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Begibt man sich auf die Suche nach einem Fitnesstracker, stößt man(n) schnell an seine Grenzen - so war es zumindest bei mir. Es gibt Tracker, die sich anstecken lassen. Es gibt Tracker, die sich um das Handgelenk schnallen lassen und dabei an eine Schnur erinnern. Und dann wäre da ja noch die Apple Watch - die soll sich laut Jay Blahnik ( paradoxerweiser gerade der Kerl mit der Raucherstimme schlechthin ) natürlich auch wunderbar als Fitnesstracker eignen.
Alle diese Tracker verbindet eines: Sie sehen entweder aus wie Tischtuchklammern, haben einen Preis jenseits von gut und böse oder gehen, wie im Fall der Apple Watch, nach 18 Stunden einfach aus. Das ist für mich nicht der Sinn eines solchen Trackers: Ich will ihn einmal laden, "anziehen" und vergessen. Ich habe die Suche eigentlich schon für beendet erklärt, bis ich auf einen Apple Verschnitt aus China gestoßen bin: Xiaomi. Diese Firma produziert nicht nur Telefone sondern ( glücklicherweise ) auch einen Fitnesstracker: Das Xiaomi Mi Band.
Auf dem Papier liest sich alles besser als gewünscht: Er trägt sich wie eine Uhr, ist leicht, klein, reich an Funktionen und hat eine Laufzeit von 30 (!) Tagen. Das Band kann dabei nicht nur die Schritte zählen, sondern auch den Schlaf tracken ( inklusive Weckfunktion ) und durch Vibrationen eintreffende Anrufe anzeigen. Natürlich ist es dabei auch iOS-kompatibel.
Das Beste kommt dabei zum Schluss: Der Preis für dieses kleine Gadget liegt bei 26 Euro inkl. Prime Versand aus Deutschland. Während die Konkurrenz bei 50 Euro startet und sich auch nicht scheut 200 Euro zu verlangen, gibt es das Mi Band schon für unter 30 Euro. Die Bestellung war daher schnell raus.
Der Lieferumfang
Man könnte die Verpackung auch so beschreiben: Es hätte von Apple kommen können. Das kleine Gerät wird in einer schlichten aber doch sehr stabilen Verpackung geliefert. Das Material soll dabei Holz ähneln, es dürfte sich aber um gewöhnliches Pappe handeln.
Der Lieferumgang gestaltet sich bei der ganzen Sache spartanisch. Neben einer Bedienungsanleitung ( auch Mandarin ) und einem Ladegerät befindet sich in der Schachtel die "Kapsel" und das obligatorische Armband. Das Gerät war ordentlich verpackt und war durch Schaumstoff auf der Oberseite der Box ausreichend geschützt.
Vor dem ersten Start
Bevor ich das Gerät das erste Mal in Betrieb genommen habe, stand natürlich der erste Ladevorgang auf dem Tagesprogramm. Das Laden selbst gestaltet sich ziemlich einfach: Die Kapsel wird in die USB-Vorrichtung geschoben und an einem Netzteil oder USB-Steckdose geladen. Der Ladevorgang dauert mir persönlich mit 2 Stunden etwas zu lange. Das Gerät hat immerhin nur etwas über 40 mAh. Das Ende des Ladevorgangs wird mit 3 durchgehend leuchtenden LEDs auf der Oberseite der Kapsel für beendet erklärt.
Die erste Koppelung mit der Mi Fit App und die App selbst
Ich kann es nur wieder betonen: Die ganze User-Experience mit diesem Gerät erinnert stark an Apple. Das ganze Gerät hat selbst keine Taste. Die Koppelung wird komplett über die Mi Fit App durchgeführt. Und da wären wir schon bei dem nächsten Kritikpunkt: Die Mi Fit App benötigt einen Xiaomi Account. Dieser lässt sich natürlich kostenlos anlegen. Allerdings wäre ein Vorgang ohne Benutzerkonto schöner. Eine Anmeldung ist über einen SMS-Code ( nach Eingabe der Handynummer ) oder über die Einrichtung per E-Mail möglich.
Nach erfolgreicher Erstanmeldung gestaltet sich die Koppelung mit dem Mi Band einfach: Die App erklärt was zu tun ist. Das Aktivieren von Bluetooth genügt und das iPhone sucht das Mi Band.
