Und ich lehne mich mal aus dem Fenster: in 98% der Fälle wird das auch stimmen.
Für ein iPhone kann ich das nicht bewerten. Bei "richtigen" Sensoren fällst du mit deiner Annahme allerdings bei Fotografen aus dem Fenster
Bei RAW Bilder hast du zwar viel mehr Informationen in deinem Bild
Das ist ein Irrtum. Was du bei RAW-Dateien hast, ist die ursprüngliche Bildinformation, ohne dass der "Zauberstab" (=der Bildprozessor mit seinen Korrekturalgorithmen) von Kamera, iPhone usw. das bearbeitet hat. Das hat erst mal mit der Qualität der "finalen" Aufnahme (also der, die man angucken, ausdrucken usw. will) nicht viel zu tun. Wenn man nicht weiss, was man tut, wird eine RAW-Ausgabe oft auch schelchter aussehen, als dass, was die Kamera aus der Aufnahme macht.
Apple selber bringt es offensichtlich nicht zustande mit dem Zauberstab.
Ich weiß nicht, was du mit diesem "Zauberstab" hast... Ich vermute mal, dass ist bei Apple Fotos die automatische Bildkorrektur? (In den Adobe Programmen macht der Zauberstab was anderes) Wenn du diese Funktion benutzt, kannst du dir RAW-Aufnahmen auch sparen - der Bildprozessor deines iPhones macht beim Wegspeichern als JPEG oder HEIC Datei auch nicht anderes, als "den Zauberstab" anzuwenden. Da wirst du schon nach Konstruktion keine Unterschiede in den Bildern finden, denn ich glaube nicht, dass Apple verschiedene Algorithmen in Fotos und auf den iPhones für den gleichen Sensor verwendet.
Nur wenn du mit RAW deutlich bessere Ergebnisse erziehlst, lohnt sich das letztendlich und da muss man sich schon ziemlich anstrengen.
Ihr habt hier irgendwie romantische Vorstellungen vom Rohdatenformat. Entweder will/muss man Bilder digital entwickeln, dann weiß man i.d.R. warum man das macht (wenn auch nicht immer wie
), oder man macht sich unnötige Arbeit. Nur um Weißabgleich und Belichtung zu korrigieren braucht seit >10 Jahren niemand mehr RAW-Dateien (vorher war das anders). RAW-Dateien machen so über den Daumen dann Sinn, wenn man einen Sensor hat, der Auflösungs- oder Dynamikreserven hat, die man Nutzen möchte - die nutzt nämlich wie gesagt der Bildprozessor auch aus, der macht ja nichts anderes als "RAW-Entwicklung" und dann "hat" man die natürlich nicht mehr im fertig entwickelten Bild - oder wenn man für großformatige Ausgaben nachschärfen möchte (dann will man nicht irgendwelche anderen Algorithmen vorher im Workflow zwischen den Füßen haben, da die Artefakte verstärken oder überhaupt erst entstehen lassen) oder wenn man die Bildtönung mit Gradationskurven artefaktfrei bearbeiten möchte. Alles andere kann man im Prinzip genau so gut auch ohne RAW-Dateien machen, solange man die Finger von komprimierenden Dateiformaten lässt. Und das ist das größte Problem: Man hat bei fast allen Kameras nur die Wahl RAW (wenn überhaupt) oder JPEG zu schreiben. In vielen Fällen wäre TIFF aber das ideale Format (die wichtigsten Bildbearbeitungsschritte führt der Prozessor automatisch aus und man hat ein unkomprimiertes Bild) - das kann aber kaum eine Kamera auf Grund des enormen Speicherbedarfs und der lahmen Datenträgeranbindung in der Kamera.
Daher hat man am Ende dann doch nur die Wahl zwischen JPEG (wenn man wenig bis gar nicht bearbeiten möchte) und RAW (siehe oben). Der Unterschied ist heute aber eigentlich der zwischen "nicht groß bearbeiten " (insb. kein Schärfen) oder "nachbearbeiten" (wg. Artefaktbildung, siehe oben).
Das bedeutet also, daß die RAW Funktion für den Normalgebrauch nicht sinnhaft ist. Nur Spezialisten könnten das Potential ausschöpfen.
Ein bisschen sehr schwarz-weiss (dafür braucht man übrigens RAW
), aber im Prinzip "Ja". Wobei "Spezialisten" ein bisschen hoch gegriffen ist. 80% der Entwicklung laufen nach Schema F, das kann man einfach lernen und dann anwenden.
Aber eins steht fest: "automatisch" und RAW ist nicht der Sinn der Sache. RAW ist dafür da, dass du händisch dran rumschraubst.
Das fasst es ziemlich gut zusammen!
Stimmt - Apple sollte seine Sachen noch über Generationen zurück unterstützen. Frechheit...
Also ein neues hauseigenes Datenformat auch noch auf einer 1-Jahr alten Plattform zu unterstützen finde ich nicht gerade eine überzogene Erwartung. Eher eine Selbstverständlichkeit, insb. wenn man berücksichtigt, dass die Apple-Programme ja überhaupt keine herstellerspezifischen Datenformate außer den hauseigenen unterstützen. LR/ACR unterstützt auch noch 20-Jahre-alte RAW-Formate. Nur mal so als Vergleich.
Ein "Profi" würde das für die Fragestellung um die es hier geht sicher nicht empfehlen.
Ein Profi würde versuchen zu erklären, warum für den TE RAW ziemlich überflüssig ist und nur sinnlos Zeit kostet, weil sich das Ergebnis im besten Fall nicht von der Ausgabe als fertig entwickeltes Bild unterscheiden wird.