Intel ist in den letzten Jahren eh permanent unter Hochdruck. AMD hat ihnen zuerst große Teile des Desktop Marktes dank eines grandiosen Preis/Leistungs Verhältnis strittig gemacht und jetzt erhält AMD auch noch langsam aber sicher mit den kommenden Hardware Zyklen Einzug ins Datacenter. Auf dem Mobilmarkt ist Apple als größter Kunde abgesprungen und AMD bringt auch auf dem Marktsegment harte Konkurrenz für Intel raus, die denen die OEMs strittig machen kann. Zu allem Überfluss steigt Apple dann auch noch auf dem Notebook Markt mit eigenen Chips als Konkurrenz ein, da kann man als Intel CEO schon mal fluchen.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es zu einem zu großen Marktumbruch kommen wird, aus verschiedenen Gründen.
1) Sowohl Intel als auch AMD fokussieren sich in der Vergangenheit immer mehr auf Gamer, aus gutem Grund. Enthusiastische Gamer sind wahrscheinlich die Personengruppe, die mit am meisten für ihre Hardware ausgibt. So viel Geld fließt aber eigentlich garnicht in die CPU, sondern wenn dann eher in die Grafikkarte. Da ist bis heute noch Nvidia Marktführer (und denen gehört ja auch ARM, upsii). Während die Grafikkerne des M1 und wahrscheinlich auch der kommenden Generationen zwar deutlich stärker sind als das, was bisher so in den Laptops verbaut wurde, würde ich jetzt mal davon ausgehen, ohne die Zahlen zu kennen, dass die Kerne immer noch gegen eine High End Desktop Grafik abstinken werden. Zumal jetzt auch immer mehr Raytracing Einzug erhält und zur Priorität wird.
2) Unternehmen sind ebenfalls große Kunden, für die ist aber die Performance nicht die ausschlaggebende Priorität, sondern Kompatibilität. Die meisten Mitarbeiter in den meisten Unternehmen benötigen folgende Programme: Office Suite, einen Browser, heutzutage teams/Zoom/etc und vielleicht noch ein zwei branchenspezifische. Das alles gibts zwar für die neuen Macs, aber die ganzen großen Firmen haben ja schon bestehende Windows Infrastrukturen und werden sicherlich den teufel tun und die jetzt raus reißen. Branchenspezifische Programme sind auch ein Problem, weil es die oft schlichtweg nicht für den Mac gibt. Der Preis ist auch entscheidend, wenn eine Firma n paar Tausend Rechner pro Jahr kauft, dann kriegen die Firmen wirklich ordentliche Rabatte und Windows von Microsoft praktisch hinterhergeschmissen. Apple ist selbst wenn man 10000 von deren Geräten kauf ein echt beschissener bescheidener Verhandlungspartner.
3) Die Mehrheit der Privatkunden kauft keinen Rechner aus Performancegründen. Die meisten Leute kaufen sich für einfache aufgaben einen Rechner um damit ab und zu mal zu browsen oder online zu shoppen, online banking und vielleicht mal office. Dafür reicht theoretisch ne chromeOS Kiste. Die Laptops kosten dann meistens so zwischen 300-600€ und werden für 20 Jahre (Übertreibung) verwendet, ob die Kiste jetzt anzieht wie ein M1 oder bisschen gemächlicher unterwegs ist ist den meisten da egal.
Was ich mir vorstellen kann ist, dass Apple weiter an Marktanteil bei Freiberuflichen etc bekommt, da einfach da das Paket überzeugt und auch die lange Akkulaufzeit ist da bei flexiblem Arbeiten auch eine große rolle spielt.
Ich persönlich überlege schon ob ich mir direkt das neue 16" Modell kaufe, obwohl ich meinen aktuellen erst seit einem Jahr habe. Das setzt natürlich voraus, dass ich noch genüg für meinen aktuellen Rechner bekomme (1600€+ hätte ich schon gerne noch) und dass der Sprung groß genug ist (vor allem in Sachen Akkulaufzeit!). Und letztendlich auch davon, wo der Einstiegspreis der Geräte liegt.
Alles in allem bin ich gespannt auf die neuen Modelle, halte das ganze aber für nicht so disruptiv wie viele andere