Es kommt immer drauf an, was Du von Dir preis gibst.
richtig. man nennt das informationelle selbstbestimmung. und genau die hebelt Google mit seinen programmen und deren (möglicher) verbindung aus, dass es nur so kracht. Chrome ist in dieser hinsicht vermutlich so etwas wie die krone der schöpfung, sozusagen Googles meisterstück. man muss sich fast wundern, dass ein eigener browser so lange auf sich warten liess, bietet er doch alle optionen, die sich ein werbefinanziertes und zugleich selbst werbung verbreitendes unternehmen in seinen schmutzigsten träumen zu wünschen vermag. und weil's so schön ist, lassen sich diese optionen in keiner anderen anwendung so wunderbar als features verkaufen wie in einem browser.
all die tollen sachen, die Google dem nutzer bei jedem klick auf irgendwas, das zu Chrome gehört, ungefragt vorschlägt, kann es nur wissen, weil zuvor etwas preisgegeben wurde. persönliche interessen durch persönliches surf- oder auch nur suchverhalten. diese preisgabe fand allerdings nicht freiwillig und nicht ansatzweise differenziert, also nicht selbstbestimmt statt, sondern sie erfolgte allein durch die nutzung der anwendung, im prinzip bereits durch die installation der software, die "selbstverständlich" und ebenfalls ungefragt (in Windows) nicht im programm-, sondern ganz massgeschneidert im benutzerverzeichnis erfolgt. da wurde wirklich an alles gedacht, inklusive eindeutiger identifikationsnummer, wofür auch immer. über das wofür mag man angesichts des gesamtpaketes aus verbauter technik, eula und eben dieser nummer gar nicht weiter nachdenken. es geht dabei wohlgemerkt nicht um böse vermutungen oder/und unterstellungen. es geht darum, dass der glaube an das gute im menschen auf dieser ebene keinen platz mehr hat. die potentielle gefahr eines solchen gesamtkonstruktes geht von den möglichkeiten aus, die es bietet. Google Chrome bietet in der summe leider zu viele möglichkeiten, um sich ernsthaft an seiner mutmasslichen geschwindigkeit zu erfreuen und gleichzeitig zweifel an datenschutz/privatsphäre als lästige kollateralschäden abzutun. im übrigen bleibt auch bis auf weiteres die frage offen, wie es um die atemberaubende geschwindigkeit, wegen der sich sämtliche medien und betatester seit gestern jubelnd in den armen liegen, bestellt ist, sobald Chrome dann endlich mal alle platten tüchtig durchindiziert hat und längere zeit benutzt wurde, ihm also mal ordentlich die offensichtlich nicht löschbaren cookies und caches um die ohren gehauen werden, bevor der nutzer erfährt, warum er gerade ein e in die adressleiste getippt hat, oder ob's nicht vielleicht doch ein u sein sollte, weil er das schliesslich laut history viel häufiger eintippt.
eine software, die grossteile ihrer vermeintlichen vorzüge nur durch permanenten heimatfunk bereitstellen kann und dabei gleichzeitig einen unkontrollierbaren, geradezu beängstigend umfassenden datenberg anhäuft, kann nicht das sein, worauf diese welt gewartet hat. würden nicht annähernd alle websites in seo, adsense und analytics ersaufen, und wäre Google nicht diese "online-instanz", wäre mir die völlig unreflektierte auseinandersetzung mit diesem programm, wie sie gestern stattfand, komplett schleierhaft.