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OT EU Überdenkt Milliardenstrafen für Big Tech im Angesicht von Trumps Amtszeit

saw

Königlicher Kurzstiel
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Die Europäische Union ist das antidemokratische autoritäre Krebsgeschwür von Europa.
Ach, wie erfrischend: eine weitere pseudorevolutionäre Polemik, die sich gegen die Europäische Union richtet – jene Institution, die nach Meinung mancher uninformierter Stimmen als „antidemokratisches autoritäres Krebsgeschwür“ herabgewürdigt wird. Eine Behauptung, die weniger auf Fakten als auf ressentimentgeladenen Klischees beruht. Es ist fast schon rührend, mit welcher Inbrunst hier ein Feindbild konstruiert wird, das ebenso simpel wie substanzlos ist. Doch seien wir gnädig und nehmen uns die Zeit, diese bemerkenswert kurzsichtige These Schritt für Schritt zu zerlegen – natürlich mit der gebotenen Eloquenz, aber auch mit einer Prise berechtigter Überheblichkeit.



1. Antidemokratisch? Wirklich?



Es mutet schon ironisch an, dass gerade die EU, die in ihrer Struktur ein in der Welt nahezu einzigartiges demokratisches Experiment darstellt, als „antidemokratisch“ bezeichnet wird. Schauen wir uns die Fakten an: Die Europäische Union ist keine Diktatur, sondern eine supranationale Organisation, die aus den souveränen Entscheidungen demokratisch gewählter Regierungen und Parlamente ihrer Mitgliedstaaten entstanden ist. Der Europäische Rat, in dem die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten vertreten sind, und das Europäische Parlament, dessen Mitglieder direkt von den Bürgerinnen und Bürgern Europas gewählt werden, sind die tragenden Säulen des politischen Entscheidungsprozesses.



Aber vielleicht versteht man unter „antidemokratisch“ in diesem Kontext die Tatsache, dass Kompromisse zwischen 27 unterschiedlichen Nationen gefunden werden müssen? Dass nicht jeder immer seinen Willen bekommt? Das ist nicht antidemokratisch, sondern genau das Wesen der Demokratie: der Ausgleich verschiedener Interessen. Es ist geradezu absurd, diese Fähigkeit zur Konsensfindung – ein Prinzip, das in nationalen Demokratien ebenfalls essenziell ist – als „antidemokratisch“ zu brandmarken.



2. Ein autoritäres Gebilde?



Ah, der Vorwurf der Autorität. Es ist natürlich leicht, mit solch schwammigen Begriffen um sich zu werfen, ohne die Mühe auf sich zu nehmen, sie mit konkreten Beispielen zu belegen. Aber selbst wenn wir dem nachgeben und uns darauf einlassen: Wo genau manifestiert sich die angebliche „autoritäre“ Natur der EU?



In der Verordnungspolitik? Diese entsteht durch ein komplexes Zusammenspiel demokratisch legitimierter Institutionen. In der Durchsetzung von Rechtsstaatlichkeit? Man bedenke, dass es der EU gerade zu verdanken ist, dass einige Mitgliedstaaten bei Verstößen gegen Grundrechte und rechtsstaatliche Prinzipien zur Rechenschaft gezogen werden. Es erfordert schon eine gewisse Kühnheit, eine Institution als „autoritär“ zu bezeichnen, deren Existenz und Funktionsweise darauf abzielt, gemeinsame Regeln durchzusetzen – Regeln, die die Mitgliedstaaten selbst geschaffen haben, übrigens oft mit der ausdrücklichen Unterstützung ihrer Bürger.



Vergleichen wir dies einmal mit echten autoritären Systemen, in denen eine Zentralgewalt ohne Rücksicht auf nationale oder individuelle Interessen agiert. Die EU agiert hingegen als Wächterin demokratischer Grundwerte und schützt kleinere Staaten davor, von größeren Mitgliedsländern dominiert zu werden. Wenn das autoritär ist, dann ist Demokratie in ihrer Essenz ebenfalls autoritär – und diese Argumentation führt ins Absurde.



3. Ein „Krebsgeschwür“?



Nun, hier entlarvt sich die Behauptung endgültig als das, was sie ist: emotionalisierte Rhetorik ohne intellektuelles Fundament. Der Begriff „Krebsgeschwür“ impliziert eine destruktive, unkontrollierbare Ausbreitung, die den Wirt unweigerlich zerstört. Doch was hat die EU seit ihrer Gründung wirklich getan? Sie hat Europa stabilisiert, den Frieden bewahrt und einen Kontinent, der über Jahrhunderte in Kriege und Rivalitäten verwickelt war, in eine Gemeinschaft verwandelt, die auf Zusammenarbeit und Solidarität beruht.



