Hallo werte Community,
ich habe mir, nach längerem Überlegen, inzwischen eine "OCZ Vertex 256 GB"
SSD für mein MacBook Pro gegönnt.
Kostenpunkt: ca. 630,- EUR (inkl. Versand) bei K&M Elektronik.
War dort auf Lager, so dass die SSD nach 2 Tagen geliefert wurde.
Nach Einbau, OS X-Installation und nunmehr drei Tagen Betrieb ist es durchaus schon möglich, einen ersten Statusbericht abzugeben,
vielleicht hilft's ja dem einen oder anderen bei der Entscheidung oder auch Problemlösung.
Wichtig, Empfehlung:
Bevor ich diesen Schritt getan habe, hatte ich mich ausführlich im
OCZ-Forum über
mögliche Probleme, Tipps und Hinweise bgzl. Einsatz dieser SSD speziell in einem Mac bzw. unter Mac OS X informiert.
Für die Kombination "Gen 2 SSD devices" + Linux/OSX gibt es sogar ein extra Unterforum.
"Gen 2" steht für "Generation 2" und umfasst die Vertex, Vertex EX u. Summit -Modelle.
Das OCZ-Forum ist sehr empfehlenswert, da sehr rührig u. informativ. Es lesen (u. posten) auch OCZ-Mitarbeiter mit, was natürlich auch der Qualität zugute kommt.
Es gibt durchaus einige (sogar relativ viele) Berichte über Probleme (Freezes, Performance-Einbrüche, Inkompatibilitäten etc.) zur Vertex in Verbindung mit den verschiedensten MAC-Notebooks (alte, neue, Unibody, nicht-Unibody) und Software-Ständen (Mac OS Version, EFI Version, SDD Firmware Version etc.).
Das kann schon abschrecken bzw. verunsichern, gerade wenn man vor so einer Investition steht.
Was mich dann aber doch wieder beruhigt bzw. gar letztlich zum Kauf der SSD gebracht hat sind die neueren Forums-Beiträge, die berichteten,
dass die Kombination aus
meinem MB Pro-Modell (Details s.u.) und der Vertex SSD (mit aktueller FW natürlich) praktisch keine Probleme aufweist.
Bei den aktuellen MB Pro's (Juni bzw. Mid 2009 -Modelle) gabe es zunächst Probleme, diese scheinen aber mit dem aktuellen EFI-Update V1.7 (S-ATA 3 GBit/s Update) behoben worden zu sein, jedenfalls lt. Forums-Berichten.
Mein MB Pro brauchte dieses Update nicht bzw. war davon nicht betroffen.
Ich kann hier natürlich nicht zusichern, dass die Kombi "Vertex + [euer Mac-Notebook od. Desktop-Mac]" auch bei euch funzt, das dürfte klar sein!
Ihr solltet euch auf jeden Fall vorher im besagten OCZ-Forum informieren (bzw. eine entspr. Anfrage posten), ob genau eure Kombi geht.
Kurz die wichtigsten Daten meines MB Pro:
Modell: 5.2 (early 2009), 17 Zoll, Unibody
CPU: Intel C2D 2.66 GHz
RAM: 4 GB (2x2)
HDD alt: WD Scorpio Black 320 GB, 7.200 rpm
HDD bzw. SSD neu: OCZ Vertex 250 GB
Aktuell für die Vertex-Serie ist die FW-Version "1.30".
Da meine Vertex diese Version bereits ab Werk installiert hatte,
brauchte ich kein FW-Flash durchzuführen.
Der Einbau der Vertex ging problemlos vonstatten, da die Vorgehensweise identisch zum Einbau einer herkömmlichen Festplatte ist.
Auch die Partitionierung und anschliessende Installation von Mac OS X (10.5.6 in meinem Fall) ging völlig problemlos vonstatten.
Die hohe Performance der Vertex kam während der Installation noch gar nicht richtig zum Tragen, da der limitierende Faktor hier das DVD-Laufwerk war.
Es konnte die Daten gar nicht so schnell liefern, wie die SSD sie wegschreibt.
Dann, nach dem ersten Neustart von der SSD der erste sehr positive Eindruck der Vertex:
- Man hört (logischerweise) absolut nichts, da eine SSD ja keinerlei bewegliche Teile bzw. Mechanik hat.
