Alle, die der Meinung sind, man müsse nur korrekt kalkulieren, dürfen mir oder sich gerne vorrechnen, wie teuer eine Software sein müsste, damit ein Programmieren, lebenslang updates liefern kann und davon seinen Lebensunterhalt bestreitet, bei einer durchschnittlichen Absatzmenge.
Was lebenslange Updates angeht, war das Beispiel von TomTom ja aufgeführt.
Das habe ich damals schon angezweifelt und davon abgesehen, ist TomTom für mich auch eine ganz furchtbare Navigationslösung.
Aber um bei dem Beispiel zu bleiben: Ich nutze Navigon auf dem iPhone mit einem Telekomvertrag. Bis auf die Vertragskosten ist es seit der Einführung für mich kostenlos geblieben, und ich habe die aktuellen Karten auf dem Telefon. Es geht also auch ohne zusätzliche Kosten bei bestimmten Dienstleistungen.
Was hier wer von wem (der Unternehmen) im Hintergrund zahlt, ist mir als Kunde egal. Und dazu kann ich mich, falls dieses Konzept irgendwann einmal eingestampft wird, noch nicht mal aufregen, weil ich weder einmalig gekauft, noch mtl. bezahlt habe.
Ich kann Dir auch nicht sagen, was eine Software in der Entwicklung kosten muss. Das wird sicher auch so unterschiedlich sein, wie es Software am Markt gibt. Wenn ich allerdings an ein Spiel (z. B. PS4) denke, was da alles im Hintergrund läuft. Casting, Synchronisation, Entwicklung, Werbung, etc. dann kann man von diesen Kosten wahrscheinlich auch einen Film mit Starbesetzung drehen.
Eine Finanzsoftware, die Partner wie Sparkassen, Volksbanken, Kreditunternehmen wie Visa oder Mastercard im Rücken hat, die dürfte ihr Geld wohl vielmehr in die Sicherheit stecken, aber auch kaum Probleme mit der Refinanzierung haben.
Was hier ja im Abo überwiegend Geld kostet, und das nicht zu knapp, sind Apps, die Funktionen an einem Mobilgerät bieten, die teilweise nicht vom OS unterstützt werden. Lass Apple mal den Schlüsselbund etwas aufreißen und schau dann mal, wo 1Passwort ist. Zumindest bei den iOS und macOS Nutzern. Da bricht denen aber genau dieser Kundenstamm weg. Übrig bleiben dann nur die Mix-Kunden. Android und macOS, oder iOS und andere RechnerOS.
Wie gesagt, ich stehe einem Abo nicht grundsätzlich negativ gegenüber. Office 365 zahle ich gerne und wäre sogar sehr enttäuscht, wenn es das Modell irgendwann nicht mehr geben würde. Eine Banking-App hingegen bekäme von mir nicht einen Zehntel Cent für die Nutzung. Ebenso wie Remote-Apps oder Tagebuch-Apps. Im Falle von 1Passwort kann man ja noch nicht mal mit den Kosten für Server sprechen. Die Tresore liegen (zumindest bei mir) auf meinem Onlinespeicherplatz.
Dir ist aber schon klar, dass eigentlich im Softwarebereich das Modell Lizenz plus jährliche Wartungsgebühr schon seit Ewigkeiten?
Es ist eher so, dass Einmalkauf plus lebenslange, kostenlose Updates die Mogelpackung waren, auf die mal wieder viele Hereingefallen ist.
Ja, natürlich. Bei maßgeschneiderten Softwarelösungen ist das Usus. Aber wir reden hier vom iOS AppStore, in dem sich überwiegend 99ct Taschenlampen- und Kompass-Apps befinden.
Und wie Apple den Store von jeher beworben hat, kann er nur als Erweiterungsplattform für die Funktionen seines iPhones gesehen werden. Nach 10 Jahren da nun eine Plattform für kundenorientierte Softwarelösungen draus zu machen, ist etwas weit hergeholt. Und wird ja, wie wir es in dem Thread sehen, auch nicht wirklich vom Kunden akzeptiert. Mit Recht, wie ich finde. Ich zahle gerne für eine gute Software, die meine Bedürfnisse an Funktionalitäten deckt. Manches sogar im Abo (oder mit Wartungsvertrag

). Aber ich überlege es mir sehr gut, ob ich auf geänderte Bezahlmodelle umsteige.