Mediendschungel - Welche Informationsquellen nutzt ihr?

[angerhome]

Der Bereich wäre dann diesseits der Extreme, wenn ich aus der Mitte darauf gucke.

 

[_macminimal]

Es ist bezeichnend und auch leider die heutige Zeit, dass sich jemand dafür rechtfertigen muss die Bild (paid) zu lesen. ...

Das ist mit Verlaub, ein bisschen Opferrolle, weil es anerkanntermaßen gar nicht stimmt und zwar seit Jahrzehnten. Für Manager, Politiker und sonstig gesellschaftlich eingebundene Personalien könnt die BILD zur Pflichtlektüre. Auch abseits davon kann man mit BILD-Lesen bestimmte Phänomene besser einordnen. Die zentrale Frage dabei ist also WIE lese ich die BILD. Ab da wird es subjektiv und jeder muss für sich selbst beantworten, was dabei konkret hängen bleibt.

Genauso lese ich die Zeit, Tagesschau, ZDF Nachrichten und n-tv.de. Im großen und ganzen vertraue ich diesen Quellen und informiere mich quer.

Das ist immer eine gute Strategie. Ähnlich gut wie verteilte Backups.

 

[Salud]

Hat nichts mit einer Opferrolle zu tun. Jeder konsumiert die Nachrichten, die er konsumieren möchte, was und inwiefern er diese glaubt, nicht glaubt, in welcher Form man diese Nachrichten mit sich trägt…am Ende sollte man nicht immer alles glauben, was geschrieben wird und faktisch nicht nachvollzogen werden kann, egal welche Plattform man nutzt.

 

[_macminimal]

Ich wollte dich damit nicht als "Opfer" einstufen. Der Spruch trifft nunmal nicht zu, wie ich ja beschrieben habe. Insofern muss/kann man ihn theoretisch nicht bringen. Man muss sich also auch nicht fürs BILD-Lesen verteidigen. Was wiederum heißt, dass man kein Problem mit einem Spruch haben muss, der nicht zutrifft.

 

[Papa_Baer]

Bin mit mittlerweile auch auf Deutschlandfunk gestoßen. Leider viele Berichte „nur“als Podcast. Ich hab leider nicht die Zeit die vielen interessanten Podcasts zu hören.

Kennt da jemand eventuell eine gute Alternative?

 

[AndaleR]

Kennt da jemand eventuell eine gute Alternative?

Die benötigen doch auch Zeit, wenn man es lesen oder anschauen müsste?
Schon mal Podcasts mit höher Geschwindigkeit abgespielt? Oder, fand ich gut gemacht: Overcast(?) mit der variablen Geschwindigkeit.

 

[Papa_Baer]

Ich lese aber schneller und kann auch mal ne Textzeile auslassen.

Aber gut dann soll es halt nicht sein. Es gibt sicher gute Podcasts aber ich habe leider nicht die Zeit mir diese anzuhören.

Trotzdem danke für die Info.

 

[AndaleR]

Podcasts transkribiert doch jetzt auch? Keine Ahnung, ob es dir hilft.

 

[Papa_Baer]

Danke @AndaleR. Das Podcasts transkribieren kann war mir nicht bekannt. Genial und hilfreich. Scheint genau das zu sein was ich suche. Und bei Bedarf bzw. Zeit kann ich auch den Podcast einfach hören. Top.

 

[ImpCaligula]

Lange Rede gar kein Sinn. Nun wollte ich euch mal fragen welche Quellen ihr so nutzt/empfehlen könnt. Lest ihr auch noch Zeitung/Zeitschrift oder eher in digitaler Form über Webseite oder App. Eventuell habt ihr ja noch Empfehlungen von Quellen die ich für mich testen könnte.

Ich tu mich da etwas schwer - selbst bei den etablierten und damit sogenannten seriösen Medien / Quellen.

Die Entwicklung - und das betrifft selbst Spiegel und Co - ist nunmal, dass Medien zum Überleben Geld benötigen - und Geld kommt heute immer mehr von Klicks. Klicks bekommt man durch reißerische Überschriften und einen entsprechenden Text. Zudem spart man anscheinend immer mehr am Personal - schnell ausgebildete "Journalisten" - schnell geschriebene Artikel - schlecht recherchierte Artikel. Und letztendlich dann die Frage - für wen schreibt das Medium.