Die App selbst ist auf Englisch und noch nicht für das iPhone 6/6+ optimiert. Das trübt den Gesamteindruck natürlich etwas. Nichtsdestotrotz macht die App auf mich einen guten Eindruck. Alles reagiert flott auf Eingaben, bei der Synchronisation mit dem Band gab es bisher nie Probleme und ist auch in Sekunden erledigt. Auch eine Übertragung der Daten an die Apple Health-App ist möglich. Die App präsentiert sich im klassischen iOS 7/8 Design und fügt sich ( auch dank des sehr angenehmen Icons ) nahtlos in meine Apps ein. Einige Eindrücke lassen sich aber dennoch besser mit Bildern übermitteln.
Die App strukturiert klar in mehrere Tage und lässt eine detaillierte Anzeigen für bestimmte Stundenbereiche zu (durch Tippen auf die Schritte/Schlafzeit). Zudem informiert die App über neue Rekorde. Erreicht man sein Tagesziel vibriert das Mi Band. Eine Anzeige des Fortschrittes ist dabei auch ohne Smartphone möglich: Durch eine klassische "Auf die Uhr schauen"-Geste aktivieren sich die 3 LEDs. Bei 2000 erreichten Schritten ( von 6000 als Ziel ) leuchtet eine LED.
Über die Einstellungen innerhalb der App lässt sich auch das Vibrieren für eintreffende Telefonate aktivieren. Die App lässt dabei mehrere Stufen zu und lässt das Armband bereits nach 3 Sekunden vibrieren, sollte der Anruf nicht entgegen genommen werden. Das ganze Spektakel lässt sich sekundenweise bis auf 30 Sekunden hochschalten. Das Armband vibriert dabei sehr angenehm solange mit, bis der Anruf angenommen oder weggedrückt wurde - tolles Feature! Das Band lässt gleiches Feature ( zumindest unter iOS ) leider nicht für ankommende Nachrichten zu. Unter Android ist dies hingegen problemlos möglich.
Das spannendste Feature ( und womöglich auch das Hauptfeature ) ist für mich die Weckfunktion. Das Band erkennt dabei zwei Phasen des Schlafes und gliedert sie in eine Leicht- und Tiefschlafphase. Unter Angabe einer bestimmten Weckzeit ( mit aktivierter Early Bird Funktion ) vibriert das Armband gerade in der Phase des Leichtschlafes innerhalb eines 30 Minuten Zeitfensters. Es ist schwer zu beschreiben, wie man tatsächlich aufwacht. Es kommt mir persönlich so vor, als würde selbstständig aufwachen, da ich dann erst die Vibrationen des Bandes spüre. Bis auf wenige Ausnahmen ( wohl aufgrund Schlafmangels ) bin ich jederzeit angenehm aufgewacht und sofort einsatzbereit. Das ist ein Feature, welches ich bei der Apple Watch vermisse - das ist bei dieser aber auch nicht möglich aufgrund der zu kurzen Laufzeit.
Geradezu nebensächlich ist hier für mich der Schrittezähler. Das Band erkennt nicht jeden Schritt bzw. Nicht-Schritte als Schritte. Am Ende stehen schätzungsweise 10 Prozent zu viel auf der Anzeige. Das ist für mich verschmerzbar, gerade unter Berücksichtigung des Kaufpreises.
Das Tragegefühl
Das Mi Band ist angenehm leicht und nach einiger Zeit nicht mehr fühlbar. Das Armband selbst besteht aus einem gummiartigen Material, welches an das Gummiband der Apple Watch Sport erinnert. Die Schließe selbst besteht aus Metall, was ich ( erneut im Hinblick auf den Preis ) erstaunlich finde. Auch die Oberseite der Kapsel besteht aus Aluminium und Kanten, wie man sie vom iPhone der Generation 5 kennt - das Gerät wird für mich zu einem dezenten Augenschmaus. Besser hätte man einen Tracker nicht designen können.
Sonstiges
Über die Akkulaufzeit kann ich bisher noch nichts sagen. Das Mi Band läuft mittlerweile den 3. Tag und wurde in dieser Zeit stark beansprucht - mehrere Synchronisationen am Tag und Anrufe nagen an der Akkulaufzeit. Dennoch sind etwas über 20 Tage problemlos möglich, glaubt man der Akkustandsanzeige bisher. Genaue Zahlen werde ich selbstverständlich nachreichen.
Fazit
Wer billig kauft, kauft zweimal. Normalerweise unterschreibe ich diese Aussage blind. Im Falle des Mi Bandes muss ich aber sagen: Wer hier billig kauft, kauft genau richtig. Die gesamte Erfahrung mit diesem Gerät stimmt durch und durch. Kleinigkeiten wie die nervige Anmeldung und die fehlende iPhone 6 Unterstützung sind zu verschmerzen. Grobe Schnitzer leistet sich das Gerät nicht. Für 26 Euro habe ich die eierlegende Wollmilchsau gefunden. Interessierte sollten sich das Gerät definitiv ansehen.
