanke E10 und du hast anch nem monat keinen Benzinschlauch mehr. Toll oder?
 

implied

Melrose
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Die Herstellung der Biomasse soll ja angeblich zu 90% aus Europa sein.
Bleibt die Frage, wie viel Ackerfläche in Deutschland dafür draufgeht. Wie auch immer ist es doch aktuell so, dass Deutschland sich ohne Nahrungsmittelimporte gar nicht ernähren könnte - und wir sollen das Zeug verbrennen?
In meiner einfachen Sicht der Dinge finde ich das hochgradig verwerflich.
Die ungesicherte oder sehr fragwürdige, angeblich positive CO2-Bilanz (HIER: CO2-Belastung und Düngemittel/Pestizideinbringung durch Anbau, CO2-Belastung durch Transport, CO2-Belastung durch Herstellung von Sprit aus Biomasse, Vernichtung von Regenwäldern) kommt natürlich dazu.
Genau aus diesem Grunde hatte ja auch Gabriel, seinerzeiten Umweltminister, das ganze Projekt gestoppt/ausgesetzt.

Ebenso die Belastung durch früher schrottreife Autos (Autokanzler Schröder hätte das jetzt wohl echt toll gefunden) und mehr Ölrecycling und Ölfiltermüll ist in dem ganzen mit Sicherheit nicht berücksichtigt.

Ich mein, es ist ja nicht das einzige politisch inkorrekte Thema, es gibt viele Aufreger - nicht nur in Deutschland. Ich frage mich nur, was wir als einzelner Bürger denn tatsächlich tatkräftig unternehmen können, um den "Volksvertretern" endlich mal zu zeigen, was Ihre Aufgabe ist, was unser Wille ist. Durch Wahlen ganz bestimmt nicht. Ich sehe die Demokratie gerade als die Qual der Wahl, sich in einen mehr oder weniger großen Haufen Sch*** zu setzen - doch egal wie klein der Haufen ist in den wir uns setzen müssen, hinterher stinken wir alle.

Und natürlich sind es nicht nur die Politiker, soviel muß man die dann auch mal in Schurtz nehmen.
Unternehmen, die mit Angst Geld machen, Unternehmen die mit Geld Geld machen statt mit Leistung. Unternehmen die mit Öl so spekulieren, dass die "Gesetze von Angebot und Nachfrage" vollkommen ausgehebelt sind. Unternehmen, die jede noch so kleine Gesetzeslücke ausnutzen um noch mehr Reibach zu machen, der dann an anderer Stelle fehlt (Verschiebung von Arm nach Reich)
Amoralisches und im wahrsten Sinne asoziales, "nicht gemeinschaftsfähiges", selbstsüchtiges und über Leichen gehendes Pack.

Zum Thema Gas sei natürlich das aktuelle Thema "fracking" noch in den Raum geworfen - Das Ausspülen von Gas durch Einbringung von Giftstoffen, die sich ins Grundwasser absetzen können oder Gas, welches entzündbar durch Wasserhähne austritt. Siehe dazu den Dokumentarfilm "Gasland" von Josh Fox.
Also ist auch Gas keine nachhaltige, wenn auch wohl kurzfristig für den einzelnen günstigere Geschichte.

Schon seit langer Zeit exisiteren Elektroautos. Doch es wurde einfach nicht genügend weiter geforscht.
In den letzten 60 Jahren haben wir einen allgemein berauschenden technologischen Fortschritt gemacht - aber nicht in der Akkumulatortechnik - Und wie man an den Durchschnittsverbäuchen von Kfz sieht auch da nicht wirklich viel.

Warum? Wahrscheinlich weil die Ölmultis aberMilliarden hingelegt haben, damit Entwicklungen und Patente in der Schublade verbleiben.

