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EU: Apple verstößt gegen Wettwerbsrecht

Jan Gruber

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Jan Gruber
Seit einiger Zeit laufen in diversen Regionen Wettbewerbsverfahren gegen Apple, so auch in der EU. Spotify hat Beschwerde eingelegt und daraus eine große Kampagne gemacht. Heute hat die EU eine Entscheidung getroffen, Apple soll gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen.

"Time to play fair" heißt es seit vielen Monaten, so zieht Spotify gegen Apple vor Gericht. Es gibt viele Konzerne, die gegen Apple Untersuchungen anstrengen, so auch Epic Games speziell im Bereich des AppStores und diverse Banken wegen Apple Pay. Die EU hat sich nun das ganze Ökosystem näher angesehen - und bemängelt nun den Zugang zu dem Ökosystem. Neben dem AppStore von Apple gebe es keine weiteren Distributionsmöglichkeiten, dort existieren nur nicht-verhandelbare Regeln.
Wettbewerbsrecht - keine Alternativen


Apple ermöglicht es zwar auch Abos zu nutzen, die auch außerhalb des AppStores abgeschlossen wurden, es sei aber Herstellern nicht erlaubt darauf hinzuweisen. Die EU-Kommission sieht darin eine Benachteiligung des Kunden - so werden sie gezwungen höhere Preise zu zahlen als nötig. Oft verrechnen Anbieter die "Apple-Tax" direkt an Kunden weiter, Abos wären außerhalb des AppStores eigentlich günstiger zu haben.
Weiteres Vorgehen von Apple?


Laut EU verstößt Apple damit gegen den geltenden Paragraf 102. Möglichkeiten gibt es nun einige: Gebühren (weiter) senken, alternative Bezahlmöglichkeiten zu lassen, oder? Einspruch einlegen, wovon wir ausgehen übrigens.

Via EC Europa

Den Artikel im Magazin lesen.
 

MichaNbg

Brauner Matapfel
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wird enger für Apple. Australien:
Die Regulierungsbehörde hat Apple und Google zudem aufgefordert, eine umstrittene Klausel zu streichen, die App-Anbietern verbietet auf externe Zahlungsmöglichkeiten zu verweisen oder verlinken. Auch müssten die App-Läden mehr Einblick in ihre Algorithmen gewähren, damit ersichtlich ist, dass Hersteller-Apps dort nicht bevorzugt werden. Weiterhin muss nach Ansicht der Wettbewerbsbehörde sichergestellt werden, dass Apple und Google den Einblick in das globale App-Nutzungsverhalten nicht dafür verwenden können, konkurrierende Angebote zu entwickeln.
 

J.J.

Empire
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Worum geht es nun eigentlich?
Neben dem AppStore von Apple gebe es keine weiteren Distributionsmöglichkeiten,
OK. Z.B. unter Android kann man APKs aus x-beliebigen Quellen - nach ausdrücklicher Genehmigung - saugen und installieren. Dann zahlt der Anbieter nix an Google für dessen Ladenbetrieb.
Apple ermöglicht es zwar auch Abos zu nutzen, die auch außerhalb des AppStores abgeschlossen wurden, es sei aber Herstellern nicht erlaubt darauf hinzuweisen. Die EU-Kommission sieht darin eine Benachteiligung des Kunden - so werden sie gezwungen höhere Preise zu zahlen als nötig. Oft verrechnen Anbieter die "Apple-Tax" direkt an Kunden weiter, Abos wären außerhalb des AppStores eigentlich günstiger zu haben.
Jetzt kommen abonnierte Streaming-Dienstleistungen in´s Spiel? Und Apple (wie auch Google?) zwackt dafür 15% ab, weil das App-"Abspielgerät" im jeweiligen eigenen Laden gekauft oder (eher) verschenkt worden ist?
Bitte klär/t mich auf bzw. bring/t alle auf den gleichen Stand/ gleiches Topic ;)
 

NorbertM

Laxtons Superb
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" Die Kommission ist der vorläufigen Auffassung, dass die Vorschriften von Apple den Wettbewerb ... verfälschen ..."
" Sollten sich die Bedenken der Kommission bestätigen, würde ein Verstoß ... vorliegen."

Die Interpretation erweckt den Eindruck, als wäre da schon irgendeine Entscheidung getroffen worden - das ist falsch.
 

AndaleR

Moderator
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Irgendwie sehe ich hinter solchen Klagen doch auch immer etwas den Neid...

Ist es nicht so, dass viele Firmen eben durch den Appstore ihre Apps auf den Markt bringen können - relativ einfach, ohne sich selbst um etwaige Server u. ähnliches kümmern zu müssen und trotzdem dadurch Geld verdienen können? Ja, Apple lässt sich das bezahlen - eben durch Gebühren von 15%/30%. Aber das machen doch die anderen auch.

Facebook hat Angst um schwindende Werbeeinnahmen - berechtigt, wenn Apple es schafft, durch ein paar Systemeinstellungen dem Benutzer zu helfen.
Alphabet lebt auch von Einnahmen durch Werbung und eben deren PlayStore.
Spotify sieht den Mitbewerber Apple Music.
 