Alle diese Tracker verbindet eines: Sie sehen entweder aus wie Tischtuchklammern, haben einen Preis jenseits von gut und böse oder gehen, wie im Fall der Apple Watch, nach 18 Stunden einfach aus. Das ist für mich nicht der Sinn eines solchen Trackers: Ich will ihn einmal laden, "anziehen" und vergessen. Ich habe die Suche eigentlich schon für beendet erklärt, bis ich auf einen Apple Verschnitt aus China gestoßen bin: Xiaomi. Diese Firma produziert nicht nur Telefone sondern ( glücklicherweise ) auch einen Fitnesstracker: Das Xiaomi Mi Band.
Auf dem Papier liest sich alles besser als gewünscht: Er trägt sich wie eine Uhr, ist leicht, klein, reich an Funktionen und hat eine Laufzeit von 30 (!) Tagen. Das Band kann dabei nicht nur die Schritte zählen, sondern auch den Schlaf tracken ( inklusive Weckfunktion ) und durch Vibrationen eintreffende Anrufe anzeigen. Natürlich ist es dabei auch iOS-kompatibel.
Das Beste kommt dabei zum Schluss: Der Preis für dieses kleine Gadget liegt bei 26 Euro inkl. Prime Versand aus Deutschland. Während die Konkurrenz bei 50 Euro startet und sich auch nicht scheut 200 Euro zu verlangen, gibt es das Mi Band schon für unter 30 Euro. Die Bestellung war daher schnell raus.
Der Lieferumfang
Man könnte die Verpackung auch so beschreiben: Es hätte von Apple kommen können. Das kleine Gerät wird in einer schlichten aber doch sehr stabilen Verpackung geliefert. Das Material soll dabei Holz ähneln, es dürfte sich aber um gewöhnliches Pappe handeln.



Der Lieferumgang gestaltet sich bei der ganzen Sache spartanisch. Neben einer Bedienungsanleitung ( auch Mandarin ) und einem Ladegerät befindet sich in der Schachtel die "Kapsel" und das obligatorische Armband. Das Gerät war ordentlich verpackt und war durch Schaumstoff auf der Oberseite der Box ausreichend geschützt.
Vor dem ersten Start
Bevor ich das Gerät das erste Mal in Betrieb genommen habe, stand natürlich der erste Ladevorgang auf dem Tagesprogramm. Das Laden selbst gestaltet sich ziemlich einfach: Die Kapsel wird in die USB-Vorrichtung geschoben und an einem Netzteil oder USB-Steckdose geladen. Der Ladevorgang dauert mir persönlich mit 2 Stunden etwas zu lange. Das Gerät hat immerhin nur etwas über 40 mAh. Das Ende des Ladevorgangs wird mit 3 durchgehend leuchtenden LEDs auf der Oberseite der Kapsel für beendet erklärt.

Die erste Koppelung mit der Mi Fit App und die App selbst
Ich kann es nur wieder betonen: Die ganze User-Experience mit diesem Gerät erinnert stark an Apple. Das ganze Gerät hat selbst keine Taste. Die Koppelung wird komplett über die Mi Fit App durchgeführt. Und da wären wir schon bei dem nächsten Kritikpunkt: Die Mi Fit App benötigt einen Xiaomi Account. Dieser lässt sich natürlich kostenlos anlegen. Allerdings wäre ein Vorgang ohne Benutzerkonto schöner. Eine Anmeldung ist über einen SMS-Code ( nach Eingabe der Handynummer ) oder über die Einrichtung per E-Mail möglich.
Nach erfolgreicher Erstanmeldung gestaltet sich die Koppelung mit dem Mi Band einfach: Die App erklärt was zu tun ist. Das Aktivieren von Bluetooth genügt und das iPhone sucht das Mi Band.
Die App selbst ist auf Englisch und noch nicht für das iPhone 6/6+ optimiert. Das trübt den Gesamteindruck natürlich etwas. Nichtsdestotrotz macht die App auf mich einen guten Eindruck. Alles reagiert flott auf Eingaben, bei der Synchronisation mit dem Band gab es bisher nie Probleme und ist auch in Sekunden erledigt. Auch eine Übertragung der Daten an die Apple Health-App ist möglich. Die App präsentiert sich im klassischen iOS 7/8 Design und fügt sich ( auch dank des sehr angenehmen Icons ) nahtlos in meine Apps ein. Einige Eindrücke lassen sich aber dennoch besser mit Bildern übermitteln.