So, mal wieder ausgek****
Der Optimist sagt: Jetzt geht´s mir schon wieder ein bißchen besser ;)
 
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das_micha

Leipziger Reinette
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Schön auf den Punkt gebracht! Gefällt mir!
Und das sich jeder der nächste ist, ist leider kein geheimnis. Und daß die lobbyisten zuviel macht haben ist leider auch klar. Ich lach mich nur regelmäßig tot wenn ich das scheinheilige gelaber der autoindustrie lese. Erst schreien alle "Hybridautos sind scheisse" jetzt baut selbst porsche eins und das wie aus dem nichts gezaubert... Das unterstreicht deine These zu den Patenten in Schubladen...
Ich bin sicher kein Konstrukteur, aber ich frage mich seit dem ersten Hybridauto von Toyota wieso nicht mal ein vermutlich effizienterer Weg einigeschlagen wird. Die aktuellen Kleinstmotoren wie der 75PS TDI VW Polo hat mehr Drehmoment wie mein alter BMW Z3 2Liter 6Zylindern. Wieso wird beispielsweise nicht so ein "Diesel-Mikromotor" ausschließlich zur Stromversorgung eines Elektroantriebs (der ja in den Hybrids auch verbaut ist) genommen. Bei gleichbleibender Drehzahl sind die Drittelmixverbräuche von 3,3L noch zu unterbieten. Und so ein Motor, mit der Leistung/Drehmoment dürfte locker einen so überdimensionalen "Dynamo" betreiben können. Mal ganz von Deiner These mit der Technik für Akkumulatoren abgesehen.

Aber aufgrund der vermeindlichen Notwendigkeit zu kaufen bzw der mangelnden Einsicht dafür mal nicht zu kaufen ist leider kaum was gegen diese Machenschaften zu machen. Traurig aber wahr.

Ich finde es immer nur begeisternd zu sehen das eine kleine Pissschmiede aus Süddeutschland mit ihrem E-Konzept in ner Porschekarosse in allen Disziplinen das spritfressende Original in den Schatten stell, ausgenommen der Reichweite. Und leisten kann der normal Bürger sich beide leider auch nicht.
 

Zenturio

Ingol
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Irgendwie habe ich das Gefühl, dass in der Politik nur noch Idioten das Sagen haben, die nichts zu Ende denken und jede Milchmädchenrechnung sofort unterschreiben. Allenthalben wird von einem verlangt, mobil zu sein und für einen Job auch lange Wege in Kauf zu nehmen. Dann wird aber die Pendlerpauschale rasiert und mit E10 jedes alte Auto (welches man ja selten zum Spaß fährt) zu Super Plus verdonnert. Wahrscheinlich wird man auch bald eine Maut bezahlen zu müssen, um mit dem Auto, für das man beim Kauf Mehrwertsteuer gezahlt hat, für das man regelmäßig KFZ-Steuer bezahlt, das beim Tanken Mineralölsteuer kostet, auf Straßen zu fahren, die von meinen Steuern bezahlt und auch "gewartet" werden. Dabei wird man dann von einem Blitzer abkassiert, den ich samt Bedienung auch gelöhnt habe. Großartig!
 

smoe

Roter Winterkalvill
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Dabei wird man dann von einem Blitzer abkassiert, den ich samt Bedienung auch gelöhnt habe. Großartig!
Jetzt driften wir aber ziemlich auf Stammtischniveau ab. Geschwindigkeitskontrollen haben absolut ihre Daseinsberechtigung, und überhaupt nichts mit dem Thema hier zu tun.

Aber BTT: Ich bin leider einer von denen die kein E10 tanken können, was mich an den meisten Tanken zwingt das teure SuperPlus zu tanken. Momentan beschränke ich mich auf die Tanken die noch normales Super haben, aber auch das hat ja preislich angezogen...
 

Teo

Schweizer Glockenapfel
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In Brasilien fährt man seit den 80er Jahren mit einer Benzinmischung, die etwa 85% Bio-Ethanol enthält. Wieso regt man sich in Deutschland über 10% auf?
Ein Blick nach Libyen und die dortige Krise fügt ein weiteres Puzzleteil hinzu: Wieso reagierte die Deutsche Regierung wohl so langsam und toleriert den Diktator, der offenkundig ins Irrenhaus gehört, selbst dann noch, wenn er Kampfflugzeuge gegen Demonstranten einsetzt? Weil dort 9% unseres Erdöls herkommen. Wir sind abhängig von diesem Wahnsinnigen. E10 könnte ein Baustein sein, um diese Abhängigkeit zu reduzieren.

Dass in Europa eine Nahrungsmittelknappheit durch die Verwendung von Anbauflächen für die Herstellung von Bio-Ethanol entstehen könnte, ist auch absoluter Unsinn. In Spanien und Italien werden Müllhalden mit Gemüse und Obst aufgeschüttet, um die Preise hoch zu halten. Die Produktion billiger Fleischprodukte verbraucht da doch deutlich mehr Ackerfläche.

