Na ja, das siehst Du dezent übertrieben.
Ich sprach meine allgemeine Haltung dazu und nicht jemanden persönlich aus der laufenden Diskussion an.
Bei Vorschlägen oder Empfehlungen werde ich mich auch nicht sperren, oder diese nicht ernsthaft betrachten. Nur wenn ein "so macht man das
richtig", oder "du
musst..." dazu kommt, dann fällt bei mir die Ernsthaftigkeit der Expertise gegen Null.
Selbstverständlich bin ich mittlerweile und auch dank der langzeitlichen Gespräche mit dem Sommelier über viele Mythen und Missverständnisse in Belangen des Kaffees aufgeklärt worden und habe daraus auch meine Lehren ziehen können. Wie gesagt, ich wusste ganz lange nicht, warum mir der hochgelobte und allseits genannte italienische Kaffee nicht schmeckt. Da kommt man schon ins Grübeln, wenn Gott und die Welt (in diesem Falle halt die Kaffeeautomaten- und Siebträgermaschinen- Neubesitzer) diese Plörre so hochhalten und alles mögliche unternehmen um mit den eigenen Maschinen diesem Geschmack nachzueifern, und man das Prozedere dann jedes Mal über sich ergehen lassen muss von elektrisch und mit 20 Milliarden Umdrehungen gemahlenen Kaffeebohnen, über das grammgenaue Abwiegen bis hin zum Ausspruch: "So macht man Kaffee", um dann einen Schluck Fürchterliches kredenzt zu bekommen.
Arabica und sehr viel Robusta sind da schon die richtigen Stichworte.
Und um mal Licht an meine dunkle Kaffeeseite zu lassen
. Ich trinke meinen Kaffee lauwarm und in der Regel weiß.
Für die alltägliche Tasse Kaffee (maximal zwei am Tag - morgens und gerne auch mal abends) habe ich eine DeLonghi Primadonna, die mit verschiedenen Arabicabohnen gefüllt wird und einen integrierten Milchaufschäumer besitzt. Cappuchino und auch Espresso (der Bezeichnung nach) lasse ich mir hier mit 3,5%iger Milch verschönern, welche im Aufschäumprozess gleichzeitig erwärmt wird. Das reicht für meine Belange und auch für bisher jeden Gast, welcher selber Siebträgermaschinen oder ähnliches Profi-Equipment zuhause stehen hat.
Die für mich aber explizit als Kaffeedurststiller gebrühte Tasse Kaffee besteht aus einem Löffel besagter Arabicabohnen, allerdings handgemahlen, wobei der Löffel lustigerweise bei dem Mahlgrad auf Döpp genau 10gr. fasst. Für jede weitere Tasse kommt ein halber Löffel oben drauf. Aufgegossen wird mit abgekochtem Wasser aus dem Wasserkocher in eine Glaskanne und weil ich ihn geerbt habe über einen Porzellanfilter. Abgelöscht in der Tasse wird dann mit geschlagener Sahne, keine Kondensmilch, keine H-Milch. Danach hat der Kaffee die für mich ideale Temperatur und jede weitere Tasse wird deutlich kühler, was ich aber auch nicht schlimm finde. Die Arabicabohne lässt sich wunderbar lauwarm bis kalt trinken und hat auch nach entsprechender Standzeit nichts von ihrer Milde und von ihrem Aroma eingebüßt.
Und das mache ich schon immer so und habe es nie anders gemacht. Selbst als ich darüber noch nichts wusste. Deshalb sagte ich, dass ich wohl intuitiv alles (zwar auf meine Bedürfnisse abgestimmt) richtig gemacht habe. Und es war nie irgendwas Besonderes. Das war immer "ne Kanne Kaffee kochen".