Seien wir mal ehrlich, Aufklärung hin oder her: Sich Filme, Musik, Games oder Software zu saugen (mit welcher fadenscheinigen Begründung auch immer :"...ja aber nur alte Sachen, die man nicht zu kaufen kriegt!" oder "Musik nur zum Probehören! Wenn's gut ist, kaufe ich mir die CD!" B U L L S H I T) ist illegal, da muss man gar nicht lange drumherumreden. Der Punkt ist auch nicht, dass heutzutage Klone der Originale über das Internet verteilt werden im Gegensatz zu früher, wo man schäbige Analogkassettenkopien bekommen hat (imho waren aber z.B. C64/Amiga kopierte Disks auch schon von gleicher Qualität).
Der Punkt ist zum einen, DASS überhaupt raubkopiert wird und zum anderen, dass das Internet in seiner schier überwältigenden Struktur und mit immer schnelleren Breitbandanschlüssen bei den Nutzern diese (schnelle und bequeme) Form des Raubkopierens ermöglicht. Es auch schlicht und ergreifend nicht möglich, jeden User zu kontrollieren. Ergo: Wenn man das Raubkopieren abschaffen wollte, müßte man das Internet abschaffen - was unrealistisch ist.
Die Abschreckungsstrategie (Strafe) nützt in meinem Augen auch nichts, da es dabei lediglich um eine Kriminalisierung der Endverbraucher geht (haben drastische Stafen wie die Todesstrafe in den USA zu einer signifikanten Rückläufigkeit der Verbrechensquote geführt? Ich glaube nicht. Ich sage nicht, dass Strafen generell nichts bringen, aber das ist ein anderes Feld). Und was passiert wohl, wenn jemand strafrechtlich und zivilrechtlich in Sachen Raubkopie belangt wird? So schnell wird er/sie wohl nicht mehr raubkopieren, ok. Andererseits würde ich mir als verklagter Nutzer wohl auch keine Produkte wie Musik oder Filme mehr kaufen.
Das ist ja ohnehin auch schon heute problematisch, wenn man an die Raubkopiererspots in Kinos denkt (warum gerade dort, wo das ZAHLENDE Publikum sitzt, diese Spots laufen, ist mir allerdings schleierhaft) oder an irgendwelche Rootkits auf CDs von Sony (HALLO? GEHT'S NOCH?).
IMHO wird es immer Raubkopiererei geben, so wie es auch Diebstahl oder Betrug immer geben wird. Der Unterschied ist nur: Vergehen und Verbrechen kann man mit Hilfe von Vorsorge, Abschreckung und Strafe einigermaßen in Grenzen halten (zumindest in Deutschland/Europa) und das muss man auch.
Was das geistige Eigentum Anderer angeht: Da man nicht der übers Internet verteilten Raubkopien Herr werden kann, muss man sich alternative Lösungen zwecks Vergütung der Urheber überlegen. Und da kommt als relative einfache und praktikable Lösung die sog. Kulturflatrate in Betracht. Also z.B. 50 Euro im Monat für einen DSL-Zugang als pauschale Vergütung für Software/Musik/Filme/Spiele. Zu erheben über den Provider, abzuführen z.B. an die GEMA, die die Erlöse wiederum nach einem Verteilungsschüssel an die Künstler auskehrt. Fertig. Damit ist dann der reine Download abgegolten und somit legalisiert.
Wer zudem auch noch Gedrucktes wie Handbücher braucht oder Support, der kann sich die Ursprungsprodukte alternativ kaufen.
Wie gesagt: Die Raubkopien wird's immer geben, daher könnte die Industrie durch die Kulturflatrate "zusätzlich" verdienen, hätte keine Vertriebs- oder sonstigen Kosten.
Just my 2 Cents.