Wieder mal zurück zum Thema.
Ich habe mein MB gestern ausführlich getestet und auf dem Geburtstag meines Vaters war das DER Party-Hit. Aber eines nach dem anderen.
Mein MacBook habe ich direkt nach dessen Vorstellung beim Apple Store bestellt. Ich gönnte mir das kleinste Modell (brauche kein SuperDrive, und die wenigen MHz mehr ist mir der 200 €-Aufpreis nicht wert) mit einer 80GB-Platte und 1GB RAM. Weniger geht zwar wohl auch, aufgrund des Grafikkartenchipsatzes aber wohl nicht empfehlenswert.
[Verarbeitung]
Mein Bruder hat ein G4 iBook, das ich ebenfalls genauer begutachten konnte. Auch dieses war nicht schlampig verarbeitet, aber das MB ist dagegen einfach ein Traum. Das beginnt bei den kleinen Gummifüßen, die garantiert nicht abfallen und endet bei dem Verschluss, der nun endlich ohne diesen widerlichen Haken auskommt. Das Display hält rein mit Magneten. Für mich lässt dieser Punkt keine Wünsche offen.
[Display]
Der wohl am heißesten diskutierte Punkt in allen Foren. Schon vorab haben alle ihre Meinung zum besten gegeben, ohne auch ein MacBook mal gesehen zu haben. Ich persönlich war auch nie ein Fan von Glossy-Displays, auch wenn sie noch so edel aussehen. Apple hat es aber geschafft, wie auch das Video auf mac-essentials.de beweist, ein hervorragendes solches Display zu verbauen, dessen Spiegelungen sich in Grenzen halten. Wenn man damit arbeitet, fallen diese gar nicht auf. Der Effekt: Ein scharfes, kräftiges und brillantes Display, wie es bisher nur wenigen (oder keinen?) Geräten dieser Klasse vergönnt war. Wer's nicht glauben will, sei auf das Mac-essentials-Video verwiesen!
[Tastatur]
Mutig, was Apple hier gemacht hat. Die alte iBook-Tastatur wurde komplett über den Haufen geworfen und etwas Neues designt. Nun lassen sich die Tastaturen nicht mehr so einfach austauschen wie beim Vorgänger (aber wer mußte das schon?), dafür ist das mal eine richtig gute Notebook-Tastatur. Etwas Gewöhnung braucht es schon, funktioniert aber nach kurzer Zeit richtig gut.
[Trackpad]
Eigentlich ganz normal, aber ich habe das Gefühl, die Taste ist zu leichtgängig. Zu schnell habe ich etwas (u.U. mehrfach) beklickt, das ich nicht klicken wollte. Hm, vielleicht kann man das einstellen? Ich habe noch nicht geguckt.
[Grafik]
Tja, was soll ich sagen? Zuerst: Ich bin kein PC-Zocker. Meine Rechner sind zum Arbeiten, nicht zum Spielen da. Dafür habe ich Konsolen (viele!). Nur ein Spiel zocke ich zur Zeit am Mac: WoW. Meine größte Befürchtung war nun, wie sich das Spiel wohl spielen würde, wenn der Rechner keine extra Grafikkarte hat. Nach einem kurzen Antesten stellte ich keinen großen Performanceunterschied zu meinem iMac G5. Aber: Auf dem MacBook sind nur wenige Details zugeschalten, und die Auflösung ist ebenfalls etwas geringer. Aber egal, ich kann mit ähnlichen Framerates wie auf dem iMac spielen, damit schlägt das Notebook meinen Mac mini G4 1,25 mit 1GB RAM um Längen (ca. 30 - 50 % Performance-Zuwachs). Bei den anderen Anwendungen merke ich sonst grafisch keine Performance-Einbußen.
[iSight]
Naja, die bekannte Qualität eben. Gestochen scharf und bei entsprechender Beleuchtung in hervorragender Qualität. Ich habe mit Photo Booth die Gäste auf der Geburtstagsfeier fast den kompletten Abend damit unterhalten. Einfach spaßig. Meinen Vater konnte ich so nebenbei zu einem MacBook bekehren.
[Geräuschentwicklung]
Das MacBook war gestern fast den ganzen Tag über mucksmäuschenstill - abgesehen von dem Moment, als ich eine CD eingelegt habe. Das war dann schon nicht mehr so leise. Wer die Geräuschentwicklung beim mini kennt, weiß wovon ich rede. Sonst kein Fiepen, ja nicht einmal der Lüfter machte ein Geräusch. Sollte das daran gelegen haben, dass er nicht anging? Wahrscheinlich, obwohl ich schon mit iMovie und WoW kleine Härtetests gefahren habe, wenn auch nur kurze. Scheinbar läuft der Lüfter nur sehr selten an - dafür wird das Gerät mitunter links oben durchaus warm. Das bedarf auf jeden Fall einer genaueren Beobachtung.
[Gefühlte Performance]
Bei allen als Universal Binary vorliegenden Programmen hervorragend. Safari ist superschnell, die iWork- und iLife-Suiten ebenfalls. Firefox (obwohl als Universal vorliegen) hingegen braucht eine ganze Weile zum Programmstart, NeoOffice verweigerte gar komplett den Start und brachte das MB zum Absturz. So lange hier noch keine Intel-Version verfügbar ist, werde ich wohl mit OpenOffice arbeiten (müssen).
[Akkulaufzeit]
Noch nicht ganz ausgetestet, aber bei der Feier meines Vaters habe ich etwa 90 Minuten Testvorführung des Notebooks gegeben, und danach war der Akku noch über zwei Drittel voll.
[Andere Betriebssysteme]
Natürlich wollte ich den Test machen: Ich installierte Boot Camp und begann mit der Installation - von Ubuntu. Da ich fast vollständig auf Windows verzichte, installierte ich kein XP. Allerdings hat Ubuntu ein Problem bei der Partitionierung und der anschließende Test mit Debian war ebenfalls erfolglos. Also deinstallierte ich Boot Camp wieder, und versuchte mich an Parallels. Das lief schon besser, Ubuntu funktioniert darüber. Allerdings sehr sehr langsam. Vielleicht kann man da auch noch etwas tunen, aber da hatte ich gestern keine Zeit und Muße mehr.
[Fazit]
Nach dem ersten Tag bleibt mir keine andere Wahl als ein positives Fazit zu ziehen. Logischerweise macht Apple beim MacBook Kompromisse: Die Grafikkarte oder die lächerlichen zwei USB-Ports sind nun mal nicht das Beste vom Besten. Aber was um alles in der Welt will man für dieses Geld noch erwarten? Für 1180 Euro (die 100 Euro für 1GB RAM sollte man kalkulieren) erwartet den Käufer das derzeit wohl beste Stück Hardware der Computer-Branche, das in Leistung und als Gesamt-Wohlfühlpack seinesgleichen sucht. Vom MacBookPro unterscheidet es sich in erster Linie durch die Grafikkarte und das Display. Wer ein mobiles Gerät sucht und nicht unbedingt spielt, wird mit dem MacBook auf jeden Fall glücklicher.
Ein besseres Preis-Leistungsverhältnis hat es von Apple meines Wissens nach noch nie gegeben.