Super! Kategorie: "Lebendiges und voll interaktives Museum in der Hemdtasche!" Mit diesen simplen Kugelschleudern vergnügte man sich vor achtzig Jahren und war mit mindestens ebensolcher Begeisterung dabei wie heutzutage an den spektakulärsten, funkelndsten und dröhnendsten Hightech-Konsolen.
Ballywoo ist die originalgetreue Nachbildung eines der sehr frühen, populären und rein mechanischen Spielhallenautomaten (Spielhalle: Arcade Gallery) und beweist, warum die direkten Nachfolger in Form von Flipper-Automaten auf Englisch
Pinball heißen: Wegen der Nadeln (Pins), die in das Spielfeld eingeschlagen wurden. Der Kasten gilt als die erste in Massenproduktion hergestellte Pinball-Maschine.
So ungefähr dürfte das Original ausgesehen haben, am Grad der Abnützung erkennt man die Beliebtheit:
Bildquelle:
Wikipedia, sehr interessante Artikel über
Pinball (engl.) und
Flipperautomat (dt.).
Sobald die Kugel unten rechts in der Launch-Lane bereitliegt, durch einen Fingerstreich (ausgehend von der Kugel die Rampe hinauf) die Schusskraft festlegen. Finger abheben = Kugel setzt sich in Bewegung. In den Optionen stehen Spiele mit fünf oder zehn Kugeln zur Auswahl.
Ein wenig wurde die Software-Sim freilich aufgepeppt im Vergleich zur Holz- und Blechversion aus dem vorigen Jahrtausend: Es gibt ein Punktezählwerk und
OpenFeint-Online-Scores. Also mir gefällt so etwas besonders gut in all seiner Einfachheit. Man kann sich in dieser speziellen Dimension in die Epochen unserer Urgroßväter hineinversetzen; mehr Retro- und Nostalgieeffekt geht fast nicht. Auch die Geräusche sind recht passend (ein wenig geht mir das Rollgeräusch der Kugeln ab). Ausgezeichnete Wiedergabe der physikalischen Verhältnisse. Fast schon ein wissenschaftlich-anthropologisches Dokument: Wie sie damals spielten…
Abbildung: iPhone-Game
Pachinko
In Asien gibt es ganz ähnliche Automaten übrigens heute noch, simuliert im Game
Pachinko (0,79 €). Hier von
Habakuk in einem
älteren Rossau-Artikel über Flipper-Simulatoren beschrieben. Daraus: "Angeblich gibt es nicht wenige Menschen, die von dem Spiel leben können, und die Japaner geben für das
Pachinko-Spiel jedes Jahr zweihundertfünfzig Milliarden Euro aus."
Die große Frage ist also: Ist da etwa nur Glück dabei – oder etwa doch mehr oder weniger Geschicklichkeit? Der ebenso klitzekleine wie hochinteressante Gelegenheitszock
Ballywoo für unsere iKonsolen erschien Mitte Oktober 2010 und wurde soeben (bis Sonntag, 9. 1. 2011, U.S.-Zeit) auf Gratis-App umgestellt. 6,9 Megabyte.
TIPP!
Dazu passend gleich das nächste Nagelbrett, Mitte Dezember erschienen und ebenfalls echten Gerätschaften nachempfunden:
PinSoccer mit richtig Action. Abbildung oben. Fügt sich fabelhaft in unsere kleine historische Pin-Sammlung. Derzeit in Aktion, 0,79 Euro statt 1,59. 7,3 MB. Video davon:
[video=youtube;QRYIJWq65rA]http://www.youtube.com/watch?v=QRYIJWq65rA[/video]
Und nochmal:
TIPP! So lasse ich mir den Geschichtsunterricht gefallen! Call me ruhig old-fashioned, aber ich finde so etwas ganz entzückend und hinreißend. Gleichermaßen interessant für Historiker, Flipper- und Simulator-Fans sowie all jene, die sofort loslegen wollen, ohne große Regelwerke oder Bedienungsanleitungen studieren zu müssen.
Feel the history!