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Baumanns Renette
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Weit gefehlt.Ein Taschenrechner kostet 20€,

Der letzte Rechner, den ich kaufen musste kostete 130,-€. Und das in der 7. Klasse, obwohl die Voraussetzungen zur Nutzung erst ab der Oberstufe gelten. Das hat die Fachschaft Mathematik im Verbund mit anderen Gymnasien in unserem Einzugsgebiet mal eben beschlossen. Eine Alternative dazu gab es nicht. Man konnte ihn entweder privat kaufen oder an der Sammelbestellung teilnehmen, oder aber Eltern mit niedrigem Einkommen konnten beim Hersteller einen Antrag stellen und bekamen das Gerät dann gestellt. Allerdings in einem sehr geringen Kontingent. Pro Jahrgang gab es nur 2 Geräte. Der Rest musste das dann in Raten zahlen, wenn man es nicht auf einmal entrichten konnte.
Über die Tatsache ein Arbeitsmaterial kaufen zu müssen, was die Schule vorgibt, mache ich mir weniger Gedanken, als denn eher teilweise über die Intention, warum ein Schüler dieses Gerät zu einem bestimmten Zeitpunkt haben muss. In unserem Fall wurde der Rechner ganze drei Schuljahre vorher angeschafft. Drei Jahre, in denen sowohl der Akku, als auch das Gerät leidet, bevor es überhaupt wirklich im Unterricht genutzt werden muss. Drei Jahre, in denen es bei anfänglich noch Siebtklässlern in der Tonne rumfliegt, verloren gehen kann und ganz sicher zum Zeitpunkt des tatsächlichen Nutzungs-MUSS die Garantie bereits abgelaufen ist. Drei Jahre, in denen sich auf dem Markt noch sehr viel verändern kann und es auch nicht ausgeschlossen ist, dass sich in dieser Zeit die "Empfehlungen" zu einem Gerät auch mal ändern. Drei Jahre in denen sich, bezogen auf einen Siebtklässler, das Zukunftsbild in Richtung Schul- und Berufsausbildung auch insoweit ändern kann, dass er/sie gar nicht erst in die Oberstufe kommt oder will oder darf. Oder durch Umzug ein Schulwechsel ansteht, oder oder oder.
Und das nur, weil die Fachschaft Mathematik der Meinung ist, dass die Kinder sich nicht zu oft umgewöhnen sollen in Bezug auf ihren Taschenrechner.
In diesem Kontext stelle ich mir ganz oft die Frage, in welchem Bezug zur Realität diese "Entscheider" leben. Halten unsere Kinder für dämlich und nicht in der Lage mit mehr als einer Taschenrechnerart umzugehen und übersehen die aus meiner Sicht doch recht eklatanten Nachteile für den erzwungenen Kauf.
Ende vom Lied, zumindest für uns: Es stand beim Wechsel von der 8. zur 9. Klasse ein Schulwechsel an. An der neuen Schule wird genau dieser teure Rechner nicht genutzt. Punkt. 130€ für die Tonne.
Daher bin ich auch der Meinung, wenn die Schule glaubt eine iPad-Klasse aufzubauen und eins meiner Kinder ist davon betroffen, sollte die Schule, letztlich das Land die Geräte stellen. Ein erzwungener Privatkauf wird ganz sicher hohe Wellen schlagen und dafür sorgen, dass man sich seitens der Schule am Ende wohl dafür entscheidet, es sein zu lassen.
