Scheinbar bist du "nicht" selbständig, sonst würdest du nicht so argumentieren ... oder: du bietest immo auch keine Qualität. Also ich kann meinen Kunden 100 Vorzüger meiner Qualität nennen, das fängt bei validen Seiten an. Lieber kläre ich einen Kunden auf und biete transparenz, steigere so meine eigene Qualität und muss mich dafür nicht mit pissigen 600 Euro Aufträgen rumschlagen.
Da trügt er, der Schein. Ich bin selbständig und argumentiere
trotzdem deswegen so. Millionär bin ich nicht, ist auch nicht abzusehen, aber ich kann davon recht stressfrei leben. Gerade auf den letzteren Punkt kommt es mir auch an. Die Qualitätseinschätzung lasse ich mal unkommentiert.
Vielleicht haben wir hier wieder das alte Problem mit Sender -> Medium -> Empfänger, da man an einem Tisch natürlich besser diskutieren kann als per Forum.
Ich arbeite so, weil ich mich
nicht mit pissigen 600 €-Aufträgen herumschlagen will - genau wie Du, deswegen versuche ich mich mal, das ganze anhand von Beispielen zu erläutern.
Beispiel 1: Der mürrische Bäcker Hieronymus Anonymus von nebenan hat eine Filiale, kann mit Mühe seinen neuen Ofen und den Gesellen bezahlen, hat keine Ahnung von Betriebsführung und wenn die Umsätze sinken backt er eben mehr. Jetzt erkläre ich ihm in einem sechsstündigen Zehnkampf, was für eine tolle Möglichkeit eine eigene Präsenz im Internet wäre, um seine Geschäfte langfristig zu verbessern. Mit Ach und Krach murmelt er dann irgendwann "hmm ja na gut, dann machen sie das halt so". Nach drei Wochen backt er andere Produkte, die sollen dann in’s Internet und es kommt zum ersten Gejammer, wieso das was kosten soll, er bezahlt doch für’s Hosting und alles. Bilder hat er nicht, die müssten natürlich gemacht werden - aber das wird ja zum Service gehören. Spätestens nach einem Jahr fällt auf, dass die Zahlung der Domain wieder fällig ist. "Da hat der mir schon wieder eine Rechnung geschickt, ich hab die doch letztes Jahr schon gekauft!!" usw. usf.
Ergebnis: Auftrag mit geringem Budget von ca. 600-800 €, laufend Ärger und Diskussionen. Seinen ganzen Bekannten erzählt Herr A., was das alles für ein Mist ist mit dem neumodischen Kram und teuer war’s auch. Total unzufrieden ist er und gemacht hat’s Herr Ragnir - würde er nie wieder machen, sowas.
Beispiel 2: Ein mittelständisches Unternehmen will Waren im Internet vertreiben. Dazu soll eine Präsenz im Internet erstellt werden, die dem Unternehmen weitere Absatzmöglichkeiten bietet. Dass dies einen enormen Umsatzgewinn darstellen kann, ist dem Unternehmen bewusst. Die Erstellung einer Lösung ist daher keine Aufschwatzen, sondern die Erfüllung eines akuten Bedarfs. Der Kunde hat eine Logistiklösung und weiß, dass eine solche nicht kostenfrei bereitgestellt wird. Er arbeitet aber seit Jahren damit und erkennt den Mehrwert, den sie ihm bei der Abwicklung bietet. Durch die Erstellung von Broschüren und Katalogen ist bekannt, dass Design- und Fotografieleistungen auf einem gewissen Niveau nicht gratis zu bekommen sind.
Ergebnis: Auftrag mit vernünftigem Budget von ca. 1.500-3.000 €, langfristige Bindung möglich da immer mal Aktualisierungen und Angebotswechsel nötig sind, der Kunde hat einen echten Mehrwert durch perfekte Anbindung des Shop-Systems an seine Logistik und schwärmt beim nächsten Abschlag an Loch 14 in Anwesenheit seiner Geschäftsbekanntschaften vom Zugewinn, den er durch seine neue Lösung erzielt.
So, nun darf sich jeder aussuchen, welcher Kunde ihm lieber ist. Wenn ich Kühlhäuser verkaufen möchte und es mir aussuchen kann, ob ich als Zielgruppe Eskimos oder Äquatorianer bediene, fällt mir persönlich die Wahl recht leicht.
Dem netten Herrn A. aus Beispiel 1 würde ich eher einen Unternehmensberater empfehlen und, falls dann im Rahmen eines Gesamtkonzeptes auch eine Website entstehen sollte, zur Verfügung stehen.