Man mag einwenden, dass die EU nicht perfekt ist – und das wäre durchaus korrekt. Aber die Tatsache, dass sie nicht perfekt ist, macht sie weder zu einem Krebsgeschwür noch zu einem Feind Europas. Im Gegenteil: Die EU hat sich immer wieder reformiert, Fehler eingestanden und aus Krisen gelernt. Wäre ein Krebsgeschwür zu solch selbstreflexivem Handeln fähig? Wohl kaum.



4. Die Alternative: Ein Rückfall in die Kleinstaaterei?



Es ist fast amüsant, dass diejenigen, die die EU so vehement ablehnen, selten schlüssige Alternativen präsentieren. Was schlagen sie vor? Die Rückkehr zu einer fragmentierten Staatengemeinschaft, in der jeder für sich kämpft und konkurriert? Haben wir aus den Katastrophen des 20. Jahrhunderts nichts gelernt? Die EU existiert, weil die Alternativen dazu – Nationalismus, Isolationismus und kleingeistiges Denken – Europa in den Abgrund geführt haben.



Wer die EU als „antidemokratisch“ und „autoritär“ bezeichnet, sollte einmal reflektieren, was ein Europa ohne sie bedeuten würde. Kein freier Handel, kein Schengen-Raum, keine gemeinsamen Standards, kein kollektives Gewicht in einer Welt, die von geopolitischen Giganten wie den USA, China und Russland geprägt wird. Ein solches Europa wäre zersplittert, schwach und instabil. Das wahre Krebsgeschwür wäre also die Rückkehr zu einem solchen Status quo – nicht die EU, die genau diese Gefahren zu verhindern sucht.



5. Die Projektion der Kritiker



Es bleibt der Eindruck, dass diejenigen, die die EU als autoritär und antidemokratisch bezeichnen, ihre eigene Unfähigkeit zur Komplexität auf die Union projizieren. Denn die EU ist keine perfekte Maschine, sondern ein lebendiges, dynamisches System, das von Menschen gestaltet wird – mit all ihren Schwächen und Stärken. Ihre Prozesse sind manchmal langsam, ihre Entscheidungen oft kompliziert, und ja, sie hat ihre Defizite. Aber wer erwartet, dass eine Union aus 27 unterschiedlichen Ländern wie ein Schweizer Uhrwerk funktioniert, zeigt nicht die Schwäche der EU auf, sondern nur seine eigene Naivität.



Fazit: Eine brillante Fehldiagnose



Die Behauptung, die EU sei ein „antidemokratisches autoritäres Krebsgeschwür“, ist nicht nur falsch, sondern intellektuell beleidigend. Sie ignoriert die grundlegenden Prinzipien, auf denen die Union basiert, und verkennt völlig, was Demokratie und internationale Zusammenarbeit in der heutigen Welt bedeuten. Sie ist nichts weiter als ein Beispiel für die politische Faulheit, die sich lieber in reißerischen Metaphern ergeht, anstatt sich ernsthaft mit den Herausforderungen und Chancen auseinanderzusetzen, die die EU bietet.



Man mag die EU kritisieren – dafür gibt es durchaus Anlass. Aber diese Kritik sollte fundiert, differenziert und konstruktiv sein. Alles andere ist nicht nur Zeitverschwendung, sondern auch ein Armutszeugnis für den Intellekt derer, die solche Behauptungen aufstellen. Wer sich mit ernsthafter Argumentation schwertut, greift eben zur Polemik – und entlarvt damit nur sich selbst.
 

juro

Zuccalmaglios Renette
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Am besten ist die EU Verordnung über Pizza Herstellung! 🤣 Genau für sowas braucht man die 705 Abgeordnete im Parlament wo im Schnitt jeder ca.50.000 Euro Steuergeld bekommt, den von verdienen kann nicht die Rede sein!
 
