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Ein häufiger Fehler ist auch, alles an Animationen einzubauen, was geht. Das lenkt nur ab!
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Aber niemals Schriftarten mischen.
Eine Folie, die eine Erklärung von mehreren Minuten bedarf, ist Mist. Also, nicht zu viel drauf packen!
Wenn die Präsi soweit fertig ist: üben, üben, üben! Und zwar laut!
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Faustregel etwa 2 Minuten pro Folie einplanen.
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Dem kann ich teilweise zustimmen. Animationen sind sehr gefährlich. Wenn man nicht sehr genau weis, wann und wie, und zu welchem Zweck man sie einsetzen will um seine Argumentation zu unterstützen geht das eigentlich immer schief. Im Zweifelsfall keine Animation machen. Das inkludiert auch die Übergänge zwischen einzelnen Slides.
Beim Schriftarten mischen gilt auch wieder, man kann es tun, wenn man jeder unterschiedlichen Schrift auch unterscheidliche Bedeutung zuordnet. So muß zum Beispiel eine "Überschrift" oder ein neues gedankliches "Kapitel" nicht zwingend in der selben Schrift wie ein "Zitat" sein. Was jedoch in jedem Fall gilt ist "Weniger ist mehr" und vor allem nicht zu klein! Das ist meiner Ansicht nach einer der häufigsten Fehler. Wenn Du Deine Slides baust, steh einfach mal auf und halte mindestens 5m Abstand von Deinem Bildschirm. Alles was da mit nur einem Auge nicht mehr völlig problemlos für Dich, und für die nächten drei zufälligen Kollegen derer Du habhaft werden kannst, lesbar ist, ist zu klein. Das hindert einen leider nicht daran viel zuviel Text auf ein Slide zu packen.
Üben ist absolut wichtig. Man muß wissen was man vortragen will. Wenn Du ein komplettes Zitat bringen willst oder irgendwelche seltsamen Begriffe oder Zahlen vorbringst, dann schreib sie Dir in die
Presenter Notes denn genau dort gehören sie hin! Arbeite für einen Vortrag niemals mit gespiegeltem Display sondern mit den Slides am Beamer und auf Deinem Monitor das Presenter Display. Das hilft auch die vorgegebene Zeit einzuhalten. Halte nach Möglichkeit den Vortrag vor privatem Publikum, welches nicht unbedingt vom Fach sein muß, oder zeichne Dich selbst mit einer Videokamera auf. So findest Du schnell die schlimmsten Bugs in Deiner Präsentation.
Ich halte nichts von Faustregeln für "wie lange ein Slide dauern darf". Warum sollte ich es nicht für 10 Sekunden verwenden dürfen oder für 5 Minuten? Pecha Kucha hat strenge Regeln dafür die ebenso unsinnig sind, grundsätzlich ist aber Pecha Kucha eine hervorragende Übungsmöglichkeit. Trotzallem kann man eine Einleitung mit 10 Slides in 2 Minunten machen oder auch mit 15 Slides in einer Minute. Und ja, das muß man üben!

Slides sollten also den eigenen Vortrag solange unterstützen wie man sie braucht. Grundsätzlich sollte der Vortrag auch gänzlich ohne Slides möglich sein, das hilft auch beim Üben und hält einen davon ab von den Slides abzulesen.
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Die meiner Meinung nach häufigsten Fehler:
- Bei einigen wirken die Slides wie ihre Stichpunktzettel, die sie in der Hand halten.[…]
- zu kleine Grafiken und / oder zu kleine Beschriftungen in Grafiken/Diagramme
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- zu viele Animationen.[…]
Thema Animationen:
Ich mag dezente Animationen. Standardmäßig nutze ich den Folienübergang Rotieren. Elemente lasse ich meist über den Effekt "Skalieren" erscheinen. Gelegentlich nutze ich auch den Folienübergang Zauberrei.
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Nach den Vortrag verschicken wir die Slides an alle Schüler. Da haben meine einen großen Nachteil: aufgrund des wenigen Textes sind sie ohne meinen verbalen Ausführungen alles andere als selbsterklärend. Da sind die, die eher ihre Stichpunktzettel als Slides erstellt haben, einfacher zu verstehen.
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Aber eine Frage: was ist an Bulletpoints (das sind doch die Aufzählungzeichen, oder?) so schlimm? Habe gerade mal nachgeschaut, wenn ich Text habe, sind es auch zu 80% Bulletpoints. Fand die bis jetzt eigentlich sehr gut.
