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Initiative gegen Urheberrechtsabgaben

Jens

Ingrid Marie
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Da gibt es wohl den einen oder anderen

Unterschied.
"Du bezahlst für ein am Kiosk gekauftes Eis 1,5 Cent für den grünen Punkt auf der Verpackung des Eises; dabei ist es egal, ob Du das Stück Folie wehschmeißt, in die gelbe Tonne wirfst oder mitisst."
Den möcht' ich mal sehen, der eine Lösung gefunden hat, all seinen Mühl selber umweltgerecht zu entsorgen.
Nur dann könnte er sich gegen diese Abgabe wehren wollen.
Den, der aber keinen Fremd-Content brennt, den muss man nicht lange suchen.

Den Sozialstaat mit Abgaben für Straßen, auf denen ich nicht fahre, habe ich sicher verstanden und weiß in sicherlich zu schätzen.

Ich finde es aber schizophren, daß man uns Geld abknöpft, ohne daß wir etwas dagegen unternehemen können (Zwangsabgabe), um uns hinterher das Recht, für das wir gerade bezahlt haben, wieder zu nehmen (Kopierschutz, den man nicht umgehen darf).

Entweder Zwansabgabe als Kopier-Flatrate - dann will ich aber auch alles kopieren dürfen, und nicht nur daß, was der Industrie passt.
Oder die Industrie versucht es auf ihre Weise zu verhindern, dann zahl' ich aber auch keine Abgaben und beschwere mich auch nicht über den Root-Kit Kopierschutz.
 

Jens

Ingrid Marie
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crashpixel schrieb:
P.S.: hast Du mal Dein Nutzerbild gesehen? Was glaubst Du eigentlich, woher das Bild kommt? Das hat irgendein Fotograf gemacht und Du nutzt es (unerlaubterweise).

q.e.d.
Quatsch. Das Bild hat ein Fotograph für Apple gemacht, un der wurde dafür entlohnt.
Und Apple, dem das Bild jetzt gehört, benützt es zu Werbezwecken.
Meinst Du, die sind mir böse, daß ich auch für sie werbe?
Ich denke nicht, Tim.
 

crashpixel

Süsser Pfaffenapfel
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Jens schrieb:
Quatsch. Das Bild hat ein Fotograph für Apple gemacht, un der wurde dafür entlohnt.
Und Apple, dem das Bild jetzt gehört, benützt es zu Werbezwecken.
Meinst Du, die sind mir böse, daß ich auch für sie werbe?
Ich denke nicht, Tim.

Klar hat Apple den Fotografen bezahlt (hoffe ich doch). Nur: Apple kann Dir nicht das Recht der Nutzung übertragen, da die Urheberschaft weiterhin beim Fotografen liegt. Apple besitzt ein Nutzungsrecht, aber nicht die Urheberschaft an diesem Bild. Ein kleiner, aber feiner Unterschied.

Trotzdem: dich wird niemand verklagen, das ist schon klar. Nur sind dies eben Dinge, die über derartige Gebühren abgegolten werden, zumindest in Deutschland. Wie es in Amerika diesbzgl. aussieht, weiß ich nicht.

Ich finde es übrigens auch unsinnig, das "Recht auf Privatkopie" auf nicht-kopiergschützte Datenträger zu reduzieren, aber offensichtlich ist das der Lauf der Dinge. Man darf ja auch keine Firmware patchen - was daran illegal sein sollte, habe ich bis heute übrigens noch nicht begriffen.

Ich kann jedenfalls meine Fotos leider nicht mit einem Kopierschutz versehen, weshalb ich die Verwertungsgesellschaften gut finde.
 

Jens

Ingrid Marie
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Hm.

Ich finde es übrigens auch unsinnig, das "Recht auf Privatkopie" auf nicht-kopiergschützte Datenträger zu reduzieren, aber offensichtlich ist das der Lauf der Dinge. Man darf ja auch keine Firmware patchen - was daran illegal sein sollte, habe ich bis heute übrigens noch nicht begriffen.