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AndaleR

Goldrenette von Blenheim
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Vielleicht das Probe-Abo abgelaufen? Wie kann man nur so etwas schreiben? Zumindest hat man nicht viel Mühe in den Beitrag gesteckt, das wäre dann direkt vertane Lebenszeit. So hält es sich in Grenzen.
Am besten ist die EU Verordnung über Pizza Herstellung! 🤣 Genau für sowas braucht man die 705 Abgeordnete im Parlament wo im Schnitt jeder ca.50.000 Euro Steuergeld bekommt, den von verdienen kann nicht die Rede sein!
Ja, man kann sich natürlich die Arbeit machen und die nicht wirklich sinnvoll klingenden Regelungen suchen und dann die Sinnlosigkeit hervorheben. Dass es zum größten Teil wirklich sehr viel bringt, was hier vereinbart und geregelt wird - ich hoffe, das ist jedem klar?! Und hier meine ich nicht eine Pizza Herstellung (geht es dir hierbei um die Pizza Napoletana?), sondern die vielen anderen Sachen.
Standards, die wir sonst vielleicht gar nicht hätten. Ein Durcheinander, was das Liefern und Benutzen von sämtlichen in den Ländern hergestellten Sachen betrifft. Oder wie garantiert man, ob Produkt A aus Österreich genau so gut ist, wie aus Italien? Durch eben festgelegte Standards, Normen und Vorschriften.

Ich finde es hier in Deutschland (hoffentlich auch nach Februar) gar nicht mal so schlecht - und bin schon auch froh, dass Deutschland Teil der EU ist.

Man kann meckern, was die Politik betrifft. Teils zurecht, teils nicht. Aber - und das steht jedem frei(!) - dann engagiert euch doch in der Politik. Wenn alle immer so intelligent sind und die da oben so schlecht, dann kann man, wenn man ja so gut ist, eine schnelle, steile Karriere starten. Geht los mit dem Partei-Antrag und dann nimmt das den Lauf bis ganz nach oben. Auf geht´s.
 

jensche

Harberts Renette
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Die Europäische Union ist das antidemokratische autoritäre Krebsgeschwür von Europa.

Natürlich ist meine Aussage provokativ, doch sie soll Diskussionen anregen. Die EU wird oft als antidemokratisch kritisiert, da viele Entscheidungen von nicht direkt gewählten Institutionen getroffen werden und Bürger sich oft nicht repräsentiert fühlen. Bürokratie, Souveränitätsverlust und ineffiziente Entscheidungsprozesse verstärken diese Kritik.

Die Union gilt zudem als autoritär, da sie durch Überregulierung und Eingriffe in nationale Angelegenheiten wahrgenommen wird. Länder wie Polen und Ungarn werfen ihr Machtansprüche vor, während wirtschaftliche Ungleichheiten Spannungen zwischen den Mitgliedsstaaten schüren.

Reformbedarf besteht in Demokratisierung, Krisenmanagement und Flexibilität. Ohne diese Anpassungen könnten wachsende EU-Skepsis, interne Konflikte und globaler Druck die Stabilität der Union gefährden.
 
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saw

Königlicher Kurzstiel
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Geht doch, heute hat jensche wieder 3 kostenlose Anfragen frei.
Aber @jensche Du solltest der KI schon ein wenig mehr Input geben,
so kommt da bei dir immer nur die gleiche langweile Suppe raus. :(

Am besten ist die EU Verordnung über Pizza Herstellung! 🤣 Genau für sowas braucht man die 705 Abgeordnete im Parlament wo im Schnitt jeder ca.50.000 Euro Steuergeld bekommt, den von verdienen kann nicht die Rede sein!
Man kann natürlich die Arbeit des Parlamentes auf eine einzige Verordnung reduzieren,
nur, was bringt es in aller Sachlichkeit?

Die Feuerwehr hier, hat letztes Jahr ein Fest gehalten.
Trinken, essen und paar Wasserspiele, sonst nix.
Also weg mit der Feuerwehr?
Weil so plakativ reduziert, kann man jeder Institution die Daseinsberechtigung in Frage stellen.....
 

SomeUser

Winterbanana
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Natürlich ist meine Aussage provokativ, doch sie soll Diskussionen anregen.

Sie ist nicht provokativ. Sie ist dumm.

Wenn ich einen Post absetze, nachdem du der hässlichste und widerlichste Mensch der Welt bist, würdest du wohl auch nicht aufspringen und erklären: "Super! Und damit haben wir jetzt eine konstruktive Basis für eine Auseinandersetzung", oder?
 

jensche

Harberts Renette
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Die heutige EU stößt zunehmend an ihre Grenzen, weil ihre Strukturen und Ziele immer weniger mit den Realitäten der Mitgliedsstaaten vereinbar sind. Hier einige Gründe, warum sie immer weniger funktioniert:

1. Überforderung durch Zentralisierung
Die EU hat versucht, immer mehr Politikbereiche zu zentralisieren – von der Wirtschaft über die Umwelt bis hin zur Migration. Doch je mehr Kompetenzen übernommen werden, desto schwerfälliger wird die Entscheidungsfindung. Ein Gebilde mit 27 unterschiedlichen Mitgliedsstaaten kann kaum alle Interessen gleichermaßen berücksichtigen. Das führt zu Frustration und Spannungen zwischen Brüssel und den Nationalstaaten.

