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Andy Tennant - USA, 2008
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Ich steige diesmal gleich mit einem Kritikpunkt ein: Der Titel ist schlecht übersetzt - ich habe zwar spontan keine stimmigere Variante, die näher am Original wäre, und der deutsche Titel fasst die Rahmenhandlung auch einigermaßen ordentlich zusammen, aber: Er lockt auf eine falsche Fährte, was das Genre des Films angeh. Ich hatte mit einer leicht kitschigen, komödiantischen Romanze gerechnet, aber eigentlich will der Film doch lieber ein Abenteuer sein, das auch einige Lacher und eine Liebesgeschichte mit im Gepäck hat. Diese "Unentschlossenheit" ist aber kein großer Beinbruch, denn Eines gelang dem Film unabhängig davon: Er hat mich gut unterhalten.
Nachdem ich gestern zum ersten Mal seit Wochen endlich wieder das Vergnügen hatte, in meiner alten Heimat den 1-Meter-LCD-TV meiner Family nutzen zu können und dann auch noch meine Herzensdame spontan Zeit hatte, schien der richtige Zeitpunkt gekommen, sich auf die Couch zu verkrümeln, die Babykatzen über uns herfallen zu lassen und derweil endlich besagten Film zu schauen, der schon lang auf unserer Liste stand.
Der Schatzsucher Finn ist ein Chaot, wie er im Buch steht, was er gleich zu Beginn eindrucksvoll unter Beweis stellt, indem er auf äußerst kreative Art und Weise den Fundort eines Teller-Bruchstücks "markiert". Dieses Bruchstück ist die Fährte, nach der er schon seit Ewigkeiten auf der Suche ist.. so lange, dass er mittlerweile bei sämtlichen Kredithaien im Umkreis in die Kreide geraten ist, so lange, dass seine Ehe stark darunter gelitten hat. Durch einen Zufall treffen er und seine Frau Tess, die seit längerer Zeit so schlecht auf ihn zu sprechen ist, dass sie ihn bewusst meidet, wieder aufeinander - und so kehrt auch ihre Begeisterung für's Schatzsuchen, die das Paar ursprünglich zueinander finden hat lassen, wieder langsam zurück. Zunächst unterdrückt sie es allerdings noch, zu viele schlechte Erinnerungen an Finn kommen wieder hoch, denn dieser, so resümiert sie, war nur gut in drei Dingen: Schatzsuchen, Geld auftreiben zum Schatzsuchen und: Im Bett.
Die Tatsache, dass er nun endlich mal wieder bei Ersterem auf dem richtigen Weg ist, bringt die beiden einander wieder ein wenig näher. Drumherum und nebenher gibt es allerlei Krach, Ärger und Turbulenzen, wie das bei einer ordentlichen Schatzsuche eben ist.
An Komödien-Archetypen mangelt es dem Film nicht: Der Millionär mit seiner verzogenen, ihm zunächst fremden Paris-Hilton-artigen Tochter, der eigentlich doch uncoole und feige Gangsterrapper und nicht zuletzt die schwulen Köche sorgen alle zusammen für einige sehr amüsante Situationen und Dialoge.
Alles in allem ein netter Film für einen Abend, mehr hatte ich mir nicht erwartet und so wurde ich auch nicht enttäuscht. Im Gegenteil, wie eigentlich alle von den gefühlten zwei- bis dreihundert Hudson/McConaughey-Schnulzen besticht der Film zwischendurch immer wieder mit dem Charme eben dieser beiden Schauspieler. Ich habe den Eindruck, dass ihnen die gemeinsame Arbeit jedes Mal viel Freude bereitet, und das wirkt sich auch auf das Endprodukt positiv aus.