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Scrivener 3, schlechte Rechtschreib- und Grammatikprüfung?

YoshuaThree

Sternapfel
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Servus...

arbeitet jemand mit Scrivener 3 und schlägt sich mit der (schlechten) Rechtschreibung und Grammatikprüfung herum? Ich habe schon im Web gelesen, dass die anscheinend nicht besser bzw. gleich wie Word sein soll. Aber ich muss sagen, da ist Word ja noch um Welten besser! Scrivener erkennt ja gar nichts! Word würde mir im nachfolgenden Text wenigstens die Kommafehler erkennen - selbst die Grammatik locker.

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Seid statt seit ... oder fehlende Komma vor "wenn" und "als" - oder stehen statt steht. Dann ist es löblich und niemand isst etwas. Und der Erste eben auch falsch. Also unter Word waren die drei Sätze ein kompletter roter Flickenteppich vor lauter Meldungen.

Habe natürlich im Online Handbuch nachgeschaut - anscheinend war es früher in den vorherigen Versionen möglich ein spezielles Wörterbuch herunter zu laden (Deutsch zBsp.) - aber den Knopf gibt es nicht mehr (unter macOS). Wenn ich auf Systemtexteinstellungen gehe, dass lande ich in der macOS Systemeinstellung und dem System-Wörterbuch.

Kann das sein, dass die Scrivener Entwickler es sich gemütlich gemacht haben und einfach nur noch das macOS Wörterbuch nehmen?

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Im Web stehen dann auch so super Tipps - den Text doch zum Duden Tool oder anderen Tools, wie zum Beispiel Papyrus, zu kopieren, korrigieren zu lassen und dann wieder zurück zu kopieren. Was ist denn das für ein Schwachsinn? Für Rechtschreibtools wie Duden muss man Abo Gebühren bezahlen - Papyrus kostet auch eine Stange Geld. Ich kaufe mir doch nicht für 70 EUR die Scrivener App - ein Tool für Autoren - um dann nochmals 100 Euro für die Papyrus App auszugeben (oder die Duden App) damit ich dort nur die Rechtschreibung verwenden kann.

Hat wer Scrivener und kann dazu etwas sagen?
Danke.
 

Scotch

Graue Herbstrenette
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Bist du sicher, dass du den Einsatzzweck von Scrivener verinnerlicht hast? 😉 ich würd' mal sagen: Du hast Recht und brauchst weder Scrivener, noch wirst du damit glücklich werden.
 

YoshuaThree

Sternapfel
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Bist du sicher, dass du den Einsatzzweck von Scrivener verinnerlicht hast? 😉 ich würd' mal sagen: Du hast Recht und brauchst weder Scrivener, noch wirst du damit glücklich werden.
Scrivener ist nicht auch als Autoren App zum Schreiben gedacht?
 

MacAlzenau

Golden Noble
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Ich denke, daß Scotch genau das meint: Scrivener ist eben ein Programm für Autoren und andere Leute, die mit der Sprache umgehen können und keine Hilfsmittel brauchen, die ihnen ständig über die Schulter schauen.
 
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YoshuaThree

Sternapfel
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Ich denke, daß Scotch genau das meint: Scrivener ist eben ein Programm für Autoren und andere Leute, die mit der Sprache umgehen können und keine Hilfsmittel brauchen, die ihnen ständig über die Schulter schauen.
Wenn dem so wäre, bräuchten wir keine Lektoren mehr ^^

Es gibt tausende Autorinnen und Autoren, die jede Menge kreative Energien haben, aber durchaus nicht 100% fit sind, was Rechtschreibung und Grammatik angeht. Damit nachher das Lektorat nicht zu viel Arbeit hat, ist es gut, wenn man als Autor dann einen Text abgibt, der schon vorher einigermaßen passt, was die Fehler angeht.

https://www.papyrus.de/funktionen/

Nicht umsonst hat die meist genutzte Autoren Software Papyrus sogar den Duden Korrektor integriert - inklusive einer der besten Stil Prüfungen. Papyrus wird daher von sehr vielen professionellen und auch bekannten Autoren verwendet.


Bildschirmfoto 2024-09-23 um 10.39.16.png

Nur mal nebenbei, Wolfgang Hohlbein, einer der erfolgreichsten deutschen Autoren, benötigt derartige Hilfsmittel, mit seiner Lese- Rechtschreibschwäche. Könnte noch zig erfolgreiche und bekannte Autoren aufzählen, die es ebenso mit der Rechtschreibung und Grammatik nicht so haben. Google mal nach "bekannte Schriftsteller mit Lese- Rechtschreibschwäche"... Du würdest erstaunt sein, welche Namen da alles auftauchen.

Daher
Autoren und andere Leute, die mit der Sprache umgehen können und keine Hilfsmittel brauchen, die ihnen ständig über die Schulter schauen.
... ist das Blödsinn, ein Autor ist nicht automatisch ein Experte in Rechtschreibung und Grammatik.