Ich kann jedenfalls meine Fotos leider nicht mit einem Kopierschutz versehen, weshalb ich die Verwertungsgesellschaften gut finde.
Je nun, crashpixel, ich denke hier treffen wir uns doch irgendwie, oder?
Ich will beim Spagettimonster niemandem seinen Lohn absprechen, bei vielen Deiner Beispiele gehe ich ohne Einwände mit.
Die Abgaben auf Leerkassetten z.B. fand ich O.K.
Vinyl hat keinen Kopierschutz, und Kassetten wurden nunmal zu 95% zum... ja, Klauen verwandt.
Ich denke aber - und da werden wir uns gewiss einig - daß
a) man es für den Anwender begreifbar halten sollte, wenn man ihm schon keine Wahl lässt und
b) man alles übertreiben kann, auch eigentlich sinnvolle und gutgemeinte Regeln.

D'accord?
 

LiviaCH

Riesenboiken
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.. irgendwie find ich das ungerecht... jetzt soll schon wieder der Endverbraucher noch mehr bezahlen.. die MWST soll auch noch steigen und das einzige, was seit Jahren mehr oder weniger stagniert ist das Gehalt... o_O

... oder geht's Euch anders?
 

JaToAc

Niederhelfenschwiler Beeriapfel
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Alle Kopierschutz-Funktionen sollten verboten werden und alle Patente dieser Welt freigegeben werden

schon mal was von - human knowledge belongs to the world- gehört? ;)

Du zahlst Krankenkasse - völlig egal, ob Du krank wirst oder nicht. Möchtest Du auch hier vorher gefragt werden? Dann hätten wir amerikanische Verhältnisse im Sozialsystem und das scheint ja hier in Deutschland niemand ernsthaft zu wollen.

egal welche kasse, frag mich und ich verzichte freiwillig. mache komplett private vorsorge (oder auch nicht) und gut issss...

das problem ist doch das die initiativen doch ins leere laufen... ich zahle in zukunft abgaben fürs vervielfältigen, das betrachtet die mehrheit dann doch als freibrief. schließlich zahle ich für etwas das ich vielleicht vorher garnicht in anspruch genommen habe. und wenn ich für etwas zahle will ich auch dafür etwas haben... hier werden bedürfnisse geweckt ;) auch nicht schlecht :innocent:
 

Steckepferd

Normande
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Also ich finde crashpixels Argumente interessant und richtig. Auch besonders was Du zur Unabhängigkeit der öffentlich-rechtlichen gesagt hast. Das zeigt uns auch mal die andere Seite und dass davon eigentlich die Kreativen profitieren. Und Kreativität, auch mal etwas freier von wirtschaftlichen Interessen, mögen wir doch alle!?

Also das so eine Abgabe ganz allgemein durchaus auch ihren Grund und Sinn hat, sehen wir glaube ich alle ein. Acht Euro als Abgabe bei einem Brenner zu bezahlen ist auch noch ok, denke ich. Denn lass uns doch mal ehrlich sein: wer hat noch nie eine CD von euch kopiert, und damit meine ich nicht die Kopie einer eigenen CD. Allerdings habe ich mit den großen Plattenlabels und Stars ABSOLUT kein MItleid. Die saugen sich ihre Kohle schon. Es geht eher um die kleinen. Wenn die davon profitieren finde ich es ok.

Bei den Multifunktionsgeräten sieht es wieder anders aus. Da sind die 76 Euro einfach astronomisch. Denn da ist es schon seltener, wie ich glaube, dass Urheberrechte regelmäßig verletzt werden. Wer von euch hat denn schon einmal einen Text eingescannt und ihn dann z.B. gewerblich genutzt, für den er keine Rechte hatte? Und bei Studenten z.B. die Buchseiten aus der Biblithek einscannen um sie in ihre Arbeiten einzubinden, ist dies denke ich keine Urheberrechtsverletzung, denn sie "arbeiten ja für" die Hochschule. Ich weiß nicht wie das rechtlich genau aussieht. Alles was mein Kumpel z.B. für sein (Kommunikations)Designstudium erstellt, gehört rechtlich der Hochschule.

Die Abgabe sollte auf jeden Fall niedriger ausfallen. Sollen sie die doch meinetwegen auf diese scheiß klingeltöne draufschlagen.
 