Man muss sich (stets Festplatten gewohnt) erst daran gewöhnen, aber dann ist es einfach nur sehr angenehm.
- Die Performance beim Lesen und Schreiben (Datenübertragungsrate) ist unglaublich!
Die Festplatte, die ich vorher eingebaut hatte, war mit ihren 7.200 rpm ja schon recht schnell, aber die Vertex übertrifft das nochmal um ein Vielfaches!
Habe noch keine Benchmarks o.ä. laufen lassen, aber man spürt es von Anfang an deutlich.
Die Zeit zum Booten und auch Herunterfahren ist deutlich verkürzt, Programme starten faktisch "auf Mausklick", mit nur noch einer sehr geringen Verzögerung.
- Die Zugriffszeit ist praktisch nicht existent bzw. spürbar (im Vgl. zu einer Festplatte). Nur Arbeitsspeicher ist noch schneller.
- Wegen Pkt. 1 (keine Mechanik mehr) ist eine SSD auch absolut Stoss-unempfindlich (hält 1.500 (!) G aus lt. OCZ).
Da würde also viel eher das Notebook-Gehäuse oder andere Teile kaputtgehen, als die SSD.
Gerade für ein Notebook ist das eine wichtige Eigenschaft: Nie wieder Headcrash.
Tipps:
Einige "SSD-spezifische" Settings sollten nach der Installation in Mac OS X vorgenommen werden (aus OCZ-Foren zusammengesucht):
GUI:
- Systemeinstellungen / Energie sparen / "Wenn möglich Ruhezustand der Festplatte(n) aktivieren"
--> Ausschalten (Haken entfernen) für beide Stromquellen (Batterie u. Netzteil)
In einem Terminal-Fenster eingeben (ohne ""):
- "sudo pmset -a sms 0" (Deaktiviert den "SMS" (Sudden Motion Sensor). Wird bei einer SSD nicht benötigt)
- "pmset -g | grep hibernatemode" (Hibernate Mode abfragen. Standard ist "3")
- "sudo pmset -a hibernatemode 0" (Hibernate Mode setzen, hier: "0")
Hierzu gibt es leider unterschiedliche Meinungen in den Foren:
Einige empfehlen den Standard "3" zu belassen, andere empfehlen "0" zu setzen.
Mode "3" ist der sog. "Safe Sleep", d.h. beim Ruhezustand wird der RAM-Inhalt zusätzlich auf die Disk geschrieben (in ein "Hibernate"-File eben),
so dass beim totalen Stromausfall (Akku verbraucht) keine Daten verlorengehen und der Zustand nach wiederaufwachen wiederhergestellt werden kann.
Bei Mode "0" wird der RAM-Inhalt nicht auf die Disk geschrieben, d.h. Akku 0% sind alle nicht vorher gespeicherten Daten, offenen Fenster etc. weg.
Vorteil Mode "3": Höhere Datensicherheit, Nachteil: Längere Aufwachzeit, da vom Hibernate-File gelesen werden muss.
Vorteil Mode "0": Kurze Aufwachzeit, da nur vom RAM gelesen werden muss, Nachteil: Geringere Datensicherheit.
Ich habe mal kurz Mode "0" ausprobiert, dann aber wieder Mode "3" eingestellt, da mir die höhere Datensicherheit wichtiger ist und der dort genannte Nachteil dank der hohen Leseperformance der SSD praktisch nicht mehr relevant ist.
Der "Sleep Mode" (Ruhezustand) via Apfel-Menü oder Herunterklappen des Notebook-Deckels
funktioniert bei mir jedenfalls problemlos, inkl. Wiederaufwachen.
Mac OS habe ich übrigens komplett neu aufgesetzt, d.h. nicht von einem Clone-Abbild, Time Machine-Backup o.ä. wiederhergestellt.
Das ist zwar der aufwendiger, da ja auch alle Programme und Daten neu installiert bzw. zurückgespielt werden müssen,
aber es ist meiner Meinung nach der "sauberere" Weg.
Gleich nach Fertigstellung der OS-Installation habe ich noch das Update von 10.5.6 auf 10.5.7 durchgeführt.
Wie gesagt läuft das MB Pro bei mir mit der Vertex schon drei Tage ohne Probleme,
und das geräuschlos und absolut schnell. Das macht schon richtig Freude.
Die wichtigsten Apps habe ich auch schon wieder installiert, aber noch nicht alle.