2. Uneinigkeit unter den Mitgliedsstaaten
Ob bei der Flüchtlingspolitik, der Klimaagenda oder wirtschaftlichen Sanktionen: Die EU ist immer häufiger tief gespalten. Westliche Länder wie Deutschland und Frankreich verfolgen oft andere Ziele als osteuropäische Staaten wie Polen oder Ungarn. Diese Konflikte machen eine einheitliche Politik nahezu unmöglich.

3. Demokratiedefizit
Die EU wird von vielen Bürgern als fern und elitär wahrgenommen. Wichtige Entscheidungen werden von Institutionen wie der Europäischen Kommission getroffen, die nicht direkt gewählt wird. Diese Entfremdung führt zu wachsendem EU-Skeptizismus, wie der Brexit oder die Wahlerfolge EU-kritischer Parteien zeigen.

4. Währungsunion ohne Fiskalunion
Der Euro verbindet wirtschaftlich unterschiedliche Länder, ohne dass eine gemeinsame Fiskalpolitik existiert. Dies führt zu enormen Spannungen, etwa zwischen wirtschaftlich starken Ländern wie Deutschland und verschuldeten Staaten wie Italien oder Griechenland. Rettungspakete und Transferzahlungen lösen keine Probleme, sondern vertiefen die Gräben.

5. Bürokratische Überregulierung
Die EU erlässt unzählige Richtlinien und Verordnungen, die in allen Mitgliedsstaaten umgesetzt werden müssen. Diese Einheitslösungen ignorieren oft nationale Besonderheiten und werden als übergriffig empfunden. Statt Flexibilität zu fördern, erstickt die EU Innovation und Eigenverantwortung.

6. Vertrauensverlust durch Krisen
Ob die Eurokrise, die Flüchtlingskrise oder der Umgang mit der Pandemie – die EU hat wiederholt gezeigt, dass sie in Krisenzeiten oft ineffektiv und uneinig handelt. Dies schwächt das Vertrauen der Bürger in ihre Problemlösungsfähigkeit.

7. Erweiterung ohne Integration
Die ständige Erweiterung der EU hat die Unterschiede innerhalb der Union verstärkt. Statt sich auf eine tiefere Integration der bestehenden Mitglieder zu konzentrieren, wurde die EU immer größer, was ihre Handlungsfähigkeit weiter einschränkt.

8. Von der Leyen: Symbol für das Demokratiedefizit
Ursula von der Leyen, als nicht gewählte Präsidentin der EU-Kommission, verkörpert für viele das Demokratiedefizit der EU. Schon als Verteidigungsministerin geriet sie durch Skandale wie undurchsichtige Beraterverträge in die Kritik. Ihre Amtsführung in der EU wird oft als intransparent und elitär wahrgenommen, was sie für viele zum Symbol für die Entfremdung der EU von ihren Bürgern macht. Entscheidungen werden hinter verschlossenen Türen getroffen, während Rechenschaftspflicht weitgehend fehlt.

Fazit: Ein System unter Druck
Die EU funktioniert immer weniger, weil sie versucht, zu viel auf einmal zu erreichen, ohne die notwendige Einheit und Unterstützung zu haben. Statt Pragmatismus herrscht oft ideologischer Anspruch, statt Flexibilität Bürokratie. Ohne grundlegende Reformen droht die EU, an ihren eigenen Ansprüchen zu scheitern.

Die EU ist auf dem absteigenden Ast – ein Europa ohne dieses autoritäre Gebilde wäre besser dran. Extreme Reformen könnten das Ruder herumreißen, doch diese werden nicht kommen. Von der Leyen und ihre Mitstreiter sind viel zu sehr in ihrer Machtfülle verstrickt, um echte Veränderungen zuzulassen.