Steckepferd

Normande
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crashpixel schrieb:
Klar hat Apple den Fotografen bezahlt (hoffe ich doch). Nur: Apple kann Dir nicht das Recht der Nutzung übertragen, da die Urheberschaft weiterhin beim Fotografen liegt. Apple besitzt ein Nutzungsrecht, aber nicht die Urheberschaft an diesem Bild. Ein kleiner, aber feiner Unterschied.


Da hast dem Jens aber einen "Hieb" verpasst. Nicht böse gemeint natürlich ;) Den meisten ist nämlich glaube ich nämlich garnicht klar, wie oft diverse Rechte (besonders bei Fotos) verletzt werden.

Mir auch nicht, das habe ich aber dann hier bei meiner Arbeit in einer Onlineredaktion schnell zu spüren bekommen. Also Jens, strenggenommen brauchst Du schon ein Nutzungsrecht, denn Du stellst das Foto des Powermacs öffentlich aus. Allerdings kann man Bilder auch freigeben und das hat Apple hier denke ich getan.

Wenn Du es allerdings gewerblich nutzen würdest, scheißegal wie, dafür ist es natürlich nicht freigegeben, denn dafür musst Apple schon bezahlen. Schon mal gemerkt, dass in den ganzen TV Werbungen das Apple Logo auf z.B. PowerBooks verdeckt oder kaschiert ist? Denen war das Nutzungsrecht halt zu teuer.

Oder sieht die Lage anders aus? Wer kann uns da Auskunft geben?
 

crashpixel

Süsser Pfaffenapfel
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Steckepferd schrieb:
Da hast dem Jens aber einen "Hieb" verpasst. Nicht böse gemeint natürlich ;) Den meisten ist nämlich glaube ich nämlich garnicht klar, wie oft diverse Rechte (besonders bei Fotos) verletzt werden.

Ich möchte niemandem einen Hieb verpassen, sondern einfach nur etwas sensibilisieren. Die von Dir vorgebrachten Beispiele von Studenten, die sich Seiten aus Büchern in Bibliotheken kopieren, ist ein weiteres Beispiel für (versteckte) Nutzungsgebühren: hierfür gibt's auf Fotokopierer (wie beim Drucker z.B. auch) und Toner Abgaben, die sog. Bibliothekstantiemen. Es sind Bruchteile von Cents, aber als Summe für ganz Deutschland auf's Jahr gerechnet kommt das einiges zusammen. Deshalb können Text- und Bildautoren bei der Verwertungsgesellschaft Buchmeldezettel abgeben - dies gilt nur für ISBN-Bücher, versteht sich.

Es gibt so viele Varianten, bei denen derartige Geräte für eine Vervielfältigung des nicht-eigenen Materials genutzt werden. Ich finde es nur im Gegenzug immer sehr blöd, wenn dann eine Schlagzeile "Höhere Abgaben für Kombi-Geräte - 76 Euro!" kommt, denn dies ist erstens nicht objektiv recherchiert (in diesem Fall kommt die Pressemeldung ja von den Druckerherstellern, die teilweise mehrere Tausend Euro pro Liter Tinte verlangen - rechnet es mal um - und der Menschheit mit versteckten Codes im Druck, DRM-ähnlicher Druckertinte und völlig überteuerten Papiermaterialien eigentlich nur Gutes tun) und zweitens hat das sehr wenig mit der Wahrheit zu tun. Auf Scannern, Faxgeräten und Druckern gibt es schon längst Urheberrechtsabgaben und es gibt noch immer Drucker für 39 Euro. Die Frage ist eben, wie nun diese Kombi-Geräte mit einbezogen werden, denn nichts wäre unfairer, als diese aus dieser Abgabe herauszuhalten - warum sollte jemand, der einen einfachen Drucker kauft, diese Abgabe zahlen, ein Käufer eines Kombi-Gerätes jedoch nicht? Gleiches gilt natürlich für Scanner und Fax.

