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Katholische Kirche segnet Beicht-App ab

Dinofelis

Gast
da ich einer der immer weniger werdenden Kirchensteuer-Zahler bin sollten die mir die APP kostenlos zur verfügung stellen.

Du verwechselst Ursache und Wirkung.

Kirchensteuer und Kirche haben vielleicht in Deutschland für Leute mit Einkommen einen Zusammenhang, ansonsten nicht. Jeder darf eine Kirche betreten und für die dort angebotenen Möglichkeiten zum Gebet und zur Beichte kostenlos nutzen.

Das ist ähnlich wie mit der "Tagesschau"-App. Nur weil jemand GEZ bezahlt, bekommt er die "Tagesschau" App nicht kostenlos, sondern er bekommt sie kostenlos, weil die Software gratis ist.

Denn auch ohne Beichte kann man eine Kirche kostenlos betreten. Spätestens bei der Messe geht natürlich ab und zu der Klingelbeutel herum, aber es wäre übertrieben, für die Beicht-App eine Klingelbeutel-Organisation zu gründen, die ähnlich wie die GEZ von Tür zu Tür geht, um sich die potentiell zur Verfügung stehende Beichtmöglichkeit eines iPhone-Besitzers mit 0,79 Euro vergüten zu lassen.

Fraglich ist allerdings ob die 32 GB in meinem iPhone dann auch für meine Sünden ausreichen.

Mit Sicherheit. Man braucht z.B. für Bank-Überweisungen nur wenige Bits. Ich denke, das ist rein datentechnisch gut vergleichbar.

Mit einer kostenlosen APP könnte man ab und zu schon mal beichten ;)
aber fürs beichten Geld bezahlen, nee dann lieber doch nicht

Sünden hat man nicht, man begeht sie, und um sie loszuwerden, kauft man sich davon frei beichtet man. Die Ware, die man bezahlt, Beichte stammt von einem selbst, und man liefert sie einmalig, ohne vorige oder spätere Erwähnung, und ausschließlich an das Ohr eines Pfarrers. Das ist eine seit Jahrhunderten gut funktionierende Regelung, und war bereits vor Luther klar definiert.

So etwas kann doch automatisiert werden. Es geht ja nur darum, sich selbst mit einer harmlosen Übung von bescheuerten Gedanken frei zu machen, denn eine Tat kann man nicht mehr ungeschehen machen. Bestimmte Ordensanhänger müssen sich vielleicht auch 20 mal freiwillig kasteien, aber für alle anderen passiert sonst nichts.

Früher musste der Pfarrer einen Teil seines Jobs im Beichtstuhl verbringen. Heute geht keiner mehr beichten, und er kann, wenn er schlau ist, seinen Schäfchen ein gemeindespezifisches Beicht-App selbst basteln, und selbstverständlich macht er das nur für den Herrn. Nur - die Sünder würden sich sicher schlecht fühlen, wenn sie ihre Sünden einfach so - kostenlos - abgeben könnten. Der Tauschgedanke zählt (Sünde gegen Geld gutes Gewissen).
 

sergio_layos

Jerseymac
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07.10.09
Beiträge
459
Wiedereinmal zeigt sich:

Die vermeintlich so toleranten nicht-praktizierenden Christen sind die intolerantesten ;)

Arm ist nicht die App – die ist im Vergleich zu iBeer und AngryBirds sogar noch gut – sondern manche Kommentare.

Wurde iBeer im Apfeltalk Magazin vorgestellt?
Das ist hier der Punkt.
 

Dinofelis

Gast
Arm ist nicht die App – die ist im Vergleich zu iBeer und AngryBirds sogar noch gut – sondern manche Kommentare.

Angry Birds finde ich sehr witzig, denn es gibt nicht vor, mehr zu bieten, als es ist, und dafür ist alleine schon die Grafik knuffig genug.
 

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Dinofelis

Gast
Nachtrag:

Ich habe mir inzwischen (keine halbe Stunde her) diese Beicht-App gekauft und angesehen. Das ist in USA entwickelt worden und von US-Pfarrern abgesegnet worden.

Hier stichwortartig, was man mit dieser App tut.

  1. Die App benötigt ein personalisiertes Login mit Passwort, mehrere User sind möglich.
  2. Für den Login-Account muss man neben Name auch Geschlecht, Geburtsdatum und "Berufung" (Ledig, Verheiratet, Pfarrer, Religiös) angeben.
  3. Bei späterem Betrachten der Account-Informationen sieht man nicht mehr, dass man Informationen zu Geschlecht und Geburtsdatum angegeben hat.
  4. Im ersten Schritt beichtet man anhand der zehn Gebote. Z.B. kann man unter "Du sollst nicht töten" ankreuzen, ob man sich hat sterilisieren lassen, ob man schon mal abgetrieben hat, oder Drogen und Alkohol konsumiert. Oder unter "Du sollst nicht ehebrechen", ob man sich der Masturbation schuldig bekennt. Oder unter "Du sollst nicht stehlen", ob man Schulden noch nicht zurückgezahlt hat.
  5. Man kann auch Fragen zu persönlichen, ganz speziellen Sünden ("custom sins") formulieren und in einer gesonderten Liste für spätere Abfragen eingeben.
  6. Im nächsten Schritt wird dann ein Beichttext angezeigt, mit dem man die Beichte beginnen kann (das erwähnt dann auch das Datum der letzten Beichte).
  7. Und schließlich kommen dann Standard-Gebetstexte, mit denen man die Beichte abschließen kann.