Ach, wie erfrischend: eine weitere pseudorevolutionäre Polemik, die sich gegen die Europäische Union richtet – jene Institution, die nach Meinung mancher uninformierter Stimmen als „antidemokratisches autoritäres Krebsgeschwür“ herabgewürdigt wird. Eine Behauptung, die weniger auf Fakten als auf ressentimentgeladenen Klischees beruht. Es ist fast schon rührend, mit welcher Inbrunst hier ein Feindbild konstruiert wird, das ebenso simpel wie substanzlos ist. Doch seien wir gnädig und nehmen uns die Zeit, diese bemerkenswert kurzsichtige These Schritt für Schritt zu zerlegen – natürlich mit der gebotenen Eloquenz, aber auch mit einer Prise berechtigter Überheblichkeit.



1. Antidemokratisch? Wirklich?



Es mutet schon ironisch an, dass gerade die EU, die in ihrer Struktur ein in der Welt nahezu einzigartiges demokratisches Experiment darstellt, als „antidemokratisch“ bezeichnet wird. Schauen wir uns die Fakten an: Die Europäische Union ist keine Diktatur, sondern eine supranationale Organisation, die aus den souveränen Entscheidungen demokratisch gewählter Regierungen und Parlamente ihrer Mitgliedstaaten entstanden ist. Der Europäische Rat, in dem die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten vertreten sind, und das Europäische Parlament, dessen Mitglieder direkt von den Bürgerinnen und Bürgern Europas gewählt werden, sind die tragenden Säulen des politischen Entscheidungsprozesses.



Aber vielleicht versteht man unter „antidemokratisch“ in diesem Kontext die Tatsache, dass Kompromisse zwischen 27 unterschiedlichen Nationen gefunden werden müssen? Dass nicht jeder immer seinen Willen bekommt? Das ist nicht antidemokratisch, sondern genau das Wesen der Demokratie: der Ausgleich verschiedener Interessen. Es ist geradezu absurd, diese Fähigkeit zur Konsensfindung – ein Prinzip, das in nationalen Demokratien ebenfalls essenziell ist – als „antidemokratisch“ zu brandmarken.



2. Ein autoritäres Gebilde?



Ah, der Vorwurf der Autorität. Es ist natürlich leicht, mit solch schwammigen Begriffen um sich zu werfen, ohne die Mühe auf sich zu nehmen, sie mit konkreten Beispielen zu belegen. Aber selbst wenn wir dem nachgeben und uns darauf einlassen: Wo genau manifestiert sich die angebliche „autoritäre“ Natur der EU?



In der Verordnungspolitik? Diese entsteht durch ein komplexes Zusammenspiel demokratisch legitimierter Institutionen. In der Durchsetzung von Rechtsstaatlichkeit? Man bedenke, dass es der EU gerade zu verdanken ist, dass einige Mitgliedstaaten bei Verstößen gegen Grundrechte und rechtsstaatliche Prinzipien zur Rechenschaft gezogen werden. Es erfordert schon eine gewisse Kühnheit, eine Institution als „autoritär“ zu bezeichnen, deren Existenz und Funktionsweise darauf abzielt, gemeinsame Regeln durchzusetzen – Regeln, die die Mitgliedstaaten selbst geschaffen haben, übrigens oft mit der ausdrücklichen Unterstützung ihrer Bürger.



Vergleichen wir dies einmal mit echten autoritären Systemen, in denen eine Zentralgewalt ohne Rücksicht auf nationale oder individuelle Interessen agiert. Die EU agiert hingegen als Wächterin demokratischer Grundwerte und schützt kleinere Staaten davor, von größeren Mitgliedsländern dominiert zu werden. Wenn das autoritär ist, dann ist Demokratie in ihrer Essenz ebenfalls autoritär – und diese Argumentation führt ins Absurde.



3. Ein „Krebsgeschwür“?



Nun, hier entlarvt sich die Behauptung endgültig als das, was sie ist: emotionalisierte Rhetorik ohne intellektuelles Fundament. Der Begriff „Krebsgeschwür“ impliziert eine destruktive, unkontrollierbare Ausbreitung, die den Wirt unweigerlich zerstört. Doch was hat die EU seit ihrer Gründung wirklich getan? Sie hat Europa stabilisiert, den Frieden bewahrt und einen Kontinent, der über Jahrhunderte in Kriege und Rivalitäten verwickelt war, in eine Gemeinschaft verwandelt, die auf Zusammenarbeit und Solidarität beruht.



Man mag einwenden, dass die EU nicht perfekt ist – und das wäre durchaus korrekt. Aber die Tatsache, dass sie nicht perfekt ist, macht sie weder zu einem Krebsgeschwür noch zu einem Feind Europas. Im Gegenteil: Die EU hat sich immer wieder reformiert, Fehler eingestanden und aus Krisen gelernt. Wäre ein Krebsgeschwür zu solch selbstreflexivem Handeln fähig? Wohl kaum.