Klar, 76 Euro sind sehr hoch - aber erstens bezweifel ich, daß diese Summe korrekt ist und zweitens nennt man das Säbelrasseln. Machen Gewerkschaften vor Tarifverhandlungen ja auch (9% mehr!!).
 

crashpixel

Süsser Pfaffenapfel
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MILE schrieb:
Da schon so viel Senf hier zu dem Thema abgdrückt worden ist, hier nur eine aktuelle Info, die den Anspruch der VG Wort vielleicht etwas relativiert:

http://www.macwelt.de/news/hardware/335903/index.html

.:: MILE ::.

Naja, komischerweise wird die Studio *nicht* öffentlich gemacht. Vergleiche auch die Infos bei heise:

"Einen eindeutigen Beleg für die von Epson verbreitete These liefert die Studie, die heise online vorliegt, indessen nicht. Die GfK hat dafür zwei Wochen im Herbst vergangenen Jahres etwa 1000 Nutzer von Druckern an ihrem Arbeits- oder Ausbildungsplatz sowie in Privathaushalten zur Art der von ihnen gedruckten Dokumente befragt. Insgesamt erfasst wurden 134.731 am Arbeitsplatz gedruckte Dokumente und 13.813 Ausdrucke daheim. Bei immerhin 39,6 Prozent der Ausdrucke im Betrieb und 35,8 Prozent der privat gedruckten Seiten war der Inhalt ganz oder teilweise nicht selbst erstellt, stammte also mindestens zum Teil aus fremder Feder. Inwieweit diese Ausdrucke nun in schutzwürdige Rechte Dritter eingreifen und mithin eine Vergütungspflicht begründen, ist nicht ohne weiteres zu sagen und zwischen den Prozessparteien heftig umstritten. Letztlich werden die Gerichte darüber zu befinden haben."

http://www.heise.de/newsticker/meldung/68484

Wenn die Quote von 35 bzw. 39 Prozent stimmt, wird ja wohl niemand den Sinn einer derartigen Abgabe bezweifeln, oder?
 

MILE

Lambertine
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Das ist alles ein wenig widersprüchlich, da stimme ich zu...denn immerhin heißt es im Artikel der Macwelt ja:

"Das Ergebnis dürfte der VG Wort nicht gefallen. Denn nach dieser Studie würden weniger als fünf Prozent der ausgedruckten Seiten in schutzwürdige Urheberrechte Dritter eingreifen. Nur eine vergleichsweise geringe Anzahl aller gedruckten Seiten ist somit überhaupt urheberrechtlicht relevant."

Aber selbst bei der von dir zitierten Quote von 35% halte zumindest ich persönlich eine "Zwangsbesteureung" der restlichen 65% für unangemessen und unangebracht...

.:: MILE ::.
 

crashpixel

Süsser Pfaffenapfel
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MILE schrieb:
Aber selbst bei der von dir zitierten Quote von 35% halte zumindest ich persönlich eine "Zwangsbesteureung" der restlichen 65% für unangemessen und unangebracht...

.:: MILE ::.


Na gut, dann wird sich die VG Wort mit den Druckerherstellern auf 35% von 76Euro, also auf 26,60 Euro einigen. Wäre doch super, die Textautoren würden sich sehr freuen, denke ich.

Und bitte doch mal ehrlich sein: wer hat noch nie fremde Texte ausgedruckt - und sei es "nur" aus dem Internet? Und es dürfte noch deftiger werden, wenn tatsächlich ganze Bücher über google online zur Verfügung gestellt werden sollten.

Na, wie auch immer. Egal, wie wir hier diskutieren, ändern werden wir damit nichts. Drucker zählen nunmal zu den Vervielfältigungsgeräten und eine entsprechende Abgabe halte ich für gerechtfertigt - immerhin wird damit die ständige Kriminalisierung von Drucker-Käufern verhindert.

Software, DVDs und AudioCDs lassen sich mit einem Kopierschutz versehen, Texte, Bilder und Grafiken nunmal nicht. Lt. aktuell geltenden Recht dürfen diese Werke demnach für private Zwecke vervielfältigt werden und die Abgabe wäre demnach eine Entschädigung für die Autoren. Ist doch für beide Seiten einfach, fair und transparent.
 

swen

Jonagold
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pauschale Urheberrechtabgaben verstossen die nicht sogar gegen unser Grundgesetz?

