Ich hab iPad und iPhone, vom iPhone bin ich überzeugt. Aber noch steht ein PC und ich bin gespannt wie das Surface wird [...]
Interessant, dass du iPad und iPhone besitzt, aber nur wirklich vom iPhone überzeugt bist. Mir geht es ähnlich. Nur, dass ich erst gar kein iPad besitze.
Aus meiner Sicht können Tablets bisher einfach zu wenig. Und von dem, was sie können, kann ich 90% auch mit dem iPhone erledigen, auch wenn das manchmal etwas weniger komfortabel ist durch den kleineren Bildschirm. Tablets sind für mich bisher einfach nur große Smartphones. Und mit Blick auf den allgemeinen Trend hin zu Phabletes wie dem iPhone 6(s) Plus und Co. sowie den stagnierenden Verkäufen bei den Tablets scheint es nicht nur mir so zu gehen. Bei vielen Leuten liegt das Tablet eben auch die meiste Zeit ungenutzt herum. Und für die wenigen Dinge, welche die Leute damit tun (z. B. Lesen), reicht z. B. auch ein älteres iPad 2.
Die Mehrheit nutzt am Ende dann eben doch häufig schnell das Smartphone oder den Laptop/Desktop-Rechner.
Ich schiele deswegen auch schon seit dem ersten Surface auf die neue hybride Gerätekategorie und träume davon, irgendwann vielleicht mal das MacBook bzw. den Desktop-Rechner über Bord werfen zu können. Microsoft hat nicht nur hier einiges richtig gemacht.
Es geht eben nichts über ein vollwertiges Desktop-Betriebssystem mit allem, was dazu gehört. Inklusive einer guten alten Tastatur. Steve Jobs hatte bei der Präsentation des iPhones Recht: Eine echte Tastatur auf dem iPhone funktioniert einfach nicht. Aber eine virtuelle Tastatur auf einem Tablet funktioniert aus meiner Sicht ebenso wenig. Die virtuelle Tastatur war und ist nur ein zähneknirschender Kompromiss.
Und obwohl Apple mit dem neuen iPad Pro mit dieser Einschränkung aufräumen will, hat mich das Konzept im Gegensatz zum Surface noch nicht so recht überzeugt. Apples Tablet bleibt weiter ein Tablet mit iOS. Ob das stundenlange arbeiten ohne Maus mit kastrierten Pseudo-Produktiv-Apps tatsächlich die Zukunft ist, wage ich zu bezweifeln.
Die Zukunft des Tablets fällt für mich neben der Ausstattung mit sehr leistungsfähiger Hardware mit der Verfügbarkeit entsprechend guter Apps, die ihren Desktop-Versionen in nichts nachstehen. So gehören z. B. in Excel Plugins und VBA-Skripe genauso zum integralen Bestandteil wie in Word die Serienbrieffunktion und die vielen Optionen, die für ein wissenschaftliches Arbeiten einfach notwendig sind.
Aber auch die Kreativ-Apps müssen zulegen. Adobes neue Strategie für jede Funktion eine eigene App herauszubringen, halte ich für grundlegend falsch. Ein echtes vollumfängliches Photoshop für Tablets, welches die Desktop-Version nicht ergänzt, sondern ersetzen kann... das wäre aus meiner Sicht der richtig Weg.
Dass der Weg bis zu Apps, die den Desktop-Versionen in nichts nachstehen, noch sehr weit ist (Office 365 und die Creative Cloud wurden für den Desktop ja auch nicht in nur 2-3 Jahren entwickelt), hat zumindest Microsoft erkannt. Für die lange Übergangsphase ist eine gute hybride Lösung einfach optimal. So brauch man sich nur auf ein Gerät konzentrieren, dass die neue und die alte Bedien-Welt zusammenbringt, solange das neue Bedienkonzept noch nicht ohne das alte auskommt.
Apple hat sich für eine andere Strategie entschieden: Als Gerätehersteller will man in erster Linie möglichst viele Geräte verkaufen. Und solange das neue Bedienkonzept im produktiven Bereich noch in den Kinderschuhen steckt, fährt man zugunsten der Umsätze weiter zweigleisig und scheut einen hybriden Ansatz.
Da ist es kein Wunder, dass Microsofts Surface einen so großen Zulauf hat. Ich werde heute Abend jedenfalls mal in den Live-Stream zum Microsoft-Event reinschauen. Restlos überzeugt bin ich ja auch vom Surface noch nicht, aber das Interesse ist da. Mehr als beim iPad Pro.