Moin!
Ich habe da nicht nur einfach eine "Meinung" zu, sondern es ist das, womit ich tagtäglich mein Geld verdiene. Insofern habe ich auch etwas anderes: Nämlich eine fundierte Sachkenntnis. Und da brauche ich dann auch nicht um den heißen Brei herum zu reden, auch wenn das dann "überheblich" wirken mag.
Tatsächlich ist es nämlich genau umgekehrt: Es fühlt sich mittlerweile jeder befähigt, zu jeden Thema irgendwas krudes in den Raum zu werfen, auch wenn es schlicht an jeder fachlichen Befähigung dazu fehlt. Aber es gibt natürlich "harte" und "weiche" Themen: Kaum einer würde in den nächsten OP-Saal rennen und dem Arzt sagen: "Och, Doc, das mit der Herzklappe ist ja vollkommen unsinnig, wie du das machst. Viel besser wäre es, wenn...". In abstrakten rechtlichen oder fiskalen Themen, ist das aber Usus.
Man könnte das Thema ja mal anders angehen - und erst mal eine These formulieren und erörtern(!) ob das so ginge, was dafür/dagegen spricht oder ähnliches. Aber ein Ergebnis zu fordern ("Steuern sollten da gezahlt werden wo sie entstehen"), zeugt erst mal nur davon, dass man eben doch mehr Ahnung haben will, als der Herzchirurg.
Wenn der dann aber sagt: "Klar, kannst du machen - aber dann verblutet der Patient und ist tot, daher eher dusselige Idee" - dann ist eben nicht der Chirurg überheblich.
Nein, der Gedankengang ist eben nicht einfach, sondern verkürzt Lebenssachverhalte auf unzulängliche Weise. Ich habe dazu auch oben schon genügend, damit in Verbindung stehende Fragestellungen, aufgelistet - auf die es natürlich, wie immer in solchen Fällen, keine Antwort gibt. Stattdessen folgt eine Wiederholung, einer rechts- und lebensfremden, aber Stammtisch-kompatiblen Parole.
Um es klar zu sagen: Ja, das Leben ist nun mal sowohl rechtlich, wirtschaftlich, als auch in fiskal(-politisch)er Hinsicht komplexer, als man es vielleicht gerne hätte oder mal schnell runter brechen will.
Und um es noch mal zu ergänzen: Dein Standpunkt SCHADET uns als Gesellschaft deutlich mehr, als er nutzt, in seiner antizipierten Wirkung.
Klar "interessiert es nicht". Denn dann würden ja nach und nach die Probleme hervorbrechen, die sich hinter der "einfachen" Ansicht verstecken.