Ich meine die Jungns oder Maedels unterstellen mir doch das ich etwas tuhe was rechtlich nicht zulaessig ist?

Soweit ich weiss bin ich solange unschuldig bis meine Schuld bewiesen ist.
Weshalb man uns anders als in Amiland auch nicht auf grund von Indizienbeweisen zum tode verurteilen kann?

hehe aber dafuer steht bei uns bald auf Uhrheberrechts verletzungen die Todesstrafe was ja in gewisserweise einem Gnadentot gleichkommt weil man sonst ja eh nur den rest seines Lebens fuer gerichtskosten und abmahngebueren schuften muss.
:innocent:
 

rainless

Fießers Erstling
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Ich persönlich frage mich inwievern eine solche Besteuerung mit Blick auf unsere demokratische Grundidee zu rechtfertigen ist.

Mir ist bewusst, dass dies kein akutes Szenario ist. Sollten und sind wir als Deutsche mit unserer Vergangenheit nicht gerade ein wenig bewusster ob der Wichtigkeit des Schutzes vor unser eigener Regierung, also so manches anderes westliches Land? Ich persönlich bin nach wie vor der Meinung, dass die größte potenzielle Gefahr für eine Gesellschaft in ihrer Regierung liegt. Die demokratische Idee ist deshalb so strukturiert, als dass sie die Gesellschaft als Ursprung aller Macht konstruiert und bestimmte Regulierungen installiert, welche verhindern sollen, dass die Regierung in die Lage gerät diese Ideen auszuhebeln.

Deswegen heißt es in unserem Grundgesetz Artikel 1 (oder hier in den Staaten ähnlich im ersten Zusatz zur Verfassung):
(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.

und in Artikel 5 dann:

(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

Es ist mir klar, dass diese Regelung zu einem gewissen Maße durch Artikel 5, Absatz 2 revidiert wird, indem es heißt "Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre. Das, die Frage wo die Grenzlinie zwischen demokratischem Grundrecht und staatlicher Ordnungsfunktion zu ziehen ist, ist also der Punkt wo es zu diskutieren gilt.

Meiner Meinung nach ist eine solche Besteuerung von jedwegem Massenverbreitungsmittel ein substanziller Eingriff in dieses Grundrecht. Wir alle haben im Geschichtsunterricht brav gelernt, dass die Möglichkeit des kostengünstigen Druckes enorme Wichtigkeit für die Verbreitung von Ideen und die Möglichkeit der freien Meinungsbildung hatte. Und wie wir Menschen es so gerne tuen nehmen wir Menschen diese, und viele andere, Möglichkeit heute also allzu selbstverständlich hin. Deswegen müssen wir es uns immer wieder ins Bewusstsein rufen, dass der Weg der Demokratie zumeist der Schwierigere ist und dass es unsere größte Aufmerksamkeit bedarf um diese Idee aufrechtzuerhalten.

Gerade hier in den Vereinigten Staaten die ja eh und je Träger des demokratischen Grundkonzeptes waren und auch heute die Position des "Missionares der Demokratie" für sich beanspruchen hat die Regierung, in meiner Meinung, zu viele Möglichkeiten und Rechte, die sie von der Gesellschaft als Ursprung aller Macht abkoppeln und die mir Kopfschmerzen bereiten. Beispiele sind da der Patriot Act, das Electoral College oder die Todesstrafe.

Aber nun zurück zum Thema im speziellen.

Wenn unser Staat Druckmittel besteuert, dann besteuert er gleichzeitig unser Recht auf freie Meinungsäußerung. Erlauben wir eine solche Steuer, geben wir unserem Staat gleichzeitig ein Mittel in die Hand uns unserer Grundrechte zu entziehen. Es erscheint uns nicht als wahrscheinlich, dass dies passiert. Aber gesunder Menschenverstand und Historie zeigt, dass wir uns niemals auf den guten Willen unserer Regierung verlassen können. Und deswegen kann und darf genau eine solche Besteuerung weder in unserem Sinne noch im Sinne unseres rechtsgültigen Grundgesetzes bestand haben, denn sie erlaubt es der Regierung uns potenziell der Möglichkeit zu entziehen unsere Meinung frei zu verbreiten und macht uns zum potenziellen Opfer staatlicher Propaganda und Gleichschaltung.

