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Ein nicht ganz einfache Frage......

jesfro

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cws schrieb:
Das leugnet auch Verantwortung für das eigene Handeln.

Ich bin sicher, das Jesfro es nicht so meint und, wichtiger, nicht so lebt - aber es wäre trotzdem die logische Folge.




"Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, aber die Liebe ist die größte unter ihnen" (1. Kor. 13,13 zitiert nach der Lutherbibel 1984) - und ich hätte gewettet, es ist Faust, wie immer.

danke, cws... wer lebt allein von utopischen gedanken? wer lebt ohne sie?
 

landplage

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newman schrieb:
... ist man doch selbst unsterblich.

Gerade die Momente sind es doch, die das Leben ausmachen. Und unsterblich kann man sich in jedem Alter fühlen.

Ohne jetzt eine Rentendiskussion vom Zaune brechen zu wollen - auch wer einzahlt, hat keine Garantie, in 20 Jahren tatsächlich etwas zu bekommen.

Aber die Menschen, die im Alter ohne diese unsterblichen Momente dastehen, die tun mir leid. Die legen dann im Altersheim "ihr Haus, ihren Pool, ihr Pferd" auf den Tisch und das wars, während ich daneben sitze und sagen kann:"Stellt Euch mal vor, ich hab da mal ... oh man... das geht mir heute noch durch Mark und Bein". Dann lieber schöne Erinnerungen als einen Pool, den ich nicht mehr nutzen kann.

Und das Leben in diesem Moment, das heißt doch auch: Den Studienfreund von damals jetzt, in diesem Sommer, endlich zu besuchen und nicht erst, wenn ich Rentner bin.
Das heißt auch, sich selber einen Weg zu suchen und notfalls einen eigenen Trampelpfad zu legen, der neben dem Hauptweg läuft, aber für mich viel besser ist. Und wenn die Leute reden - na und.

Ich gebe lieber jetzt Geld aus, um etwas mit den Menschen, die mir wichtig sind, zu erleben, als auf ein Haus zu sparen, in dem ich dann mein Alter bis zum Tod absitzen kann.

Notfalls kann man ja immernoch eine Oldie-Mac-WG gründen...
 

groove-i.d

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danke für die hilfe, was das bibelzitat betrifft.
ich bin zwar weder bibelfest und -treu, aber dieser aussage pflichte ich bei. es sind die immatriellen dinge, die un sbeflügeln und "unsterblich" fühlen lassen.

in den letzten beiträgen ist immer mal wieder das angeklungen, was ich zuvor als schablone oder gesellschaftliche idee beschrieben habe:
"das haus, der pool, die rentenversicherung, und so weiter..."

das sind dinge, die wir gesellschaftlich als relevant und erstrebenswert ansehen. realistisch gesehen, ist eine rentenversicherung sogar lebenselementar und scheißnochmal nicht egal.
aber prinzipiell sind all dies fesseln und ablenker vom wahren erleben des kurzweiligen daseins hier.
 

jesfro

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groove-i.d schrieb:
danke für die hilfe, was das bibelzitat betrifft.
ich bin zwar weder bibelfest und -treu, aber dieser aussage pflichte ich bei. es sind die immatriellen dinge, die un sbeflügeln und "unsterblich" fühlen lassen.

in den letzten beiträgen ist immer mal wieder das angeklungen, was ich zuvor als schablone oder gesellschaftliche idee beschrieben habe:
"das haus, der pool, die rentenversicherung, und so weiter..."

das sind dinge, die wir gesellschaftlich als relevant und erstrebenswert ansehen. realistisch gesehen, ist eine rentenversicherung sogar lebenselementar und scheißnochmal nicht egal.
aber prinzipiell sind all dies fesseln und ablenker vom wahren erleben des kurzweiligen daseins hier.

hast mich auch verstanden! danke.
 

cws

Pomme d'or
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groove-i.d schrieb:
...
aber prinzipiell sind all dies fesseln und ablenker vom wahren erleben des kurzweiligen daseins hier.

Prinzipiell ja, aber in Wirklichkeit ist auch das wahre Erleben, das Leben, die Liebe gerade das kurzweilige Dasein mit Geld leichter als ohne. :) Geld ist nichts anderes als materialisierte Freiheit und Unabhängigkeit. Mehr nicht, aber das ist schon sehr viel.

Das wird mit dem Älterwerden deutlicher.
Zu all diesem Ballast gehört auch die Krankenversicherung, die ich für wichtiger als alles andere aus diesem Paket halte.
 

groove-i.d

Seestermüher Zitronenapfel
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versteh mich nicht falsch: ich bin kein hippie, der auf kohle und versicherungen nichts gibt.
die gesunde balance und das bewußtsein, daß es noch mehr gibt als das, ist mir wichtig.
 

cws

Pomme d'or
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groove-i.d schrieb:
versteh mich nicht falsch: ich bin kein hippie, der auf kohle und versicherungen nichts gibt.
die gesunde balance und das bewußtsein, daß es noch mehr gibt als das, ist mir wichtig.
So hatte ich hier keinen verstanden, letztlich wollte ich nur die "gesunde Balance" wieder herstellen.

