Quelle?
Ich glaub das kaum, vorallem weil
in letzter Zeit immer wieder große Unternehmen, wie z.b. die Axel Springer AG auf Mac umsteigen. (
http://de.youtube.com/watch?v=j2oGlC9aXB4)
Google arbeitet unter anderen auch mit Macs. Solche großen Firmenkunden machen ziemlich viel an Geräten aus.
Nur gibt es von diesen Großkunden, die Apple unternehmensweit einsetzen nichtmal eine Hand voll. Google arbeitet seit jeher mit Macs - ist also traditionell dahin gewachsen. Springer traf eine (meines Erachtens) politische Entscheidung, die betriebswirtschaftlich schwer zu untermauern sein wird, auch wenn das Gegenteil behauptet wurde (dazu mehr weiter unten). Ansonsten gibt es neben Apple selber nur vereinzelte Nachrichten, daß Großunternehmen darüber nachdenken, oder Piloten fahren. Eine komplette Migration findet überaus selten statt.
Ich selber arbeite im Outsourcing-Umfeld eines großen IT-Dienstleisters - hier ist es in den letzten 1,5 Jahren exakt einmal passiert, daß Macs in Ausschreibungen von Firmen überhaupt erwähnt wurden. Und auch das war "nur" eine (wenn auch grössere) Abteilung (ca. 100 Desktops) eines großen Unternehmens (>3K User insgesamt). Ansonsten wird in Ausschreibungen im Prosa-Text meist nichtmal das Client-OS erwähnt - sondern nur in einer Liste der Standard-Apps, wenn die überhaupt genannt werden. Es wird eh davon ausgegangen, daß man es mit Windows zu tun hat, und als (potentieller) Dienstleister fragt man im Laufe der Verhandlungen dann mal, welches Windows im Einsatz ist, und wie stark standardisiert der Windows-Client ist.
Die Kosten einer solchen umfassenden System-Migration der Clients dürften erheblich sein. Es reicht ja nicht, einfach neue (relativ teure) Mac-Kisten zu kaufen. Man muss die gesamte IT-Landschaft prüfen, welche Applikationen irgendwie auf dem neuen OS laufen - davon haben gerade große Firmen oft hunderte... eher Tausende im Einsatz. Zudem muss man die ganze Peripherie prüfen, die eingesetzt wird. Und nicht zuletzt muss man das ganze Windows-KnowHow im Desktop-Management-Bereich inkl ServiceDesk quasi wegwerfen und sich (woher auch immer) OS X Know How einkaufen.
Sowas dürfte sich nicht oft rechnerisch positiv darstellen lassen. Was ich mir eher vorstellen kann, könnte der verstärkte schleichende Einzug von Macs in diversen Abteilungen von großen Firmen sein. Hier muss aber der Abteilungsleiter entweder einen verdammt guten Draht zum obersten Boss haben, oder verdammt gute Zahlen liefern können (die meines Wissens in der gesamten Industrie nicht verfügbar sind) oder die Firma darf nicht allzuviel von IT-Standards halten.
Hier übrigens ein interessanter Artikel dazu aus der Computerwoche von Mitte 2008, nachdem Springer seine Mitteilung bekannt gab:
http://www.computerwoche.de/heftarchiv/2008/31/1224152/
Fazit: Es denken vermehrt Firmen drüber nach und es gibt diverse Piloten... aber definitiv dürften Macs im unteren Prozentbereich hinsichtlich der Verbreitung liegen - wobei nicht wirklich klar ist, ob sich dies auf die Summe aller Desktops oder die Summe aller Unternehmen bezieht (und selbst wenn ein Unternehmen nur 5 Macs und 5.000 Win-PCs im Einsatz hätte, würde sie dann gezählt).
edit: Ich bin mal gespannt, wann und welche Mitteilungen von Springer über die Realisierung gemacht werden. Negativ werden die ganz sicher nicht sein (welcher Entscheider ist schon so ehrlich und gibt zu, eine schlechte Entscheidung getroffen zu haben), selbst wenn es sicher nicht wenige negative Begleiterscheinungen geben dürfte. Bislang ist mir jedenfalls nichts über weitere Äusserungen von Springer bekannt - ich wäre daran aber überaus interessiert.
gruß
Booth