4. Die Alternative: Ein Rückfall in die Kleinstaaterei?



Es ist fast amüsant, dass diejenigen, die die EU so vehement ablehnen, selten schlüssige Alternativen präsentieren. Was schlagen sie vor? Die Rückkehr zu einer fragmentierten Staatengemeinschaft, in der jeder für sich kämpft und konkurriert? Haben wir aus den Katastrophen des 20. Jahrhunderts nichts gelernt? Die EU existiert, weil die Alternativen dazu – Nationalismus, Isolationismus und kleingeistiges Denken – Europa in den Abgrund geführt haben.



Wer die EU als „antidemokratisch“ und „autoritär“ bezeichnet, sollte einmal reflektieren, was ein Europa ohne sie bedeuten würde. Kein freier Handel, kein Schengen-Raum, keine gemeinsamen Standards, kein kollektives Gewicht in einer Welt, die von geopolitischen Giganten wie den USA, China und Russland geprägt wird. Ein solches Europa wäre zersplittert, schwach und instabil. Das wahre Krebsgeschwür wäre also die Rückkehr zu einem solchen Status quo – nicht die EU, die genau diese Gefahren zu verhindern sucht.



5. Die Projektion der Kritiker



Es bleibt der Eindruck, dass diejenigen, die die EU als autoritär und antidemokratisch bezeichnen, ihre eigene Unfähigkeit zur Komplexität auf die Union projizieren. Denn die EU ist keine perfekte Maschine, sondern ein lebendiges, dynamisches System, das von Menschen gestaltet wird – mit all ihren Schwächen und Stärken. Ihre Prozesse sind manchmal langsam, ihre Entscheidungen oft kompliziert, und ja, sie hat ihre Defizite. Aber wer erwartet, dass eine Union aus 27 unterschiedlichen Ländern wie ein Schweizer Uhrwerk funktioniert, zeigt nicht die Schwäche der EU auf, sondern nur seine eigene Naivität.



Fazit: Eine brillante Fehldiagnose



Die Behauptung, die EU sei ein „antidemokratisches autoritäres Krebsgeschwür“, ist nicht nur falsch, sondern intellektuell beleidigend. Sie ignoriert die grundlegenden Prinzipien, auf denen die Union basiert, und verkennt völlig, was Demokratie und internationale Zusammenarbeit in der heutigen Welt bedeuten. Sie ist nichts weiter als ein Beispiel für die politische Faulheit, die sich lieber in reißerischen Metaphern ergeht, anstatt sich ernsthaft mit den Herausforderungen und Chancen auseinanderzusetzen, die die EU bietet.



Man mag die EU kritisieren – dafür gibt es durchaus Anlass. Aber diese Kritik sollte fundiert, differenziert und konstruktiv sein. Alles andere ist nicht nur Zeitverschwendung, sondern auch ein Armutszeugnis für den Intellekt derer, die solche Behauptungen aufstellen. Wer sich mit ernsthafter Argumentation schwertut, greift eben zur Polemik – und entlarvt damit nur sich selbst.

Ach, wie erfrischend: die typische Verteidigungslitanei, die bei jeglicher Kritik an der EU reflexartig heruntergebetet wird – gespickt mit einer ordentlichen Prise moralischer Überheblichkeit und dem Anspruch, Kritiker als uninformiert abzustempeln. Doch seien wir ebenso gnädig und entlarven wir die romantisierte Sicht auf die EU, die nichts mit der Realität zu tun hat.

1. Antidemokratisch? Wirklich?
Die EU ein „demokratisches Experiment“ zu nennen, ist bestenfalls wohlwollend, schlimmstenfalls naiv. Die Europäische Kommission – das zentrale Machtorgan – ist nicht direkt gewählt. Die Bürger wählen lediglich das Parlament, das jedoch keine Gesetzesinitiativen einbringen kann. Entscheidungen werden oft hinter verschlossenen Türen von Funktionären getroffen. Ist das Demokratie? Oder reicht der Begriff „Experiment“, um alles schönzureden?

Kompromisse zwischen 27 Staaten klingen nach einem noblen Ideal, sind in der Praxis aber oft Machtspiele der stärksten Akteure, die ihre Interessen durchdrücken. Wenn demokratische Legitimation in diesem Prozess zur Fußnote verkommt, darf man das durchaus antidemokratisch nennen.

