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Sicherlich liegt es in der Verantwortung der Eltern, ihren Kindern einen sorgsamen Umgang mit finanziellen Mitteln beizubringen. Das streitet niemand ab. Pay-Later-Angebote deswegen nicht zu erwähnen/bewerben, halte ich aber für falsch. Genauso könnte man auch Kreditkarten (die in ihrem Wesen nichts anderes sind) auch verbannen.Ich denke, man muss die Augen schon sehr intensiv verschließen, wenn man ausblendet, dass wir auch in unserer Gesellschaft ein Überschuldungsproblem haben. Gerade bei jüngeren Menschen.
Daher bin sehr dafür, Kreditangebote und Pay-Later-Angebote nicht zu bewerben und auch nicht gutzuheißen.
Wir haben unserer Tochter jedenfalls nicht beigebracht, Konsum auf Kredit zu machen.
Bei uns hat es sich auch schon oft gezeigt, dass das Verschieben einer Anschaffung dazu führt, dass sie gelegentlich dann doch nicht so wichtig ist. Wie sagte schon Dagobert Duck: Nichtausgeben = sparen.
Ganz nebenbei bringt man sich beim schnellen Konsum um das schöne Gefühl der Vorfreude.
Ja, ein richtiger Umgang mit solchen Mitteln ist wichtig. Nein, sie sind deswegen weder schlecht noch gefährlich aus meiner Sicht.
Meine Mutter, die als Alleinerziehende nicht viel Geld hatte, hat mir auch einen richtigen Umgang mit Geld beigebracht. Und ja, als junger Mensch (während des Studiums) bin ich auch mal in diese Falle getappt. Damals war es der Dispokredit. Habe mich dann aber besonnen, an die Worte meiner Mutter erinnert und bin seit dem schuldenfrei (Kreditkarten-Beträge sehe ich nicht als Schulden an, weil ich sie IMMER ausgleiche! Wohnungskauf waren natürlich auch Schulden, aber das war ja kalkuliert!)
Gerade im Apple-Umfeld kenne ich genügend Leute, die sich jedes Jahr das neueste MacBook Pro, die neueste Apple Watch etc. kaufen. Es sei Ihnen allemal gegönnt. Wer das machen will und kann, bitte. Apple ist wahrlich kein Sozial-Unternehmen. Hier geht es nur um Profit.Auch wenn es reichlich witzlos ist an der Apple Card eine Grundsatzdiskussion zum Thema "pay later" loszutreten...
Wir sind ja immer mehr auf dem Wege in eine Schuldnergesellschaft, denn das Kapitalismusmantra
"Nur ein Schuldner ist ein guter Bürger"
heißt nichts anderes, als:
Dein Daseinszweck ist permanenter Konsum.
Konsumiere also sei!
Und solange du via Schuldzinsen die Maschine am Laufen hältst, erfüllst du deine Pflicht.
Dem ganzen entkommt man ganz gut, wenn man Werte im zwischenmenschlichen und sozialen hat und sich eben nicht schlecht fühlt, wenn man nur das Vorjahresmodell besitzt.
Wer glaubt, Steve Jobs (damals) und Tim Cook (heute) sind Heilige, der irrt gewaltig. Auch wenn sie auf Bühnen immer nur predigen, sie wollen nur Gutes. Ja, mag sein. In erster Linie wollen sie nur eines: Geld. Was völlig ok ist, denn Apple hält ja nicht hinter dem Berg damit.