Ich gehöre nicht zu den bekanntesten Autoren Deutschlands - aber ich kann von meinen Büchern mehr als gut leben. Das können die meisten anderen Autoren nicht. Daher darf ich mich dann schon als Autor bezeichnen.


@MacAlzenau mal eine Frage, wie viele Bücher hast Du bereits veröffentlicht?



Zum Thema aber. Ich habe für meine Bücher bisher immer Papyrus genutzt. Warum ich eine Alternative suche, wenn doch Papyrus so gut ist - ganz einfach - ich bin (eigentlich) vom MacBook Air auf das iPad Pro umgestiegen. Papyrus gibt es aber nur für macOS (und Windows), nicht aber für iOS. Ich hätte gerne eine Alternative, welche auf macOS und iOS läuft - und Scrivener gibt es eben für Rechner und Tablet.
 
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rakader

Gelbe Schleswiger Reinette
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Kann das sein, dass die Scrivener Entwickler es sich gemütlich gemacht haben und einfach nur noch das macOS Wörterbuch nehmen?
Kaum. Es gibt im Enterprise-Bereich Rechtschreibprüfung abseits von Microsoft und Apple, die hat aber ihren Preis. Zum Beispiel entwickelt das holländische Spracheninstiut Talos Rechtschreibprüfungen für Apple Software.
Scrivener ist ein Mid-Price-Produkt, da darf es nicht verwundern, dass die Entwickler sich scheuen, die Lizenzkosten an die Kunden durchzureichen.

Eine professionelle Software, wie viele Tools des holländischen Spracheninstituts Talos für Mac-Programme, hat ihren Preis. Vielleicht hörst Du Dich bei Deinen Verlagen oder Lektoren um, was aktuell on top ist.

In meinem Umfeld nutzen professionelle Übersetzer den Industriestandard Trados Studio oder Trados Live. Ich selbst habe früher meine Texte und Bücher in Quark XPress mit eigenen Xtensions geschrieben, bin dann aber zu Word gewechselt und damit zufrieden. Kommen visuelle Elemente dazu, schreibe ich auch schon einmal in Indesign. In Zweifelsfällen liegt immer ein Duden oder ein Wahrig neben dem Computer. Das ist vertrauenswürdiger als die meisten Quellen, die Google ausspuckt. Und ja, ich möchte es dem Lektor auch einfacher machen, alldieweil ich auch selbst lektoriere. Also da in der Produktionskette mitzudenken, ist immer löblich. Sich auf Fälle wie Wolfgang Hohlbein herauszureden, sollte kein Benchmark sein. Für mich sind dabei sogar Quellen wie Wictionary nicht maßgebend. Ich orientiere mich an den Hausschreibregeln deutscher Agenturen wie dpa oder FAZ, die bei Kann-Fällen eindeutige Empfehlungen aussprechen. Das wiederum sind Feinheiten, die man von einer lokalisierten Software wie Scrivener oder Word nicht erwarten kann. (Quark XPress unterschied früher nach Duden- und Agentur-Regeln.)

Ich verstehe vor diesem Hintergrund auch nicht, warum man Software wie Scrivener, Papyrus oder Ulysses nutzt. Welchen Vorteil soll das bieten, außer dass es bei der Verarbeitung des Textes den Workflow der Kollegen oder Mitarbeiter stört? Wenn es um die Finalisierung geht, setzen die meisten Verlage in Zusammenarbeit mit dem Autor ohnhin auf Adobe Acrobat - allein schon der Nachvollziehbarkeit der Änderungen wegen. Das ist auch eine Frage der Rechtssicherheit - die sollte man bei Schreibprogrammen auch im Auge haben. Ich beispielsweise würde fuchsteufelswild, wenn mir eine aktivistische Lektorin nur ein Wort ins Manuskript hineingendert.:innocent:

Edit: Die Funkionen eines kontrollierten Schreibstils in Papyrus und Scrivener halte ich für überaus bedenklich. Bei der Wortakrobatik eines Arno Schmidt würde Payprus sich wohl verkrümeln. Gute Autoren nutzen zur Betonung sowie aus dramaturgischen Gründen das Mittel der Übertreibung oder des bewusst falschen grammatikalischen Satzbaus. Das gibt Rhythmus, dient der Klimax. Solche Funktionen in Schreibprogrammen ebnen diese Stilunterscheidungen und rhetorischen Mittel ein und machen Texte gleichförmiger. Wer behauptet, sich dem entziehen zu können, lügt sich in die Tasche. Die Hersteller rühmen sich solcher Entwicklungen, sie sind aus Autorensicht aber ein kreativer Rückschritt. Ein Programm wie Word hat diesen Unsinn nicht.
 
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