Viele Grüße,
Hannes
 

Nathea

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crashpixel schrieb:
die Textautoren würden sich sehr freuen, denke ich
Das ist ein weiterer Punkt, an dem für mich persönlich bei der ganzen Diskussion der "Hase im Pfeffer" liegt. Wer bei der GEZ bringt in Erfahrung, wer Urheber eines ausgedruckten/vervielfältigten Dokumentes ist? Wer macht ihn ausfindig, kümmert sich um seine Konto-Nummer und überweist die eingenommenen Gebühren dorthin?

Der Anteil z.B. privater, interessanter, druckwürdiger Internet-Seiten ist doch wohl immens groß, der Informations-Wert teilweise tatsächlich Gebühren-würdig. Aber nicht ein Einziger der Privaten wird jemals auch nur einen einzigen Cent von der GEZ sehen, weil das Gebühren-System gar nicht darauf ausgelegt ist. Oder sollte - als eine Art "Protestbewegung" - mal jeder, der eine Homepage besitzt (die ja potentiell ausgedruckt werden könnte), sich als Autor dort registrieren lassen?

War nur mal so ein Gedanke ...
Lieben Gruß,
Nathea
 

Steckepferd

Normande
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rainless schrieb:
Ich persönlich frage mich inwievern eine solche Besteuerung mit Blick auf unsere demokratische Grundidee zu rechtfertigen ist.

"blabla fernab vom Thema" (Anmerkung von Steckepferd)

Aber nun zurück zum Thema im speziellen.

Wenn unser Staat Druckmittel besteuert, dann besteuert er gleichzeitig unser Recht auf freie Meinungsäußerung. Erlauben wir eine solche Steuer, geben wir unserem Staat gleichzeitig ein Mittel in die Hand uns unserer Grundrechte zu entziehen. Es erscheint uns nicht als wahrscheinlich, dass dies passiert. Aber gesunder Menschenverstand und Historie zeigt, dass wir uns niemals auf den guten Willen unserer Regierung verlassen können. Und deswegen kann und darf genau eine solche Besteuerung weder in unserem Sinne noch im Sinne unseres rechtsgültigen Grundgesetzes bestand haben, denn sie erlaubt es der Regierung uns potenziell der Möglichkeit zu entziehen unsere Meinung frei zu verbreiten und macht uns zum potenziellen Opfer staatlicher Propaganda und Gleichschaltung.

Viele Grüße,
Hannes



Was für ein Gefasel! Du hörst Dich wohl gerne selber reden.

1. Wenn Du schon so pseudojuristisch herkommst, dann zitiere Grundgesetznormen nie isoliert.

Das Eigentum wird vom Grundgesetz nämlich auch geschützt und damit ist natürlich auch das geistige Eigentum gemeint. Also genau das, was die VG Wort zu schützen sucht, nämlich das geschriebene Wort.

Was arbeitest Du denn? Wahrscheinlich irgendetwas, wobei Du Dir nie Gedanken machen musst, dass die Früchte Deiner Arbeit leicht kopiert und vervielfältigt werden.


2. Von was für einer demokratischen Idee laberst Du da so großspurig rum. Wahrscheinlich von Deiner demokratischen Idee. Hallo! Demokratie hat ganz viele Gesichter, und nur weil Abgaben auf irgendetwas gelegt werden, ist das noch lange nicht undemokratisch. Wenn man einmal zweimal über Demokratie nachdenkt und nicht nur so oberflächlich, dann wird Dir bald klar, dass Demokratie nicht so einfach ist, wie Du es Dir zurecht biegst.

Demokratie heißt nicht "HErrschaft der MEhrheit". Ganz im Gegenteil. Demokratie ist die Staatsform, bei denen die meisten Leute nicht wirklich zufrieden sind. Dafür können sie aber im Großen und Ganzen damit leben, denn Demokratie ist halt immer auch Kompromiss. Früher war eine klitzekleine Minderheit sehr zufrieden und der Rest wurde unterdrückt.