J.J.

Empire
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Ach ... da stehts ja im Spiegel: https://www.spiegel.de/netzwelt/app...strafe-a-3fac6a59-c165-452b-b77c-b25a97cf8ffa
Naja ... ist wie beim Versicherungsvertreter. Wenn man bei dem eine Lebensversicherung abschließt, bekommt er, solange die Police gezahlt wird, Kohle. Das war m.W. schon immer so. Und betr. Online-Versicherungen weiss der Kunde, dass man Lebensversicherungen nicht beim Versicherungsvertreter abschließen muss. Betr. eines Abos von Streamingdiensten wisse er das nicht.
 

xuselessx

Weißer Winterglockenapfel
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Irgendwie sehe ich hinter solchen Klagen doch auch immer etwas den Neid...

Ist es nicht so, dass viele Firmen eben durch den Appstore ihre Apps auf den Markt bringen können - relativ einfach, ohne sich selbst um etwaige Server u. ähnliches kümmern zu müssen und trotzdem dadurch Geld verdienen können? Ja, Apple lässt sich das bezahlen - eben durch Gebühren von 15%/30%. Aber das machen doch die anderen auch.

Facebook hat Angst um schwindende Werbeeinnahmen - berechtigt, wenn Apple es schafft, durch ein paar Systemeinstellungen dem Benutzer zu helfen.
Alphabet lebt auch von Einnahmen durch Werbung und eben deren PlayStore.
Spotify sieht den Mitbewerber Apple Music.

Nicht ganz, die Infrastruktur auf der die App läuft muss sehr wohl vom Publisher/Entwickler selbst gestellt und gewartet werden. Der App Store dient teilweise lediglich der Distribution, Abrechnung etc. durch Apple.

Aber ich sehe es ähnlich, zuerst durch den App Store einen Haufen Geld verdienen und sich dann über die Abgaben beschweren. Wobei man sagen muss, dass das Modell von 70/30 schon etwas altbacken ist und könnte - wie auch in einem im aktuellen Rechtsstreit mit Epic vorgelegten Email von Phil Schiller - definitiv verringert werden. Das hilft auch den kleineren Entwicklern.

Ich denke man muss in der Thematik immer beide Seiten berücksichtigen. Apple geht es selbstverständlich gegen den Strich, da Entwickler ja teilweise nur noch Freemium-Apps im Store anbieten und sich dann mit Ingame-Käufen eine goldene Nase verdienen. Jetzt will ein Teil der Entwickler aber auf den App Store als Plattform mit seinen hohen Userzahlen zurückgreifen, im Gegenzug dazu dann aber keinen prozentuellen Anteil dafür zahlen (das unterstelle ich jetzt bestimmten Konzernen mal). Auf der anderen Seite finde ich persönlich die bis zu 30% mittlerweile auch etwas überzogen von Apple. Vor allem, weil das auch bei Abos und Co. draufgeschlagen wird. Ich möchte nicht in der Haut des Gerichts stecken, dass ist kein einfaches Thema...
 

MichaNbg

Brauner Matapfel
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Apple bricht in dem Fall einfach das Genick, dass sie mit Applikationen die 15-30% abdrücken sollen/müssen in direkter Konkurrenz stehen. Hätte Apple Music, iCloud usw. nicht im Angebot, hätten die Konkurrenten auch weniger bis keine Chance sich hier zu beschweren.

Der Knackpunkt ist:
Apple Music lässt sich in der App für 9,99$ abonnieren. Und Apple erhält davon auch 9,99.
Die Konkurrenz kannst du entweder nicht über die App abonnieren. Und wenn, dann kriegt der Anbieter entweder nur 6,60$ oder er muss 14$ verlangen um auf die gleichen Einnahmen zu erhalten.

Heißt: der Anbieter wird diskriminiert weil seine Kunden entweder höhere Hürden überspringen müssen (webseite finden, webseite einloggen, abo auf webseite abschließen - ein Link ist ja verboten) oder weil er mit seinem dienst weniger einnahmen generiert. oder weil er teurer sein muss um auf die gleichen einnahmen zu kommen.


Es wird über kurz oder lang darauf hinaus laufen, dass den Anbietern erlaubt werden wird, alternative Zahlungsdienste direkt in der App zu nutzen. Oder dass die Abgaben auf 3-5% beschränkt werden sofern Apple ein direktes Konkurrenzangebot anbietet.

Und das ist auch vollkommen legitim.
 

J.J.

Empire
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Heißt: der Anbieter wird diskriminiert weil seine Kunden entweder höhere Hürden überspringen müssen (webseite finden, webseite einloggen, abo auf webseite abschließen - ein Link ist ja verboten) oder weil er mit seinem dienst weniger einnahmen generiert.
Das erste fand ich schon vorstehend (Versicherungsbeispiel) absurd. Wegen Peanuts und jeden shice wird "gegoogelt", als wenn es gälte Trophäen zu erbeuten. Am liebsten unter dem Schlagwort kostenlos. Und dann wird dem armen, "dummen" Verbraucher nicht zugetraut, auf die Möglichkeit des "Direktabschlusses" zu kommen? Wer z.B. spotify abo sucht kommt doch dahin.
 

