Seehas
Auralia
- Registriert
- 21.10.07
- Beiträge
- 196
Ein paar Gedanken zum Text:
Ein durchaus lesenswerter Artikel, wie ich finde, mit einigen interessanten Gedankengängen.
Ich glaube in der Tat, dass das Problem von Linux nicht in inkompatibler Hardware oder Ähnlichem liegt, sondern dass wie geschrieben kein wirklich starker Partner hinter dem Projekt steht. Diese starken Unternehmen wie MS und Apple sind nämlich vor allem dafür zuständig das Image eines Produktes zu formen um so einen Markt zu schaffen, der anschließend bedient wird. Apple (insbesonderen Steve Jobs) hat das in den letzten Jahren wirklich sehr geschickt gemacht. Zielgruppe sind ganz klar die "Young Urban Professionals", welche auch in diesem Forum wohl die absolute Mehrheit stellen. Diese "iPod-Gefallenen" sind für den momentanen Aufschwung der Firma zu einem erheblichen Teil zuständig. Weniger die Architekturbüros und Webdesigner.
Und auch, wenn sich viele Macuser nicht als "Yuppies" oder "Hipsters" bezeichnen lassen wollen, so ist es aber eben diese Gruppe, welche die von uns konsumierten Medien produzieren und unsere Wahrnehmung prägen. Schaut man viel TV, mag man meinen, dass Macbook Pro hätte einen Marktanteil von 70% und das iPhone wäre die wichtigste Erfindung seit dem Penizillin, soviel wurde in den Feuilletons der westlichen Welt darüber geschrieben. Es sind die Massenmedien, welche Apple-Produkte in der Gesellschaft ankommen lassen.
Doch die Frage stellt sich: Was ist hier Anspruch, was ist Wirklichkeit? Will Apple auch mit dem Mac den Massenmarkt erobern und Microsofts Quasimonopol zu Fall bringen? Dies erscheint mir zur Zeit nicht möglich. Macs sind nachwievor eben vor allem für Yuppies und Hipsters interessant, welche real eben nicht (wie vielleicht gefühlt) die Mehrheit stellen. Einen iPod können sich noch viele leisten, einen iMac oder ein Macbook weniger. Der Durchschnittseuropäer gibt nun mal keine 1000€ für ein Notebook aus. Der Macmini ist das Produkt in der Palette, welches dieses Klientel noch ansatzweise zu bedienen versucht. Sehr erfolgreich ist er da bei nicht.
Von bestimmten Branchen abgesehen ist der Mac und OS X auch kein System für den professionellen Einsatz. Zu spezifisch ist die Software der Unternehmen und Behörden, zu teuer die Geräte in der Anschaffung, zu schlecht die Microsoft Office Lösung für den Mac.
Ein System für die Massen ist in Zukunft vor allem auch: ein System für Menschen ab 50+.
OS X ist hierfür an sich nicht ungeeigner, zeichnete es sich in erster Linie doch durch die bisweilen sehr viel intuitivere Bedienung im Vergleich zu Windows aus. Doch da sich Apple vor allem als Trendmarke etabliert hat (und etablieren wollte), spricht es die ältere Generation nicht an. Tanzende Silhouetten und extradünne Gadgets sind für diesen Markt einfach irrelevant. Gerade hier sehe ich aber sehr viel Potential für den Mac (und ja, auch in Zukunft wird der Großteil der über 35 jährigen nicht mit dem Handy ihre Emails empfangen und bei Amazon einkaufen)
Und noch eins: Im Text wir herausgestellt, dass Apple mehr für Fortschritt als für Beständigkeit stünde. Dies mag für eine Branche wie die Computerindustrie erst einmal sehr plausibel klingen.
Abgesehen davon, das "Nachhaltigkeit" vielleicht auch eine sehr fortschrittliche Tugend sein kann (ja, sein muss) sind weite Kreise der Gesellschaft und der Unternehmenswelt - und somit des Marktes - aber von eher konservativen Werten geprägt. Vista ist nicht unbedingt deshalb wenig erfolgreich, weil es so schlecht ist, sondern weil gemessen am Aufwand kaum Notwendigkeit besteht von einem bewährten System wie XP zu wechseln.
Der Mac ist, was er sein will: Jung, dynamisch, erfolgreich. Zum Glück für uns Macuser, denn dieses Unternehmen produziert genau für uns. Würde Apple für die breite Masse produzieren wollen würde es früher oder später zu einem (etwas) besseren "MicroDell". Dieses ist weder in unserem, noch in Apples Interesse.