Das muss alles muss man mit einbeziehen - daher sind für mich Meldungen meist nur noch oberflächlich Interessant. Ich weiß, dass in Bayern ein Baum umgefallen ist - aber die Details kann ich dazu nicht wirklich überprüfen und bin da immer grundsätzlich skeptisch, was dann in den Details berichtet wird.


Typisches Beispiel ist oft die Berichterstattung aus Amerika. Ich habe eine sehr große Verwandtschaft in Amerika, bestehend aus einigen Tanten die sehr Kinderreich sind - also eine menge an Cousinen, die auch inzwischen einige Kinder haben. Und wenn ich dann Nachrichten aus Amerika sehe & lese - auch von wirklich seriösen Medien - und dann meine Verwandtschaft anspreche "ja wie ich habe gesehen bei euch..." - sind die immer recht verwundert, was für ein Bild "wir" haben. Oftmals lese &/ sehe ich Berichte, wo berichtet wird das im ganzen Land nun.... - frage ich dann bei der Verwandtschaft nach, bekomme ich zurück, dass das nur eine regionale Geschichte ist, die nicht mal als Randnotiz wahrgenommen wird.


Um wieder auf das Thema "Klicks generieren Geld" zu kommen - auch neigen unsere Medien in den letzten Jahren dazu Endzeitstimmung zu produzieren. Gut geschriebene, ausgewogene Artikel werden immer weniger. Es gibt aus meiner Sicht nicht nur schwarz oder weiß - aber bei manchen Schreibern anscheinend schon. Bei vielen Artikeln heute herrscht Endzeitstimmung und vor allem Endzeitprognosen.

Das ist passiert und wenn das nicht sofort aufhört, dann ist in einem Jahr alles auf der Welt zu Ende!

Das fängt an von den fast täglichen Artikel zu Schneebomben, Monsterschneestürmen, Saharasommern, Mörderhitzen, Endzeitmegasuperdupperregenmonsumbombenkracher....

Medien - selbst seriöse - sind das beste Beispiel wie man den Klimawandel lächerlich machen kann! Lasst mich das kurz erklären. Der Klimawandel ist da! Und man muss seriös über die Gründe und Folgen diskutieren und berichten!

Wenn aber in den Medien andauernd irgendwelche "Journalisten" von dem schlimmsten Winter, dem schlimmsten Januar, dem schlimmsten Sommer schreiben und dazu noch Prognosen am Fließband abgeben - dann kann man aus einem ernsten Thema natürlich eines machen, dass die Konsumenten nicht mehr glauben. Wenn man halt nach einem sehr trockenen Jahr schreibt, dass das nun jedes Jahr so sein wird und jedes Jahr noch trockener - und dann im darauffolgenden Jahr es nur noch regnet - macht man sich einfach unglaubwürdig. Vielleicht hätte man schreiben sollen, dass aufgrund des Klimawandels die Extreme sich abwechseln werden.

Aber das Problem ist - die meisten Artikel kennen heute nur noch das extreme schwer oder das extreme weiß - dazu gibt es noch eine Endzeitprognose. Fertig ist der Artikel.

Und am Ende ist die Wahrheit eben grau und irgendwann glaubt man den Medien nicht mehr.

Ist das Gleiche gerade wie bei Trump. Ja der Mann ist ein Clown und ein gefährlicher dazu!

Aber selbst6 die seriösen Medien überbieten sich gerade im Trump Bashing bis hin zu seiner Frisur und dem verfassen von Endzeitprognosen wie Amerika den Bach runter gehen wird. Ganz sicher. Was aber wenn nach den 4 Jahren nichts groß passiert ist? Kann man nicht auf die aktuellen Ereignisse und Gefahren berichten, die von dem Mann ausgehen? Wieso muss man jetzt schon Vorhersagen machen die nach den Schreibern ganz sicher eintreffen werden?


Ja die seriösen Medien haben viel an Vertrauen eingebüßt, weil viele lieber Geschwurbel bei YouTube und Telegramm anhören.

Man muss aber fairerweise sagen - dass die Medien selbst auch viel dazu beigetragen haben sich unglaubwürdig zu machen. Sparmaßnahmen bei der Beschäftigung von Mitarbeitern (schlecht ausgebildet, schlecht bezahlt) und dazu jede Menge an reißerischen prophetischen Artikeln.

Mir fällt es echt schwer ein Medium zu finden, dass noch unaufgeregt in Graustufen über das Tagesgeschehen berichtet. Es gibt sie noch. Aber nicht mehr viele.