Okay, ich bin ein Extremfahrer und sicher braucht nicht jeder soviel Qualität und Fahrspaß wie ich.
Auf die Gefahr hin etwas zu wiederholen, ich habe nicht alle Postings in diesem Thread gelesen und um mal mein Ablästern etwas zu dämpfen.
Tipp 1, gebt euer Geld aus, wo es sich lohnt. Ich fahre seit Jahrzehnten Noname-Rahmen (ist wie bei Aldi, oft Marke ohne Label, muss man sich im Einzelfall informieren oder auskennen) mit Markenteilen. Ich bin mal bei Shimano hängen geblieben, Campagnolo geht aber genauso. Inzwischen ist auch SRAM (früher Sachs) im Rennen (wir reden über Rennräder, gell?), Mavic und Co. lass ich jetzt mal weg, im Einzelfall kann das aber Sinn machen. Preiswerte Rahmen (Alu) gibt es im einschlägigen Versandhandel (Radsport Arnold, Koblenz [Canyon], Bornmann, Kassel [Cicli B], HS Bikediscount, Bonn [Radon], …). Die Rahmen haben meist ähnliche technische Daten (Lenkkopfsteifigkeit, Tretlagersteifigkeit und Gewicht) wie namhafte Markenrahmen. Meist kommen sie da nicht ganz ran (insbesondere beim Gewicht), dafür liegt der Preis aber auch nur bei 10 % bis 20 % des Preises der Markenrahmen. Da habt ihr schon mal ordentlich gespart.
Tipp 2, kauft euch Kompletträder. Wenn ihr versucht ein gutes Rad aus Einzelteilen zusammen zu bauen, kommt ihr nie auf den Preis eines Komplettrades. Natürlich müsst Ihr dafür Kompromisse eingehen, oder eben gleich richtig investieren. Teile die kaputt gehen könnt ihr dann nach und nach durch bessere Teile ersetzen. Der Erstausstatter (Shimano oder Campa) sollte dabei natürlich von Anfang an festliegen. Der Rest, Sattelstütze, Lenker, Sattel, Vorbau, … können fast nach Lust, Laune und Geldbeutel gewechselt werden.
Tipp 3: 10 kg Gesamtgewicht ist das Pflichtprogramm, das schafft quasi jeder (Die Bürokraten reden in der StVo noch von 11 kg). 9 kg ist auch schnell erreicht, 8 kg tun dem Portemonnaie weh, 7 kg und weniger kosten richtig. Wer nicht auf's Geld schauen muss kommt auf 6,5 kg runter ohne Einbussen in Sachen Sicherheit hinnehmen zu müssen. Alles darunter (6 kg?!) ist auf jeden Fall Quatsch.
So, das waren erst mal drei Tipps. Was ihr braucht, hängt davon ab, wie viel ihr fahrt und ob ihr bei jedem Wetter fahrt. Genaue Tipps zu geben fällt also nicht ganz einfach. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und gebe drei Grenzen vor. Bis 1.000 km im Jahr reicht Shimano 105, bis 2.000/3.000 km im Jahr Ultegra, darüber würde ich immer zu Dura-Ace greifen. Ist hart für's Portemonnaie, aber Geiz ist halt nicht immer geil. Wenn euch das Radfahren nichts bedeutet, könnt ihr zu den Kilometerangaben noch mal 2.000 Jahreskiometer addieren. Habt ihr richtig Spaß am Radeln (ja, du weist was eine RTF oder ein Brevet sind) dürft ihr auch nach unten runden.
Wenn Geld keine Rolle spielt, geht erst mal trainieren. Sieht echt scheiße aus, wenn jemand auf einem 6.000 Euro-Renner absolut gar nichts auf der Pfanne hat. 1.000 km in 2 Wochen, in 5 Sternen am Lago Maggiore kann jeder. 1.000 km am Wochenende, da hängt der Hammer (noch nicht ganz oben).
So genug Tipps und Bashing für's erste.
KayHH