Gute Nacht
Seehas (bekennender Hipster)
Ein durchaus lesenswerter Artikel, wie ich finde, mit einigen interessanten Gedankengängen.
Ich glaube in der Tat, dass das Problem von Linux nicht in inkompatibler Hardware oder Ähnlichem liegt, sondern dass wie geschrieben kein wirklich starker Partner hinter dem Projekt steht. Diese starken Unternehmen wie MS und Apple sind nämlich vor allem dafür zuständig das Image eines Produktes zu formen um so einen Markt zu schaffen, der anschließend bedient wird. Apple (insbesonderen Steve Jobs) hat das in den letzten Jahren wirklich sehr geschickt gemacht. Zielgruppe sind ganz klar die "Young Urban Professionals", welche auch in diesem Forum wohl die absolute Mehrheit stellen. Diese "iPod-Gefallenen" sind für den momentanen Aufschwung der Firma zu einem erheblichen Teil zuständig. Weniger die Architekturbüros und Webdesigner.
Und auch, wenn sich viele Macuser nicht als "Yuppies" oder "Hipsters" bezeichnen lassen wollen, so ist es aber eben diese Gruppe, welche die von uns konsumierten Medien produzieren und unsere Wahrnehmung prägen. Schaut man viel TV, mag man meinen, dass Macbook Pro hätte einen Marktanteil von 70% und das iPhone wäre die wichtigste Erfindung seit dem Penizillin, soviel wurde in den Feuilletons der westlichen Welt darüber geschrieben. Es sind die Massenmedien, welche Apple-Produkte in der Gesellschaft ankommen lassen.
Doch die Frage stellt sich: Was ist hier Anspruch, was ist Wirklichkeit? Will Apple auch mit dem Mac den Massenmarkt erobern und Microsofts Quasimonopol zu Fall bringen? Dies erscheint mir zur Zeit nicht möglich. Macs sind nachwievor eben vor allem für Yuppies und Hipsters interessant, welche real eben nicht (wie vielleicht gefühlt) die Mehrheit stellen. Einen iPod können sich noch viele leisten, einen iMac oder ein Macbook weniger. Der Durchschnittseuropäer gibt nun mal keine 1000€ für ein Notebook aus. Der Macmini ist das Produkt in der Palette, welches dieses Klientel noch ansatzweise zu bedienen versucht. Sehr erfolgreich ist er da bei nicht.
Von bestimmten Branchen abgesehen ist der Mac und OS X auch kein System für den professionellen Einsatz. Zu spezifisch ist die Software der Unternehmen und Behörden, zu teuer die Geräte in der Anschaffung, zu schlecht die Microsoft Office Lösung für den Mac.
Ein System für die Massen ist in Zukunft vor allem auch: ein System für Menschen ab 50+.
OS X ist hierfür an sich nicht ungeeigner, zeichnete es sich in erster Linie doch durch die bisweilen sehr viel intuitivere Bedienung im Vergleich zu Windows aus. Doch da sich Apple vor allem als Trendmarke etabliert hat (und etablieren wollte), spricht es die ältere Generation nicht an. Tanzende Silhouetten und extradünne Gadgets sind für diesen Markt einfach irrelevant. Gerade hier sehe ich aber sehr viel Potential für den Mac (und ja, auch in Zukunft wird der Großteil der über 35 jährigen nicht mit dem Handy ihre Emails empfangen und bei Amazon einkaufen)
Und noch eins: Im Text wir herausgestellt, dass Apple mehr für Fortschritt als für Beständigkeit stünde. Dies mag für eine Branche wie die Computerindustrie erst einmal sehr plausibel klingen.
Abgesehen davon, das "Nachhaltigkeit" vielleicht auch eine sehr fortschrittliche Tugend sein kann (ja, sein muss) sind weite Kreise der Gesellschaft und der Unternehmenswelt - und somit des Marktes - aber von eher konservativen Werten geprägt. Vista ist nicht unbedingt deshalb wenig erfolgreich, weil es so schlecht ist, sondern weil gemessen am Aufwand kaum Notwendigkeit besteht von einem bewährten System wie XP zu wechseln.
Der Mac ist, was er sein will: Jung, dynamisch, erfolgreich. Zum Glück für uns Macuser, denn dieses Unternehmen produziert genau für uns. Würde Apple für die breite Masse produzieren wollen würde es früher oder später zu einem (etwas) besseren "MicroDell". Dieses ist weder in unserem, noch in Apples Interesse.
Gute Nacht
Seehas (bekennender Hipster)