Genau diese Stichpunktzettel sind das Problem der Bullet Points (• foo)! Die gehören in Deine Presenter Notes und genaugenommen dort auch nicht hin, da Du Deinen Inhalt im Kopf haben solltest. Wenn Du solche Aufzählungen an Punkten am Slide hast und dann genau den selben Inhalt erzählst, wozu bist
Du dann überhaupt noch da? Du bist unnötig auf der Bühne. Gib Deine Slides dem Publikum, das kann schneller lesen und ihr habt Euch alle eine Stunde eures Lebens erspart.
Zur Beschriftung von Diagrammen. Ja, sie ist in quasi
jedem Fall viel zu klein. Aber auch in jedem Fall viel zuviel! In den meisten Fällen wird so ein umfangreiches Diagramm am Beamer aus Kontrastgründen nicht erkennbar sein, die Schrift zu klein sein, vielzuviel Text den keiner liest. Wen ihn doch jemand liest, dann hast Du Dein Publikum verloren, da Menschen
entweder lesen
oder Dir zuhören werden, aber niemals beides. Auch hier wieder der Tip mit mindestens 5m Abstand zum eigenen Computer Display einnehmen.
Bei Diagrammen nach Möglichkeit 3D Ansichten und Texturen sowie Effekte vermeiden. Alle Punkte über die Du nicht redest auch im Diagramm nicht darstellen, weil sie dort meistens nicht notwendig sind. Konzentriere Dich auf das wesentliche. Beispielsweise wenn Du Fakt-X von Deutschland und Frankreich vergleichen möchtest, dann bringe keine Grafik in der ganz Westeuropa enthalten, aufskaliert und beschriftet ist. Bringe eine Grafik wo diese beiden Länder mit Fakt-X gezeigt werden, evt. noch einen europäischen Durchschnitt als Relation
sofern das relevant ist.
Du klagst selbst über zuviele Animationen und verwendest selbst extrem mächtige Animationen wie Rotieren und zwar als Standard Slide Übergang. Nimm doch mal Deinen Vortrag und schalte die Slides so schnell es geht nacheinander durch. Halte aus Sicherheitsgründen einen Kübel (Eimer) bereit. Bedenke, daß Animationen in groß auf einer Leinwand manche Leute durchaus aus dem Gleichgewicht bringen können. Überlege auch wie die Animation den
Inhalt Deiner Präsentation wesentlich unterstützen können. Wenn Du diese Frage nicht
sofort beantworten kannst, nimm die Animation raus.
Slides
sollen ohne den Vortrag wertlos sein, sie
sollen Dein gesprochenes Wort unterstützen.
Slides sind kein Handout! Wenn Du dem Publikum etwas zu lesen mitgeben willst oder mußt, dann erstelle ein entsprechendes Handout. Ja, das ist nochmal extra Arbeit, hat aber auch die Möglichkeit für extra Inhalte die man zB in einem Diagramm als Slide nicht bringen will, soll oder kann. Wer Keynote hat, hat auch Pages und damit ist so ein Handout recht schnell erstellt. Was man auf
garkeinen Fall machen sollte sind die eigenen Slides samt Presenternotes auszudrucken oder als PDF herzugeben. Presenter Notes sind für den der Präsentiert und für niemand anderen.
Grundsätzlich kann ich noch folgendes empfehlen.
Wenn Du für Deinen Vortrag 60 Minuten Zeit hast, rechne gut 10 Minuten davon weg um aufzubauen, für eine Vorstellung, um Deinen Computer an den Beamer zu hängen. Probiere letzteres nach Möglichkeit
vor dem Live-Vortrag einmal aus.
Rechne eine weitere viertel Stunde für Fragen und Antworten weg!
Wenn Du einen Vortrag mit verbleibenden 35 Minuten für Inhalte fertig hast, dann nimm den ganzen Vortrag und kürze ihn um 20% des Inhaltes auf das wesentliche zusammen. Erst dann hast Du
wirklich das was Du rüberbringen willst erfasst.
Wenn Du Zweifel hast, laß es weg.
Gruß Pepi
PS: Auch ganz schrecklich: Der Terminator Vortragende der permanent mit seinem Laserpointer irgendwo rumfuchtelt…
PPS: Sorry, das Posting ist wohl etwas lang geworden…