Die App strukturiert klar in mehrere Tage und lässt eine detaillierte Anzeigen für bestimmte Stundenbereiche zu (durch Tippen auf die Schritte/Schlafzeit). Zudem informiert die App über neue Rekorde. Erreicht man sein Tagesziel vibriert das Mi Band. Eine Anzeige des Fortschrittes ist dabei auch ohne Smartphone möglich: Durch eine klassische "Auf die Uhr schauen"-Geste aktivieren sich die 3 LEDs. Bei 2000 erreichten Schritten ( von 6000 als Ziel ) leuchtet eine LED.
Über die Einstellungen innerhalb der App lässt sich auch das Vibrieren für eintreffende Telefonate aktivieren. Die App lässt dabei mehrere Stufen zu und lässt das Armband bereits nach 3 Sekunden vibrieren, sollte der Anruf nicht entgegen genommen werden. Das ganze Spektakel lässt sich sekundenweise bis auf 30 Sekunden hochschalten. Das Armband vibriert dabei sehr angenehm solange mit, bis der Anruf angenommen oder weggedrückt wurde - tolles Feature! Das Band lässt gleiches Feature ( zumindest unter iOS ) leider nicht für ankommende Nachrichten zu. Unter Android ist dies hingegen problemlos möglich.
Das spannendste Feature ( und womöglich auch das Hauptfeature ) ist für mich die Weckfunktion. Das Band erkennt dabei zwei Phasen des Schlafes und gliedert sie in eine Leicht- und Tiefschlafphase. Unter Angabe einer bestimmten Weckzeit ( mit aktivierter Early Bird Funktion ) vibriert das Armband gerade in der Phase des Leichtschlafes innerhalb eines 30 Minuten Zeitfensters. Es ist schwer zu beschreiben, wie man tatsächlich aufwacht. Es kommt mir persönlich so vor, als würde selbstständig aufwachen, da ich dann erst die Vibrationen des Bandes spüre. Bis auf wenige Ausnahmen ( wohl aufgrund Schlafmangels ) bin ich jederzeit angenehm aufgewacht und sofort einsatzbereit. Das ist ein Feature, welches ich bei der Apple Watch vermisse - das ist bei dieser aber auch nicht möglich aufgrund der zu kurzen Laufzeit.
Geradezu nebensächlich ist hier für mich der Schrittezähler. Das Band erkennt nicht jeden Schritt bzw. Nicht-Schritte als Schritte. Am Ende stehen schätzungsweise 10 Prozent zu viel auf der Anzeige. Das ist für mich verschmerzbar, gerade unter Berücksichtigung des Kaufpreises.
Das Tragegefühl
Das Mi Band ist angenehm leicht und nach einiger Zeit nicht mehr fühlbar. Das Armband selbst besteht aus einem gummiartigen Material, welches an das Gummiband der Apple Watch Sport erinnert. Die Schließe selbst besteht aus Metall, was ich ( erneut im Hinblick auf den Preis ) erstaunlich finde. Auch die Oberseite der Kapsel besteht aus Aluminium und Kanten, wie man sie vom iPhone der Generation 5 kennt - das Gerät wird für mich zu einem dezenten Augenschmaus. Besser hätte man einen Tracker nicht designen können.



Sonstiges
Über die Akkulaufzeit kann ich bisher noch nichts sagen. Das Mi Band läuft mittlerweile den 3. Tag und wurde in dieser Zeit stark beansprucht - mehrere Synchronisationen am Tag und Anrufe nagen an der Akkulaufzeit. Dennoch sind etwas über 20 Tage problemlos möglich, glaubt man der Akkustandsanzeige bisher. Genaue Zahlen werde ich selbstverständlich nachreichen.
Fazit
Wer billig kauft, kauft zweimal. Normalerweise unterschreibe ich diese Aussage blind. Im Falle des Mi Bandes muss ich aber sagen: Wer hier billig kauft, kauft genau richtig. Die gesamte Erfahrung mit diesem Gerät stimmt durch und durch. Kleinigkeiten wie die nervige Anmeldung und die fehlende iPhone 6 Unterstützung sind zu verschmerzen. Grobe Schnitzer leistet sich das Gerät nicht. Für 26 Euro habe ich die eierlegende Wollmilchsau gefunden. Interessierte sollten sich das Gerät definitiv ansehen.