Ich weiß sehr gut, was diese Momente sind, in denen man sich unsterblich fühlt. Ich würde sagen, in denen die Sterblichkeit nicht mehr wichtig ist, weil man ein Stück vom Paradies gesehen hat.
 

newman

Roter Eiserapfel
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Vielleicht hat Jesfro eher folgendes gemeint:

"Sehr wenige Menschen leben in der Gegenwart. Die meisten bereiten sich darauf vor, demnächst zu leben."

Jonathan Swift


Das hat wenig bis nichts mit "in den Tag hinein leben" zu tun.
 

Ram

Riesenboiken
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An die Stelle kann ich mich gar nicht mehr erinern aber ich denke schon.
 

Maconaut

Gast
Erst einmal : Ein super Buch - wie alle von Gaarder (zumindest diejenigen die ich gelesen habe - Das Orangenmädchen, Hallo ist da jemand, Der Geschichtenverkäufer, Sofies Welt, Das Kartengeheimnis)

Zur Frage - ich könnte mir vorstellen, mich anders zu entscheiden, um einfach eine andere Erfahrung zu machen, vielleicht auch die des Nicht-Seins (wie immer sich dieses dann äußert....). Gaarder hat schon ziemlich verdrehte Einfälle!
 

Alferd

Auralia
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Stell dir vor, du stündest irgendwann, vor vielen Jahrmilliarden, als alles erschaffen wurde, auf der Schwelle zu diesem Märchen. Und du hättest die Wahl, ...

Ich hab jetzt mal nur die erste Seite gelesen und hoffe, daß meine Antwort hier nicht schon mal kam ...

Angenommen ich stünde da und angenommen ich hätte eine Wahl, dann beinhaltet das, daß ich zu diesem Zeitpunkt schon ein Wesen mit eigenem Willen bin, in einer eigenen Realität, einer eigenen Welt.
Gegenfrage: Wieso sollte ich eine andere Realität wählen wollen? Eine andere Welt?

Beantworten kann ich diese Frage nicht, da sie für mich nicht plausibel erscheint. Ich denke aber, daß jedes Wesen im Grunde zufrieden mit seiner eigenen Existenz sein muss (nicht mit den Bedingungen die da herrschen, nur mit der Tatsache der Existenz). Sogar Selbstmördern würde ich dies unterstellen. Der Wunsch nicht zu existieren und auch nie existiert zu haben kann meiner Meinung nach im Unterbewusstsein nicht existieren. Er kann höchstens vom Bewusstsein künstlich produziert werden.
Ich sehe das quasi als Selbsterhaltungstrieb des Unterbewusstseins - ähnlich der Tatsache, daß man sich ohne Tricks und Hilfsmittel nicht selbst ertränken kann, kann sich das Unterbewusstsein die eigene Nichtexistenz nicht herbeiwünschen.

Soviel dazu von mir :)
 

MatzeLoCal

Rheinischer Bohnapfel
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Maconaut schrieb:
Erst einmal : Ein super Buch - wie alle von Gaarder (zumindest diejenigen die ich gelesen habe - Das Orangenmädchen, Hallo ist da jemand, Der Geschichtenverkäufer, Sofies Welt, Das Kartengeheimnis)

Ja, für mich ist Gaarder auch einer der besten Autoren die ich kenne und kein anderer weckt soviele Gedanken in mir. Mein Lieblingsbuch von ihm ist übrigens "Hallo ist da jemand".
 

groove-i.d

Seestermüher Zitronenapfel
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newman schrieb:
Vielleicht hat Jesfro eher folgendes gemeint:

"Sehr wenige Menschen leben in der Gegenwart. Die meisten bereiten sich darauf vor, demnächst zu leben."

Jonathan Swift


Das hat wenig bis nichts mit "in den Tag hinein leben" zu tun.

stimmt! der nachsatz ist besonders zutreffend auf heutige verhaltensweisen.
ich kann mir vorstellen, daß auch jesfro sich positiv zu diesem zitat äußern würde.
:)
 

Bonobo

Nathusius Taubenapfel
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Mensch Jesper :-D voellig missverstanden.

Also, das "Ergreife den Tag" ist voellig in Ordnung, ich schaetze es auch. Mir war halt so ... mh... dieses "Hier und Jetzt" ist einerseits so abgegrabbelt, weil's allueberall im Munde getragen wird genau wie "Der Weg ist das Ziel", andererseits ist's auch so wahr und notwendig, und mich zerriss es und zerreisst es halt immer wieder in all diesen Widerspruechlichkeiten, die ich nicht aufzuloesen vermag. Dazu meine Lebenssituation, immer wieder mal gerade mit dem Kopf ueber Wasser und wenn nicht, dann mit Hilfen allerseits gerade mal wieder gerettet, irgendwie war ich halt mal bissl bitter und hab bissl mit ASCII-Boellern um mich geworfen ;) ich hab's ueberhaupt nicht als direkte Antwort auf Dich (nur auf den Inhalt) und schon gar nich gegen Dich gemeint.

Aber ein Treffen waer' schon faellig :-D Du schickst mir 'ne Mail, wenn die Braut gefesselt und an den Haaren in die Hoehle geschleift hast :p und dann kucken wir, wann wir's hinkriegen.

Lieben Gruss, Tom