Ich gehe noch weiter und sage, dass 99% der Fotos, die mit einem iPhone geschossen und auf gleichem betrachtet werden immer besser aussehen, als das selbe Foto auf dem iPhone betrachtet, mit einem unbearbeiteten Bild aus einer Vollformatkamera.
Das mag durchaus ein, ist aber regelmäßig dem Umstand geschuldet, dass eben schon eine Entwicklung auf dem iPhone stattfindet. Das, was da heute durch "KI", automatische Bild"verbesserung" etc. geschieht, ist erst mal nichts anderes, als das, was der DSLx-Fotograf in Lightroom etc. machen könnte.
Und das was da regelmäßig gemacht wird, entspricht tendenziell dem, was halt "angesagt" ist: Etwas mehr Kontrast, etwas knackigere Farben, ...
Damit ist es Out-of-the-cam evtl. tatsächlich "schöner" - es ist nur eben nicht (mehr) das Originalbild. Insofern ist der Vergleich nur wenig sinnvoll.
Smart HDR, stürzende Linien durch weite Winkel und möglichst viele einzelne Linsen geben dem Nutzer das Gefühl, das beste vor sich zu haben.
Nüchtern betrachtet, möglichst nicht auf einem kleinen 5" Display, erkennt man dann relativ schnell, dass das, was ein iPhone produziert, nicht das ist, was das Auge sieht.
Man sieht es gut beim Nachmodus des iPhone. Sicherlich ist es beindruckend, was durch Software möglich ist. Jedoch ist so ein betreffendes Foto einfach nicht das, was mir mein Auge in der Realität zeigt.
Wie auch immer. Jeder soll entscheiden was ihm gefällt, das ist die Hauptsache!
In der Regel wollen die meisten Leute ja aber auch gar nicht das, was das Auge sieht. Wer abends eine Skyline fotografiert, will ja gerade diesen "Night-Look", wie man ihn aus Magazinen kennt. Es muss bei Instgram Eindruck machen. Die Farben müssen "knallen" und ein bisschen HDR darf es auch noch sein.
Das ist ok und für einen Großteil der "Schnappschüsse" vollkommen i.O. Führt aber eben zu einem ziemlich einheitlichen Look der Bilder, die man so sieht - wenn wir jetzt mal äußere Faktoren, wie gewählten Standort, Blickwinkel etc. außen vor lassen und 1:1 Bilder vergleichen.
Hier sollte man nun mal nicht vergessen, dass das iPhone (und jedes andere Smartphone) nun mal Massenprodukte sind, die entsprechend die Bedürfnisse von Massen abdecken sollen. Insofern kann man die Bildwirkung, die da drüber gestülpt wird, auch nicht negativ anlasten - man muss sie halt nur kennen und damit umzugehen wissen. Ich laste es ja einem Schraubendreher auch nicht negativ an, dass der sich schlecht zum Hämmern eignet.
Wenn ich aber aus "künstlerischen" Gründen andere Looks erzeugen will, eine andere technische Basis (RAW) benötige oder auch Nachts noch viel "echtes" Licht benötige, weil ich nur damit den gewünschten Bild-Look erzeugen (oder als Basis legen) kann, braucht es eben was anderes.
Aber ziemlich klar, wollen die wenigsten Leute 1:1 die Realität abgebildet haben - sie wollen ein "cooles" Bild, eines das Eindruck macht, was "knallt" und was bei Oma oder Facebook einen Daumen hoch bekommt.
Aber zu behaupten, es würden bei diesen 0185 Schnappschüssen, die ich i.d.R. auf dem selben Smartphone betrachte, große Unterschiede oder gar "Welten" zwischen iPhone SE oder 11 liegen, ist nicht der Fall, sorry. Und wer sich dann an der Anzahl der Kameras oder am Nachtmodus aufhängt... bitte. Aber darum gehts doch nicht und zeigt doch außerdem nur, dass wohl diese Faktoren beim jeweiligen Nutzer/Nutzerin entscheiden, ob das Foto nun gut ist oder nicht.
Zu dem Thema habe ich mich nicht geäußert und werde es auch weiterhin nicht tun. Schon weil es unsinnig ist, darüber zu diskutieren, über welche Art von "besser" ihr da überhaupt spricht, welche "Unterschiede" gemeint sind bzw. im Allgemeinen: Welche objektiven und subjektiven Kriterien hier überhaupt gewertet werden sollen.