So zusammengefasst gesehen, könnte es natürlich ganz spezielle Anwender für diese App geben, z.B. Pfarrer mit geringer Merkfähigkeit, die sich stundenlang während des Wartens auf Büßer im Beichtstuhl langweilen, und sowieso ihr iPad dabeihaben, um sich zwischendurch geistig zu fordern.

So eine App macht es leicht, einzelne Büßer trotz der Unsichtbarkeit zu identifizieren, und ihnen die benötigten Fragen zu stellen, sowie die richtigen Kommentare und Gebete vorzulesen.

Warum auch nicht? Ob man das alles aus dem Kopf macht oder sich eine Hilfe nimmt, ist doch egal. Schüler dürfen ja auch Taschenrechner verwenden.

Ich frage mich nur, ob man mit einem iPad oder iPhone feststellen kann, welche Informationen so eine App an den Herrn sendet.

EDIT: Und mir ist nicht ganz klar, in welchen Ordner ich diese App packen soll. "Services" oder "Shops" passt nicht ganz, "Science" oder "Entertainment" auch nicht. Vielleicht sollte ich einen neuen Ordner mit dem Namen "Phishing" aufmachen (ich verkneife mir hier den Smilie, obwohl das ein Witz war, den kaum jemand verstehen wird, der die Bibel nicht kennt.)
 

Tabletom

Tydemans Early Worcester
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388
Angry Birds indirekt kritisieren *g* Und das wenige Momente navh dem NOA das Spiel als größte Gefahr der modernen Spielewelt sieht...

(Vorsich, Zusammenhang verdreht - eigentluch ist AngryB's die Ausnahme der gefahrenvollen LowCost'nQuality App Welle, da mit Quality)
 

villharmonic

Friedberger Bohnapfel
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533
Ich fände es angemessen, im Titel die Bezeichnung "Beicht-App" auf "Gewissensspiegel-App" zu ändern.
Gewissensspiegel gab es (in gedruckter Form) als Hilfestellung zum Beichten schon immer.
Hier wird das ganze eben per iPad gemacht.

Mit dem eigentlichen Beichten hat das nichts zu tun.

Auch wenn ich kein Freund der Beichte bin, finde ich, dass man irritierende und verzerrende Beschreibungen vermeiden sollte.

Clemens
 

Sören

Ingrid Marie
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267
Ich bin Atheist, Gott sei Dank.
Da brauche ich diese App nicht.
 

JazzP

Ingrid Marie
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Wenn das Gold in der Kasse klingt, die Seele aus dem Feuer springt :)

ohne Worte!
 

Archetyp

Auralia
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197
Häresie im Screenshot: I am the Lord your God. You shall not ...

Häresie im Screenshot: I am the Lord your God. You shall not ...

Achtung: Was folgt, setzt beim Leser voraus, dass er persönlich mit Beichte etwas am Hut hat. Für alle anderen ist das Ganze vielleicht nur eine kleine Information zu den Gedanken, die sich Insider zu dem Thema machen.

villharmonic
Ich fände es angemessen, im Titel die Bezeichnung "Beicht-App" auf "Gewissensspiegel-App" zu ändern.
Gewissensspiegel gab es (in gedruckter Form) als Hilfestellung zum Beichten schon immer.
Hier wird das ganze eben per iPad gemacht.

Mit dem eigentlichen Beichten hat das nichts zu tun.

Auch wenn ich kein Freund der Beichte bin, finde ich, dass man irritierende und verzerrende Beschreibungen vermeiden sollte.

Clemens​

In Ergänzung zu vilharmonic merke ich noch Folgendes an.

Dieser Gewissensspiegel hat schon einen Systemfehler beim Zitat des ersten Gebotes.

Im Original heißt es (Ex 20,2-3)

אָֽנֹכִ֖י֙ יְהוָ֣ה אֱלֹהֶ֑֔יךָ אֲשֶׁ֧ר הֹוצֵאתִ֛יךָ מֵאֶ֥רֶץ מִצְרַ֖יִם מִבֵּ֣֥ית עֲבָדִֽ֑ים׃
3 לֹֽ֣א יִהְיֶֽה־לְךָ֛֩ אֱלֹהִ֥֨ים אֲחֵרִ֖֜ים עַל־פָּנָֽ֗יַ׃

Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft herausgeführt hat.
Du wirst keine anderen Götter vor meinem Angesicht haben (neben mir haben).

Im Beichtspiegel fehlt der Hinweis auf die Befreiungsgeschichte.

Damit ist eine entscheidende Botschaft des Textes im Beichtspiegel vergessen worden (Diese Seuche betrifft leider fast alle Beichtspiegel.).
Mit dem englischen Wort "you shall not" ist das hebräische לֹֽ֣א allerdings besser wiedergegeben als mit "Du sollst nicht". Es heißt korrekt übersetzt "Du wirst nicht". Damit sind sämtliche Beichtspiegel darauf hin zu überprüfen, ob sie nur dazu da sind, kleine und große Fehler im Leben rot anzustreichen (und schon waten wir im Roten Meer und nicht mehr im Schilfmeer:-[), oder ob sie eine Orientierung an der göttlichen Freiheit liefern, die in den Worten (הַדְּבָרִ֥ים) verkündet wird.

Glücklich alle, die zum einen etwas mit Beichte anfangen können und dann noch an einen Priester geraten, der einen Orientierung am Maß der göttlichen Freiheit gibt!

Archetyp, nicht mit Noah zu verwechseln
 

j@n

Eierleder-Apfel
Registriert
03.01.07
Beiträge
1.230
Ich sage einfach mal „Jehova“. Könnt ihr gucken, was ihr daraus macht.