Der Verbrauch mag derzeit noch höher sein, als mit Super oder Super+, aber die Motorenhersteller sind sicher in der Lage dort auf Dauer noch zu optimieren. Sie kennen den Plan der Regierung übrigens seit gut 10 Jahren und hätten da längst was machen können.
 

MacAlzenau

Golden Noble
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Ähnliche irrationale Diskussionen gab es doch schon, als der bleifreie Sprit eingeführt wurde und, wenn ich mich recht erinnere, auch beim Katalysator.
Das Auto hat halt in Deutschland einen emotionalen Stellenwert, da kann man leicht Gerüchte und Stammtischparolen aufbauschen. Anstatt einfach zu schauen, welches Auto das Zeugs verträgt, regen sich Autofahrer auf und behaupten, man wisse nichts.
Daß die Mineralölabzocker das ausnutzen ist ja verständlich.
Inwieweit das Ganze "bio" ist hängt doch zu 100% von den Herstellungsbedingungen ab, nicht vom Gemisch selbst. Wenn Tropengebiete abgefackelt werden, um dort Zuckerrohr für Biosprit anzubauen, hat das nichts mit "öko" zu tun - wenn Abfälle vergast werden, schon.

Nachtrag: Außerdem sind solche Themen immer gut, um von aktuellen echten Problemen abzulenken…
 

das_micha

Leipziger Reinette
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In Brasilien fährt man seit den 80er Jahren mit einer Benzinmischung, die etwa 85% Bio-Ethanol enthält. Wieso regt man sich in Deutschland über 10% auf?

Das war bei den ersten Gesprächen über Ethanol auch mein erster Gedanke. In den USA fuhren viele Boliden mit 80-100% Ethanol. Der Wesentliche unterschied sind nur die Motorkonzepte.
Du kannst nen Direkteinspritzer mit Alumotor nicht mit nem 80er Jahre Druckgussmotor und Vergasertechnik vergleichen.
Die moderen Technik haut uns hinsichtlich der Robustheit eine zwischen die Ohren.
Das gleiche Problem hatten wir doch schon mit der Einführung des BioDiesel der nicht bedenkenlos mit neueren Fahrzeugen kompatibel war.

Dem anderen Wahnsinn kann ich nur zustimmen...
 

implied

Melrose
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Der Fred wurde ja mit einer ganz klaren persönlichen Erfahrung und messbaren - real gemessene Alltagswerte über einen längeren Zeitraum - erstellt. Natürlich ist nicht alles beleuchtet und ich gebe zu, von mir vielleicht auch ein wenig polemisch geäußert worden.
Aber so ist dass, wenn man sich mal einen Hals abschreibt.

Moderne Technik und Biosprit. Also echt, das sagt doch alles. Seit Jahren weiß die Autoindustrie, "dass es bald gesetzliche Vorgaben für mehr Biospritanteil gibt" und keiner hat was gemacht.
Viele Leute, vor allem der eine oder andere Politiker, behauptet sehr gerne, der Konsument hätte es in der Hand.
Wäre schön, wenn es denn so wäre. Die Unternehmen denken nicht in erster Linie an die Konsumenten, sondern an Produkte, die noch günstiger zu produzieren sind und möglichst viel Gewinn dabei abwerfen (es müssen ja die Aktieninhaber immer gut abgreifen können)
So werden wir überhäuft mit Produkten, die eben nicht dem entsprechen was wir wirklich haben möchten, uns aber eben mit unseren bescheidenen Mitteln noch leisten können.
Ich brauche kein Auto, klein wie ein Smart, kein Kofferaum, nicht mal ein paar Skier passen rein weil 2-Sitzer, das ich alle 100 Kilometer für mehrere Stunden aufladen muß und am Ende 35.000 Euros dafür hinlegen muß. Dann lieber für 20.000 ein Auto mit dem man mobil sein kann und 15.000 für Sprit für die nächsten 7-10 Jahre.

Jammern auf hohem Niveau? Mag mir gerne einer vorwerfen. Empfinde ich selber manchmal.
Doch ich denke auch ein wenig an die Zukunft. Weniger meine, sondern an die meiner Tochter und meiner Enkelkinder.

