iMac M1: Kunden bemängeln lautes Fiepen

Jan Gruber

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Jan Gruber
Im April vorgestellt, nach wie vor ist die Liefersituation angespannt - der neue iMac mit M1 Prozessor. In den letzten Tage und Wochen mehren sich Kundenmeinungen, die ein lautes, störendes, Fiepen reklamieren.

So bemängeln viele Kunden ein lautes Pfeifen oder Fiepen zu hören, das vor allem aufgrund seiner hohen Frequenz durchaus störend sein soll. Die Berichte gehen was das Auftreten betrifft auseinander - Hohe Last auf der CPU, GPU oder bei niedriger Bildschirmhelligkeit. In den Supportforen von Apple gibt es viele unterschiedliche Darstellungen zu dem Thema
Coil Whine ist nichts Neues ...


Das Phänomen ist dabei grundsätzlich nicht neu - es nennt sich Coil Whine und tritt bei Spulen, auf die unter Strom stehen. Auch wenn die Kundenbasis deutlich kleiner ist: Manche unserer Leser kennen das vielleicht von dem "Champagnerkühler" Mac Pro. Meine D700 Grafikkarte macht mich von Zeit zu Zeit diesbezüglich fast wahnsinnig! Langjährige Apple Fans kennen das Problem vielleicht auf vom 2003er PowerMac G5, viele Berichte in Richtung des Fiepen gab es auch beim 2006 vorgestellten Mac Pro mit Intel-Prozessor
Fiepen - ab zum Apple Support?


Laut einigen Meldungen im Apple Forum hilft der Apple Support hier aus - und stellt ein Ersatzgerät zur Verfügung. Dort kann das Problem natürlich wieder auftauchen, wobei offenbar nicht alle Geräte betroffen sind.

Via Apple Discussions und Leserzuschriften

Den Artikel im Magazin lesen.
 

forenwalter

Echter Boikenapfel
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Das gab es früher mehrmals bei getakteten Netzgeräte und man hatte dann die Spulen mit Leim verklebt.
 
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Jan Gruber

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Das gab es früher mehrmals bei getakteten Netzgeräte und man hatte dann die Spulen mit Leim verklebt.

Gibts auch heute noch ,... Was ich im "Podcaststudio" für Netzteile austauschen musste ,... Wahnsinn.
Ich hörs zwar so nicht, aber Mikrofone sind ja etwas sensibler was das Aufzeichnen betrifft. Dann durch die entsprechenden EQs gejagt und man hats so richtig schön störend auf der Aufnahme. Nicht nur fiepen sondern teilweise auch so ein richtig blödes "Brummen"
 

Mitglied 87291

Gast
Mein Macbook Pro 15" Retina von 2012 hatte das Problem ebenfalls. Hier war allerdings nur die Tastaturbeleuchtung betroffen.

Wenn diese nicht auf 100% oder aus war, gabs spulenfiepen.
Naja, andere Hersteller haben das Problem auch und auch Apple ist davor anscheinend nicht sicher.
 

GunBound

Rote Sternrenette
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man hatte dann die Spulen mit Leim verklebt.
(die untenstehende Antwort dürfte Dir bekannt sein; sie steht hier als zusätzliche Erklärung für das Forum)

Das ist eine der gängigsten Methoden, diese Störgeräusche in den Griff zu bekommen und wird i.d.R. ab Fabrik so praktiziert. So gut wie jedes Computernetzteil hat mit Heisskleber verschmierte Spulen, Trafos und auch Elkos (zur Stabilität).

Der Grund, warum die Störtöne bei Schaltnetzteilen (SNT) so hochfrequent sind, ist… präzise, weil die Ansteuerfrequenz der Spulen so hoch ist. Transformatoren verrichten ihren Dienst nur mit Wechselstrom und je höher die Frequenz, desto effizienter arbeiten sie. Deshalb sind Netzteile im Vergleich zu früher so viel kleiner geworden – man hat die Frequenz von den gängigen 100 Hertz (entsteht durch Gleichrichtung beider Halbwellen der 50 Hz-Spannung aus der Steckdose) schlichtweg auf mehrere kHz erhöht und konnte die Trafos somit kleiner machen. Typische Schaltnetzteile arbeiten mit ca. 16 kHz, manche gehen bis 200. Vielfach sind die Störgeräusche dabei Harmonische in Bezug auf die Schaltfrequenz und sind somit leider hörbar. Heisskleber verbindet die Windungen in Trafos und Spulen und dämpft somit die physische Schwingungsmöglichkeit.

Damit ist auch klar, woher der Brummton bei gewissen (älteren) Geräten stammt: selbes Prinzip (Spulen schwingen), allerdings bei 100 Hz. Dämpfen kann man diese auf dieselbe Art und Weise. In "geräuschempfindlichen" Umgebungen, z.B. in der Audiowelt, geht man alternativ auch noch einen Schritt weiter und vergiesst die Transformatoren direkt in Kunstharz. Das sieht dann so aus wie hier links (Bild von einem Technics ST-3600 Tuner von 1972):


Hier zum Vergleich oben links ein nicht vergossener Trafo aus einem Technics SU-7300 Verstärker von 1977:



Genug OT meinerseits. :)
 

Wuchtbrumme

Golden Noble
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(die untenstehende Antwort dürfte Dir bekannt sein; sie steht hier als zusätzliche Erklärung für das Forum)


Genug OT meinerseits.
nein, nein - ich als jemand, der von Elektrik sehr wenig Ahnung hat (witzig, wenn man bedenkt, wie gerne ich an Computern werkel) dankt Dir für diesen Themeneinschub! :)
 

DF0

Wilstedter Apfel
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Das gab es früher mehrmals bei getakteten Netzgeräte und man hatte dann die Spulen mit Leim verklebt.

Oh ja, ich erinnere mich an die ganzen Commodorenetzteile. Gerne lieferten die irgendwann zu viel Spannung und man konnte nix reparieren, weil alles in Harz gegossen war. Bin froh, dass ich jemanden im Bekanntenkreis hatte, der bei Friwo gearbeitet hat. Nach seinem Handauflegen war das Amiganetzteil heile, ein Achtel des ursprünglichen Gewichtes, versorgte das Ding solide mit ausreichend Strom und wurde dabei nicht ansatzweise so warm. Gefiept hat da später nur der Monitor bei 15khz 😵‍💫
 

StillMacUser

Doppelter Prinzenapfel
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.... Das sieht dann so aus wie hier links (Bild von einem Technics ST-3600 Tuner von 1972):


Hier zum Vergleich oben links ein nicht vergossener Trafo aus einem Technics SU-7300 Verstärker von 1977:


Genug OT meinerseits. :)

Hach - das ist noch schöne solide Technik, bei der man noch was reparieren kann. (Beinahe) Handgeklöppelt und Mundgeblasen. Leider auch alles sehr stromhungrig.
 

GunBound

Rote Sternrenette
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Leider auch alles sehr stromhungrig.
Der Tuner in Relation zu modernen Elementen auf jeden Fall, wobei das lediglich ein paar Watt ausmacht.
Beim Verstärker ist's eine andere Geschichte. Verglichen mit heutigen Heim-Audio-Geräten steht der Bursche nicht schlecht da, obwohl von 1977. Wenn es jedoch um Class D-Verstärker geht… sehen 95% der Geräte alt aus, auch brandneue. Ich könnte jetzt einen riesigen Roman über Verstärkertopologien schreiben, aber das wäre dann definitiv OT.
 
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