2. Autoritär? Definitiv.
Wenn Regeln, die von wenigen erlassen werden, für alle bindend sind – auch gegen den Willen der Mehrheit –, wie soll man das nennen? Als autoritär wahrgenommen zu werden, ist kein Zufall, sondern die Konsequenz einer immer zentralistischeren Politik. Nationale Souveränität wird zunehmend eingeschränkt, weil „Brüssel weiß, was gut ist“. Doch wenn Entscheidungen über Migration, Wirtschaft und Umwelt ohne Rücksicht auf nationale Bedürfnisse getroffen werden, fühlt sich das für viele Bürger nicht nach Demokratie, sondern nach Bevormundung an.

3. Krebsgeschwür? Passender als gedacht.
Krebsgeschwür – ein harter Begriff, ja. Aber was ist die EU, wenn nicht ein Apparat, der unaufhörlich wächst, Kompetenzen an sich reißt und nationale Identitäten verdrängt? Die Idee einer friedlichen Gemeinschaft mag nobel gewesen sein, doch die Realität ist eine immer zentralistischere Union, die in ihrer Überdehnung erstarrt. Statt flexibel auf Herausforderungen zu reagieren, verfängt sich die EU in Bürokratie und Eigeninteressen.

4. Alternative: Selbstverantwortung statt Fremdbestimmung
Die Rückkehr zu souveränen Nationalstaaten wird gerne mit dem Schreckgespenst des Chaos gleichgesetzt. Dabei ist es keineswegs undenkbar, dass Staaten eigenständig kooperieren, ohne sich einer übergeordneten Bürokratie zu unterwerfen. Die EU hat gezeigt, dass sie in vielen Bereichen nicht handlungsfähig ist – sei es in der Flüchtlingskrise, bei der Finanzkrise oder im Umgang mit autoritären Mitgliedsstaaten. Warum also an einer Struktur festhalten, die immer weniger leistet?

5. Die Projektion der Verteidiger
Die Argumentation, dass EU-Kritiker schlicht „naiv“ seien, ist nicht nur arrogant, sondern auch symptomatisch für die Verteidiger des Status quo. Es ist einfacher, Kritiker zu diskreditieren, als sich mit den realen Problemen der EU auseinanderzusetzen. Wer die EU als perfekte Institution glorifiziert, übersieht, dass ihre Schwächen nicht aus der Kritik, sondern aus ihrem System resultieren.

Fazit: Keine Polemik, sondern Realismus
Die EU ist längst zu einem schwerfälligen, zentralistischen Machtapparat geworden, der immer weniger mit der ursprünglichen Idee von Kooperation zu tun hat. Sie ist weder demokratisch noch effizient – und ihr autoritäres Gebaren entfremdet immer mehr Bürger. Anstatt Kritiker herablassend zu belehren, sollte man sich fragen, warum diese Kritik überhaupt entsteht. Reformen wären nötig, doch die Machtelite der EU, angeführt von Figuren wie von der Leyen, hat kein Interesse daran. Denn Macht abzugeben, widerspricht ihrer Natur.

Die Frage ist also nicht, ob die EU Kritiker „unrecht“ haben, sondern wie lange ein Gebilde bestehen kann, das immer mehr Bürgern den Rücken kehrt.
 
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jensche

Harberts Renette
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Nein, sie ist falsch.
Oh, ein einfaches ‘Nein, sie ist falsch’ – eine wahrhaft beeindruckende Argumentation. Wenn du meine Punkte widerlegen möchtest, nur zu, aber vielleicht probierst du es mit etwas mehr Inhalt als nur einer Ablehnung. Ich bin gespannt!
 
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matzl

Salvatico di Campascio
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Oh, ein einfaches ‘Nein, sie ist falsch’ – eine wahrhaft beeindruckende Argumentation. Wenn du meine Punkte widerlegen möchtest, nur zu, aber vielleicht probierst du es mit etwas mehr Inhalt als nur einer Ablehnung. Ich bin gespannt!
Das hat saw schon sehr ausführlich getan. Du möchtest nur weiter trollen.
 

jensche

Harberts Renette
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Das hat saw schon sehr ausführlich getan. Du möchtest nur weiter trollen.
Siehe meine Antwort wo ich Punkte für Punkte darauf eingegangen bin:

Ach, wie erfrischend: die typische Verteidigungslitanei, die bei jeglicher Kritik an der EU reflexartig heruntergebetet wird – gespickt mit einer ordentlichen Prise moralischer Überheblichkeit und dem Anspruch, Kritiker als uninformiert abzustempeln. Doch seien wir ebenso gnädig und entlarven wir die romantisierte Sicht auf die EU, die nichts mit der Realität zu tun hat.