Misto

Niederhelfenschwiler Beeriapfel
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Apple bricht in dem Fall einfach das Genick, dass sie mit Applikationen die 15-30% abdrücken sollen/müssen in direkter Konkurrenz stehen. Hätte Apple Music, iCloud usw. nicht im Angebot, hätten die Konkurrenten auch weniger bis keine Chance sich hier zu beschweren.

Der Knackpunkt ist:
Apple Music lässt sich in der App für 9,99$ abonnieren. Und Apple erhält davon auch 9,99.
Die Konkurrenz kannst du entweder nicht über die App abonnieren. Und wenn, dann kriegt der Anbieter entweder nur 6,60$ oder er muss 14$ verlangen um auf die gleichen Einnahmen zu erhalten.

Heißt: der Anbieter wird diskriminiert weil seine Kunden entweder höhere Hürden überspringen müssen (webseite finden, webseite einloggen, abo auf webseite abschließen - ein Link ist ja verboten) oder weil er mit seinem dienst weniger einnahmen generiert. oder weil er teurer sein muss um auf die gleichen einnahmen zu kommen.


Es wird über kurz oder lang darauf hinaus laufen, dass den Anbietern erlaubt werden wird, alternative Zahlungsdienste direkt in der App zu nutzen. Oder dass die Abgaben auf 3-5% beschränkt werden sofern Apple ein direktes Konkurrenzangebot anbietet.

Und das ist auch vollkommen legitim.
Ist insofern ne Milchmädchenrechnung, da Apple Music ja auch Serverkosten etc. verursacht, die Apple in dem Fall nicht weiterberechnen kann. Sprich: Apple verdient auch entsprechend weniger an einem Abo.
 

maniacintosh

Hildesheimer Goldrenette
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Ist insofern ne Milchmädchenrechnung, da Apple Music ja auch Serverkosten etc. verursacht, die Apple in dem Fall nicht weiterberechnen kann. Sprich: Apple verdient auch entsprechend weniger an einem Abo.
Diese Kosten hat ein Spotify aber auch. Das Streaming selber kommt ja bei Spotify auch nicht von Apple Servern. Die eigentliche App muss Apple bei Apple Music auch nicht hosten, die ist auf jedem iPhone, iPad und Mac schon drauf, einzig das Payment bliebe, aber das ist alles Infrastruktur, die ohne Apple Music fast genauso vorhanden wäre und locker keine 30% Kosten verursacht.
 

doc_holleday

Signe Tillisch
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Das nicht, aber interne Kosten wird Apple schon auch für die eigenen Apps haben.

Damit kann Apple dann aller Wahrscheinlichkeit im direkten Vergleich immer noch günstiger anbieten, als ein Anbieter außerhalb von Apple, aber die Differenz sind halt nicht die vollen 30% "Apple Tax".
 
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MichaNbg

Brauner Matapfel
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Aber die haben doch alle anderen auch?!
Warum sollte hier Apple mehr kosten haben als zB Spotify?
noch besser, weshalb sollte spotify die betriebskosten für apple music über die appstore fees bezahlen? 😅

bleibt halt dabei. gäbe es die eigenen services von Apple nicht, die in direkter Konkurrenz stehen, gäbe es für Spotify&Co auch keine "Angriffsfläche" zur Beschwerde rund um den Globus.

Gibt jetzt noch ein wenig Geplänkel und dann sinken entweder die Fees auf unter 5% oder es wird den Appanbietern gestattet auf alternative Zahlungsoptionen direkt in der App hinzuweisen. Dann herrscht wieder Waffengleichheit.
 
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Mitglied 105235

Gast
Und dann wird dem armen, "dummen" Verbraucher nicht zugetraut, auf die Möglichkeit des "Direktabschlusses" zu kommen? Wer z.B. spotify abo sucht kommt doch dahin.
Das wird wohl ein Großteil nicht machen, sonst würde sich ja Spotify nicht auch beschweren. Die App kommt aus den App Store und so wie man Premium haben will wird das Abo vermutlich meistens direkt über die App abgeschlossen und nicht über die Webseite von Spotify.

Hinzu kommen noch diverse Apple Nutzer, die bewusst alles so abonnieren, damit es in der Aboverwaltung von AppStore auftaucht und vermutlich gibt es auch noch einen Teil der es dort Abonniert damit Apple 30% bekommt.
 
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doc_holleday

Signe Tillisch
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Aber die haben doch alle anderen auch?!
Warum sollte hier Apple mehr kosten haben als zB Spotify?


Ich glaube wir reden aneinander vorbei...

Wenn man sich mal als Gedankenexperiment vorstellt, dass es in Apples AppStore ausschließlich Apple-eigene Apps gäbe, dann würden konkret nur für den AppStore, also die App-Distribution auf diesem Weg, auch Menschen arbeiten, die würden auch Arbeitsmittel und eine Arbeitsumgebung brauchen. Das gäbe es ja nicht geschenkt. Das meinte ich.