Natürlich ist alles auch eine Frage des persönlichen Geldbeutels. Aber nachdem Deutschland ein reales Lohnminus in der letzten Dekade zu verzeichnen hat, machen sich die Unternehmer den Binnenmarkt doch selber kaputt.
Keine Lohnerhöhung wegen Krise, keine Lohnerhöhung, weil die Krise ja gerade erst vorbei ist, keine Lohnerhöhung, weil .....
Ich kenne das aus eigener Erfahrung: Als Angestellter hatte ich tatsächlich 10 Jahre lang den gleichen Lohn, also 10 Jahre später mit der mittleren Inflation berechnet 14% weniger (und das war von 1998 - 2008)

Die Industrie lebt nicht nur durch seine Mitarbeiter, die deren Produkte fertigen, sondern auch durch die Konsumenten und haben dementsprechend eine moralische und soziale Verantwortung - die mit Sicherheit nicht darin liegt noch mehr Kohle zu scheffeln und den Mitarbeitern immer weniger zu zahlen.
Und allemal ist es nachhaltiger für jedes Unternehmen, ökologisch sinnvolle Produkte zu realisieren, statt die nahenden immensen Kosten und Ausfälle durch die zu erwartenden Umweltschäden zu riskieren.
Oh, ich vergass, das zahlt ja dann der Steuerzahler ;)

Um aber die Erstellung des Freds nochmal aufzugreifen: Hat denn jemand anderes noch so messbare Erfahrungen über den Verbrauch mit Biosprit?
 

.DE

Antonowka
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Verstehe nicht, was an diesem E10 "BIO" sein soll.
Das für die Herstellung des Bioethanol erforderliche Getreide kommt aus Drittländern, es wird also importiert, was wiederum CO2 Belastung durch Transport bedeutet.

Das ganze E10 gefasel ist ein Spiel der Politik / Wirtschaft. Freeman (vom ASR-Blog) hat bereits 2008 zu einer Zahlenveröffnetlichung des Weltweiten Klima's über eben diesen E10 (anderer Name) gesprochen.
Damals hat er auch die Zahlen in absprache mit einigen renomierten amerikanischen Experten im Livechat (2Stunden) auseinander genommen. Ich erinner mich nicht genau an die Zahlen, aber der Mensch trägt glaube ich nur zu rund 2% an der globalen Erderwärmung bei. Zu rund 90% der Umwelt selbst (Vulkane... usw.).
Die globale Erwärmung ist soweit ich mich erinnern kann auch ein ziemlich normaler Prozess, den die Umwelt schon mehrere Male in der Vergangenheit überstanden und woran der Mensch nichts ändern kann (ausser den Regenwald mal in Ruhe zu lassen...).
Politik und Wirtschaft ziehen aber auch aus soetwas mal wieder einen Vorteil:
Man kann den Menschen Angst machen und aus Angst wird Geld.
Eine erweiterung dessen (und zudem auch eine ordentliche Geldmaschiene ist E10, der in Tests nicht einmal E10 ist:
- Aral: E5,1
- Esso: E5,3
- Shell: E7,3
(Quelle: Spiegel / DEKRA - Ergebnisse aus NRW & Hessen)

Mich regt das Ganze schon seit langem auf.
Mein Vater hat damals (um 1970) 50Mark Sprit für seinen Käfer bezahlt, den er wochentags rund 20KM Kilometer fahren musste.
Heute sind 50€/100Mark nicht einmal mehr eine Tankfüllung.
Die Wirtschaft macht die Leute kaputt, nur scheint sie nicht zu merken, dass es nicht ewig so weiter gehen wird...

Grüße
.DE
________
Habe nur bis zum 4. Beitrag gelesen, den Rest leider nicht. Habe leider nur begrenzt Zeit und wollte mich dennoch auskotzen...
Freeman galt für mich damals (2008) als ziemlich sichere Quelle / guter Blogger und nicht als Bild unter den Bloggern, auch wenn viel vom Stammtisch kommt. Gern nehme ich auch Ohrfeigen auf mich, da ich hier auch viel spekuliere und mich nicht genau an den Beitrag erinnern kann. Scheint aber so, als dürfe man hier seinen Frust über die allgemeine politische Blindheit / Dummheit raus lassen. Ist nicht negativ gemeint. Gefällt mir!
 

Montekete

Starking
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Ich würde E10 nicht tanken.
Gibt mir die Autoindustrie eine Garantie wenn an meinem Fahrzeug etwas durch E10 kaputt geht?
Gibt es überhaupt Langzeittests?

Was wurde eigentlich aus dem Bio Diesel?
In fast jedem Volkswagen Dieseltankdeckel steht doch "Kein Biodiesel"!