1. Antidemokratisch? Wirklich?
Die EU ein „demokratisches Experiment“ zu nennen, ist bestenfalls wohlwollend, schlimmstenfalls naiv. Die Europäische Kommission – das zentrale Machtorgan – ist nicht direkt gewählt. Die Bürger wählen lediglich das Parlament, das jedoch keine Gesetzesinitiativen einbringen kann. Entscheidungen werden oft hinter verschlossenen Türen von Funktionären getroffen. Ist das Demokratie? Oder reicht der Begriff „Experiment“, um alles schönzureden?

Kompromisse zwischen 27 Staaten klingen nach einem noblen Ideal, sind in der Praxis aber oft Machtspiele der stärksten Akteure, die ihre Interessen durchdrücken. Wenn demokratische Legitimation in diesem Prozess zur Fußnote verkommt, darf man das durchaus antidemokratisch nennen.

2. Autoritär? Definitiv.
Wenn Regeln, die von wenigen erlassen werden, für alle bindend sind – auch gegen den Willen der Mehrheit –, wie soll man das nennen? Als autoritär wahrgenommen zu werden, ist kein Zufall, sondern die Konsequenz einer immer zentralistischeren Politik. Nationale Souveränität wird zunehmend eingeschränkt, weil „Brüssel weiß, was gut ist“. Doch wenn Entscheidungen über Migration, Wirtschaft und Umwelt ohne Rücksicht auf nationale Bedürfnisse getroffen werden, fühlt sich das für viele Bürger nicht nach Demokratie, sondern nach Bevormundung an.

3. Krebsgeschwür? Passender als gedacht.
Krebsgeschwür – ein harter Begriff, ja. Aber was ist die EU, wenn nicht ein Apparat, der unaufhörlich wächst, Kompetenzen an sich reißt und nationale Identitäten verdrängt? Die Idee einer friedlichen Gemeinschaft mag nobel gewesen sein, doch die Realität ist eine immer zentralistischere Union, die in ihrer Überdehnung erstarrt. Statt flexibel auf Herausforderungen zu reagieren, verfängt sich die EU in Bürokratie und Eigeninteressen.

4. Alternative: Selbstverantwortung statt Fremdbestimmung
Die Rückkehr zu souveränen Nationalstaaten wird gerne mit dem Schreckgespenst des Chaos gleichgesetzt. Dabei ist es keineswegs undenkbar, dass Staaten eigenständig kooperieren, ohne sich einer übergeordneten Bürokratie zu unterwerfen. Die EU hat gezeigt, dass sie in vielen Bereichen nicht handlungsfähig ist – sei es in der Flüchtlingskrise, bei der Finanzkrise oder im Umgang mit autoritären Mitgliedsstaaten. Warum also an einer Struktur festhalten, die immer weniger leistet?

5. Die Projektion der Verteidiger
Die Argumentation, dass EU-Kritiker schlicht „naiv“ seien, ist nicht nur arrogant, sondern auch symptomatisch für die Verteidiger des Status quo. Es ist einfacher, Kritiker zu diskreditieren, als sich mit den realen Problemen der EU auseinanderzusetzen. Wer die EU als perfekte Institution glorifiziert, übersieht, dass ihre Schwächen nicht aus der Kritik, sondern aus ihrem System resultieren.

Fazit: Keine Polemik, sondern Realismus
Die EU ist längst zu einem schwerfälligen, zentralistischen Machtapparat geworden, der immer weniger mit der ursprünglichen Idee von Kooperation zu tun hat. Sie ist weder demokratisch noch effizient – und ihr autoritäres Gebaren entfremdet immer mehr Bürger. Anstatt Kritiker herablassend zu belehren, sollte man sich fragen, warum diese Kritik überhaupt entsteht. Reformen wären nötig, doch die Machtelite der EU, angeführt von Figuren wie von der Leyen, hat kein Interesse daran. Denn Macht abzugeben, widerspricht ihrer Natur.

Die Frage ist also nicht, ob die EU Kritiker „unrecht“ haben, sondern wie lange ein Gebilde bestehen kann, das immer mehr Bürgern den Rücken kehrt.
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Strauwalds neue Goldparmäne
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Am besten ist die EU Verordnung über Pizza Herstellung! 🤣 Genau für sowas braucht man die 705 Abgeordnete im Parlament wo im Schnitt jeder ca.50.000 Euro Steuergeld bekommt, den von verdienen kann nicht die Rede sein!