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Gast-Autor
Der E-Waste Bericht des britischen Umweltausschusses bemängelt Apples Umweltengagement. Apple befördere die Zunahme von Elektroschrott. Das britische Unterhaus zeigt Apple die rote Umweltkarte.
Im Kampf gegen Elektroschrott wird namentlich Apple vorgeworfen, ihre Produkte hätten eine zunehmend kürzere Lebenszeit und seien immer schwerer reparierbar. Weiter schreibt der Umweltbericht des britischen Unterhauses verklebe und verlöte Apple seine Geräte derart, dass Reparatur und Recycling unnötig erschwert würden. Darüber hinaus verlange Apple hohe Reparaturpreise. Dies habe zur Folge, dass teils ein Neukauf attraktiver sei. Neben Apple wird Amazon namentlich kritisiert.
Schwache Verteidigung von Apple
Apple wurde von der Tageszeitung Guardian mit den "Vorwürfen" konfrontiert. Man sei über die Aussagen des Berichts überrascht und enttäuscht. Der Bericht gebe die Bemühungen Apples zum "Schutz des Planten" nicht wieder. Man biete den Kunden heute mehr Reparatur- und Recyclingmöglichkeiten denn je. Dabei verwies man beispielsweise auf das neue Programm, in dem erstmals freie Werkstätten Applegeräte reparieren "dürfen". Damit sei sichergestellt, dass nur Originalteile zum Einsatz kommen. Dies sei wichtig, da Apple seine Produkte auf Langlebigkeit auslege.
3,93 Millionen Tonnen CO2 Einsparpotential
In einer aktuellen Studie hat der Verbraucherzentrale Bundesverband zudem aufgezeigt, dass allein vier Produktgruppen ein CO2 Einsparpotential von 3,93 Millionen Tonnen CO2 haben. Das entspricht den Emissionen von 1,85 Millionen PKWs. Die vier Produktgruppen sind: Fernseher, Smartphones, Waschmaschinen und Notebooks. Laut der Untersuchung wünschen sich Verbraucher bei Smartphones, dass diese wesentlich länger halten, reparierbar und durch Software-Updates länger nutzbar sind. Hinsichtlich Haltbarkeit und Software-Updates können sich Apple Nutzer freuen, da iPhones und Co. hier gegenüber den Androiden und Dells der Welt im Vorteil sind. Die Achillesferse bleibt die Reparierbarkeit.
Umweltschutz ist mehr als Marketing
Schaut man sich die Teardowns von iFixit an, fällt auf, dass Apple verschwenderisch mit Klebstoff und Lötzinn umgeht. Apple Pencil, AirPods, der neue HomePod Mini, die Adapter und teils die Akku-Keyboardeinheiten von MacBooks sind offensichtlich unreparierbarer Elektroschrott. Die Akkus in den AirPods lassen sich zum Beispiel genauso wenig wechseln, wie fachgerecht und sortenrein recyceln. Ein deutlicher Hinweis hierauf sind auch die Reparaturpreise von Apple, die bei diesen Produkten zumeist nur wenige Euro günstiger sind als das Neuprodukt. Dies steht im krassen Gegensatz zur Kommunikation von Apple, die klingt als seien ihre Produkte kompostierbar. Hier liegt die Wahrheit nicht in der Mitte, sondern klar auf Seiten des Umweltberichts. Apples Mantra von immer dünneren und hochintegrierten Produkten befeuert den globalen Müllberg.
Wer Produkte nachhaltig gestalten will, macht Bauteile für jeden ausgebildeten Techniker austauschbar, verwendet Standardkomponenten und legt Reparaturanleitungen offen. Würde Apple all das tun, wäre es wahrscheinlich nicht das wertvollste Unternehmen des Planeten. Die Kosten dafür zahlt eben jener.
Via Guardian und Verbraucherzentrale
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