Ich bin mir auch sicher das sich Hybrid und Co nicht durchsetzen wird, die Technik ist zu teuer.
Kauf dir doch mal ein High Tech Hybrid Auto in 10 Jahren, wer soll das bezahlen oder besser noch wer kann das bezahlen wenn die Garantie abgelaufen ist wenn ein Sensor oder was weiß ich kaputt ist.

Setzt sich diese Start-Stop Technik durch?
Kauf dir mal einen Spezielle Batterie 150 Euro bist du locker los.

Dieselpartikeltechnik-Toll wenn dein Fahrzeug einen Partikelfilter hat.
Schon mal gesehen wenn er sich regeneriert? Da blasen mehr Abgase und Schadstoffe durchs Rohr als ohne.
 

.DE

Antonowka
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Ich bin mir auch sicher das sich Hybrid und Co nicht durchsetzen wird, die Technik ist zu teuer.
Kauf dir doch mal ein High Tech Hybrid Auto in 10 Jahren, wer soll das bezahlen oder besser noch wer kann das bezahlen wenn die Garantie abgelaufen ist wenn ein Sensor oder was weiß ich kaputt ist.

Auch für Hybrid und Start/Stop gibt es keine Langzeittests und Garantien.
Wer gibt mir denn eine Garantie, dass Start / Stop nicht auch doppelten/höhreren Motorverschließ bedeutet?

Du triffst es schon auf den Punkt.
Gefällt mir dieser Thread,
 

Nameless

James Grieve
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Nachdem ich jetzt den ganzen Thread (sind ja nur 2 Seiten ;) ) gelesen habe, muss ich sagen dass mit dem Großteil hier übereinstimme.
Mehr Verbrauch, erhöhter Verschleiß, und noch ein paar weitere, kleiner Sachen bei (im Gegensatz zu Super davor) gleichen Preis?
Wenn man nun noch den nicht durchschaubaren Gewinn des Ethanols in E10 betrachtet, frage ich mich wieso E10 jemals eingeführt wurde.
Ich bleibe (Zwar zwangsweise, würde ich aber anderenfalls auch so machen) bei S/S+, wobei ich beim letzten Tanken Mehrkosten von 1€/5l festgestellt habe.
 

Montekete

Starking
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Kauf dir doch mal einen Anlasser für ein Start-Stop Fahrzeug.

Früher ging man noch mit einem Schraubenschlüssel ans Auto heute mit Laptop.
Erschreckend diese Technik.
Die Technik ist noch nicht ausgereift oder wer will laufend an die Steckdose.
Hoffentlich ist das dann Ökostrom.

Ich bin mir sicher das es schon Pläne gibt für ein Auto das mit Wasser fährt.

Wer E10 nicht tanken will, darf, kann, muss halt das teure Benzin tanken.
Welche Option hat man den, wenn man auf sein Auto angewiesen ist.
Tanken muss man eh und auf Bus oder Bahn umsteigen? Versuch mal in "Kleinkleckershausen" in die nächste Großstadt zu kommen, da bist du einen halben Tag unterwegs, wenn überhaupt.
Ich fahre auch nicht bewusst zur billigeren Tankstelle nur weil dort der Sprit 1 Cent günstiger ist.
 

.DE

Antonowka
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Ich bleibe (Zwar zwangsweise, würde ich aber anderenfalls auch so machen) bei S/S+, wobei ich beim letzten Tanken Mehrkosten von 1€/5l festgestellt habe.

Ich glaube langsam, das Volk soll nicht wirklich aufgeklärt sein über die vielen negativen Aspekte von E10, sondern hier wird S/S+ einfach im Preis gepumpt um E10 günstiger anzubieten...
Das die Preise wirklich nur auf Vermutungen basieren, dass Libyen plötzlich den Hahn zu macht, kommt mir spanisch vor. Vorallem da wir so wenig von Libyen beziehen...

Grüße
.DE
 

Montekete

Starking
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Das nennen ich neue Ausrede für einen Preissteigerung, vorher schön alles teuerer machen damit man sich langsam daran gewöhnt.
Dann feststellen E10 "kauft keiner, lohnt doch nicht...blablaba"
E10 wird dann doch wieder abgeschafft und die S/SU+ Preise bleiben natürlich.

Wollen wir Wetten abschließen wie hoch Super vor Ostern ist?