Voltaren
Idared
- Registriert
- 02.07.08
- Beiträge
- 24
Anfänger auf Artikel zu Geek-Distros wie Gentoo und Debian zu verweisen, ist falsch.
... ich liebe voreingenommene Pauschalisierungen:-D!
Sorry, aber Gentoo und Debian in eine Kiste zu packen ist, hmmmmm, "gewagt"! Gentoo sollte/muss man komplett aus den Sourcen bauen und auch Applikationen müssen einzeln kompiliert und dabei mit individuellen Kompiler-Flags versehen werden. Das kann seeeeehr lange dauern - bis zu einigen Tagen.
Das ist nicht "geekig" (war es eher mal vor ein paar Jahren), sondern schlicht und ergreifend recht kompliziert und langwierig. Wer das auf sich nimmt, lernt aber innerhalb kürzester Zeit sehr viel über das Betriebssystem.
Debian dagegen ist eine Binärdistribution, die sich in ein paar Minuten installieren lässt (was auch durch den neuen Installer nochmal vereinfacht wurde) und die mit Apt (bzw. Aptitude als Frontend) eine ebenso einfache wie übersichtliche Paketverwaltung anbietet. Einmal das komplette Betriebssystem auf den neuesten Stand bringen? "aptitude dist-upgrade" und das war's. Seeehr geekig, gell?!
Wer sich mit Linux auseinandersetzen will, muss die Bereitschaft mitbringen, zu lernen. Denn der Grundgedanke bei den meisten Linux-Distributionen (und erst recht bei den *BSD) ist, den Nutzern ein Höchstmaß an Freiheit zu geben. Freiheit, das System ganz so zu konfigurieren, wie sie es gerne möchten. Das bedeutet aber in der logischen Konsequenz, dass die Nutzer in (variierendem) Umfang selber Konfigurationen vornehmen müssen. Gentoo geht dabei sehr weit und setzt voraus, dass ein Nutzer fast alles von Hand anpasst, Debian bezieht eine mittlere Position und bietet eine flexible Basiskonfiguration, während sowohl Ubuntu als auch SuSe dem Nutzer so gut wie alles abnehmen und damit M$ und OSX schon wieder sehr ähnlich sind.
Jetzt mal ganz subjektiv meine Meinung: Wer sich wirklich mit unixoiden Betriebssystemen auseinandersetzen will (mit Betonung auf "will"!), verschwendet Zeit (und Geld), wenn er sich mit M$- und OSX-Kopien beschäftigt. Wer bei den Klassikern bleiben will, ist beispielsweise bei NetBSD oder FreeBSD gut aufgehoben. Im Linux-Lager dürften Distributionen wie Debian, Slackware und Arch gute Ansatzpunkte sein.
Wer nicht wissen will, wie es unter der Haube aussieht, wer möchte, dass alles out-of-the-box funktioniert, ist mit OSX bestens bedient und hat keinen Grund, sich mit Linux & Co. zu beschäftigen.