Haben die Nutzer den vor den App Stores so viel Geld für Apps ausgegeben wie derzeit?
Eher nicht. Wenn ich mich so zurück erinnere, wurde Software eher „getauscht“, teilweise noch auf Disketten.
Mit dem Internet wurde das Tauschen auch einfacher und der Zugang zu Software ebenso. Ebenso wurde es für die Entwickler einfacher Software anzubieten. Mit dem AppStore hat Apple das Ganze auf die nächste Stufe gehoben, wobei das nun wirklich keine Erfindung Apples war. Hat zwar hier niemand direkt behauptet, aber der Tonus war ja irgendwie, dass Apple da eine Revolution des Marktes angestoßen hatte.
Eine Plattform wie Steam für die Distribution gab es schon vor dem AppStore und das Konzept damit auch schon bekannt.
Was sich durch die Smartphones und deren Verbreitung maßgeblich verändert hat, ist der einfache Zugang zu Software als auch die Preisgestaltung. Ebenso ist es für die Entwickler und Anbieter von Software einfacher geworden, ihre Software zu vertreiben. Und wenn man bedenkt, welch teilweise tolle Software man für lächerlich kleines Geld bekommt, ist das durchaus eine interessante Entwicklung des Marktes.
Das System AppStore hat sich über die Jahre allerdings von einem Software Kaufsystem zu einem Software Abonnementsystem entwickelt, mit allen Vor- und Nachteilen.
Und gerade Spiele, die eben auch von Jugendlichen/Kindern gespielt werden, werden allzugern mit Glücksspielelementen in Verbindung mit in-App Käufen verbunden und alle paychologischen Tricks angewendet, um den jungen Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Das Problem sehe ich da aber nur zum Teil in der Industrie. Zwar bin ich auch der Meinung, dass es da ggf. Regulation durch den Gesetzgeber bedarf, gerade was Glücksspielelemente in Spielen angeht.
Andererseits sehe ich das Hauptproblem in der mangelnden Medienkompetenz bei Eltern und Lehrern. Viele haben keinen Bezug zum Medium Videospiel, sehen dass eher als Zeitverschwendung und sinnlos an. Geschweige denn dass man sich mit dem, was die Kids spielen mal beschäftigen würde, was daran so interessant ist für das Kind etc. Geschweige denn das man sich mal die Spielmechaniken anschaut und ob man da etwas erkennt, was potenziell nicht gut für das Kind ist.
Sinnvoller würde ich es halten, den Kindern/Jugendlichen zu erklären und beizubringen, dass diese Spiele solche Mechaniken besitzen, die versuchen sie dazu zu bringen Geld zu investieren, und warum das nicht unbedingt gut ist, anstatt immer mit Verboten um sich zu werfen. Aber dazu müsste man sich auch erstmal selbst mit dem Medium auseinandersetzen wollen, statt es grundsätzlich zu verteufeln.