das der Äußerung (eine SMS) zu Grunde liegende Konzept. Man denkt an eine SMS-Nachricht und sagt EINE SMS (DIE Nachricht) und nicht EIN SMS (DAS Service).
Ah okay, alles klar. Hab ich wohl falsch verstanden.
Aber das jemand, wenn er SMS sagt, an die Nachricht und nicht den Serice denkt, liegt doch eben an der jahrelangen falschen Verwendung in der Öffentlichkeit. Ja selbst bei den Mobilfunkanbietern wird SMS synonym zu 'Nachricht' verwendet (zB »1000 SMS inkludiert«, also im Sinne von 1000 Nachrichten und nicht 1000-malige Nutzug des Services).
Es hat sich also einfach sprachlich so etabliert und jeder kennt sich aus, was aber nichts daran ändert, dass man es streng genommen einfach nie so hätte verwenden dürfen (wenn man sich denn korrekt ausdrücken will).
Selbiges mit dem hier bereits diskutieren Wort »Raubkopie« - natürlich weiß jeder [einfach weil sich dieses Wort (durch die Medien) so etabliert hat] was gemeint ist, und sicher niemand würde einen ›Raubkopierer‹ in Zusammenhang bringen jemandem der »mit Gewalt gegen eine Person oder unter Anwendung von Drohungen mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben eine fremde bewegliche Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen [...]«.
Dennoch wird es verwendet. Richtiger wird es dadurch trotzdem nicht, da fachlich inkorrekt.
Dieses Phänomen der fachlich falschen Verwendung von Worten tritt aber sehr häufig auf, quer durch alle (Fach-)Bereiche - ist natürlich auch verständlich, denn nicht jeder ist auf jedem Gebiet fachlich spezialisiert und sich gewisse Wendungen in den allgemeinen Sprachgebrauch eingeschlichen haben.
Da fallen mir spontan jetzt folgende Beispiele ein:
Synonyme Verwendung von Garantie und Gewährleistung
Synonyme Verwendung von »Schizophrenie« für widersprüchliche Aussagen/Handlungen
Banker als Synonym für Bankangestellte, obwohl es ursprünglich den Eigentümer einer Bank bezeichnete
Depression in synonymer Verwendung mit ›schlechter Laune, Niedergeschlagenheit, Traurigkeit‹
usw. usf.