Guten Morgen!
Um dem Thread mal wieder ein bisschen Leben einzuhauchen, mag ich kurz von einer "SSD-Low-Level"-Aufrüstung meines iMac (late 2013) berichten. Low-Level deshalb, weil der Aufwand absolut gering und quasi von jedem zu erbringen ist, der keine Scheu hat, ein paar Kommandozeilen in das Terminal zu tippen und dem Benchmarks relativ wurscht sind, Hauptsache die Kiste fühlt sich deutlich schneller an.
Kurz zur Vorgeschichte.
In meinem iMac werkelte eine herkömmliche 1 TB Platte. Wie langsam das Dingens arbeitet, kann ich seit ein paar Jahren im Vergleich zu meinem beruflich genutzten MBP mit SSD (vom Arbeitgeber bereitgestellt) beobachten. Irgendwann hatte ich die Nase voll, aber keine Lust, viele hundert Euro beim Schrauber meines Vertrauens für eine Aufrüstung auszugeben, noch traute ich mir selber zu, den Mac zu öffnen. Alles, was mit Schrauben zu tun hat, kein Problem, aber diese Bildschirmklebegeschichte...nee.
Mir blieb also nur die externe Variante. Da auch hier der Geiz regierte, entschied ich mich gegen Thunderbolt und für USB.
Eine SSD von Sandisk (SSD Plus) mit 480 GB, ein Gehäuse von Fantec und ein nachträglich notwendiges USB-Hub mit eigener Stromversorgung für insgesamt 180€ stellten die materielle Grundlage für mein Projekt dar.
Zunächst lies ich die SSD über USB direkt am Mac als Systemplatte laufen und wollte die HDD im Mac nur als Datengrab nutzen.
Schwierigkeiten gab es jedoch anfänglich damit, dass das System zwar im normalen Betrieb nun im Vergleich absolut schnell und flüssig lief, die SSD aber offenbar nicht mit dem Ruhemodus zurecht kam und das System dabei einfror.
Der Betrieb der SSD an einem HUB mit eigener Stromversorgung brachte hier die Lösung. Kein Einfrieren mehr.
Das Gehäuse der SSD habe ich übrigens nebenbei bemerkt am Standfuß des Mac hinter dem Bildschirm per doppelseitigen Klebeband befestigt. Eine optisch saubere Lösung.
Aber irgendwie gefiel mir die Konfiguration mit der externen Platte als System nicht ganz, ohne jetzt einen konkreten Grund dafür nennen zu können. So kam ich zum Fusiondrive. Der Zusammenschluss von SSD und HDD zu einer System-Platte.
Im Netz findet man zahlreiche Anleitungen dazu, wie man eine derartige Kombination per Terminalbefehle selber und relativ einfach "basteln" kann. Der geneigte User mag dazu bitte googeln.
Das System wird von einer weiteren externen bootfähigen Quelle (auch dafür gibt es zahlreiche Anleitungen) gestartet und man kann dann recht einfach über den Terminal mit ein paar Befehlen die USB-SSD und die interne HDD zu einem Laufwerk zusammenschustern.
Ein bisschen Geduld brauchte es dann beim Rückspielen des Time-Machine-Backups, 400 GB dauern schon ein paar Stunden.
Entgegen einiger Unkenrufe funktioniert diese Kombination aber seit Wochen ohne Probleme und Aussetzer. Das System ist im Vergleich deutlich performanter, ich bin immer noch begeistert. Die Kiste fühlt sich wie neu an.
Ich bin allerdings kein Power-User. Die üblichen Dinge, wie ein bisschen Bildbearbeitung, Office-Programme, Internet (vor allem AT-User als MOD nerven...
) brauchen keine große Leistung und haben auch schon mit etwas Geduld mit der bisherigen Variante funktioniert.
Der nun merkbare Geschwindigkeitsvorteil mit dem Fusiondrive ist aber derart eklatant deutlich, dass ich diese kleine Aufrüstmaßnahme jedem empfehlen mag, dem sein iMac mit herkömmlicher Platte auf den Geist geht.
Sicher ist ein System noch schneller, wenn man die SSD intern einbaut oder vielleicht über Thunderbolt einbindet, aber mir geht es nicht um irgendwelche Zahlen oder Millisekunden. Entscheidend für mich ist der spürbare Geschwindigkeitsgewinn und der Umstand, dass mich mein Mac nun im Vergleich zum beruflichen MBP nicht mehr "nervt".