Somit kann Demokratie es sogar NÖTIG machen, Abgaben auf etwas zu legen. Mit Steuern z.B., damit die sozial schwächeren genauso von der sozialen Sicherheit profitieren. Aber z.B. auch mit Abgaben, um die Minderheit der Autoren und Künstler zu schützen, die geistiges Eigentum produzieren, welches nunmal leichter "geklaut" werden kann.

3. Komm uns nicht mit diesem scheiß Amerika. Diese ganzen Deutschlandnörgler, die alles was in Amerika ist als toll hinstellen und propagieren, in Deutschland müsse es auch so werden, haben wir echt genug.

Wenigstens siehst Du auch das negative (Todesstrafe etc.)

und 4. Erklär mir doch bitte Mal, wie durch eine solche Abgabe unser Recht auf freie Meinungsäußerung und deren Verbreitung eingeschränkt ist? Ich kenne da einen Staatsrech/Grundrechte Professor, den würde das sicher interessieren, wie Du da den Bogen ziehst. Du wirst doch nicht gezwungen, einen Drucker zu kaufen und somit eine Abgabe zu zahlen.
 

JaToAc

Niederhelfenschwiler Beeriapfel
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3. Komm uns nicht mit diesem scheiß Amerika. Diese ganzen Deutschlandnörgler, die alles was in Amerika ist als toll hinstellen und propagieren, in Deutschland müsse es auch so werden, haben wir echt genug.

dafür gibts von mir eine links und rechts... deine meinung in allen ehren. da kann ich auch gleich scheiß deutschland schreiben.
 

Steckepferd

Normande
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Hä, wieso kann man dann auch gleich "scheiß Deutschland" schreiben?

Und außerdem, ich stehe zu diesem Wort "scheiß" für Amerika. Das Wort zeigt gut, dass das eine sehr subjektiv und emotional geprägte Meinung ist. Ich denke so darüber, was natürlich stark polarisierend ist und nicht auf alles in Amerika bezogen ist. Aber den Großteil meines Eindruckes und Meinung von diesem Land gibt dieses Wort gut wieder.
 

rainless

Fießers Erstling
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Ich behaupte nicht, dass unser Grundgesetz klar behauptet, eine solche Abgabe wäre Verfassungswiedrig. Ich behaupte einzig und allein, dass ICH PERSÖNLICH der Meinung bin, dass diese Abgabe im speziellien (und zwar nicht für Brenner, CD Roms oder ähnliches, sondern einzig und allein Druckmittel). Und in meiner PERSÖNLICHEN MEINUNGSÄUSSERUNG kann ich mich auf das Grundgesetz soviel und in der Form meiner Wahl berufen wie ich will.

Weiterhin habe ich ja gerade starke Probleme mit vielen Ansätzen in der amerikanischen Politik. Meiner Meinung nach hat die Regierung hier zu viel unkontrollierte Macht. Und weil ich diesen Ansatz auch in dieser Idee hier sehe,

Zu Punkt 4. . Ich spreche zweimal ausdrücklich von der potenziellen Möglichkeit. Es besteht für mich kein Problem eine Abgabe in Höhe von was weiß ich für Drucker zu bezahlen. Es hindert mich auch nicht daran mich frei zu äußern. Jenes besteht in der Tatsache, dass der Staat prinzipiell der Möglichkeit näher kommt Drucker seperiert von anderen Dingen durch eine überzogene Steuer der Öffentlichkeit unzugänglich zu machen.

Nachwievor bin ich der Meinung, dass man solche Gesichtspunkte auch berücksichtigen sollte. Das es haufenweise andere Faktoren gibt ist mir klar, weil dieser hier aber noch nicht erwähnt habe, wollte ich damit ein Argument zur Diskussion beitragen.

Ich schätze Deine Meinung ebenso wie jede andere hier. Und gleichfalls respektiere ich Deinen Wiederspruch. Trotzdem finde ich es relativ unangebracht, dass Du, anstatt mir diese sachlich zu vermitteln, den Weg der persönlichen Anfeindung wählst.

Viele Grüße,
Hannes